Pflichten/Einbindung ins Familienleben der Next

Hallo ihr Lieben,

ich würde gerne mal ein paar Erfahrungen hören, wie ihr euch als Next ins Familienleben integriert habt. Bei uns gab es heute ein Gespräch, wo die Ansichten meines Partners und mir etwas auseinandergingen und ich unsicher bin, ob ich zu egoistisch bin.

Momentan ist es so, dass seine beiden Kinder 3-4 Tage die Woche hier sind. Er hat allerdings einen sehr stressigen Job, so dass ich oft in die Pflicht komme auszuhelfen (Kinder von der Schule abholen oder bringen, bespaßen, Essen kochen, ins Bett bringen...). Das kommt alles immer mal wieder vor und in letzter Zeit vermehrt, weil er teilweise 10-15 Stunden täglich arbeiten muss. Das hört sich jetzt schlimmer an, als es ist – er ist ein toller Vater und bemüht sich immer, Zeit mit den beiden (6+9) zu verbringen, wenn sie da sind. Aber aktuell muss ich relativ viel "einspringen", damit er es auch mal zum Sport schafft oder pünktlich in seine Meetings kommt. Dafür ist er mir auch sehr dankbar und ich mache das als Ausnahme gerne.

Nun habe ich angesprochen, dass ich die letzten 4 Tage ganz schön was geleistet habe, was die Kids angeht und er meinte, er sähe mich nach meinem Einzug (wohne jetzt seit einem halben Jahr bei ihm) als vollkommen gleichberechtigtes Familienmitglied. D.h. auch Care-Arbeit 50:50 eigentlich. Ich persönlich sehe das anders – es sind immer noch seine Kinder und ich unterstütze natürlich gerne, aber 50:50? Macht ihr das? Stelle ich mich an? Bin da so unsicher. Fakt ist, dass das Kinder fertigmachen/bekochen/bespaßen mich meistens sehr viel Kraft und Energie kostet. D.h. es ist für mich eher Arbeit, auch wenn die beiden zuckersüß sind. Aber eben wie Kinder sind, ihr wisst, was ich meine 😄 und wenn's nicht die eigenen sind, ist es ja immer noch mal was anderes. Und genau hier versteht mein Partner nicht, was mein Problem ist, weil er mich als vollwertigen Teil der Familie sieht und damit eben auch zu 50% in der Pflicht. Wie sieht das bei euch aus?

LG!

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Wie würde dein Partner das denn machen wenn es dich nicht gäbe? Oder wie hat er das gemacht bevor du eingezogen bist?
Die Kinder kommen doch zum Umgang mit dem Vater und nicht zu dir. Was du alles tust ist sehr großzügig von dir aber absolut nicht selbstverständlich und schon gar nicht deine Pflicht. 50:50, dein Partner hat Humor😂 Ich gehe mal davon aus, dass Vater und Mutter der Kinder sorgeberechtigt sind. Und genau dahin verteilen sich auch die 50:50. Für dich bleibt da nix übrig😉 Wenn du dich morgen von deinem Partner trennst, siehst du die Kinder wahrscheinlich nie wieder. Und danken wird dir auch keiner für die Mühe und Energie, die du investiert hast. Dass man sich im Alltag GEGENSEITIG unterstützt ist klar, aber dein Partner nutzt dich und deine Gutmütigkeit schamlos aus. An deiner Stelle würde ich über getrennte Wohnungen nachdenken und erst mal alle Dienste einstellen. Zumindest so lange, bis dein Partner gelernt hat, seinen Alltag mit SEINEN Kindern alleine zu organisieren.
LG

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Genau das wollte ich auch schreiben! Schließe mich voll und ganz an.


An die TE:

Ich als Partnerin hätte gesagt, dass die Kids dann eben nur kommen, wenn er zuhause ist und Zeit hat. Basta.
Es liest sich so, als wärst du ein Elternteil. Du machst viel zu viel und danken wird es dir bei evtl Trennung auch keiner.
Sagt die Mutter denn nichts dazu? Mich würde das extrem stören. Ich würde die Kinder nicht zum Vater geben, wenn die neue sich ausschließlich um meine Kids kümmert. Es sollte seine Zeit mit den Kids sein.

Er hat sich um seine Kinder zu kümmern und nicht du. Das würde ich nicht jeden Tag übernehmen. Einmal im Monat als Ausnahme, okay.

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Japp,seh ich auch so.

Du hast dich dazu entschieden,dann trägt man es auch mit .

Meine Meinung . Zumindest was den Alltag angeht .

Das habe ich getan, und das erwarte ich auch von meinem Mann mit meiner Tochter .

Siet jemand anders evt anders,aber das ist unsere Meinung und unsere Einstellung

Geht es natürlich darum,die Kinder zu betüddeln,damit er seinen Freizeitaktivitäten nach kommen kann.... mhhhh...wenn es gleichberechtigt läuft OK,sonst nicht !

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Ich sehe das auch so, dass man in einem Haushalt zusammenhält.

Ich frage mich jedoch, ob es wirklich 50/50 ist ober ob du nicht eigentlich mehr machst? Das würde ich auch nicht mitmachen. Aber auch nicht bei eigenen Kindern.

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Wir haben hier die gleiche Konstellation, nur dass mein Partner der Next ist und ich die Mutter des Kindes. Mein Partner macht super viel, aber weniger als du. Ich würde es niemals für selbstverständlich halten, dass mein Partner sich zur Hälfte um mein Kind kümmert. Ich bin ihm super dankbar, dass er soviel übernimmt und manchmal sogar alleine auf mein Kind aufpasst, wenn ich einen wichtigen Arbeitstermin habe o. ä. Aber eigentlich ist mein Anspruch, es vor allem auch zeitlich alleine zu schaffen, mich um mein Kind zu kümmern. Was, wenn mein Partner irgendwann doch nicht mehr mit mir zusammen sein möchte, dann muss ich das ja auch alles wieder alleine schaffen.
Vor allem, wenn die Kinder ohnehin nur die Hälfte der Zeit da sind, möchte man als Elternteil ja wohl auch Zeit mit ihnen verbringen.
Dein Partner macht es sich da sehr leicht und du bist da definitiv nicht in der Pflicht.

Bearbeitet von Zauberschnecke23
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Ich vermute, der Aufschrei wäre riesig, wenn du von ihm verlangen würdest, dass er 50% Carearbeit für deine Kinder übernehmen sollte (wenn du diejenige mit Kindern und er ohne wäre).

Aber von Frau kann man das selbstverständlich erwarten.

Wenn man zusammenlebt, wäre es tatsächlich anmaßend, wenn du stets mit verschränkten Armen auf der Couch sitzen würdest, während er sich abmüht, aber eine Pflicht zu 50/50 sehe ich keinesfalls.
Und Hand aufs Herz - ist es wirklich gleichberechtigt oder bist nicht sogar du nicht noch mehr involviert, weil du so nett und flexibel bist ?

Bearbeitet von OctoberRain
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Ich bin auch so- sein Verhalten finde ich unverschämt.

Seine Kinder- fertig. Klar, ganz ohne zutun geht's wohl nicht- aber dass sie ihm den Rücken für Arbeit und Freizeit nicht nur als Ausnahme freihalten soll, sondern aus Selbstverständlichkeit- absolut nicht ok. Und jetzt auch nach "für mich bist du 50:50 nun mit drin- nö. Mich würde diese Aussage so auf den Boden der Tatsachen holen, dass ich von einer Zukunftsplanung mit ihm absehen würde. Der Typ ist auf dem völlig falschen Dampfer.

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Ne würde ich persönlich nicht einsehen und auch nicht mitmachen.
Ich würde natürlich unterstützen ( wie z.B. kochen) aber ich würde nicht die komplette Kinderbetreuung übernehmen ( so klingt das hier ja, wenn er 10-15 Stunden arbeitet).
Dafür sind die Umgangszeiten nicht gedacht. Wenn er das nicht leisten kann, wieso sind die Kinder dann 3-4 Tage in der Woche bei euch ?

Bearbeitet von Samara
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Das Blöde: ihr steht vor keiner philosophischen, sondern einer ganz pragmatisch-praktischen Frage: Wer ist wann zuhause und erledigt/verantwortet realistischer Weise was?

Mein Bonussohn war de facto meine Verantwortung. In der Früh ging er relativ eigenverantwortlich in die Schule. Ab 16 Uhr war ich zuhause vom Job. Mein Partner beginnt um 10.30 seinen Arbeitstag und ist meist gegen 20.30/21 Uhr daheim.

Ich habe die Wäsche gewaschen, eingekauft und gekocht, bei Aufgaben geholfen, war für Sorgen, Probleme, freudige Nachrichten, Ereignisse im Leben meines BS da. Mal gemeinsam Zimmer aufräumen, Übernachtungsfreunde versorgen, ihn dazu bringen, Müll oder Geschirr zu erledigen. Es war ja niemand da außer mir!

In Gesprächen sagte mein Mann: Du musst nichts tun, wenn du nicht willst. Hätte ich das praktisch zuwege gebracht? Ihm nicht sein Lieblingsessen zu kochen, beim Einkaufen nicht auf seine Vorlieben einzugehen, ihm schulisch nicht zu helfen oder kein offenes Ohr zu haben für seine Nöte und Fragen?

Nein, natürlich nicht.

Du musst also konkret werden: Was soll der Vater verantworten und erledigen? Alle schulischen Belange? Freizeit-Programm planen und umsetzen (bringen, holen..)? Alle Gute-Nacht-Rituale? Schulbrote schmieren? Oder einmal im Monat hast du ein freies WE für dich mit Freundinnen o Ä zum Wegfahren, Chillen, Ausklinken?

Diskutiere keine Prozente, sondern überlege mutig, wo du dich freischwimmen willst, was du vollinhaltlich ihm überantwortest.

Ich habe mich oft geärgert, aber dann erkannt: Ich kann gehen. Oder ich bleibe und sorge mit für seinen Sohn. Alles andere hätte ich ewig diskutieren können - im Alltag hätte es mir nichts gebracht.

Pragmatismus rules! ;-)

Bearbeitet von -Lil-
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"Wer ist wann zuhause und erledigt/verantwortet realistischer Weise was?"

Ist nicht böse gemeint, aber ich finde diesen Ansatz schon nicht richtig.
Nur weil die Bonusmutter zeitgleich mit dem Kind zu Hause ist, geht doch nicht automatisch die Verantwortung auf sie über. Viel mehr wäre es doch die Verantwortung des Elternteils da zu sein, um sich um das eigene Kind zu kümmern.

"Es war ja niemand da außer mir!"

Und das kann es doch nicht sein, finde ich. Schon allein weil es beim Umgang doch in erster Linie um die Beziehung zum Elternteil gehen sollte.

"Du musst also konkret werden: Was soll der Vater verantworten und erledigen?"

Sie muss gar nichts. So lange nichts anderes einvernehmlich abgesprochen wurde, ist es Aufgabe des Vater alles zu verantworten und zu erledigen. Sind ja seine Kinder.

"Diskutiere keine Prozente, sondern überlege mutig, wo du dich freischwimmen willst, was du vollinhaltlich ihm überantwortest."

Nicht sie muss sich freischwimmen. Und sie kann ihm auch nichts überantworten weil die Verantwortung für (nochmal) SEINE Kinder doch von vorne herein bei ihm liegt. Er kann höchstens sie darum bitten, ihm etwas abzunehmen. In welchem Umfang sie dazu bereit ist, kann sie selbst entscheiden und das auch jeder Zeit wieder ändern. Weil diese Kinder nicht ihre Verantwortung sind.

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LiebeTara,

danke für deine Antwort! :-) Dennoch bist du - so wie ich deine Zeilen lese - immer noch in der Theorie, dem Was-sollte-sein und nicht der / meiner damaligen Realität. Das WAR ja genau meine Erkenntnis! ;-)

Mein Partner hat - übrigens bis heute; wir haben einen gemeinsamen Sohn in der 2. Klasse Grundschule - Arbeitszeiten bis spätabends. Er arbeitet in diesem Medienunternehmen als Journalist seit 30 Jahren. Die sehr stressige Arbeit macht ihm dennoch Spaß und macht ihn vor allem aus! Die lange Betriebszugehörigkeit wirkt auf sehr stark auf seinen Verdienst aus.

Ich habe damals selbst gesagt, dass wir mit seinem 12-jährigen Sohn ins Wechselmodell gehen, weil die Mutter mit ihm über eine Stunde Fahrzeit entfernt aufs Land gezogen ist, was ich für den Sohn als Zumutung empfand. Er hatte Schule, Freizeitaktivitäten und Freunde bei uns in der Stadt. Zumindest die Hälfte der Zeit sollte er sein „normales“ Leben weiterführen können, so mein Empfinden!

Was, und das interessiert mich jetzt wirklich sehr, hättest du mir damals geraten oder an meiner Stelle getan? Sein Sohn lebte jeweils zwei Wochen bei uns und mein Mann kam um 21 Uhr heim. Natürlich habe ich das Familienleben mit seinem Sohn geführt und tue das Gleiche heute mit meinem Sohn (ich arbeite 34h, fange aber zeitig am Morgen an. Mein Mann bringt unseren Sohn in die Schule.)

Ich meine, wir können ewig diskutieren, was „gerecht“ oder „angebracht“ wäre, aber was bringt das für die Praxis? Was habe ich übersehen, was hätte ich besser machen können? Ich frage das ernsthaft, weil ich gerade jüngst sehr schmerzhaft erkennen musste, dass ich war alle Pflichten übernommen habe, aber damit keine Rechte erhalten habe. (In Bezug auf den älteren Sohn und das Gewähren seiner Ausbildung - aus meiner Sicht hat die Mutter nicht erkannt, was für ein Typ er ist, sondern ihn zur Erfüllung ihrer Erwartungen genötigt, was mich sehr traurig gemacht hat.)

Ja, der Vater hätte sich vorrangig kümmern müssen. Er war aber aber abwesend. Nicht im Pub am Stammtisch , sondern beruflich. Oft auch sportlich, was er als psychischen Ausgleich braucht. Hätte ich seinen Sohn aus reiner Prinzipientreue NICHT ins Wechselmodell nehmen sollen? Zulasten des Kindes? Das ist nicht meine Weltsicht. Dennoch:

Bin sehr offen und neugierig auf deine Meinung. Ich lerne sehr gerne dazu!

Bearbeitet von -Lil-
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Ich sehe das wie dein Partner.

Wir haben hier die gleiche Situation nur umgekehrt, mein Mann ist der Next, ich habe zwei Kinder in die Beziehung mitgebracht.

Er holt die beiden von der Schule ab, übernimmt Hobbys, Bringdienste, Arzttermine, macht Hausaufgabenhilfe, kocht und gespaßt die beiden.

Wie teilen uns die Aufgaben um die Kinder 50:50. Anders wäre es für mich nicht in Frage gekommen. Ich wüsste schon aus praktischen Gründen nicht, wie es anders laufen sollte. Er liegt auf dem Sofa und relaxt während ich mich allein um alle Kinderaufgaben kümmere? So funktioniert doch keine Beziehung auf Augenhöhe.

Seit wir zusammengezogen sind, sind wir eine Familie und so verhalten wir uns auch alle.

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Dann solltest du deine Einstellung vielleicht mal etwas überdenken und deinem Partner mal ein dicker Danke für seine zusätzlichen Aufgaben sagen. Denn was soll das? 50% der Pflichterfüllung, aber 0% der Rechte? Ihr Eltern haben gesetzlich die Pflicht für eure Kinder zu sorgen und nicht WIR.

Ich beteilige mich auch bei meinen Bonuskindern. Sie gehören zu meinem Mann, ich finanziere quer, bin Ansprechpartnerin, ermögliche Wechselmodell und auch, dass ein Tochter hier lebt. Wir sind immer gemeinsam im Urlaub gewesen, ich koche, ich lerne auch mit den Kindern, ABER ich kann JEDERZEIT sagen "Nö mache ich nicht!" Was ich momentan beim Teenie tue, weil das Verhalten mir gegenüber eben unter aller Sau ist. Papa bekommt es nicht hin, dass Töchterchen entsprechend mit mir umgeht? Dann muss Papa eben auch zusehen wie er das alles mit seiner Tochter regelt. Ich habe oft genug gesagt wo die Probleme sind und gesagt, dass gehandelt werden muss. Hier hörte 50/50 nämlich plötzlich auf.

Wenn WIR Next EUCH Eltern Unterstützung, sind wir ein riesen Gewinn für euch Eltern und die Kids, aber wir sind eben nicht selbstverständlich Eltern eurer Kinder!

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Ich finde es unfair, weil du so 50:50 mit der KM hast. Täglich 1-2 h finde ich noch okay, aber so werden die Kinder fast ausschließlich durch dich betreut und wenn du ausziehst hast du nichts davon. Mit den Kindern hättest du nicht mal Kontakt.

Die Kinder gehen extra zum Vater und die sehen ihn nicht mal 😏