Kontakt zum biologischen Vater abgebrochen

Nach langem hin und her haben wir nun den Kontakt zum biologischen Vater meiner Tochter (4) fürs erste abgebrochen.

Zur Geschichte:

Schwanger wurde ich ungewollt, der Vater wollte unbedingt dass ich abtreibe, als ich mich dagegeb entschied hoffte er auf eine Fehlgeburt und sagte mir das auch... Da ich mir sehr eine "normale" Familie wünschte trennte ich mich trotzdem nicht, suchte sogar nach einer gemeinsamen Wohnung, was aber zum Glück nicht gelang.

Nach der Geburt nahm er seine tochter irgendwie an, war oft bei uns, aber nur wenn er darauf lust hatte. Er war liebevoll, aber meistens war abderes wichtiger. Später fand ich heraus dass er mich sowohl in der Schwangerschaft als auch im Babjahr mit mehreren anderen frauen betrog und Dating-Apps nutzte. Er war ständig unzuverlässig, wenn er mir das baby mal abnehmen musste weil ich einen termin hatte oder lernen musste (Uni) lies er mich meist hängen. Ich fand einen Nebenjob den ich aber wieder kündigen musste, weil ich mich wegen der Betreuung nicht auf ihn verlassen konnte. Er ging derweil arbeiten, leistete aber keinen finanziellen Beitrag. Allgemein hat er noch nie Unterhalt gezahlt oder mor finanziell irgendwie geholfen, obwohl ich studentin bin und teilweise mit 900 Euro im Monat für zwei Personen klar kommen musste. Statdessen futterte er sich noch bei mir durch.

Wir versuchten es mit einer Paartherapie, dort habe ich erkannt dass es alles total sinnlos ist und er sich nicht für uns ändern wird, als meine Tochter 18 monate alt war habe ich mich getrennt. Er holte sie daraufhin etwa einmal pro woche für ein paar stunden ab, kam aber fast jedes mal zu spät, war weiter so verpeilt, unzuverlässig.

Ein paar Monate später lernte ich meinen jetzigen partner kennen, recht schnell zog er bei uns ein, bzw. war meistens bei uns obwohl er noch eine eigene wohnung hatte. Nach einem jahr beziehung wurde ich (gewollt) schwanger. Mir war bewusst dass das ein risiko ist, allerdings wollte ich den abstand zur Großen nicht zu groß werden lassen und hatte einen großen kinderwunsch. Mittlerweile sind die kinder fast 1 und 4 jahre alt, wir sind alle zusammen in eine größere wohnung gezogen.

Mein Ex holt die Große weiterhin einmal pro Woche ab, aber es wird inmer schwieriger so zu den Kontakten zu überreden, sie möchte oft nicht mit, manchmal mussten die übergaben abgebrochen werden weil sie geweint hat und wirklich nicht wollte. Die KiTa möchte nicht dass er sie von dort direkt abholt, weil es kft ein großes Drama gibt und meine Tochter wohl schon den ganzen tag neben der spur ist eenn sie weiß dass ihr vater sie abholt.

Ich habe mich dennoch bemüht den kontakt zu erhalten, habe sogar Ausflüge für die beiden geplant weil er alleine ja nichts gebacken kriegt. Allerdings will sie immer weniger zu ihm, eigentlich garnicht. Ich bekomme auch mit, dass er mit ihr überfordert ist, wenn sie einen Wutanfall hat lacht er sie z. B. einfach aus.

Zuhause war meine tochter in den letzten monaten recht anstrengend , ich dachte immer das liegt an der kleinen Schwester, aber ich denke immer mehr, es liegt an den kontakten mit den vater. Rund um diese folgt wutanfall auf wutanfall, war sie beim vater geht sie an diesem tag vor 23h nicht ins bett....

Nach dem letzten treffen war sie wieder total aufgelöst und hat gesagt, dass sie ihren vater nicht mehr sehen will. Ich habe ihr darauf zugesagt dass sie von nun an alleine entscheiden darf, ich sie nicht mehr überreden und zwingen will. Seitdem geht es ihr viel besser, sie kooperiert im alltag, wirkt entpannt. Si sagt zu meinem partner schon seit längerer zeit öfter mal papa, nun tut sie das ständig.

Dem vater habe ich jetzt bis auf weiteres abgesagt, ich hoffe dass er es nach einer weile einfach akzeptieren wird und uns nicht mehr nervt. Im gegenzug würde ich das thema unterhalt weiter ruhen lasssn, aktuell ist er aber auch eh arbeitslos.

Was meint ihr?

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Du verstößt aufjedenfall gegen das Gesetz. Du darfst weder auf Unterhalt verzichten noch darfst du den Umgang einfach absagen. Ich meine du bist sogar verpflichtet den Umgang wohlwollend zu gestalten, heißt es ist theoretisch deine Aufgabe deine Tochter zu ermutigen den Papa zu sehen. Das ist mal die Theorie.
Die eigentliche Frage ist wie du den Vater einschätzt. Möchte er noch weiter Kontakt oder ist es ihm ganz recht wenn der Kontakt abflacht und er auch nichts zahlen muss ? Oder ist er jemand der sich zwar nur mittelmäßig gut kümmert, nicht so zuverlässig ist aber sein Kind trotzdem sehr liebt und auch den Kontakt möchte ?

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Ich bin selber Juristin, die "Theorie" ist mir also bekannt. Da ich das alleinige Sorgerecht habe und die Lage so einschätze, dass der Kontakt dem Eohl des Kindes aktuell schadet und das Kind selbst den Umgang ablehnt würde ich auch sagen "Doch, ich darf den Umgang absagen". Auf Unterhalt verzichten darf ich natürlich nicht, aber Nicht-Einfordern ist erlaubt.

Ich denke er wird noch ein paar mal nachfragen, es dann aber vermutlich gut sein lassen. Dass er sich einen Rechtsbeistand sucht oder sich an das Jugendamt wendet halte ich für relativ unwahrscheinlich. Trotzdem bin ich auf diesen Fall vorbereitet, habe mir bereits Argumente im Kopf zurecht gelegt.

Ich brauche halt kein Geld von ihm, außerdem hat er eh keins... Das einzige was ich tun könnte wäre ihm da auf die Nerven zu gehen, immer wieder Belege zu fordern usw. Und das mache ich einfach nicht in der Hoffnung dass er mich dann auch in Ruhe lässt.

Ich glaube schon er liebt sie, aber eben nicht genug um sein angenehmes Leben einzuschränken.

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Das du Juristin bist kann ich ja nicht wissen, hätte ja sein können, dass du diese Informationen nicht kennst. Alleiniges Sorgerecht hast du auch nicht dazu geschrieben. Wenn du nur eine " moralische Meinung " möchtest kann ich bloß sagen, dass ich das schade finde.
Ich glaube auch, dass das etwas mit einem Kind macht, wenn der Vater keinen Kontakt möchte, denn das wird das Kind ja glauben. Ich vermute mal du wirst ja nicht erzählen, dass du den Vater nervig und lästig fandest und deshalb den Kontakt abgebrochen hast. Rein rational hat er ja nichts gemacht was den Kontaktabbruch rechtfertigt, eine Kindeswohlgefährdung konnte ich aus dem Text jetzt nicht rauslesen, aber vielleicht fehlen da Informationen. Jedenfalls beeinflusst du das Leben deines Kindes mit dieser Entscheidung massiv.

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Ist doch völlig OK. Sehe ich kein Problem drin.
Brich ab und gut ist. Das ist für alle Beteiligten offenbar auch das Beste. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der KV unbedingt scharf drauf ist, die Tochter zu haben. Mit den Zahlungen kennst Du dich als Juristin besser aus.

Alles Gute für die Zukunft und ich wünsche euch eine große Portion Harmonie mit der neuen großen Familie :-)

Meine Situation war früher identisch. Meine Mutter warf meinen Vater nach einem Jahr raus, weil sie nicht 2 Kinder allein erziehen konnte. Für mich ist mein Vater bis heute ein Fremder. Viel später habe ich insgesamt 4 Versuche unternommen, eine normale Beziehung zu diesem Menschen aufzubauen. Aber er ist halt einfach nicht fähig für sowas. Gar nicht böse gemeint aber er ist halt mit allem völlig überfordert und kann einfach kein Kind erziehen. Solche Menschen gibt es eben auch. Ich habe daraufhin einen Juristen gefragt, wie das mit Unterhaltszahlungen aussieht, wenn er mal ein Pflegefall sein würde oder ins Heim kommt, ob ich dann für ihn zahlen muss. Da ich weit unterhalb der dafür erforderlichen Einkommensgrenze liege, ist alles in Ordnung. Für mich existiert er nicht mehr. Aber mir geht es gut damit, weil ich ihn ja nie wirklich in meinem Leben hatte und er für mich immer fremd blieb. Also weiß ich wovon ich rede und dass ich in dem Abbruch kein Problem sehe, ist ernst gemeint.

Grüße

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Naja, du triffst jetzt eine Entscheidung mit der deine Tochter leben muss. Das sie jetzt ihren Vater nicht sehen will, bedeutet ja nicht, dass er nicht gut für sie ist, es gibt solche Phasen bei Kindern. Im Übrigen auch bei Eltern, die zusammen leben.

Du denkst, du tust es für deine Tochter, weil die, derzeit, so heftig reagiert. Und wenn du tief in dich hinein horchst, wird dein Leben doch ein stückweit einfacher und sorgenfreier, wenn der Kontakt nicht mehr stattfindet.

Mhmm 🤔 schwierig.

Ganz abbrechen würde ich es nicht, vielleicht vorübergehend auf Sparflamme stellen.

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Deine Tochter hat einen Ersatzpapa, ein männliches Vorbild, ihr Vater wollte dass Du sie abtreibst, jetzt kommt nicht viel positives, Deine Tochter leidet wenn sie Kontakt mit ihm hat, ohne Kontakt ist alles besser.
Da müsste ich nicht lange überlegen....

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Ich sehe das anders wie die du und die anderen hier. Er ist ihr Vater und soll das auch bleiben. Dass der Kontakt nun durch dich abgebrochen wurde, kann doch nicht die Lösung sein? Wart ihr denn bei keiner Beratungsstelle oder beim Jugendamt um euch beraten zu lassen? Ich bin mir sicher , dass es durchaus andere Wege gegeben hätte als den Kontakt eigenmächtig auf Null zu setzen. Wenn ihr beide keine Lösung für das Problem finden konntet, dann hättet ihr euch beide Unterstützung suchen müssen.