Die Kinder meines Partners, die Gleichgültigkeit…

Hallo ihr Lieben,
ein leidiges Thema, allen sicher bekannt.
Ich würde mir gerne etwas von der Seele schreiben und gerne Eure Erfahrungen lesen dürfen.

Mit meinem Partner bin ich einige Jahre zusammen. Seine Kinder akzeptieren die Beziehung nicht, sie wollen, dass Papa zurückkommt (Alter 8&12). Die Mutter schießt regelmäßig quer. Ausflüge, Wochenenden, Ausfahrten zu seiner Familie & Urlaube werden sabotiert (Krankheiten, Ausreden, Lügen, vorgeschobene Kindergeburtstage auf die sie unbedingt müssen)…
Meine Kinder hingegen akzeptierten meinen Partner, seine Kinder trotz aller Schwierigkeiten auch.

Die Wochenenden laufen immer identisch ab (sie schlafen nur bei Mama im Bett, deshalb übernachten sie wo anders nicht):

Sie erscheinen, reden kein Wort. Setzen sich auf das Sofa und spielen bis sie wieder fahren an irgendwelchen Konsolen. Giften herum, ziehen ein Gesicht wie …, sind zickig, bockig und machen die ganze Zeit über nur Krach (wie im Kindergarten…)
Sie stehen zum Mittag auf. Das wars.
Weil sie dürfen bei Mama nicht „digital spielen“.

Ich habe meinem Partner mehrfach gesagt, dass das kein Zustand ist und man sich seine Kinder nicht holt, wenn sie nur zocken, da können sie auch ganz wegbleiben… Was das bringen würde. Und es nicht sein kann, dass sie das Wohnzimmer bei jedem Wetter blockieren und sich mit nichts anderem beschäftigen - vor allem nicht mit IHM.

Da kommt nur der Vorwurf, man wolle sie gar nicht zu Besuch haben.

Das stimmt so nicht, meiner Meinung nach kann man aber nicht einen Raum für sich allein in Beschlag nehmen und sich nur mit Konsolen beschäftigen, wenn man doch angeblich des Vaters wegen kommt. Und sich so aufeinander freut…
Wenn ich das wiederum äußere, heißt es wieder, ich wolle sie aus der Wohnung scheuchen.

Ich sehe es aber auch nicht als Lösung, dass meine Kinder und ich an den Papa Wochenenden / Tagen abhauen müssen, weil der Zustand „nervig“ ist und das Wohn/Esszimmer zur Zockerhöhle wird.. und wir selbst uns im Wohnzimmer nicht aufhalten können.

Zumindest jetzt im Herbst und Winter nervt es mich schon leicht.

Was macht man bei sowas?
Mir ist es unverständlich wie man seine Kinder vor eine Kiste abschieben kann, und sie nicht vor die Tür „zwingt“ um mit ihnen etwas zu machen… oder spiele zu spielen, gemeinsam Dinge zu tun.

Ich sehe mich auch nicht in der ständigen Verantwortung die beiden oder meinen Partner anzutreiben… ist mir auf Dauer zu strapaziös.

Danke und liebe grüße

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Wenn dein Partner nicht in der Lage ist mit der Ex und seinen Kindern so zu kommunizieren, dass sie sich gegenüber dir anständig verhalten, würde ich mich trennen. Ihr könnt eine Partnerschaft in getrennten Wohnungen weiterführen, aber ich würd keine Stiefkinder und keinen Partner akzeptieren, die das Leben in den eigenen vier Wänden dermaßen einschränken.

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Drei Fragen:

1. Warum könnt ihr nicht ins Wohnzimmer, wenn die beiden da sind?
3. Was hindert dich daran, zeitliche Grenzen beim Zocken zu setzen, wenn deine Kinder auch mal wollen etc?
3. Was hindert dich daran, mit deinen Kindern etwas zu unternehmen, auch wenn seine nicht wollen?

Ich verstehe dich, mich würde das auch nerven, aber wenn er meint...

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Zu deinen Fragen liebe Jane
1. wir können schon, jedoch sind die beiden immer am gackern, und auch am „ausspionieren“. Sie tragen alles an die Mutter weiter, wir fühlen uns da unwohl bei.
2. hemmt es auch Grenzen zu setzen. Tut man das kommt beim nächsten Mal: wir fühlen uns hier nicht wohl, wir dürfen nicht… Papa hat aber erlaubt…
- es ist nicht gewünscht, dass man gegen seine Kinder das Wort erhebt. Gegen meine darf man und er das…
Seine Kinder machen auf Aufforderung auch nichts, sie reagieren so: wenn ich das nicht will, dann muss ich das auch nicht.
3. ich unternehme immer was mit meinen Kindern und suche das Weite. Aber wir würden auch gerne mal zu Hause sein, und nicht immer flüchten müssen. Auch mal auf dem Sofa sitzen, einen Film schauen. Aber das geht nicht, weil sie Dauer - Zocken.
:-(

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Also kurz gefasst,wenn seine Kinder da sind, erwartet er, dass ihr alle euer Leben zurückstellt.
Dann würde ich ganz simpel getrennt wohnen.

Dauerhaft würde ich so ganz sicher nicht leben und das auch meinen Kindern nicht antun. Für die hast DU die Verantwortung.

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"Mit meinem Partner bin ich einige Jahre zusammen. Seine Kinder akzeptieren die Beziehung nicht, sie wollen, dass Papa zurückkommt (Alter 8&12)."

Einige Jahre = mindestens 4? D.h. zumindest der jüngere hat nicht wirklich Erinnerungen an Mama und Papa zusammen. Was steckt also hinter diesem Wunsch dahinter? Ist das gerade eine Phase oder besteht der Wunsch schon länger?

Ich bin jemand, der würde die Krise bekommen wenn meine Kinder so regelmäßig zocken...andere veranstalten regelrecht zockernächte mit ihren Kids. Solange das dein Mann so akzeptiert, muss das wohl unter unterschiedlicher Erziehung laufen, würde ich sagen. Deinen Mann musst du an Papawochenenden aber nicht antreiben, wenn die 3 sich so wohlfühlen, können sie ja selbst entscheiden die Wochenende so zu verbringen würde ih sagen.

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Können Sie - aber dann bitte so, dass ein Wohnzimmer gemeinschaftlich genutzt werden kann. Und nicht nur von 2 Kindern, die meinen, die Welt würde Ihnen gehören. Sorry 😵‍💫

Wenn wir gerade mal dort eingezogen sind, muss die Frau Mutter nicht wissen was die neue Adresse ist. Zumal diese Frau übergriffig ist und angekündigt hat mich mal aufzusuchen um mir zu erklären wie sie sich das vorstellt, wenn ihre Kinder hier sind.
Sie möchte ihre Vorstellungen und Regeln überall durchsetzen. Kann sie gerne wie sie möchte, aber nicht hier… hier gelten die Regeln, die hier seit Jahren gelten. Für alle…

Und wir machen es ihnen schon so bequem wie es nur machbar ist. So sehr, dass meine Kinder mittlerweile angenervt sind, wenn sie kommen. Und das kann eigentlich nicht richtig sein. Rücksicht ja - aber den roten Teppich ausrollen…? Weiß ja nicht…

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Hallo,

Ich lebe auch im Patchwork-Konstrukt. Ich hatte am Anfang auch ganz oft das Gefühl, dass sich die Kleine meines Mannes unangebracht verhält. Ich hatte auch lange keinen Mut dann eine Ansage zu machen, und mein Partner hat mir Vorgeworfen ich hätte etwas gegen seine Tochter.
Das Gegenteil war/ist der Fall.
Ich habe mich eigentlich vorwiegend darüber geärgert, dass mein Partner sich so viel rauszieht, und ich oft zu unsicher bin um Ansagen zu machen.
Das hat sich komplett gedreht, seit ich die Kleine als komplett eigenständiges Individuum sehe, unabhängig von Vater und Mutter.
Wir verstehen uns mittlerweile total gut, auch wenn es immer mal zu Zwischenfällen kommt.
Was ich oft immernoch nicht gut finde ist, wie inkonsequent mein Partner ist.
Da ich das aber nicht aktiv ändern kann, hab ich mir selbst eine Ebene mit dem Kind geschaffen.

Vielleicht wäre es wichtig dass du auf die Beiden zugehst, denn wie du schon sagst, die 2 wollen das Ganze eigentlich auch nicht, aber ihr braucht vielleicht eine Insel.
Haben die Beiden keine Ideen was sie gerne mal tun würden?
Ganz liebe Grüße

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Drei Möglichkeiten: getrennte Wohnungen oder der Vater geht mit seinen Kindern jedesmal weg. Oder sie werden, da sie ja bestimmt kein Zimmer bei euch haben, zum Zocken in die Küche verbannt, wenn sie zu laut sind. Natürlich mit vorheriger Ankündigung und mit dem Kommentar: jetzt habt ihr wieder was, was ihr eurer Mutter erzählen könnt. Aber das ist mir lieber als wenn jedes Wort zwischen eurem Vater und mir abgetaucht wird. Ausserdem wollen wir auch mal unsere Ruhe, und wir sehen es nicht ein, deshalb ins Schlafzimmer zu gehen.

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Huhu Liebes.
Ich kann dir aus zwei Perspektiven meine Meinung sagen: als Stiefmutter und als ehemaliges Trennungskind.

Als Stiefmutter verstehe ich deinen Frust total. Es fühlt sich so an als würden diese Väter in ihrer eigenen Welt leben und gar nicht klar auf die Situation schauen. Sie identifizieren sich wahrscheinlich extrem mit ihren Kindern und schaffen es gar nicht, konsequent zu sein. Sie (die Väter) sind selbst so unsicher in ihrer Bindung zu den eigenen Kindern, dass sie sich nicht trauen, streng zu sein, voller Angst, die Kinder könnten sich dann abwenden.
Wenn man sicher in einer Bindung ist, kann man sich auch mal streiten und bekommt nicht sofort Verlustangst.

Aus Trennungskind- Sicht kann ich nur sagen, dass die Situation mehr als bescheiden ist. Ich war 5/6 bei der Trennung meiner Eltern. Und Patchwork richtet sich nach vielem, aber meistens nicht nach den Kindern - auch wenn das immer alle sagen.
Man hat als Kind keine Lust, hin und her gereicht zu werden, auch wenn man beide Elternteile liebt.
Man spürt den gegenseitigen Hass und sitzt zwischen den Stühlen. Meistens will man auch einfach ganz normal in seinem eigenen Zuhause sein und mit Freunden spielen - aber man muss zu gewissen Zeiten sein Zuhause verlassen.
Dafür kann auch niemand was, es macht aber nicht glücklich. Und das liegt nicht daran, dass sich zu wenig bemüht wird. Es ist einfach nicht natürlich, dass man alle paar Tage/Wochen in einer anderen Umgebung ist und dort stundenlang aufeinander hockt.
Ab einem gewissen Alter wollte ich das nicht mehr. Aber traut man sich das als Kind zu sagen? Zu seinem Vater? Und seine Welt kaputt machen? Ich habe mich das west mit 15 getraut. Obwohl ich lange nicht mehr Lust hatte auf diese Wochenenden.

Man sollte es aus beiden Perspektiven betrachten. Ich denke nicht, dass die Kinder dich bewusst ärgern wollen. Dennoch verstehe ich , dass du genervt bist.

Vielleicht solltest du mal versuchen, mit deinem Mann zu sprechen, ob die Besuche überhaupt noch gewünscht sind. Vor allem, wenn eines der Kinder 12 ist - also in der Pubertät. Wer will denn da bei seinen Eltern sitzen?

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Das ist leider sehr wahr.
Aber ein ganz gefährliches Pflaster.
Als die beiden noch klein war, habe ich ihm gesagt, dass ich den boykott der Mutter und der Kinde bricht verstehe. Denn das ist die Zeit, wo sie noch nicht „eigenständig“ sind und nicht ihre eigenen Wege gehen mit Freunden, Feiern etc. Die Zeit, die man eigentlich nutzen müsste, bevor die Zeit kommt zu der sie überall sein wollen - aber nicht bei Mutti und Vati…

Zuletzt habe ich vor kurzem gewagt zu fragen warum er so an seinen Kindern zerrt und zwanghaft versucht sie sehen zu wollen. Wenn sie doch nicht wollen…
Warum er ihnen nicht sagt, sie sollen sich melden wenn sie sich angeregt haben und soweit sind, dass das Interesse da ist.

(Müsste man vermutlich freundlicher formulieren…)

Das wertet er als persönlichen Angriff man wolle sie loswerden.

Das ist Blödsinn. Aber es nützt niemandem etwas Menschen, die jetzt schon so geformt sind, auf Gedeih und Verderb allen gegenseitig aufzwingen zu wollen.

Da im Haus der Mutter Technik verbot herrscht, ist die Antwort der Kinder auf was sie denn machen wollen: wir wollen nichts unternehmen.

Kein Eis essen, nicht wegfahren. Nichts. Sie haben grundsätzlich zu nichts Lust (was teils ja normal ist dem Alter…)

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Es ist schade, dass dein Partner das als Angriff auffasst.
Würde meiner sicherlich auch.

Leider können viele Eltern ihre Kinder nicht als Individuum wahrnehmen und ihnen somit auch nicht die Verantwortung übertragen.

Melden sich die Kinder denn auch mal so bei ihrem Vater? Zwischendrin?

Gibt es keinen anderen Raum außer das Wohnzimmer?
Und wie oft kommen sie?

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Hallo,
2 Ideen:

1.
Wenn ihr einen Film schauen wollt könnt ihr den Kindern deines Mannes sagen das jetzt Spielpause ist, da der Fernseher nun zum Film schauen gebraucht wird, aber sie dürfen gerne mit schauen. Ist dann halt Zwangspause. Da wird ja auch dein Mann wohl nichts gegen sagen können.

2.
Ihr könnt doch alle was zusammen spielen. Manchmal kann man den Berg nicht verschieben, sondern muss sich selbst zunächst zum Berg begeben. Wie wäre es damit etwas zu zocken wo alle mitspielen können? So könnte man vielleicht ein bisschen Beziehungsaufbau betreiben und auf etwas längere Sicht dann auch mal was anderes zusammen machen? Mario Party bietet sich dann ja beispielsweise an.

Vielleicht ist dieses zocken für die Kinder ja auch ein Medium um mit der Situation klar zu kommen. Es hilft ihnen vielleicht sich darein zu flüchten, da die Situation für sie vielleicht angespannt ist. Da hilft es vielleicht nicht sie immer dazu bringen zu wollen etwas anderes zu machen. Versucht vielleicht an ihren Sachen Interesse zu zeigen und darüber an sie heran zu kommen?

Vielleicht haben sie aber auch keine Lust mehr immer zu zocken, wenn alle mit dabei sind und machen dann auch freiwillig was anderes. Wäre ja so oder so eine win win Situation.

Liebe Grüße

Bearbeitet von Radio13
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Es sind beides Mädels…
Das mit Mario Party machen wir schon - nur bleibe ich dabei, ich habe auch einen Erziehungsstil und meine Vorstellung ist nicht jedes zweite Wochenende Mario Party zu spielen wegen 2 Kindern, die sonst nichts wollen.
Das würde im umkehrschluss bedeuten, die Medienzeit für meine Kinder außerhalb dieser Wochenenden einzuschränken oder noch mehr zu erweitern. Irgendwo hat alles seine Grenzen.

Und ich bleibe dabei, man fährt nirgendwo hin um zu zocken, sondern um Zeit mit den Menschen zu verbringen. Mit den Eltern spielt man auch nicht Mario Party, wenn man sie besucht. Man unterhält sich, führt einen Dialog.

Bei den beiden muss man Fragen stellen, dann antworten sie. Auf die Idee auf andere zuzugehen, kämen sie nicht. Und wir sind nicht erst ein paar Wochen zusammen. Sondern mehrere Jahre. Und mehrere Jahre stelle ich ihnen Fragen…

Aber auch da - irgendwann wird’s mir auch zu blöd und die Fragen werden immer weniger.

Zwischenmenschliches ist keine Einbahnstraße, sondern die Mitwirkung aller.

Mein Freund erklärt es den beiden schon mal immer wieder, aber wie man sieht, sie wollen nicht - sonst würden auch Kinder nach jahrelangem Reden auch mal hinterfragen und annehmen.

Mit der Mutter läuft es ähnlich.

Zuletzt wollten wir alle gemeinsam zu den Urgroßeltern fahren für mehrere Tage. Sie haben es boykottiert. Vorgelogen sie seinen krank. Wir haben sie leider putzmunter im Shoppingcenter gesichtet.

Sowas gibt’s ständig, keine einmaligen Ereignisse.

Man kann nicht planen und ist ihrer Willkür ausgeliefert. Das Jugendamt konnte der Mutti auch nicht auf die Spur helfen.

Sie penetriert auch die Ex Schwiegereltern und fragt ständig um Hilfe. Zb beim Haus, Garten…
Versucht sich ständig in Erinnerung zu rufen.

Soll sie machen, wenn sie das nötig hat. Es zeigt aber zumindest mir, sie hat ein Problem mit der Akzeptanz jetzt für sich selbst sorgen zu müssen. Gärtner kann man beauftragen, am Geld wird’s da nicht scheitern.