Ich komme mit der Tochter meines Partners nicht zurecht

Hallo,

ich hatte hier schon einmal einen Beitrag geschrieben, es geht um die Tochter meines Partners. Ich bin Mitte 30 und habe selbst leider keine Kinder, wir sind seit zweieinhalb Jahren zusammen. Die Tochter ist alle zwei Wochenenden bei ihm und länger in der Ferienzeit.

Ich mag sie und sie ist- neben Eifersüchteleien- mir gegenüber auch offen. Ich habe nur das Problem, dass wir beide ein komplett konträres Energiesystem haben. Ich bin introvertiert und kriege Energie, wenn ich Ruhe habe. Seine Tochter hat extrem viel Energie, braucht viel Aufmerksamkeit und beschäftigt sich für ihre bald neun Jahre leider recht wenig allein.
Sie ist so extrem fordernd.

Ich merke einfach, dass mich die Wochenenden sehr auslaugen. Ich beschäftige mich auch viel mit ihr, wir machen Ausflüge, etc., aber sie braucht so viel Input und Aufmerksamkeit, dass es mir oft zu viel ist und ich K.O. bin. Es gibt keine Pausen, sie will immer mehr, selbst nach stundenlangen Beschäftigungen. Häufig kommen dann noch kleinere oder größere „Dramen“ hinzu, wenn es z.B. darum geht, dass sie bei uns im Bett schlafen will (sie schläft jeden Abend bei ihrer Mutter) und sie den Kompromiss nicht mag, dass sie mit uns kuschelt, dann aber in ihr Bett soll. Wenn sie dann bei sich schläft, dann ruft sie in der Nacht häufig nach ihrem Vater. Ich erkläre ihr dann, dass ich verstehen kann, wie doof es für sie sein muss, zu Hause bei Mama schlafen zu können, und bei uns nicht jedes Mal. Wenn die Nächte dann auch noch anstrengend sind, kriege ich dann ehrlich gesagt auch schlechte Laune. Insgesamt tut sie mir auch total Leid, weil sie ein traumatisiertes Trennungskind ist. Ihr Papa umarmt und küsst sie auch jedesmal, wenn wir beide kuscheln und sie dazwischen will. Ich versuche schon, mich abzugrenzen, auch mal für mich zu lesen und so, aber während der gemeinsame Zeit fehlen mir auch mal total Ruhepausen. Sie ist auch nie mal eine Sekunde in ihrem Zimmer oder so. Sie ist oft so laut, manchmal frage ich mich sogar, ob sie vielleicht sogar eine leichte Form von ADHS hat.

Letzten Sommer musste ich meinem Partner gestehen, dass ich nicht mit in den gemeinsamen Urlaub konnte (diesen hatte eher er geplant), ich hatte total Bauchschmerzen. Das fand mein Partner blöd, was ich auch nachvollziehen kann- wir haben zwei getrennte Urlaube gemacht und einen kleinen Gemeinsamen. Trotzdem bewirkte das einen großen Beziehungs-Konflikt.

Jetzt ist mein Problem, dass ich nach einer Woche Urlaub/Ferien gemeinsam (ohne Verreisen) gemerkt habe, dass ich null erholt bin. Als ich einen Tag mal nach Hause wollte, war mein Partner „angepisst“. Immerhin arbeite ich Vollzeit und will mich auch mal erholen. Ich weiß gar nicht, ob ich künftig überhaupt einen gemeinsamen Urlaub eingehen kann, bei der Vorstellung engt sich total meine Brust ein.

Mittlerweile stellt sich mir die Frage, ob es überhaupt passt, wenn ich mit ihr nicht zurechtkomme. Vielleicht sollte mein Partner jemanden finden, der ein anderer Energietyp ist, vielleicht sogar eine andere Mutter? Ich liebe ihn und hätte auch gerne eine Zukunft mit ihm. Ich habe aber total Angst, dass ich weiterhin nicht mit seiner Tochter klarkomme. Und ich weiß nicht, wie ich ihm das sagen kann, ohne dass er sich angegriffen fühlt. Ich verstehe, dass es auch für ihn richtig schwierig sein müsste, vielleicht ist es aber auch nicht fair, wenn er sich eine „richtige Familie“ mit allem Drum und Dran wünscht.

Meine Schwester hat mich gefragt, ob ich mir eine Zukunft mit ihm und mit ihr vorstellen kann. Ich muss ganz ehrlich sagen, würde sie bei ihm wohnen, dann nicht :(.

Habt ihr ähnliche Momente oder Probleme?

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Liebe Faye,

mit neun Jahren sollte die Tochter allein in einem Bett schlafen können, gerade weil du und dein Partner nicht beide ihre Eltern seid, muss sie lernen, ein Stück weit selbstständiger zu werden und die Nacht allein zu verbringen. Es ist natürlich ungünstig, wenn die Mutter sie so besetzt und es zulässt, dass die Tochter sich dahingehend nicht von ihr ablösen kann. Ich sehe dieses ganze zusammen in einem Bett schlafen mit Kindern, die nicht mehr so klein sind, sehr kritisch und denke, dass hier die Eltern die Sorge ausleben, das Kind könne zu einem selbstständigen Menschen (ohne sie!) heranwachsen und binden das Kind somit fester an sich. Und natürlich will das Kind das dann auch und fordert es ein, da es zunächst immer einfacher ist, wieder in diese (vielleicht auch symbiotische) Verbindung zurückzukehren, anstatt auch mal allein mit sich zu sein und sich so die Welt selbstständig anzueignen. Dass ein Kind nicht alleine schlafen kann oder dass es irgendwie gemein sei, sehe ich nur als Vorwand der Eltern, eine selbstständige Entwicklung des Kindes ein Stück weit zu behindern. Bei einigen Eltern kommt vielleicht noch hinzu, dass das Thema Se* dann auch erstmal vom Tisch ist und das Kind im Bett dann zur besten Ausrede der Welt herhalten muss, warum schon wieder nichts passiert. Insofern würde ich das weiterhin klar äußern, dass sie im Bett nichts zu suchen hat und das ausschließlich zu eurer Zone machen! Kinder spiegeln die Eltern - haben diese Angst, das Kind könnte sich lösen, dann hat auch das Kind Angst, sich zu lösen.

Da viele zu dem Thema ganz andere Ansichten haben, so wahrscheinlich auch die Kindsmutter hilft es nur, dass dein Partner seiner Tochter klar aufzeigt, dass das Bett euer Bereich ist und ihr Mut zugesteht und sie darin bestärkt, dass sie es schaffen wird, alleine zu schlafen und dass er als Vater immer da sein wird, sie ihn also nachts nicht rufen braucht, denn er wird am nächsten Morgen noch da sein und sonst auch immer - das Kind ist ein Trennungskind, richtig, nun geht es doch darum, dass sie lernt, daran zu wachsen und die Ängste zu bearbeiten, anstatt sie mit rund um die Uhr Kontakt und Beschäftigung zu verdrängen und da sind die Erwachsenen in der Pflicht.

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"Ich verstehe, dass es auch für ihn richtig schwierig sein müsste, vielleicht ist es aber auch nicht fair, wenn er sich eine „richtige Familie“ mit allem Drum und Dran wünscht."

Ich verstehe wenn du dich da raushalten willst. Es wird immerhin noch ein paar Jahre dauern, bis sie nicht mehr mit Überwachung kommt und ihr eigenes Ding macht.
Du kommst nicht drum rum ein Gespräch mit deinem Partner zu führen, dass du dieses Patchwork auf dieser Ebene mit voller Involvierung nicht möchtest.
Dann könnt ihr schauen ob ihr als Paar trotzdem zusammen bleiben könnt.
Klar kann man jetzt Erziehungsversuche wagen, sie selbstständiger zu machen, aber mal ehrlich, die Tochter ist ja gerade mal läppische 4/5 Tage im Monat da, da wird "Erziehung" auch nur bedingt fruchten und wahrscheinlich will er die wenigen Tage auch nicht dauernd mit Erziehungskonflikten verbringen

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HAllo,

vielleicht habe ich es überlesen, aber wohnt ihr zusammen oder bist du auch „nur“ am Wochenende da?
Bei letzterem ist es natürlich schwerer für dich, da du dann selten eine ruhige Zeit mit deinem Partner hast.

Insgesamt finde ich es immer Wahnsinn, dass von der neuen Partnerin erwartet wird, die Ersatzmutter zu spielen, denn so kommt es mir bei euch vor. Wieso sollst du vollständig involviert sein? Der Umgang ist auch eher dafür da, dass die Bindung zum Vater gestärkt wird und das geht am besten eben auch mit Einzelzeit für Vater und Tochter. Ich würde mich an deiner Stelle wirklich mehr rausnehmen. Natürlich erst mit dem Partner reden und auch überlegen, ob für euch beide so eine Beziehung Sinn macht. Dein Partner sollte seine Ansprüche jedoch hinterfragen. Lustig ist immer, dass umgedreht selten von einem Mann erwartet wird, den neuen Vater zu spielen. Da ist es immer ok, wenn man sich raushält, aber wehe, die Frau macht das.
Ich würde mich natürlich auch nicht immer rausnehmen. Ihr könnt ja gemeinsam Essen, ab und zu einen Ausflug zusammen machen, aber der REst ist die Angelegenheit deines Partners. ER muss sie bespaßen.
Die Schlafsituation ist natürlich schwierig, weil die Tochter das von Zuhause gewöhnt ist. Wir praktizieren selbst das Familienbett, aber wenn die Kinder meines Mannes da sind, schläft er zusammen mit ihnen in einem großen Bett und ich mit meiner Tochter in unserem Ehebett. Da wir zusammenwohnen sind mir die paar Tage, wo ich getrennt von meinem Partner schlafe, egal.
Merkwürdig ist nur das Alter des Mädchens. Dennoch würde ich sie nicht so dazu „zwingen“ alleine zu schlafen, wenn sie es von der Mutter so gewöhnt ist. Ansonsten fühlt sie sich sicher zurückgesetzt.

Gemeinsame Urlaube würde ich auch nicht machen, wenn für dich dann keine Erholung rausspringt. Aber Kompromisse eingehen, z.B. dass du 3 Tage was alleine machst, nicht immer bei allen Aktivitäten dabei bist usw. Mach dir selbst schöne Tage (auch, wenn außerhalb des Urlaubs Umgang ist)

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Wir waren in der genau gleichen Situation: Kind konnte nicht alleine schlafen, konnte sich keine Sekunde alleine beschäftigen etc.. also wirklich gleich. Das hat sowohl meinen Partner als auch mich gestört, vor allem die Unselbstständigkeit, das hatte er sich für sein Kind nicht gewünscht. Wir haben dann eingeführt, dass sie sich mind. eine Stunde am Tag alleine beschäftigen muss. Das hiess nicht, dass sie in ihr Zimmer musste, aber sie 'durfte' nichts mit uns machen. Sie konnte für sich zeichnen, malen, lesen, basteln etc.. Zu Beginn war es schwer das sage ich dir, da braucht ihr starke Nerven. Am Anfang ist sie, wie ein Tiger im Käfig, nur an uns vorbei gelaufen, hin und her und immer wieder mit Blick auf die Uhr :-D das wurde ihr dann selbst Gottseidank bald zu blöd. Irgendwann war sie dann so vertieft ins Spielen, dass sie die Zeit manchmal sogar vergass und länger als diese Stunde spielte. Dann, mit zunehmendem Alter, wurde die alleine-Zeit erhöht. Am Schluss waren wir bei 3 Stunden und das war ok so.

Zum Thema schlafen: Sie durfte nicht mehr in unser Bett, das wollten weder mein Mann noch ich. Auch bei ihr war es so, dass sie bei Mama und Oma (wo sie auch oft war) immer mit denen im Bett war. Hier haben wir sie einfach herangeführt. Wir haben ein zweites, stärkeres Nachtlicht gekauft, wir haben das Licht im Flur angelassen etc.. Sie durfte dann auch noch eine Stunde bei Licht im Bett lesen oder TV schauen. Und wenn sie in der Nacht wach wurde, ist sie nicht mehr zu uns gekommen sondern immer der Papa zu ihr gegangen. Bleibt stark, es braucht Nerven und Zeit aber wenn ihr dran bleibt, dann kriegt ihr das hin. Bei uns hat es prima geklappt und wurde für alle Beteiligten wieder ein angenehmeres Zusammensein.

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Liebe Fay7,

ich kann dich so gut verstehen! Ich bin ebenfalls ein Intro und habe ein neunjähriges, mega-quirliges Stiefkind (mit ADHS und Asperger).

Der Knirps redet ununterbrochen, hat in einer Stunde etwa sechs Millionen Fragen und gibt wirklich nur Ruhe, wenn er vorm Tablet oder dem Fernseher sitzt. Wir liegen auch nach einem Umgangswochenende wie die Maikäfer auf der Couch. Ist einfach tierisch anstrengend, auch schön, aber trotzdem nicht weniger kräftezehrend.

Ich gebe dir ein paar wichtige "Überlebenstipps":

1. Behalte dich und deine Grenzen im Blick.
Ich hab regelmäßig meine eigenen Grenzen überrannt und es erst gemerkt, als es zu spät war und ich völlig durch war. Es klingt hart, aber mein Stiefsohn saugt Liebe und Aufmerksamkeit auf, wie ein schwarzes Loch. Du gibst und gibst und gibst. Und wenn du schon völlig fertig bist, hätte das Kind noch gerne drei Stunden Aufmerksamkeit. Das kann kein Mensch leisten. Daher musst du gut in dich hineinhorchen und eben auch kommunizieren, wo deine Grenzen sind.

2. Nimm dir Zeit für dich allein.
Ganz wichtig für uns Intros: Lade deine Batterien auf, indem du dir Zeit für dich nimmst. Ich habe in unserer Wohnung mein eigenes Zimmer, nur für mich allein. Wenn hier die Tür zu ist, weiß jeder, dass ich gerade Ruhe brauche. Ihr wohnt ja nicht zusammen. Am Anfang der Beziehung hab ich mich auch öfter mal rausgenommen und mir Ruhe verschafft. Hier ist es wichtig, Grenzen zu kommunizieren und es so zu erklären, dass der Partner dich auch versteht. Nicht „Tschö, ich hab keinen Bock mehr!“, sondern eher:

3. Rede mit deinem Partner offen und ehrlich.
Erkläre deinem Partner, wie was in dir arbeitet. Vor mir hatte mein Mann das Wort „introvertiert“ noch nie gehört. Ich habe ihm viel dazu erklärt und zu lesen gegeben. Aber vor allem sage ich ihm offen „wenn abc ist, macht das xyz mit mir“. Es ist ganz wichtig da im Dialog zu bleiben. Mein Mann hat mich auch ein paar Mal vor lauter Reizüberflutung und mentaler Überlastung heulen gesehen. Seit dem sagt er immer, wenn sein Sohn mich pausenlos in Beschlag nehmen will: „Schatz, sag, wenn es zu viel wird.“

Das alles ist wichtig, um in der Konstellation klarzukommen.

Am Ende steht und fällt es aber mit deinem Partner. Hat er Verständnis für dich? Gibt er dir die Freiräume, die du brauchst? Was wünscht er sich von eurer Beziehung oder hat er sogar ganz genaue Erwartungen? Zieht ihr an einem Strang beim Kind? Wenn einer überlastet ist, springt der andere dann ein?

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Mein Partner und ich wohnen nicht zusammen. Wir haben schon eine Zukunft geplant, wir würden gerne zusammenziehen und auch ein gemeinsames Kind bekommen.

Ich habe das Gefühl, dass er mich etwas verurteilt. Als ich ihm erklärte, dass ich nicht mit in den Urlaub konnte, wollte er Argumente und Fakten haben. Typisch Mann 😋. Das war sehr anstrengend, weil es ja eher emotional ist.

Einige Monate später, als sie abends mal richtig heftig ausgerastet ist- mit stundenlangem Schreien- habe ich ihm gestanden, dass es solch Momente sind, die mich davon abhielten, das hat er dann nicht mehr in Frage gestellt.

Ich habe den Eindruck, dass er mich allgemein in Bezug auf Kinder nicht für resilient hält. Er sagt dann immer :“Was ist, wenn wir ein Kind haben? Brauchst du dann auch deine Auszeit und musst für paar Tage weg.“ Oder :“Was ist, wenn wir zusammenwohnen- muss ich dann ins Hotel, damit du deine Ruhe hast?!“
Das finde ich ehrlich gesagt unfair, ich denke, mit einem eigenen Baby wächst man da ja rein. Man ist nicht plötzlich total involviert als Familie mit einem achtjährigen Mädchen, das möchte, dass am liebsten deren Eltern zusammen wären.

Ich glaube, er versteht nicht ganz, dass es mir nicht um Kinder allgemein geht, sondern leider um das Temperament/die Unselbstständigkeit seiner Tochter.
Mein Neffe zum Beispiel ist mir sehr ähnlich und sehr sensibel- mit ihm würde ich sofort verreisen, sogar allein.

Mich nervt auch, dass es bei meinem Freund keine einheitliche Schlafsituation gibt, das würde ja jedem Sicherheit geben. Oder dass, wenn sie früh morgens aufsteht, er auch aufstehen muss. Er schläft dann auf der Couch und sie sieht Fern. Sie ist doch keine Prinzessin, das würde ich nie mitmachen. Als er solo war, schlief sie auch bei ihm 🙄. Ist doch klar, dass ich jetzt die „Böse“ bin, die sie „rausschmeißt“.

Danke für die Tipps, ich denke auch, dass ich im Alltag mit ihr mir auch mal me-time nehmen müsste und mit ihm reden sollte.

Ich glaube, sie hat Angst vorm Alleinsein. Sie traut sich tagsüber nicht mal allein in ihr Zimmer, um Bastelsachen zu holen. Ich würde mir für sie wünschen, dass sie da selbstständiger und sicherer wäre.

Aber was ich mich oft frage: meint ihr, es ist „normal“ mit fast Neun sich so wenig selbst zu beschäftigen/den anderen immer involvieren zu wollen und nachts noch so oft zu rufen?

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Also
Ja und nochmals ja - ein eigenes Kind IST anders. Es ist abet soeas von typisch Mann, dass er möchte, dass die neue Frau die Kinder wie eigene sieht.
Er muss verstehen, dass das nicht so ist oder höchstens ganz selten. Denn ansonsten sehe ich sehr hier Ärger und Stress bein gemeinsamen Kind vorprogrammiert.

Was die Unselbständigkeit und Angst angeht: vielleicht ist die Bindung zum Vater nicht stark genug. Wir haben diese Probleme nämlich auch. Da hilft dann zusätzliches Motivieren nichts, sondern geht nur mit viel Geduld.

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Dein Partner scheint generell eine Schraube locker zu haben. Mal ganz ehrlich, ob Patchwork oder nicht, warum wischt er ihr mit neun noch im wahrsten Sinne des Wortes den Po ab?

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Finde ich auch krass 😳meine Töchter sind 8&10 und niemals (außer hätten arme gebrochen oder so 😅), würde da nun noch den po abwischen . Die würden mir auch den Vogel zeigen

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Schon vor dem Grundschulalter , spielte das keine Rolle mehr ..deutlich vor der Einschulung sogar

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Liebe Faye7,

ich fühle in dem Moment wo ich deine Zeilen lese absolut mit !
Ich bin in einer absolut ähnlichen Situation!

Ich habe einen neuen Partner (mittlerweile schon ein Jahr) und er hat auch eine Tochter aus vorheriger Beziehung.
Eigentlich kommen wir super klar, wie auch bei euch bis auf einige eifersüchteleien.

Sie ist auch ständig präsent und möchte bespaßt werden und bestimmt sehr viel den Alltag. Beschlagnahmt den TV während sie aber an anderen Medien hängt und immer bin ich die jenige die sich ein Alternativ Programm aussucht damit sie mal davon weg kommt.

Wir sind jetzt eingeladen worden und der Vater macht es doch tatsächlich von der Laune des Kindes abhängig ob wir die Einladung annehmen.
Wenn sie also keine Lust hat, dann gehe ich alleine zum Essen mit der Familie....

Sie bestimmt was es zu Essen gibt (und sie ist mehr als mäkelig beim Essen... Manches was sie eigentlich gerne mag schmeckt bei uns komischer Weise nicht .. ) oder sie bestimmt wann es ins Bett geht. Auch wenn der Vater bis dato schon zig Mal betont wie müde er ist ... Aber er mag das arme Kind am Wochenende auch nicht wie die Mutter um 21 Uhr ins Bett schicken.
Ich finde aber bis 00 Uhr oder später ist eine bescheidene Zeit für eine 8 jährige.

Sie muss immer zwischen uns sitzen und spielen mit ihr ist auch so anstrengend weil sie absolut nicht verlieren kann und von vornherein immer betont das sie sowieso gewinnt und die beste ist. Und ist dem nicht so weint sie bitterlich (aber nicht deswegen, sie weiß dann auch nicht wieso und hat einfach keine Lust mehr)

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Hey Macciato,

stimmt, das sind tatsächlich ähnliche Situationen.
Wie machst du das dann mit dem Urlaub? Macht ihr diesen zu Dritt? Das war ja jetzt unser Knackthema.

Dann ist die Tochter ja im selben Alter. Ich finde das irgendwie schade mit dem bespaßen. Wenn ich mich super intensiv und lange mit ihr beschäftigt habe, reicht es ihr immer noch nicht.

Das mit der Bettgehzeit ist auch super ungünstig. Ich finde auch, dass die Tochter meines Partners zu spät ins Bett geht. Ich hätte auch gerne noch eine halbe Stunde vorm Schalfengehen mit meinem Partner, in der wir mal reden oder kuscheln könnten. Ganz ehrlich: an diesen Wochenenden „vermisse“ ich meinen Freund manchmal. Das alles verstehe ich noch, es dreht sich natürlich um das Kind, aber trotzdem geht es einem ja so.

Ich vermisse auch total Strukturen. Das liegt aber an meinem Partner. Ich würde mir auch einen festeren Schlafzeitrahmen und Schalfrituale wünschen. Kürzlich habe ich ihr gesagt, dass sie mir abends einfach mal eine Geschichte aus ihrem Märchenbuch vorlesen solle- dann haben wir gemeinsam gelesen und ich habe ihr eine Kindermeditation eingeschaltet. Am nächsten Abend hat sie gejammert, dass sie wieder mit dem Fernseher einschlafen wolle. Das nehme ich ihr nicht übel, aber es ist für mich so schade, dass- wie ich finde- gute Impulse so untergehen.
Ich hatte auch vorgeschlagen, dass sie feste Handyzeiten hat, die sie sich über den Tag selbst einteilen und so Verantwortung übernehmen solle. Wenn sie nach dem Handy fragt, muss ich meinen Freund aber ständig dran erinnern. Sie versucht natürlich immer wieder, längere Zeiten zu verhandeln, aber dann bestehe ich die Diskussionen nicht, wenn er ihr einfach die Geste begrenzte Zeit geben würde 🤷🏻‍♀️.
Man will sich ja nicht in die Erziehung einmischen.

Das mit den „Dazwischensitzen“ kenne ich auch. Das finde ich macht mein Partner ganz gut: wenn er mich küsst, gibt er ihr auch einen Bussi. Mir wird es manchmal nur zu viel, wenn wir uns umarmen und sie gleich ankommt und wir dann „gruppenkuscheln“ müssen 😅.

Ach ja, Patchwork ist gar nicht so einfach.
Mir macht es so schwer, dass mein Freund diese 100% will, ohne zu sehen, dass es manchmal auch schwierig ist. Ich finde, es ist auch soo ein schmaler Grad ihm zu sagen, dass mir seine Tochter manchmal „zu viel“ ist, ohne ihn zu verletzen oder etwas „schlechtes“ über sie zu sagen.

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Hallo Faye,

ja da scheinen so einige Parallelen zu sein.
Mit dem Urlaub ist auch schwieriger bei uns.
Ich bemühe mich auch zusammen Urlaub zu nehmen, sehe aber auf der anderen Seite auch nicht ein, dass der komplette Jahresurlaub nur für die Kinderbetreuung "drauf geht". Allerdings bleibt meinem Partner ja keine Wahl, wenn er die Hälfte der Ferien abdecken muss und mit der Exfrau ist da auch keine Einigung möglich was ein Entgegenkommen angeht.

Habe jetzt dann einfach auch Mal Urlaub für mich alleine genommen und bin halt arbeiten obwohl sie dann hier ist.

Zwingt ihn dann auch irgendwie sie mal eher ins Bett zu kriegen damit ich meinen Schlaf bekomme.
Fühlt sich aber auch blöd an. Und man wünscht sich ja auch Mal Urlaub mit Partner.

Mit beiden komme ich mir ja wie gesagt auch oft vor wie das fünfte Rad bzw. Kenne die Situation wenn es einem zu viel wird wenn man mal kuschelt oder umarmt und die kleine dann Gruppenkuscheln daraus macht.
Das ist bei uns aber auch so daß er dann uns beiden einen Kuss gibt.

Ist halt schwierig da der Papa dem Kind halt alles möglich machen möchte, aus schlechtem Gewissen und weil natürlich aus liebe.

Wichtig ist das du immer wieder Zeit für dich nimmst und offen mit ihm über alles reden kannst.
Das ist z. B. bei uns sehr schwierig. Er fühlt sich schnell angegriffen und hat dann brutal Angst das mir seine Tochter zu viel ist.
Was ja manchmal der Fall ist. Aber das geht auch leiblichen Eltern so. Es darf einem auch Mal zu viel sein. Und da erwarte ich ehrlich gesagt auch Verständnis.
Als Patchworkmama hat man auch immer sehr viel Verständnis und das wird meiner Meinung nach oft gar nicht gesehen.