Hallo zusammen,
.... Ich bin so hilflos und weiß mir inzwischen nicht mehr zu helfen.... hoffe daher hier auf eure hilfreichen Antworten.
Ich (44) bin seit etwas über zwei Jahren von meinem Ex-Mann getrennt. Meine beiden Kinder 15 und 12 leben bei mir und haben zu ihrem Vater relativ guten Kontakt.
Meinen Partner kenne ich schon länger, zusammen gekommen sind wir vor einem Jahr und vor fünf Monaten habe ich ihn meinen Kindern vorgestellt.
Der Kleine akzeptiert ihn und kommt mit ihm gut klar. Ab und zu ist ihm die Zeit mit mir alleine zu wenig, verstehe ich auch und versuche wirklich alles mögliche zu tun um allen gerecht zu werden - mir auch!!! Bedeutet, dass ich natürlich für die Kinder da bin aber eben auch für meinen Partner.
Mein Partner ist total verständnisvoll, drängt sich nicht auf und verhält sich sehr neutral. Hat uns sehr viel beim Umzug und Wohnungseinrichtung geholfen und sogar schulisch hat er den Kids hier und da geholfen.
Er ist oft bei uns, kennt inzwischen meine Familie und Freunde die wir auch gemeinsam treffen und bringt sich allgemein sehr in unser Leben ein.
Das ist meiner Tochter ein sooo riesengroßes Dorn im Auge, dass sie sich andauernd über ihn sooo dermaßen aufregt, obwohl er ihr nichts tut bzw. nichts was das gerechtfertigen würde. Sie schimpft hinter seinem Rücken, möchte mir die ganze Zeit vorschreiben was ich mit ihm zu tun und zu lassen habe. Er darf nicht bei uns übernachten, nicht duschen, nicht mit uns am Tisch sitzen, nicht zu unseren Freunden gehen - er soll einfach verschwinden. Dann hat sie aber wieder gute Tage und ist total zugänglich und zeigt sogar leichten Anflug von Sympathie... unterhält sich mit ihm, ist sogar zwei mal joggen gegangen, fragt ihn um seine Meinung... dann ist sie aber wieder wie ausgewechselt und wütet wie ein Kleinkind..
Gestern hat sie alle möglichen Grenzen völlig überschritten...
Wir waren bei Oma und Opa zum Essen eingeladen. Um den Kindern das gewohnte Umfeld zu geben, ist mein Partner erst zwei Stunden später gekommen. Sie hatte für ihn sogar eine Kleinigkeit besorgt, danach sind wir zu meinen Freunden... dort war sie mit anderen Kindern im Zimmer- nicht mal mit Erwachsenen an einem Tisch... war alles in Ordnung... dann kommen wir nach Hause und sie sagt mir aus heiterem Himmel, ich hab ihr ihr Weihnachten versaut, soll ihr das nächste Mal sagen wenn er bei uns ist, dann geht sie zu Papa... Sie will ihn nie wieder sehen... das ist nicht seine Familie, nicht seine Freunde, sie hasst ihn sooo sehr und hat ihn als Bastard beschimpft...
Warum nur??? Sie ist so gemein, so undankbar für alles far ich für sie tue...
Wir reden sehr viel darüber mit meinem Partner aber ich schaffe es einfach nicht zu ihr durchzudringen...
Wenn ich sie einfach mit ihrer bescheuerten Denke alleine lasse, fühlt sich das für mich wie ein Aufgeben an... das möchte ich nicht... Ich will ein harmonisches und respektvollen Miteinander das nicht erzwungen ist.
Natürlich kann man aus ein paar Sätzen nicht DIE Lösung zaubern... aber vielleicht könnt ihr mir ja auch von euren Erfahrungen berichten die mich zumindest gedanklich weiter bringen...
Vielen lieben Dank im Voraus.
Meine 15jährige Tochter akzeptiert meinen Partner nicht :(
Ja sie ist in der Pubertät...da schwanken die Hormone usw. Aber wichtig ist, dass sie klare Grenzen braucht. Das heißt es müssen Konsequenzen folgen, wenn sie deinen Partner so beleidigt oder sie ungerechtfertigt schimpfte. Dein Partner darf auch bei dir sein, auch in deiner Wohnung und bei euch Duschen usw. Wenn sie das nicht akzeptiert, wenn sie kein Bock darauf hat...joa dann muss sie zu Papa. Ich bin gespannt wie das laufen würde. Es gibt vermutlich einen Grund, dass sie Kinder bei dir leben. Papa ist der super Wochenendpapi bei dem natürlich keine Verpflichtungen im Haus sind. Das würde sich sehr schnell ändern, wenn sie dort lebt.
Sie muss ihn nicht lieben, aber an deiner Seite akzeptieren.
Sag ihr, sie kann ihm in deiner Wohnung gerne aus dem Weg gehen (also in ihr Zimmer), muss bei Ausflügen nicht zwingend mitfahren etc., aber du erwartest ein höfliches Benehmen. Das wirst du im Gegenzug auch anden Tag legen, wenn sie irgendwann mit einem Jungen ankommen sollte, den du nucht magst.
Ihretwegen wirst du aber nicht als Nonne enden. In 3 Jahren ist sie 18, dann kann sie ausziehen, wenn sie es sich leisten kann.
Mal ein Gespräch über Grundsätze führen.
Was sind Menschenrechte ? Wie geht man miteinander um ? So diese Richtung...
Du willst auch geachtet werden,
Ich fühle mich schlecht, wenn du so handelt....
Auf dieser Ebene bleiben, mal hören, was kommt und erst, wenn sie allen Menschen, alle Rechte einräumt auf dich zurückkommen.....
Ich schließe mich den anderen antworten an. Allerdings sehe ich auf deiner Seite einen Fehler:
"soll ihr das nächste Mal sagen wenn er bei uns ist, dann geht sie zu Papa..."
Wenn du ihr vorher nicht Bescheid gesagt hast, dann ist das nicht in Ordnung. Du musst sie selbstverständlich nicht um Erlaubnis fragen und das hat sie dir, deiner Aussage zufolge auch nicht vorgeworfen sondern, dass du sie nicht informiert hast. Dann hätte sie ihm aus dem Weg und zu ihrem Vater gehen können. Ich würde mich an deiner Stelle dafür entschuldigen und ihr Versprechen, dass so etwas künftig nicht mehr vorkommt. Im Gegenzug soll sie sich auch etwas umgänglicher zeigen.
Einen anderen Mann an der Seite der Mutter zu akzeptieren ist sicher nicht immer leicht. Indirekt sieht sie in deinem Partner den Schuldigen auch wenn er es gar nicht ist und sie das auch weiß.
Wie weit war sie in die Trennung von deinem Ex involviert? Wieviel weiß sie darüber?
Wie hat sie es verkraftet?
Ich habe das Gefühl sie ist noch nicht ganz darüber hinweg und dein Partner badet es bei ihr aus.
Ganz unsympathisch ist er ihr nicht. Ich könnte mir eine innere Blockade bei ihr vorstellen, die es ihr nicht erlaubt deinen Partner nett zu finden, weil sie denkt sie fällt ihrem Vater damit in den Rücken. Hier würde ich versuchen anzusetzen.
Klare Ansage: sie hat deinen Partner zu respektieren und ich würde mir von ihr nicht verbieten lassen, dass der Partner zu Hause ist. Ansonsten darf sie gerne gehen. Gibt auch betreutes Wohnen für Jugendliche. Pubertät hin oder her, ihre Launen muss niemand hinnehmen und ihre Tyrannei.
Das würde ich tatsächlich therapeutisch/systemisch angehen (Familientherapie, Mutter/Tochter-Therapie, Familienaufstellung…)
Deine Tochter hat die Trennung zwischen dir und ihrem Vater nicht verkraftet und das belastet sie enorm. Das hat sich all die Jahre angestaut und sie hatte kein Ventil. Sie brauch Hilfe und Unterstützung das aufzuarbeiten.
Wenn ich lese „sie kann ja gehen“ oder in eine „Jugendeinrichtung“ macht mich das echt etwas wütend…nur weil sie 15 ist, heißt das doch nicht, dass sie das jetzt alleine regeln muss. Das sind Hilferufe und sie befindet sich zusätzlich in der Pubertät. Ich weiß wovon ich schreibe.