Sohn meines Partners

Liebe Grüße an alle,

mein Partner und ich sind seit 2 Jahren ein Paar. Wir bringen beide ein Kind mit in die Beziehung. Meine Tochter ist 19 Jahre und sein Sohn 14 Jahre.

In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass der Sohn meines Partners es nicht akzeptieren kann, dass er seinen Vater nicht mehr für sich alleine hat. Wenn er am Wochenende oder in den Ferien zu uns kommt werde ich nicht gegrüßt und er tut so als wäre ich nicht da. Er begrüßt mich nur wenn sein Vater in quasi dazu auffordert. Das verletzt mich ehrlich gesagt sehr das der Sohn so zu mir ist und weiß nicht wie ich mich verhalten soll.

Auch muss es in meinen Augen immer so laufen das wir Dinge machen auf die der Sohn Lust hat. Was wir möchten ist egal.

Habt ihr Tipps ?

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Hallo,
Hier ist dein Partner gefragt. Er sollte mit seinem Sohn sprechen. Es geht nicht nur darum, dass du verunsichert und verletzt bist (denn dafür interessieren sich Teens in der Regel nicht), sondern auch um allgemeine Höflichkeitsformen. Er muss dir nicht um den Hals fallen, aber ein „Hallo“ sollte drin sein. Ich kann verstehen, dass es für ein Kind schwer ist, nicht mehr Nummer 1 zu sein und den Papa ganz ausschliesslich für sich zu haben, aber so geht’s halt auch nicht.

Das Thema, dass ihr nur Sachen macht, die das Kind möchte… das ist häufig im PW der Fall… Papa möchte ja nicht, dass der Sohn nicht mehr kommt, deswegen wird das Wochenende vollgeknallt mit tollen Sachen, damit Sohnio sich ja nicht überlegt beim nächsten mal keine Lust zu haben. Daran kannst du wenig ändern. Entweder ihr redet mit dem Sohn (und mit 14 sollte er das alles schon verstehen und nachvollziehen können), oder du ziehst dich an den Kinderwochenenden raus und lässt die beiden ihr Ding machen. Wohnt ihr zusammen, oder könntest du einfach am nächsten Kinder-WE einfach mal fern bleiben?
Liebe Grüße

Bearbeitet von BonBon2024
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Da ist der Vater gefragt, der sich ab und an mal exklusiv Zeit für ihn nehmen sollte, aber andererseits klarstellen sollte, dass in einer Gruppe Menschen verschiedene Interessen berücksichtigt werden müssen.
Ist halt ein schwieriges Alter. Der junge Mann ist selber auf dem Weg ins Erwachsenwerden und manchmal sind Teenager dann schwer genießbar....
Aber wenn er dich beim direkten Kontakt nicht grüßt, kannst du das natürlich auch ansprechen.
(" Hallo X! Bist du in Gedanken anderswo oder sauer auf mich, dass du mich nicht grüßt?"

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Wie oft ist der Sohn denn bei euch?
Ist er jedes Wochenende da?

Ich würde ihn einfach bei der Ankunft begrüßen und fertig!
Du kannst ihm auch gern sagen, dass du es als wirklich unhöflich empfindest, dass er dich zurückgrüßt

Wenn er nur jedes zweite Wochenende da ist, wäre ich weitestgehend fein, wenn man etwas unternimmt, was der Sohn vorschlägt.
Was will denn der Sohn am Wochenende unternehmen?

Es gäbe ja die Möglichkeit, einen Tag bist du dabei an dem anderen Tag ist Vater-Sohn Tag und du nimmst dir Zeit für dich und deine Hobbys ect.

Es wird nicht mehr lange gehen, dann geht der Junior seine eigenen Wege und die Zeit die Vater und Sohn miteinander verbringen wird weniger.
Versuch ihnen diese Zeit wohlwollend zu lassen- es ändert sich bald wieder.

Ich finde es gut, dass du hier nach Lösungsansätze fragst und nicht nur reagierst.
Vielleicht kannst du noch einige Informationen mit dazu geben.
Welche Unternehmungen Junior vorschlägt, Häufigkeit der Besuche, Hobbys...
Liebe Grüße

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Er ist 14. Also kann man ein Mindestmaß an Höflichkeit erwarten, also Hallo, Bitte und Danke. Wenn man, und sei es auch nur am Wochenende, zusammen wohnt, geht es nicht, wenn jemand mit einer ebenfalls anwesenden Person so gar nicht redet. Das versaut nicht nur dir die Laune, sondern seinem Vater auch.

Er vergibt sich ja zb auch nichts, wenn er seinem Lehrer "Guten Morgen" sagt bzw. sagen muss, obwohl er ihm im Wahrheit alls erdenkliche wünscht, nur eben keinen GUTEN Morgen. Was möglicherweise auf Gegenseitigkeit beruht, aber der Lehrer grüßt ja auch.

Wenn der Sohn eine bestimmte Aktivität wünscht und ihr, also du und deine Tochter, da keine Lust drauf habt, sagt das ganz klar und wertfrei und verzichtet dankend. Dann muss eben der Vater da durch, und ihr macht irgendwas anderes, ob zusammen oder einzeln.

In Familien ohne Patchwork ist es auch eher unüblich, dass am Wochenende ein Ausflug mit allen den nächsten jagt, da hat auch mal der Teenager "keinen Bock, was zu machen" oder die Eltern wollen einfach mal im Jogginganzug auf der Couch abhängen.

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Sieh es als Mittelding zwischen pubertärer Motzigkeit (dir ggü, nicht persönlich nehmen!) und kindlicher Solidarität (dem Vater ggü; gönn es dem Papa, bald beginnt die Ablösung).

>> Soll heißen: Kein Problem draus machen. Nicht so viel analysieren. Nicht lösen wollen. Loslassen. Ohne Urteil auf Distanz gehen.

Wie schon zuvor vorgeschlagen: Geh deiner Wege an den WE. Grüß ihn (deine Kinderstube legst du ja nicht ab, nur weil der 14-Jährige bockt). Bemüh dich nicht um ihn. Lass ihm Raum, ko-existiere, ignoriere ihn ohne Böswilligkeit, mach einfach keine Baustelle draus, bieder dich nicht an.

Sei bitte nicht verletzt, du Liebe! Tröste dich selbst, wenn du es dennoch bist, sei verständnisvoll mit dir, aber suche die Lösung nicht in einer Verhaltensänderung des Jungen! Lass los in den Zeiten, in denen er da ist. Sei da für dich selbst, sorge für dein Wohlergehen und such dir Dinge und Menschen, die dir gut tun, dich erfüllen.

Vertrau eurer Partnerschaft und mache Raum für Dinge, die ohne dich geschehen können. Not my circus, not my monkeys! Und genieße die Freiheit, die daraus erwächst.

Musst du nicht machen. Würde ich so machen und habe ich gemacht. Wir verstehen uns wunderbar (Bonussohn, sein Dad und ich) und ich habe gelernt, mich rauszuhalten, wo reinzwingen nichts hilft.

Last not least? Erwartungen loslassen. Der Sohn gehört zu Deiner Familie, IST aber nicht deine Familie. Das ist er mit seiner Mom und seinem Dad. Verstehst du?

My two Euros ;-)

Bearbeitet von -Lil-
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Das hast Du super geschrieben. Dem kann ich mir nur 1:1 anschließen. Ich habe es, genau wie Du beschrieben hast, auch gemacht und jetzt funktioniert es super.

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Schick den Sohn nochmal raus und dann darf er reinkommen und grüßen. Solange er das nicht macht, kann er fernbleiben. Klare Worte und Ansagen.

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Er ist 14. Er wird rausgehen, noch mal reinkommen, ihr den Mittelfinger zeigen, rausgehen und die Tür zuknallen, bis sie samt Rahmen aus der Wand fällt....