Hi zusammen,
mein Partner (43) und ich (32), sind seit 10 Monaten zusammen. Er hat einen Sohn (10) und ich bin kinderlos.
Ich bin gerade wirklich ratlos und freue mich über eine Austauschrunde mit euch:
Er und seine Ex Partnerin waren noch nicht lange auseinander, als wir uns kennengelernt haben. Viele Fragen, wie das Konstrukt “gemeinsames Kind und getrennt lebend” funktionieren soll, wurden dort erst definiert. Ich wurde lange also auch raus gehalten, durfte das Kind noch nicht kennenlernen. Es hat sich für mich oft wie ein Versteckspiel angefühlt. Musste oft auch meine Seite verteidigen und fühlt mich oft wie das 5. Rad (er ist anderer Meinung). Seiner Ex Partnerin hat er auch erstmal nix von mir erzählt. Für mich alles okay, es geht sie zunächst auch nichts an, wenn er eine neue zukünftige Partnerin trifft. Das Kind steht auch an erster Stelle, für mich auch alles in Ordnung! Es braucht Zeit, damit sich das Kind an neue Gegebenheiten gewöhnt.
Das Kind kennt mich mittlerweile , weiß aber noch nicht, dass wir zusammen sind. Er ist alle paar Tage in der Woche bei ihm, das wird flexibel gehalten.
Allein die Rolle „Stiefmutter“ ist Herausforderung genug, jetzt kommt noch eine Sache dazu: Er ist, neben seinem Büro Job, nebenbei auch Musiker und dementsprechend auch oft abends am Wochenende (oder unter der Woche) unterwegs. Heißt: Wenn er keinen Gig hat, ist der Sohn da. Oder er hat eben einen Gig. Bedeutet für mich letztendlich: Entweder ich verbringe Zeit mit ihm und seinem Sohn zusammen oder verbringe den Abend ohne ihn. Ein Wochenende nur wir beide gibt es kaum.
Am Anfang fand ich das toll: Bin selber Musikerin (eher als Hobby), hat auch Vorteile, mit einem Musiker zusammen zu sein.
Doch mittlerweile stelle ich fest, dass wir uns doch aufgrund des Konstrukts nicht genug nah sein können. Alles richtet sich nach seinem Sohn (was vorbildlich ist) oder nach seinen Gigs. Wenn ich es ihm sage, dann kommt als Antwort, dass ich doch jederzeit mit ihm und seinem Sohn Zeit verbringen kann. Zeit allein geht also meistens ab 20/21 Uhr, wenn er im Bett ist.
Mir fehlt aber das richtige weitere Kennenlernen, wie frisch verliebte Pärchen, ohne Kind. Die Zeit gibt es theoretisch, wäre er aber mit seinem Zweitjob nicht so ausgelastet. Er ist ein super Mann, aber das ist alles so verplant. Meinen privaten Terminkalender pflege ich mittlerweile wie meinen Arbeitskalender mit ihm.
Wie seht ihr das ? Ich würde einfach nur gerne eine ausstehende Meinung hören.
Rolle der “Stiefmutter” und viel beschäftigter Partner
Für mich wäre das auch nichts.
Wichtig beim Patchwork ist dass du deine Bedürfnisse kommunizierst und das tust du so wie ich es verstehe.
Jetzt hat dein Partner zwei Optionen, entweder er geht auf deine Bedürfnisse ein und schafft Freiräume. In der Regel sind wir als Next ja sogar begnügen und freuen uns über ein Wochenende zu zweit alle paar Wochen, die allerdings von ihm fest geplant und auch so umgesetzt werden. Oder er handelt nach Option 2, er ignoriert deine Bedürfnisse bzw. setzt sich nicht mit ihnen auseinander und teilt dir mit dass aus seiner Sicht eigentlich allein fein ist und nichts verändert wird. In dem Fall musst du dir überlegen, ob du das mitmachen möchtest oder nicht. Ändern wird sich Zukunft jedoch nichts, egal wie viel Drama du machst.
Ich bin jetzt in meiner zweiten Patchwork Beziehung.
In meiner ersten lief dass bei meinen Partner auch nach dem Prinzip „Friss oder stirb“. Meine Bedürfnisse habe ich 2 1/2 Jahre kommuniziert, interessiert haben sie ihn keine Minute weil aus seiner Sicht lief alles gut und es gab keinen Grund und angeblich auch keine Möglichkeit etwas zu ändern.
Mein Partner jetzt hat meine Bedürfnisse von Anfang an ernst genommen und versucht Freiräume dafür zu schaffen. Mein Partner geht auch gern mal allein mit seinen Jungs feiern und möchte sein Kind trotzdem so oft wie möglich sehen. Er ist zwar sehr durchorganisiert aber er schafft es alles unter einen Hut zu bringen und dabei kommt keiner zu kurz.
Wenn dein Partner der Meinung ist, dass es nicht anders geht, such dir einen Partner der es anders ermöglicht.
💯
Ich hätte genau das selbe schreiben können - bin auch das zweite mal im PW und genauso ist es!
Bist Du ihm wichtig, schafft er es, auch Deine Bedürfnisse zu berücksichtigen und zu erfüllen - und zwar ohne, dass Du ständig darum kämpfen musst. Tut er es nicht - Lauf so schnell Du kannst, Du machst Dich sonst sehr unglücklich und verschwendest Deine Zeit ( ich spreche aus Erfahrung).
Wer will, findet Wege - wer nicht will, findet Gründe.
Das wäre für mich auch nichts…
Warum wirst du nicht endlich als neue Partnerin vorgestellt? Ich meine das Kind ist ja nicht mehr so klein, das sollte es verstehen und außerdem sollte es doch auch offensichtlich sein.
Du musst wegen seinem Hobby und seinem Kind (finde ich noch ok), so viel Zeit umplanen um überhaupt Zeit mit ihm verbringen zu können. Da musst du schon ziemlich viel zurück stecken…
Wieso sie nicht endlich als feste Partnerin vorgestellt wird? Sorry aber die beiden sind gerade mal 10 Monate zusammen.
Wenn die Trennung der Eltern noch nicht lange her ist, sollte man da behutsam an dieses Thema rangehen. Als Kind war es damals die reinste Katastrophe für mich, als meine Mutter einen neuen Partner hatte. Und da war ich ebenfalls 10. Jedes Kind ist anders und der Vater wird schon wissen warum er sich damit Zeit lässt. Finde das Fundament einer Beziehung sollte erstmal gefestigt sein und der Partner sollte erstmal versuchen, die Bedürfnisse von der TE zu berücksichtigen, bevor er seinem Kind erklärt das sie die neue Freundin ist. Wenn der Sohn explizit danach fragen sollte, würde ich das taktvoll erklären. Ansonsten besteht kein Grund das auf biegen und brechen direkt am Anfang zu kommunizieren. Fakt ist, dass sein Sohn die TE mittlerweile kennt und alles weitere wird sich entwickeln. Der Sohn sollte vielleicht erstmal ein gutes und freundschaftliches Verhältnis zu der TE aufbauen, bevor man da so mit der Tür ins Haus fällt.
Das ist natürlich als neue Partnerin am Anfang kein schönes Gefühl, aber da hilft nur Zeit und Geduld. Und oftmals wird sich das auszahlen.
Kann hier nur aus eigener Erfahrung sprechen.
Wie soll sich denn die Beziehung zwischen der TE und ihrem Partner festigen wenn die beiden kaum Zeit miteinander / zu zweit verbringen?
Wenn dass die Verliebtheitsphase ist wo man alles rosa sieht, wie wird das dann erst in 1-2 Jahren wenn die Verliebtheit weg ist ? Wenn der Sohn Zeit alleine mit seinem Vater einfordert? Du verschwendest doch deine Zeit
Vor ca 6 Jahren war ich in der gleichen Situation.
Das Kind war 2,5 Jahre alt. Die kleine war immer von Freitag Mittag bis Montag Morgens da. Wir hatten eine Wochenendbeziehung. Also gab es quasi kein Wochenende alleine. Anfangs ja, aber er wollte sein Kind sehen und da sie Stewardess war und immer Langstrecke übers Wochenende flog (um unter der Woche beim Kind zu sein), war es schwierig. Ich wurde am Anfang auch verheimlicht usw. Sie wollte nicht, dass das Kind eine neue Partnerin so schnell kennenlernt usw. Ich hab das damals nicht so verstanden, weil ich wirklich gut mit Kindern kann und selbst Betreuerin in einer Ferienanlage war usw. Den Partner gibt es Gott sei dank nicht mehr. Was aber weder am Kind noch an der Ex lag. Mit der habe ich mich irgendwann mal auf einen Karaffe getroffen und es war ein ehrliches, hartes aber auch irgendwie gutes Gespräch. Jetzt, wo ich selbst Mama bin, verstehe ich sie. Ich habe tatsächlich viel mehr Verständnis für die Frau und ihre Sichtweise (auch nachdem ich gemerkt habe, was der Typ für ein Idiot ist- aber das ist eine andere Sache), als damals ohne eigene Kinder. Ich habe nach der Trennung nicht ihn, aber die Kleine unfassbar vermisst und viel geweint. Sie war nach einem Jahr ein fester Bestandteil geworden. Du bist immer das 5 Rad am Wagen, wenn du dich für einen Partner mit Kind entscheidest. Wobei ich 10 Jahre eigentlich schon groß genug finde, um da Tacheles zu reden. Papa hat eine neue Freundin, sie würd dich gerne einmal kennenlernen, wenn du magst. Fertig. 2 Jahre altes Kind und 4 Monate getrennt ist da was anderes. Willst du einen Mann mit Kindern, kriegst du ihn mit Kindern. 🤷🏽♀️ Es sei denn, der Typ ist ein A****** und kümmert sich kaum bis wenig um die Kinder. Mehr als Offenheit ubd Guten Willen zu signalisieren kannst du nicht tun. Ich als Mama würd mich auch schwer tun, wenn mein Partner eine neue Frau hätte. Gebe ich ehrlich zu. Ich glaube; alle müssen da zusammen irgendwie erst einmal reinwachsen. Dann kann es auch gut laufen 👍
Ach und ich gebe meinen Vorrednerinnen recht: zwei Gigs weniger und mehr Zeit mit der Partnerin wären auch drin. Er setzt die Prioritäten 🤷🏽♀️setzt er diese falsch und du musst dich ständig verbiegen und anpassen, bezweifle ich, dass dich das dauerhaft glücklich macht.
Ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Ich habe mich bis vor einigen Monaten in der selben Lage befunden.
Mein Partner hat einen 4 jährigen Sohn, den er jede Woche für mehrere Tage hat. Dazu arbeitet er Vollzeit und spielt Fußball. Ich weiß also was du meinst, wenn dir diese Paarzeit und Verliebtheitsphase fehlt. Man ist in diesem Alltag gefangen, weil er einfach so vollgepackt ist. Unsere Paarzeit haben wir ebenfalls nur abends, oder alle zwei Wochenenden.
Mein Partner war ebenfalls frisch getrennt und ist mit weiteren Schritten was Kennenlernen der Ex und des Kindes betraf, sehr bedacht und vorsichtig umgegangen. Oftmals habe ich mich auch wie das fünfte Rad am Wagen und nicht ernst genommen gefühlt. Da hat nur Geduld, klare und ehrliche Kommunikation geholfen. Ich wusste, wir bekommen das alles nur hin, wenn wir gegenseitiges Verständnis zeigen, Geduld füreinander aufbringen und Kompromisse finden. Dir muss vor allem bewusst sein, ob du seine Zeit immer mit einem Kind, welches nicht deines ist, teilen kannst/möchtest. Dazu gehört auch Zeit zu dritt. Denn sein Kind ist nunmal Teil von ihm und wird immer an erster Stelle stehen. Was auch das normalste der Welt und richtig ist. Aber diese Verliebtheitsphase und Paarzeit, wird mit einem Mann, der bereits ein Kind hat, immer kürzer kommen, als mit einem Partner der „ungebunden“ ist.
Das einzige, wo er wirklich etwas ändern kann, sind seine ganzen Gigs. Das er sich wenigstens einen Abend in der Woche frei schaufelt, an dem er sich gezielt nur Zeit für euch beide nimmt.
Sein Sohn ist ja nicht jeden Tag bei ihm. Gibt es nicht die Möglichkeit, dass ihr euch einen Abend in der Woche nehmt, an dem ihr wirklich nur eure Paarzeit nutzt? Etwas zusammen macht, wo es nur um euch beide geht?
Du hast ihn natürlich mit Kind und bestimmt auch mit seinem Zweitjob kennengelernt. Hier etwas zu verändern, wird schwierig werden. Wenn ihm das mit dir aber wichtig ist, wird er bestimmt einen Kompromiss finden. Falls er deine Gefühle nicht versteht oder ernst nimmt, und er nichts ändern möchte oder nicht versucht auf dich einzugehen, solltest du dich fragen, ob es wirklich das ist, was du von einer Beziehung erwartest. Denn eine Beziehung zu führen, in der du immer zurück stecken musst, wird dich auf Dauer kaputt und unglücklich machen.
Ich wünsche dir alles Gute und drücke dir die Daumen, dass ihr hier eine gute Lösung findet.
Hallo TE,
ich würde das ganz klar nicht mitmachen, weil deine Bedürfnisse überhaupt nicht erfüllt werden.
Vielleicht ist die ständige Abwesenheit als Musiker ja auch der Grund der Trennung in der Vorbeziehung? Wenn man seine ganze Priorität auf
Hobby und Sohn legt, ist das ja völlig o.k., aber dann hat man halt keine Zeit und kann ja Single bleiben. Wenn man eine Partnerschaft möchte, muss man sich halt Zeit freischaufeln.
Das würde ja durchaus funktionieren, wenn er den einen oder anderen Gig sausen lässt, will er wohl aber nicht.
Das mag ja sein, dass er ein toller Mann ist, nützt
dir aber nichts, wenn du ihn kaum siehst.
Guck mal ganz klar auf deine Bedürfnisse und wie du dir eine Partnerschaft vorstellst und prüf, inwieweit diese Situation tatsächlich zu deinen Vorstellungen passt. Selbst wenn du jetzt ein paar Jahre abwartest, bis der Sohn grösser ist und andere Interessen hat, ersetzt er die freie Zeit ja vielleicht mit noch mehr Gigs.
Alles Gute!
Zeit zu Zweit, egal ob PW oder nicht, ist für jede Beziehung wichtig. Ich denke, dass genau das "keine Zeit mehr zu Zwei zu haben" für die meisten Beziehungen das AUS ist. Auch in einer langjährigen Beziehungen, in der der Alltag schon lange eingekehrt ist, sollte man sich regelmäßig Zeit zu Zwei nehmen und diese genießen, dann können Beziehungen auch halten. Alleine der Austausch immer zwischen Tür und Angel, weil einer auf dem Sprung ist, man kommt doch gar nicht wirklich dazu sich mal etwas intensiver über Gefühle, Gedanken, Sorgen und Träume auszutauschen und das ist sooooo wichtig für die emotionale Verbindung.
Das man bei einer frischen PW Beziehung weniger Zeit zu Zweit hat ist klar, aber ihr habt ja so gut wie gar keine. Das kann nicht gut gehen. Wenn Ihr noch in der Verliebtheitsphase seid, dann sollte er Dir zeigen, dass er Dich will uns sich Zeit für Dich nehmen. Aber das tut er nicht und da würde ich ganz ehrlich an seinen wahren Gefühlen zweifeln. Ich würde ihm meine Situation und meine Gefühle noch einmal ganz klar auf den Tisch legen und wenn sich nichts ändert, würde ich gehen, so schwer wie es ist. Ich wünsche Euch auf jeden Fall alles Gute!!!