Ich fühle mich eingesperrt - Patchworkfamilie und Interessen gehen auseinander

Hallo zusammen,
mein Mann und ich sind seit 2 Jahren verheiratet.
Er hat eine Tochter (6), die relativ viel Aufmerksamkeit benötigt (nervt ihn, glaub ich, denn er kann sich mit mir das gesamte Wochenende über, wenn sie da ist, nicht mal 5 min unterhalten). Sie ist alle 14 Tage übers WE da.
Meine Söhne (11 und 9) sind fast immer da.
Wir leben also zusammen, alle Kids haben ein eigenes Zimmer, wir ein großes Haus. Wir arbeiten beide Vollzeit.

Ich merke, dass meine Kinder langsam aber sicher selbstständig und reifer werden, was mir wieder mehr Freiheiten ermöglicht. Und ich merke aber auch, dass meinen Mann das scheinebar total stört. Ich fühle mich immer mehr eingesperrt, darf mir scheinbar keine kleinen Freiräume gönnen.

Sonntags hat mein Jüngster Handballturniere. Da müssen wir oft um 7:30 aufstehen und meist noch ne Weile fahren. Ist doch klar, dass ich ihn gerne begleite, ihn hin fahre (meist zwischen 20 bis 30 km entfernt), ihm zusehe, ihn anfeuern, mitfiebere und in seinem Hobby unterstütze.
Das selbe tu ich auch für meinen Großen in wiederum seiner Sportart (meist samstags, daher organisatorisch für mich zum Glück gut machbar). Für mich gehört sich das so. Das stelle ich null in Frage. Mein Mann aber bezeichnet das irgendwie als Me-Time, ich würde mir da “frei” nehmen und “abhauen” und ihn “alleine lassen”. Mit kommt er natürlich nicht, er will lieber schlafen und seine Tochter steht vor 10 Uhr am Wochenende auch nicht auf und Sport interessiert sie auch nicht. Und sowieso denkt er, ich entspanne mich da, würde mir aber nie anbieten, dass er mal mit dem Kind stattdessen fährt und ich zu Hause bleibe und am WE ausschlafe.

Am letzten Sonntag kamen wir dann gegen 12 Uhr wieder nach Hause vom Turnier, die Kinder wollten in ihren Zimmer zu Hause noch am Tablet spielen und mussten beide für die kommende Woche noch für Klassenarbeiten lernen, hatten also eh zu tun. Mein Mann war oben mit seiner Tochter in ihrem Zimmer und hat mit ihr gespielt. Wir haben uns normal begrüßt.
Um 12:30 fragte mich meine Freundin, ob ich mit ihr eine Runde laufen/joggen gehe (unsere Runde dauert ca. 35 Minuten). Ich hab meinen Kindern schnell Bescheid gesagt, dass ich mit meiner Freundin ne Runde laufe, in ca. 30 min wieder zu Hause bin und telefonisch erreichbar bin ( der Große hat ein Smartphone und erreicht mich immer). Meinen Mann wollt ich nicht stören, weil die wie gesagt oben gespielt haben und ich dachte, das ist doch kein Ding. Ich hab ihm nen Zettel in die Küche gelegt, falls er mich sucht.
Er muss ja meine Kinder nicht mehr betreuen oder so, die sind alt genug, die würde ich ja - wäre ich Single - auch alleine zu Hause lassen ohne Sorge in dieser kurzer Zeit.

Mein Mann hat nicht mal gemerkt, dass ich weg war, mir aber noch tagelang später vorgeworfen, ich habe ihn mit den Kindern alleine gelassen. Die waren unten, haben sich wie immer selbst versorgt, wollten gar nix von ihm und er war oben mit seiner Tochter und ich war lächerliche 35 min weg, nachdem ich ja schon von 7:30 bis 12:00 mich sinngemäß um die Familie/Interessen den Kinder gekümmert hatte, wollte ich einfach noch 35 min für mich etwas tun an einem Wochenende, an dem ich sonst auch eher wenig Zeit für mich selbst habe.
Aber das war schon wieder zu viel, ich würde mir das einfach rausnehmen, dass ich gehe, ihn alleine lassen (ja, mit SEINER Tochter!), einfach verschwinden, als wäre ich tagelang weg gewesen. Wie gesagt, die Kinder juckt es nicht die Bohne- Das sind doch keine Babys mehr. Und er hat es nicht einmal bemerkt, dass ich weg war, und ich finde, ich darf mich so frei bewegen, dass ich nicht um Erlaubnis fragen muss, wenn ich mal kurz das Haus verlassen.

Er selber macht für sich gar nichts. Mit seiner Tochter sitzt er entweder drin in ihrem Zimmer oder drin am Esstisch, wenn sie nicht da ist, treibt er keinen Sport, tut auch sonst nichts alleine und wenn er was macht, muss ich immer mit.
Mein Jüngster musste letztens in Deutsch eine kurze Geschichte über “Mein Wochenende” schreiben, da bin ich richtig erschrocken, dass er das inzwischen auch so wahrnimmt. “Mein Bruder und ich machen gerne Sport. Wir sind viel draußen. Sophie ist immer drin.” So beschrieb er sein Wochenende vor einigen Wochen.

Er erwartet con mir, dass ich auch da bin, sobald ich weg bin, tut er so, als würde ich mich jetzt irgendwo entspannen während er quasi seine Tochter an der Backe hat. Ja, sie ist anstrengend, aber da kann ich ja nichts dazu. Ich fühle mich manchmal so, als hätte ich mein Soll erfüllt, habe meine Kinder halbgroß gezogen, sie sind selbstständig, nicht ängstlich und ich möchte die Lorbeeren haben. Ich hätte als Single, das ist der größte Witz, mehr Freiheiten als in der Ehe mit ihm, obwohl ich dann alleinerziehend wäre.
Ich will einfach wieder frei sein und leben.

Er bringt seine Tochter sonntags, alle 2 Wochen, wieder zu ihrer Mutter zurück. Und hat dann eben frei. Während ich mich um meine Kinder vollumfänglich kümmern muss, die haben auch andere Bedürfnisse, da spielt Schule, Lernen, Freunde, dies, das alles eine andere Rolle. Das ist auch Alltag, den ich bewältigen muss, hier Termine, da der Kieferorthopäde, da ne Anmeldung für dies und Elternabend und bla bla. Das kennt er gar nicht, da ist er nämlich raus als Wochenende-Papa und will daran auch gar nichts ändern. Und um meine Kinder musste er sich so nie kümmern und hat auch gar kein großes Interesse daran. Ich arbeite auch von Montag bis Freitag Vollzeit und will jetzt endlich verdammt nochmal wieder ein kleines bisschen mein Leben zurück und ich bin so dermaßen menschlich enttäuscht von ihm, dass er mir nicht das kleinste Bisschen Freiheit gönnt. Ich bin inzwischen so genervt von diesem Leben her, weil unsere Interessen auseinander gehen und seine Tochter von Monat zu Monat anstrengender wird (sehr klammernd, dominant, sehr sehr körperlich) und ich mich danach sehne wieder mal nicht alles ausrichten zu müssen nach Kindern, sondern wieder mehr nach mir. Stück für Stück eben, so kleine Inseln. Mal hier ne halbe Stunde, dann mal dort, aber er gönnt es mir nicht. Er erwartet wirklich, dass ich nun die Wochenenden für ihn Entlastung bringe, wo er mich im Alltag ansonsten nie unterstützt.

Bearbeitet von ramapano
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Ich lese da ganz viel Unzufriedenheit und die Tendenz nach Rückzug heraus.
Eure Kommunikation scheint nicht mehr liebevoll und vertrauensvoll zu sein zur Zeit, sondern genervt und vorwurfsvoll.
Dann gibt ein Wort das nächste und ein vermeintlich harmloses Handeln wird fehlgedeutet.

Es geht letztendlich nicht um 35 Minuten Joggen. Es geht mehr um die fehlende Absprache.
Und einen Zettel auf den Tisch legen und vermeiden extra hochzugehen, ist schon auch eher Vermeidungverhalten oder sogar ein Wink mit dem Zaunpfahl, nach dem Motto: "Dich muss ich gar nicht fragen", "deine Meinung interessiert mich nicht" oder "du bist mir den Aufwand nicht wert mich hoch zu bequemen".

Wenn du eh schon den halben Tag weg warst, kann ich verstehen das dein Mann auf dich gewartet hat. Er hatte wohl den Wunsch nach gemeinsamen Mahlzeiten oder Unternehmungen.

Man kann sich auch innerhalb einer Partnerschaft alleine fühlen, selbst wenn man sein Kind oder seine Kinder dabei hat.
Das muss nichts damit zu tun haben ob einem viel oder wenig an Beschäftigung einfällt.

Ich kann mir vorstellen, dass die Wochenenden für euch beide merkwürdig sind und schwer auszuhalten wenn dabei noch ständig ein unterschwelliger oder sogar direkter Vorwurf im Raume steht, das 6jährige Kind wäre klammerig und unselbständig, gar nervig.

Erfahrungsgemäß nehmen alle in so einem Konstrukt die Stimmung wahr und reagieren darauf. Kinder gerne auch mit besonders klammerigem Verhalten. Das sich das Kind unwohl fühlt und beim Papa (noch) mehr Schutz sucht, kann man aus der Außenperspektive verstehen.

Ich kann aber auch ein wenig deine Gedankengänge verstehen. Meine ich zumindest. 😅

Distanz schafft Distanz! Ihr braucht aber gerade etwas anders: Nähe! Schöne Erlebnisse und Freude zusammen.
Meinst du, ihr könnt euch drauf einlassen mal wieder schöne Dinge gemeinsam zu tun?
Wenn das dann gut läuft, kommt die Lust auf mehr davon bestimmt zurück.

Bearbeitet von Lilalaune
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Ich finds total lieb, dass du versuchst beide Sichtweisen zu verstehen. Danke dafür! Ich kann es so schwer erklären, wie ich fühle. Aber ja, du hast wohl ein Gespür für das zwischen den Zeilen.

Wenn wir z.B. zusammen essen, dann ist es immer so, dass sie uns Anweisungen erteilt. “Ihr räumt jetzt den Tisch ab und dann kommt ihr hoch!” So geht es schon seit Monaten, das nervt mich nur noch, als würde sie darüber bestimmen, dass ich nun den Tisch abräumen und dann zu ihr zu kommen habe! Mein Mann sagt dazu nichts.
Ich merke aber, dass ich kein Interesse mehr daran habe “Zoo” oder “Puppenküche” zu spielen. Ich will nicht mehr. Ich habe jahrelang gespielt, gemacht, mich auf den Kinderteppichen breit gemacht und Sachen gespielt, auf die ich keine Lust hatte. Ritter, Barbie, Rennbahn, Murmelbahn etc pp.
Ich will es nicht mehr.
Ich will sagen dürfen “Der Papa kann das mit dir machen. Ich brauche Zeit für mich”. Aber genua das steht mir eben nicht zu, das erlaubt mein Mann mir nicht. Er sieht auch nicht, dass ich hier - neben seiner Tochter - auch noch zwei Kinder habe, die ich heute ganz anders unterhalten muss und die mich anders brauchen. Da müssen Trikots der Mannschaft gewaschen werden, muss ich wegen des ersten Liebeskummers beraten, muss ich viel öfter als Fahrdienst fungieren. Und ich möchte, wenn ich da meinen Teil erfüllt habe, mich auf das Sofa setzen und mal einfach nichts tun oder die Freiheit haben auch mal wieder mit einer Freundin etwas zu unternehmen.
Denn wenn mein Mann nach 48h mit seiner Tochter sie wieder zurück zur Mutter bringt, hat er auch frei. Ich habe das eben die ganze Zeit und er nur insgesamt vier Tage pro Monat und das war er für ihn. :Für ihn ist “Familie” in dem Moment erledigt, in dem er seine Tochter zur Mutter gebracht hat. Dann bin ich sozusagen wieder alleinerziehend, aber muss trotzdem nach seinen Regeln funktionieren. Ich müsste mein Leben eigentlich nur mit meinen inzwischen sehr selbstständigen Kindern organisieren, was problemlos klappt (gehen/fahren alleine zur Schule, wieder heim, 3 km entfernt, haben Schlüssel für die Haustür, halten sich an Regeln, wissen sich zu helfen etc.). Faktisch muss ich aber alles mit meinem Mann absprechen. Nicht, weil er helfen wollen würde, sondern weil er sich belästigt fühlt, wenn ich mir die Freiheit nehme, den Kindern zu sagen, dass sie nach der Schule noch ne halbe Stunde auf mich warten müssen bis ich aus dem Büro komme. Wäre kein Ding. Für die Kids nicht, für mich nicht. Er erträgt es nicht, dass ich mir diese Freiheit nehme, die Kinder zu Hause ohne meine eigenen Anwesenheit zu lassen, während er auch zu Hause (im Büro, ungestört) ist. Aber mein Mann sagt dann: “Du lässt mich mit den Kindern alleine!” - Dabei wollen die nix von ihm, nix. Die sind einfach da und komme leise nach Hause. Und er erzählt dann aber, dass er sich um sie KÜMMERN musste während ich WIEDER MAL WEG WAR (ja, bei meiner Arbeit). Er in seinem Büro , die Kinder in der Küche. Während ich 15 Minuten später ebenfalls eintreffe und niemand was von ihm will oder ihn anspricht oder das Obergeschoss betritt.

Er betrachtet es aber umgekehrt so, dass es für mich Freizeit und Erholung ist, wenn ich wiederum Zeit mit meinen Kindern verbringe. Ich kann das gar nicht so erklären, dass das verständlich ist, glaube ich.
Wenn er einen Tag mit seiner Tochter alleine ist (weil wir unterwegs sind), ist es aber so, dass ich ihn dann entlasten muss, wenn ich nach Hause komme, weil das für ihn ARBEIT war. Verbringe ich den ganzen Tag mit meinen Kindern, ist es per Definition CHILLEN. Und ungerecht, weil ich ihn “mit allem alleine lasse” (mit SEINER TOCHTER! Denn ich hab die anderen zwei ja bei mir gehabt).
Halten sie meine Kinder im selben Haus auf wie er (still und ihn nicht einmal ansprechend, am Handy oder am Lernen), “lass ich ihn alleine und hau einfach ab.” Diese Vorwürfe müsste ich mir gar nicht anhören ohne ihn. Es wäre alles viel entspannter, vor allem aber die Wochenenden, an denen wir hier zu fünft sind. Ich kann mich da mit ihm nicht mal 5 min unterhalten, er kann nicht mal kurz aufs Klo, seine Tochter rennt sofort hinterher, redet in einer Tour, bestimmt, dominiert. Von Freitag bis Sonntag ist hier nur Ausnahmezustand (wirklich alles dreht sich um sie! Und selbst indirekt, denn ich bin mit meinen Kinder wegen des Sports viel weg, aber selbst dann krieg ich vorgeworfen, ich sei eben nicht BEI IHR gewesen und deshalb dreht sich ja wieder alles um sie). Meine Kinder sagen, wenn ich mit meiner Freundin ne Runde laufen gehe “Ok, Mama, Viel Spaß”. Mein Mann rastet aus.
Ich habe oft versucht Aktivitäten für uns alle zu finden. Eine Weile waren wir sonntags zusammen Eislaufen. Da ging irgendwann nicht mehr, weil ich mit meinen Kindern keine Meter gemeinsam fahren konnte geschweige denn mich unterhalten konnte. Sie klammerte an meinen Beinen, oder meiner Hose und hat null akzeptiert, dass ich zb mal eine Runde einfach für mich fahren wollte. Auch da selbe: Ich hab physisch keinerlei Freiraum.
Zu fünft heißt; Sie klammert an mir und dominiert, sodass die anderen keine Lust mehr haben, sie kommen physisch und akustisch gar nicht mehr zu mir durch. Das ist extrem anstrengend. Ich kann keinen einzigen Satz zu Ende sprechen, mich weder mit den anderen Kindern noch mit meinem Mann auch nur kurz unterhalten. Für ihn sind das aber schöne Momente gewesen, denn ER konnte sich ja dann mal frei bewegen und hatte irgendwie Entlastung.
Ich verstehe auch meinen Mann. Aber er sollte sich wirklich professionelle Unterstützung suchen. Ich merke, ich hab keine Energie dafür. Ich würde mich so gerne um mich kümmern und nicht ihn auch noch entlasten. Es sind nur 48h mit ihr und in der Zeit will er aber noch von mir entlastet werden.

Bearbeitet von ramapano
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"Ich will sagen dürfen “Der Papa kann das mit dir machen. Ich brauche Zeit für mich”."

Dann sag das doch! Es ist SEINE Tochter und er wälzt sie auf dich ab und scheint sich wenig bis gar nicht um ihre Erziehung zu kümmern. Alleine die Situation am Esstisch finde ich höchst schwierig, weil so ein kleines Kind schnell lernt, was sie alles so befehlen kann. Die Frau springt und spielt und der Papa sagt nichts dazu. Für sie ist alles super und für ihn ist es bequem und dir wird alle Energie ausgesaugt.

Ich finde es auch eine Frechheit, dir zu sagen, dass du ja "Me-Time" hast, wenn du deinem Sohn beim Handballturnier zusiehst!

Du sagst doch selbst, du kannst nicht mehr. Dann frage dich doch mal, was diese Beziehung dir überhaupt noch bringt? Du bist schließlich nicht die Mutter von seiner Tochter und er spannt dich als ihre Babysitterin ein, die nichts sagen darf.

Doch du darfst was sagen. Das du natürlich dann Gegenwind kassieren wirst, damit musst du rechnen. Aber mit einem "weiter so!" geht es dir doch noch schlechter.

Ja, dann lass ihn doch jammern, dass du ihn alleine lässt. Er ist doch ein großer Junge und es ist SEIN Kind!

Bearbeitet von Kris7
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Ich verstehe dich absolut und denke, da ist ein ernstes Gespräch fällig.
Zunächst wollte ich LAT = living apart together vorschlagen (jeder zieht in eine eigene Wohnung) weil ich davon ausgegangen bin, dass es "nur" dein neuer Partner und nicht dein Mann ist. Ich weiß aber nicht, ob das etwas für euch wäre. Ich denke mir nur, ihr müsstet lernen, die gemeinsame Zeit miteinander wieder zu genießen und im normalen Alltag kann jeder sein Ding machen.
Irgendwie scheint dein Partner dich als Mutterersatz für seine Tochter wahrzunehmen und nimmt sich selbst viel zu sehr raus. Du bist aber nicht in der Mutterrolle für das Mädchen, nur weil du eine Frau bist. Er muss SEINEN Anteil an ihrer Erziehung wahrnehmen und das macht er derzeit zu wenig.

Habt ihr mal darüber geredet? Wie wäre es mit einer Paartherapie? Ich glaube, es könnte deinem Mann helfen, wenn ihm ein unbeteiligter sagt, dass sein Verhalten dir gegenüber so nicht geht.

Bearbeitet von ella838
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Ich verstehe, dass Du genervt bist. Aber Deine Schilderung ist sehr einseitig. Fakt ist, dass seine Tochter nur 4 Tage im Monat bei euch ist, Deine Söhne hingegen 31. Du beschreibst Deine Kinder als tolle, selbständige, sportlich engagierte Jungs und seine Tochter als klammerige Nervensäge.
Ganz so wird es aber nicht sein. Deine Jungs werden sich auch mal streiten oder Zeit einfordern. Demnächst kommen sie in die Pubertät. Und Dein Mann muss mit ihren leben. Und er kann nicht irgendwann die Tür hinter ihnen schließen und hat zwei Wochen Ruhe.
Für Deinen Mann fühlt es sich so an als würdest Du Dein Ding machen und ihn mit den Kindern alleine lassen.
Man muss doch zusammen nicht nur Sport machen. Wie wäre es mit Tierpark, Museum oder zumindest etwas weniger Herausforderndem als Eislaufen wie Trampolinhalle, Schwimmbad, Minigolf?
Spielenachmittag, Basteln?
Ich will das Verhalten Deines Mannes nicht entschuldigen, aber Deine Einstellung, dass Du Dein Soll als Mutter erfüllt hast und nur noch für Deine Shne zuständig bist, passt nicht zu Patchwork.

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Aber er fühlt sich doch auch nur für seine Tochter zuständig und entlastet sie im Alltag gar nicht. Warum soll sie sich dann an den 4 Tagen im Monat auch noch um seine Tochter kümmern?

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Tut er ja nicht. Er deckt keine Ferien ab, betreut nicht bei Krankheit, bleibt morgens im Bett liegen. Ich lebe hier die restlichen Tage eigentlich wie eine Alleinerziehende.
Und es gibt eben kaum gemeinsame Interessen. Das ist ja das Problem. Wenn ich mal was vorschlage wie gemeinsam backen oder kochen sind alle drei Kinder sofort dabei. Nur: Er ist dann von der Bildfläche verschwunden während ich etwas „unternehme“ mit den Kindern.
Das führt immer nur dazu, dass ich ihn entlaste, von ihm aber nie etwas zurück kommt. Für ihn wäre undenkbar, dass er eines meiner Kinder mal schnappt und mit zum Einkaufen oder zum Sportplatz nimmt. Er isst ab und zu mit uns, aber das war es.
Der Satz „Aber wir sind doch eine Familie“ kommt immer nur, wenn seine Tochter hier ist und damit meint er eigentlich: Nimm du sie.
Gerne dann noch unter dem Vorwand, ich sei halt eher eine Bezugsperson und könnte mehr so Mädchensachen mit ihr machen. Sein Wunsch ist ja eher, dass ich sie nehme, mit ihr den Tag bei DM, Roßmann und auf dem Pferdehof verbringe und er seine Ruhe hat.
Seine Eltern nehmen sie auch nie an den Wochenenden mal für ne Stunde oder so, denen ist sie auch zu anstrengend (wir sind zu alt, ich kann mich ja nicht bücken, Oma ist müde, mir ist das zu viel…) Einspringen soll ausgerechnet ich, die sonst den Monat über auch nicht entlastet wird.
Beispielsweise an ihrem Geburtstag sind ihre Grosseltern nie da. Angeblich ausgerechnet immer dann gerade im Urlaub. Oma hat noch nie den Kuchen gebacken. Es gibt null Interesse an ihr, also kein echtes jedenfalls.
Glaubst du, mein Mann hat an meinem 40. Geburtstag einen Kuchen gebacken oder wenigstens einen gekauft? Ich backe den Kuchen für seine Tochter an jedem Geburtstag und zwar den, den sie sich wünscht (mit Feen, mit Anna und Elsa etc pp.). Für meine Jungs ist selbst undenkbar, dass er sich um ein Geschenk bemühen oder überhaupt mal fragen würde, was sie sich wünschen. Es ist einfach so einseitig.
Ab Sonntag 18 Uhr gibt es kein "Wir" mehr . Da ist er wieder er und ich mit meinen Kindern.
Am Freitag will er dann wieder Familie spielen. Wir MÜSSEN zb immergemeinsam essen abends. Grundsätzlich schön. Aber ab Sonntag gilt das nicht mehr. Wie gesagt steht er nicht mal morgens mit uns auf und sitzt nur am Esstisch mit uns, wenn er gerade Lust hat. Er bedient sich dann einfach, aber verantwortlich ist er. (Sind ja DEINE Kinder)

Bearbeitet von ramapano
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Wenn ich das richtig verstehe, kümmert er sich so gut wie gar nicht um deine zwei Söhne. Die betreust du zu 99%. Außerdem sind sie fast die ganze Zeit bei euch.

Seine Tochter ist nur jedes zweite Wochenende da und soll von euch gleichmäßig betreut werden.

Zusätzlich ist es Freizeit, wenn du deine Söhne zu ihrem Hobby begleitest, betreut er seine Tochter ist das keine Freizeit.

Vielleicht kannst du ihm sein Verhalten mal spiegeln? Wenn du nach Hause vom Handball kommst, und er dir einen Vorwurf macht, direkt sagen, dass er genauso Freizeit hatte. Seine Vorwürfe abperlen lassen. Ihm auch keine Erholung gönnen. Spielen mit der Tochter ist doch Entspannung pur. Nächstes Mal Bescheid sagen, dass du joggen gehst und einfach kontern, dass er gerade Freizeit hat.
Ansonsten auch den Vorschlag machen, dass er genauso gut mit seiner Tochter etwas unternehmen kann und dann viel Freizeit hat.

Übrigens kann ich das voll nachvollziehen, dass du keine Lust mehr hast, dich um ein jüngeres Kind zu kümmern. Ich habe das auch. Meine kleine ist 5 Jahre und ich hätte keine Lust mich für ein weiteres Kind verantwortlich zu fühlen. Ich genieße gerade jede Extrafreiheit, die mit dem älter werden der Kinder einhergeht.

Was mich an deinem Mann stören würde, ist das Verhalten gegenüber seiner Tochter. Er wirkt wie ein schlechter Vater (ja es gibt schlechtere, aber besser geht auch ziemlich leicht). Er sieht seine Tochter so wenig im Monat und dann hat er nicht mal Kraft sich so kurz um sie zu kümmern. Dabei muss er keine Alltagssachen erledigen und er hat "nur" ein Kind. Zusätzlich bringt er sich nicht bei deinen Kindern ein. Klingt irgendwie so, als wenn er sich um die Verantwortung drücken will und das der Frau zuschiebt.
Wenn er keine Kraft hat für seine Tochter, dann soll er das zugeben und den Umgang verkürzen.

Ihr solltet versuchen, die Vereinbarung zu treffen, dass sich jeder um die eigenen Kinder kümmert. Er muss dem aber zustimmen, ansonsten würde ich Konsequenzen ziehen.

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Danke dir für deinen Beitrag.
Natürlich musste ich ihn in den letzten Jahren auch mal um etwas bitten. Einmal war ich mit einem Kind im Krankenhaus über mehrere Tage. Da musste er das andere Kind übernehmen. Ein anderes Mal wurde ich operiert und konnte vier Tage nicht aufstehen. Da musste er einfach.
Aber in beiden Fällen wurde mir das noch Wochen später als Meisterleistung verkauft. Das musste ich dann sozusagen bei ihm wieder sinngemäß abarbeiten und dann die Wochen später doppelt und dreifach zurückgeben. Und das meint dann immer, dass er erwartet, dass ich seine Tochter betreue, ihr was beibringe, mit ihr spiele und ihm was abnehme.
Dass er gar nichts tut ist also nicht wirklich richtig. Wenn ich ihn explizit bitte und einen Grund habe (OP oder so), dann ist er da und haut dann auch nicht ab. Aber dass ich dafür fast ein bisschen dankbar bin, sagt ja auch schon was über seine Hilfsbereitschaft aus.
Ich muss auch sagen, dass er mir am liebsten wäre, wir würden es so absprechen wie von dir erklärt. Jeder ist nur für seine eigenen Kinder verantwortlich. Und alle gestalten ihre Zeit, wie sie möchten und keiner muss sich abstimmen. Das hat dann zwar mit Familie nichts mehr zu tun, sorge aber dafür, dass ich mich nicht so stark reguliert fühle.

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"Jeder ist nur für seine eigenen Kinder verantwortlich. Und alle gestalten ihre Zeit, wie sie möchten und keiner muss sich abstimmen. Das hat dann zwar mit Familie nichts mehr zu tun, sorge aber dafür, dass ich mich nicht so stark reguliert fühle. "

Willst du dann nicht einfach eine Trennung? Also das lese ich hier raus.
Was hält dich davon ab den Schritt zu gehen?

Wie sieht eure Beziehung denn überhaupt ausserhalb der Kinderthematik bei euch aus? Das muss ja dann für dich zumindest so viel abliefern, dass du der Trennung aus dem Weg gehst?

Liebe Grüße

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Da deine Kinder ja immer bei euch sind, hab ich jetzt mal eine andere Frage…nimmst du dir da auch Zeit für deinen Partner? Habt ihr gemeinsame Rituale? Wann gehen die Kinder ins Bett und wann habt ihr wirklich Zeit für euch? Ich kenne das von uns. Am Anfang ging es wirklich ausschließlich NUR um die Kinder. Sie sind zu unmöglichen Zeiten ins Bett gegangen und dementsprechend lief dann auch der ganze Abend nur Kinderprogramm im TV. Keine Chance mal Erwachsenen Gespräche zu führen. Alle Einladungen zu Geburtstage ( ohne Kinder ) wurden abgesagt. Bis ich mich zurück gezogen habe, nichts mehr in die Kinder investiert habe, weil mir das wirklich zuviel war. Nach einem langen Gespräch mit meinem Partner wurde es besser. Um 20 Uhr ( außer am Wochenende )ist im Wohnzimmer Feierabend, jeder geht auf sein Zimmer, kann sich da noch beschäftigen, wir haben wieder Zeit für uns als Paar. Ab und zu gehen die Kinder zu den Großeltern oder sie bleiben mal 2 Std allein zuhause wenn wir irgendwo eingeladen sind. Ich weiß nicht, wie es bei euch läuft, aber wichtig ist PAARZEIT. Nur wenn die Beziehung funktioniert, man sich kümmert und daran arbeitet, funktioniert auch Patchwork! Ich bin jetzt viel offener, helfe meinem Partner auch mit seinen Kindern, weil ich mich gesehen fühle.

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Hallo Kiki. Wie schon erwähnt, machen beide recht viel Sport und haben 2x die Woche Training. Sie sind dann zwei Stunden außer Haus, zufällig beide zur selben Zeit, sodass wir immer dienstags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr alleine sind. Zeit zusammen verbringen wir dann dennoch kaum. Unterhalten uns zwar schon, aber oft nutze ich diese Zeit um mal Ordnung zu machen oder bereite das Abendessen vor. Sie haben bis 15 Uhr Schule, sind dann ab 17 Uhr wieder weg quasi.
Allerdings gehen sie auch schon um 20:30 schlafen. Wir müssen werktags um 6:15 schon raus (früher Schulbeginn), deshalb wird es selten mal später. Dann haben wir auch Zeit für uns.
In den Ferien sind sie auch mal einige Nächte am Stück bei meiner Tante, der Große auch mal bei einem Freund über Nacht oder letztens auf Klassenfahrt für eine Woche. Die Freiräume werden da größer.
Statt mich nach Zeit mit meinem Mann zu sehnen, sehne ich mich aber nach Zeit ohne ihn. Ich würde lieber abends, wenn sie schlafen, mal Essen gehen mit einer Freundin, würde gerne mal wieder mit ein paar Leuten Skifahren gehen übers Wochenende oder sowas. Oder einen Yoga-Kurs besuchen in den Abendstunden. Irgendein fester Termin für MICH. Das ist undenkbar und würde nur gehen, nachdem wir wochenlang darüber streiten, weil er das nicht gut fände.
Er hingegen ist abends auch mal einen Freund besuchen, weil ich ihm sage, dass er mal was für sich machen sollte. Er will aber gar nicht weg. Ich schon. Wenn ich vorschlage, dass ich mich mal ab und zu ausklinge (zb nachdem die Kinder schlafen), darf ich nicht. Unsere Interessen sind absolut gegensätzlich. Er will nicht raus und unternimmt überhaupt nichts. Und ich will und darf aber nicht.
Ich bin also praktisch abends immer zu Hause und um deine Frage zu beantworten: Ja, ich nehme mir dann Zeit für ihn. Ich bin also anwesend, wir halten uns auch zusammen im Wohnzimmer auf. Ob das aber Paarzeit ist, wenn man fernsieht?
ich bin halt auch oft früh mode und geh um 22 Uhr schlafen. Er ist ne Eule, ist oft bis 1 Uhr wach. Er schläft ja auch jeden Morgen in Ruhe aus.

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Könnt ihr da nicht einen Kompromiss finden? Du gehst einmal die Woche weg, dafür machst du dann am Wochenende mal etwas mit ihm und seiner Tochter? Da muss was passieren, du bekommst keine Luft, weil er dich deiner Meinung nach einengt und genau so kannst du es ihm auch sagen. Ihr driftet immer mehr auseinander, es sind: du und deine Kinder/ er und seine Tochter. Es muss wieder mehr zu einem WIR werden. Und da heißt es, sich an einen Tisch zu setzen und alles rauszulassen was euch genau stört und was euch unglücklich macht.

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Ich sags mal ganz offen: Da das eh keine Ehe / Partnerschaft zu sein scheint, sehe ich kein Problem darin, wieder auseinander zu ziehen. Ganz sicher würde ich mir mein Leben nicht vorschreiben lassen, nur weil er mit seinem unzufrieden ist.

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Warum hast Du diesen Mann überhaupt geheiratet???

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Ich hab jetzt nicht alle Antworten gelesen...

Der letzte Satz ist doch der Wichtigste, oder? "Er erwartet wirklich, dass ich nun die Wochenenden für ihn Entlastung bringe, wo er mich im Alltag ansonsten nie unterstützt."

Ihr seid gar keine Patchworkfamilie. Du wuppst deinen Alltag mit deinen Kindern allein, so als ob er gar nicht da wäre. Ganz ehrlich, da wäre ich dann an den Papawochenenden auch raus. Irgendwann musst du ja auch mal deinen Akku aufladen.

Wie sieht denn euer Beziehungsleben aus? Macht ihr was zusammen? Was ist mit den Wochenenden, an denen er seine Tochter nicht hat? Gibt es da Unternehmungen? Nur ihr als Paar? Oder zu viert mit deinen Jungs? Kommt er da mal mit zu deren Turniern? Oder macht ihr Ausflüge? Gibt es im Alltag ein richtiges Familienleben, wo sich alle kümmern?

Wenn das echt alles so getrennt voneinander abläuft, dann verstehe ich das Gefühl ausbrechen zu wollen. Dann geht es ihm ja nicht darum, Paarzeit mit dir zu haben, sondern du sollst bei ihm sein und ihm helfen seine Tochter zu bespaßen, und du darfst keine Me-Time haben weil er auch keine hat (wie kommt er dann aber drauf, dass deine Zeit bei den Turnieren der Kinder Zeit für dich ist? Dann hätte er im Umkehrschluss doch auch Zeit für sich, indem er mit seiner Tochter im Zimmer sitzt anstatt mit euch unterwegs zu sein und dich dabei zu unterstützen?🤔).

Klingt alles sehr lieblos und wenig familiär, ehrlich gesagt. Du sagst ja auch selbst, der Unterschied wäre getrennt nicht so arg groß. Gibt dir eure Beziehung auch was?

EDIT: Mal weitergelesen, kann mir die letzte Frage auch selber beantworten... Au weia

Bearbeitet von Laniluna
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Ich verstehe dich zu 100% und würde mir das einfach nicht bieten lassen.

Er verbietet dir abends wegzugehen um Sport oder sowas zu machen? Also bitte. Er hat dir gar nichts zu verbieten.

Du bist verantwortlich für dich und deine Kids. Wenn dahin alles soweit mit euch dreien abgeklärt ist, hat er da mal gar nichts zu melden. Nicht in
der Situation, wie sie bei euch gerade ist.

Würde der Herr sich das mit Familie und so wirklich wünschen und dementsprechend handeln wäre meine Antwort ne andere. Aber so? Nee sorry, geht gar nicht.

Ich würde mich an deiner Stelle entweder direkt trennen oder eben halt Klartext mit ihm reden, dass das so nicht geht. Basta. Vielleicht will er ja dann die Trennung :-)