Die Vorfreude aufs Wiedersehen.

Guten Morgen miteinander,

Ich habe eine Frage, die richte ich im speziellen an Mütter die getrennt sind, und Kinder haben, mit denen Besuche arrangiert werden.
Kurz zur Info, es gibt meinen Mann, das Bonuskind (fast 5), und mich.

Wir hatten ein ganz tolles, rundes Wochenende, gestern kam dann allerdings die Nachricht von der Kindsmutter. Sie ist sehr enttäuscht, dass wir uns "verplappert" haben, denn wir haben mit der Kleinen geplant wie schön wir Halloween feiern werden, und uns Bastelideen rausgesucht . (Sie kommt , auch auf Wunsch der Mutter, an Halloween und übernachtet bei uns).

Wir haben das Gefühl, dass es der Kleinen hilft zu wissen, dass sie nur drei Mal schlafen muss, dann ist sie wieder hier.

Die Kleine ist einfach eine Frohnatur, und natürlich erzählt sie auch zuhause, was sie bei uns erlebt.
Andersrum erzählt sie natürlich auch was ihre Mama für tolle Dinge mit ihr macht.

Trotzdem sehe ich natürlich die Seite der Kindsmutter auch, es ist sicher nicht immer einfach zu hören, dass das Kind eben auch wahnsinnig gerne bei uns ist.

Nun frage ich mich , wie lässt sich das lösen? Gibt für mich kein Richtig und Falsch, nur müssten irgendwie mal beide Anhaltspunkte betrachtet werden, und auch, warum ihr Papa ihr gerne sagt, dass sie bald wieder da ist.

Habt ihr Tipps und/oder Ideen?
Danke schonmal.

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Mir wird gerade das Problem nicht richtig deutlich. Die KM hat ein Problem damit, dass ihr der Tochter gesagt habt, was ihr am Halloween Abend mit ihr vor habt, wenn sie planmäßig bei euch ist?

Da liegt das Problem aber deutlich bei der KM. Das ist eine Folge mit der die Erwachsenen leben Müssen, wenn sie sich trennen. Das Kind scheint in der Situation total entspannen zu sein, denn es kann bei Papa von Mama erzählen und umgekehrt. So solltest auch dringend bleiben, denn sonst hat sie bald mit einem Loyalitätskonflikt zu kämpfen, weil sie immer aufpassen muss bei wem sie was erzählt und das Elternteil bloß nicht zu verletzen.

Ich glaube da kannst du gar nix machen. Das muss die KM für sich lösen. Aber das wird sie sich von dir oder dem Ex nicht sagen lassen. Ihr könnt nur hoffen, dass sie es irgendwann verkraftet und die Erwachsene ist.

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Moin, sorry, vielleicht war ich noch etwas müde beim Schreiben. Du hast das Problem trotzdem sehr gut rausgelesen.

Es ist ein wiederkehrendes Problem. Fast jedes Mal nach dem Wochenende kommen Nachrichten dieser Art bei ihm an, mit der Bitte dem Kind nicht mehr zu erzählen, wann es das nächste Mal zu Papa kann.
Allerdings gibt es da eine Routine , jedes zweite Wochenende und jeden Donnerstag. Außer der Reihe auch gerne bevor wir auf der Arbeit sind, oder wenn die Kleine krank ist.

Ich würde es so empfinden, dass man dem Kind zugestehen muss, dass es sich sehr freut. Sie ist ja mehr bei ihrer Mutter als hier.

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"Fast jedes Mal nach dem Wochenende kommen Nachrichten dieser Art bei ihm an, mit der Bitte dem Kind nicht mehr zu erzählen, wann es das nächste Mal zu Papa kann. "

Und was ist die Begründung hierfür? Versteh ich so gar nicht. Wenn es doch eine feste Umgangsregel gibt und die Tage feststehen, was soll dagegen sprechen?

Ich würd darauf gar nicht mehr reagieren. Würde das einmal sehr deutlich ablehnen und dann ignorieren.

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Meine Kinder fragen heute noch mit 11 und fast 14, wann sie das nächste Mal bei mir sind und freuen sich immer ganz besonders, wenn sie mal 2 Wochenenden hintereinander oder einen längeren Zeitraum am Stück bei mir sind. Das hat aber absolut nichts mit fehlender Liebe zum Papa zu tun, sondern einfach damit, dass sie mich weniger häufig haben.

Warum ich das so genau weiß?

Meine Kids müssen jetzt umziehen bevor der Papa mit dem Bau des neuen Hauses begonnen hat, haben wir uns alle an einen Tisch gesetzt und mit den Kindern geredet. Möchten sie zum Papa ins neue Haus oder möchten sie die Gelegenheit nutzen und ein paar Jahre bei mir Leben. Weg ziehen von ihren Freunden und in eine neue Schule müssten sie so oder so. Der Vorschlag wurde vom Papa gemacht, damit ganz klar ist, egal wie sie sich entscheiden, sie dürfen sich auch für Mama entscheiden.

Was soll ich sagen beide Kinder haben sich für Papa entschieden und das obwohl sie sich über jeden Tag, denn sie länger bei mir sind freuen. Und ich habe mich über die Entscheidung meiner Kinder gefreut. Nicht weil ich sie nicht gern auch im Alltag bei mir gehabt hätte. Nein, weil es mir gezeigt hat, dass wir damals bei der Trennung die richtige Entscheidung getroffen haben.

Vielleicht schafft ihr es der Mama diesen Unterschied begreiflich zu machen. Die Freude die dein Bonuskind zeigt, wenn es bei euch sein darf, zeigt nur, dass ihr in der Elternbeziehung alles richtig macht. Es ist bei der Mama verwurzelt und freut sich über die wenige gemeinsame Zeit mit dem Papa und dir. Das euer Bonuskind weiß, wann es voraussichtlich das nächste Mal bei Papa ist, halte ich für ganz wichtig. Das Bonuskind ist 5 es kann inzwischen Zeiträume abschätzen und es gibt ihm Sicherheit. Sicherheit den Papa bald wieder zu sehen. So kann es die Zeit bei Mama viel entspannter geniessen.

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Danke dass du das erzählt hast. Ich finde deine Beschreibung sehr gut nachvollziehbar, und sehe es ganz genau so.

Ich hab auch überhaupt nicht vor die Kindsmutter abzuhängen, mein Partner genau so wenig. Ich glaube wir haben im Prinzip auch alle das gleiche Ziel, nämlich dass es dem Kind gut geht, und es sich sowohl Zuhause als auch bei uns im zweiten Zuhause geborgen und sicher fühlt.

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Ich kann km zum gewissen Maß verstehen. Meine ist sa vielleicht nur etwas krasser, seit der Trennung und unserem Umzug, vergeht kaum ein Tag, an dem sie nicht zu papa will (dass sie zu ihm zieht ist nicht möglich)

Und da sagt Papa auch oft, sind eh nur so und so viele tage; bis ich dich wieder sehe und da wirkt es als würde sir ihre Zeit bei uns nur absitzen, bis sie endlich wieder zu Papa kann .

Wenn Sie bei euch sich einfach nur am abend davor freut, sehe ich da kein problem.

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Ja, es war in diesem Fall nur in der Stunde nach dem Umgangswochenende.
Das Problem ist ja auch, dass man eben nicht steuern kann wie sehr sich das Kind freut, aber es völlig im Ungewissen zu lassen, ist auch total belastend für sie, finde ich.

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Da sie erst 5 ist, könnte ich mir vorstellen, dass das Problem der KM nicht unbedingt sein muss, dass sie euch die schöne Zeit nicht gönnt, sondern einfach, dass das Kind noch kein klares Zeitempfinden hat. Die Aussage kann daher das Kind verwirren und führt vielleicht täglich zu dauerhaften Rückfragen bei der KM und das die davon irgendwann genervt ist weil sie permanent gefragt wird, ob heute der Tag ist, an dem es zu Papa geht, kann ich mir irgendwie schon vorstellen.

Bearbeitet von Feaa
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Ich müsste das erstmal googeln. Weiter oben steht, dass Kinder mit fünf wohl schon ein Zeitgefühl haben.

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Das kann man in diesem Alter aber schon Aufarbeitung. "Noch so oft schlafen...". Dann sagt evtl. jeden Tag wie oft es noch schlafen muss bis es zu Papa geht, fragt aber nicht mehr nach, ob es heute zu Papa geht. Ein Zahlenverständnis ist in diesem Alter bereits vorhanden.

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Verstehe das Problem von der KM nicht!! Ich hab selber 2 Kinder aus meiner ersten Ehe und ich freue mich mit den Kindern, wenn sie von einem tollen Urlaub mit ihren Vater und seiner neuen Freundin erzählen . Ist doch schön das es meinen Kindern bei ihm gut geht.
Würde mir mehr sorgen machen wenn sie nur schlechtes erzählen…

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Wäre auch mein Gedanke. Gerade wenn es schwer fällt sein Kind an Wochenenden "abzugeben" , würde mich als Mutter die Vorfreude sehr beruhigen.

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Vor allem wenn ich mich auch um die Kinder kümmere, dann brauche ich keine Angst haben, dass sie irgendwann zu Papa ziehen wollen. Vielleicht ist das die Angst der Mutter! Meine wollten noch kein einziges Mal zu Papa ziehen und sie sind schon älter und könnten es entscheiden

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Möchte was zu bedenken:

Ich ärgere mich total, wenn der Papa unseren Kindern erzählt, was wir in einer Woche Tolles machen. Das ist mega nervig, weil sie dann nicht mal mehr in den Kindi gehen wollen, weil es geht ja gleich los!!!

Unser 4jähriger hat halt überhaupt kein Gefühl für die Zeit. Und falls es bei eurem Kind auch so ist, ist es schon ziemlich anstrengend. Das hätte dann herzlich wenig mit Eifersucht zu tun.

Also vielleicht nicht zu viel rein interpretieren.

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Hallo, wo hast du gelesen dass ich denke dass jemand Eifersüchtig ist?
Das war überhaupt gar nicht mein Punkt.
Der Punkt ist, dass ich eine Lösung suche, mit der es allen gut geht.
Es ist andersrum nämlich genau so, dass die Kleine hier sehr verzweifelt wird, wenn sie nach Hause soll und ihr Papa immer sagt ich komme "bald" wieder.
Dann klammert sie sich an sein Bein, und weint.
Andersrum verstehe ich die Belastung der Kindsmutter, wenn die Kleine viel über das Wiedersehen spricht. Das beschränkt sich aber auf die ersten zwei Stunden nach dem Umgangswochenende.

Beide Seiten haben dazu legitime Gefühle, aber hilft nichts, wir müssen das fürs Kind gut lösen.

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Also ich sage meinem Sohn auch, wenn wir am kommenden Woche zu Oma zu Besuch fahren. Natürliche ist das dann die ganze Woche Thema auch im Kindergarten. Aber ich finde es toll, dass er sich so freut. So ist das mit Kindern. Es ist doch schön, wenn sie sich auf etwas schönes freuen können. Dann zahlen wir jeden Abend wie oft man noch schlafen muss bzw. er zählt das inzwischen schon selbst runter. Ist also auch gleich viel Wissen dabei was trainiert wird :D.

In einer Situation bei getrennten Eltern ist es nun mal so, dass wenn das Kind bei der Mama lebt und den Papa "nur" besucht, nun mal etwas besonderes. Wenn man das anders will, muss man ein anderes Betreuungsmodell wählen wo es auch bei Papa "nervigen" Alltag hat.

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Was schlägt die KM vor ? Sie ist ja offensichtlich, die die ein Problem hat.

Ich finde ihr macht gerade alles richtig. Ich finde nichts schlimmer als die Pflichtbesuche bei Papa, die von den Kindern an Playsration und xbox veraddelt werden.

Das Problem hat die Kindsmutter, es trifft ihr Ego, wenn das Kind sich bei euch wohlfühlt und sich auf die Besuche freut.

Vielleicht kannst du ihr mal sagen, dass du ihr das Kind nicht nehmen willst, dass du nicht planst ihren Platz einzunehmen, sondern nur Anteil haben möchtest an ihrer Tochter, wenn sie bei euch ist.

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Hallo.
Ihr Vorschlag ist dem Kind nie zu sagen wann es das nächste Mal zu Papa kann. Das fordert sie aktuell auch nachdrücklich.
Ich kann mich mit ihr zwar persönlich gut unterhalten, aber alle anderen Infos möchte sie lieber über den Vater klären, das ist auch völlig verständlich und ok.

In einem Gespräch gestern haben wir auch festgestellt, dass sie sich in ganz vielen "Notlagen" zuerst bei ihm meldet, auch wenn es um Probleme im Haushalt oder am Auto gibt.
Ich glaube mein Partner ist mit seiner Art einfach noch ihr Anker, der Ruhe für sie ausstrahlt.
Ich glaube, dass sie also gerne alle Emotionen mit Partner teilt. Vielleicht braucht sie da einfach noch Zeit.

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Ihr Wunsch ist egoistisch. Ihr Kind hat ein Recht auf Transparenz. Und nicht nur in Bezug auf : Wann bin ich wieder bei Papa? Sondern auch in Bezug auf : Was machen wir dann?

Sorry, aber sie darf nicht ihre Befindlichkeiten vor das Recht ihres Kindes stellen.

DAS sollte aber dein Freund mit ihr klären. Schau dir mal Kinderrechte an, da gibt es etwas, dass passend ist...

Das dein Freund noch ihr Anker ist...
Nun ja, mein Bruder hat sich vor 10 Jahren von der Mutter seiner Tochter getrennt. Und noch immer ist er für ihr Auto " verantwortlich", für das Küchenregal und den tropfenden Wasserhahn. Mein Bruder hat schon länger wieder eine Beziehung, sie nur so "mal", nichts ernstes eben.
Mein Bruder macht das, er hilft ihr, ohne Hintergedanken, positioniert sich aber auch oftmals klar gegen sie, und trotzdem ist er da, wenn sie einen Platten Reifen hat.

Kerle eben, ich hätte sie schon längst in den Wind geschossen, aber trotz Trennung sieht mein Bruder ihre Gemeinsamkeit, wenn er seine Tochter vor Augen hat.

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> Nun frage ich mich , wie lässt sich das lösen?

Drei Jahre geht das so?
Das Problem ist bzw ist bei der Mutter.

Auch ich fand es anfangs schwer, mich zu trennen und es tröstet, wenn sich das Kind schon auf den nächsten Besuch freut. Umgekehrt war es anfangs auch ein Stich, wenn sich das Kind auf Mama freut. Aber da muss ein Erwachsener drüber stehen.

Meine Sprechweise heute: 'Super, dass du dich auf die Woche bei Mama freust. Ich wünsche dir eine gute Zeit und freue mich schon dich am nächsten Dienstag zu sehen.'

Vielleicht schlagt ihr genau das der Mutter vor. Sie sollte froh sein, dass das Kind auch einen Vater als verlässliche Bezugsperson im Leben hat. Das die Eltern die Paarbeziehung an die Wand gefahren haben, sollte doch dem Lebensglück des Kindes nicht im Wege stehen.

Das bloße Datum des nächsten Besuches ist wahrlich noch keine Manipulation. Auch etwas zu planen nicht. Ihr versprecht ja nicht das Blaue vom Himmel.


Gedanken, die ihr NICHT mit der Mutter teilt: Gut fürs Kind, dass es bei euch ein Rollenmodell erleben kann, wie erwachsene Menschen als Paar liebevoll und respektvoll im Miteinander leben. Damit gebt ihr dem Kind einen riesigen Schatz auf den Lebensweg. Dafür lohnt es sich, auch den ein oder anderen Zank Mit der KM auszustehen.


> Trotzdem sehe ich natürlich die Seite der Kindsmutter auch, es ist sicher nicht immer einfach zu hören, dass das Kind eben auch wahnsinnig gerne bei uns ist.

Das muss die Mutter mit sich ausmachen. Sie hat das Kind doch schon im Residenzmodell die überwiegende Zeit. Da ist ihr Verhalten wenigerrKindweh als übertragener Zorn auf den KV.