Tipps bei Eifersucht auf Kind des Partners

Ich habe ein Problem, dass, soweit ich sehen konnte, viele andere auch betrifft. Ich bin eifersüchtig auf das Kind meines Partners. Das bedeutet, ich kann es nur sehr schwer bis gar nicht ertragen, wenn die beiden alleine etwas machen oder kuscheln. Das heißt, ich kann die Exklusiv-Zeit meines Partners mit seinem Sohn (7) nur sehr schwer ertragen.

Ich habe das Problem bereits vor einiger Zeit erkannt und weiß auch, dass ich ein Problem habe und sonst niemand in meiner Familie.

Vor allem würde ich mir wünschen, dass ich das in den Griff bekommen, weil ich dann ja auch wieder mehr Zeit für mich hätte und nicht immer alles mit den beiden machen würde wollen.

Aus diesem Grund wäre ich auf der Suche nach Tipps, wie ich besser damit umgehen kann bzw. das in den Griff bekommen kann, denn ich bis es den beiden auf jeden Fall vergönnt und sehe mich hier als Spaßverderber.

Tipps von anderen Betroffen wären sehr hilfreich.

1

Ehe hier harsche Antworten kommen und Steine fliegen, mag ich dir ein paar nette Worte sagen.

Zuerst einmal finde ich es toll, dass du dich reflektierst und das Problem erkennst. Du versteckst dich nicht hinter irgendwelchen fadenscheinigen Gründen oder schiebst das Problem auf andere oder so. Und in einem Familienforum über so eine Art "Tabuthema" zu schreiben und um Hilfe zu bitten, finde ich ganz stark von dir!

Das Gefühlsleben eines/r neuen Partners/in gerät manchmal etwas aus den Fugen. Ich persönlich bin zwar nicht eifersüchtig auf meinen Stiefsohn, aber ich habe auch schon negative Gefühle ihm gegenüber erlebt. Das finde ich nur menschlich. Nicht jede zwischenmenschliche Beziehung ist immer nur Sonnenschein und Glitzer.

Mach dir erst einmal bewusst, dass du diese Gefühle nicht absichtlich hast. Du hast dir bestimmt nicht gewünscht, dass diese Emotionen in dir hoch kommen. Das ist ja die Sache mit Gefühlen. Sie kommen einfach. Wichtig ist, wie du mit ihnen umgehst.

Aus den USA lese/sehe ich häufig die Strategie "Sitting with your feelings". Dabei nimmt man das Gefühl bewusst wahr, erkennt es an. Vielleicht hilft es dir, dich da mal einzulesen.

Hast du eine Ahnung, woher die Eifersucht kommt? Fühlst du dich von deinem Partner nicht ausreichend gesehen? Was genau arbeitet da in dir, wenn dein Partner mit dem Sohn kuschelt? Oder wenn die beiden etwas alleine unternehmen, was triggert dich daran?

Generell kann ich dir nur ans Herz legen, Selbstliebe und Selbstfürsorge zu praktizieren. Tue dir Gutes, gehe deinen Hobbies nach oder fange neue Hobbies an. Beschäftige dich mit dir selbst, während dein Partner etwas mit seinem Sohn macht. In solchen Momenten nehme ich ein Bad, lese, oder gehe mit einer Freundin weg, oder genieße mit einem Kaffee die Ruhe, bastel etwas oder lackiere mir die Nägel oder sortiere meinen Kleiderschrank.

Wenn du beginnst, etwas mehr um dich selbst zu kreisen und nett zu dir zu sein, dann kannst du mit deinen Gefühlen auch gelassener umgehen. Alles Gute dir!

2

Dem ist nichts hinzuzufügen!

3

Leider weiß ich nicht woher diese Eifersucht kommt, ich habe selbst ein Kind, mittlerweile erwachsen, lebt aber bei uns im Haushalt. Ich kann auch nicht sagen, warum genau mich das stört, wenn die beiden kuscheln oder was miteinander machen.

Ich muss allerdings dazu noch anmerken, dass ich mich die meiste Zeit des Tages um seinen Sohn kümmere, er macht ca. eine halbe Stunde bis Stunde am Tag was mit ihm und da in meinen Augen nichts Produktives oder Altersgerechtes. Er geht mittlerweile in die Schule und ist 7 Jahre. Was das Erziehungstechnische bzw. die Versorgung angeht, mache ich das eigentlich alles.

Wir sind mittlerweile seit 4 Jahren ein Paar und ich kümmere mich ca. seit 3.5 Jahren die meisten Zeit um seinen Sohn, während er nachmittags lieber ein paar Stunden schläft oder vormittags oft nicht da ist.

Ich mag seinen Sohn gerne, daran liegt es auch nicht.

weitere Kommentare laden
23

Vielen Dank ihr Lieben für die doch zum größten Teil hilfreichen Meinungen.

Ja das mit dem Fläschchen ist eigentlich nur so ein Problem nebenbei würde ich jetzt mal sagen. Die KM bekommt das nicht wirklich alles auf die Reihe, was mich auch nicht wundert. Obwohl sie nicht arbeiten geht, hat sie doch irgendwie nie Zeit für ihn, weil ihr zigtausend andere Dinge wichtiger sind. Aber daran kann ich leider nichts ändern. Sollte jemand genaueres dazu wissen wollen, einfach fragen bitte.

Ich habe jetzt allerdings mit der Mutter des KV eine Vereinbarung getroffen, die für mich doch entlastend sein sollte. An den Samstagen, die das Kind beim KV verbringt (das ist ein- bis zweimal im Monat) sind die beiden bei uns zu Hause, an den Sonntagen (das ist zwei- bis viermal im Monat) sind die beiden bei der Mutter des KV. Diese lässt ihn nicht so locker mit seinem Sohn umgehen, sie nimmt sich aus dem Tagesablauf schon öfters raus und bei ihr kann er nicht einfach so abhängen, sondern muss sich mit ihm beschäftigten. Auch versucht sie ihn auf die Erziehungsschiene zu bekommen, was bei ihr alles besser funktioniert als bei mir, weil er da einfach sich nicht so viel rausnehmen traut und seine Mutter ihm sehr heilig ist. Außerdem sind sowohl KV als auch Kind gerne bei ihr und sie hat die beiden auch gerne um sich.

Ich persönlich finde das eine gute Lösung. Ich möchte ja nicht, dass das Kind gar nicht mehr zu mir kommt bzw. keinen Kontakt mehr mit mir hat, aber es ist mir einfach mittlerweile zu viel, dass ich alles machen muss und nichts davon anerkannt wird. Ich brauche auch etwas Zeit für mich und meine Dinge.