Kindesunterhalt bei 60/40 Betreuung

Hallo in die Runde,

Ich bräuchte einmal euer Schwarmwissen bitte.

Mich würde interessieren wie es bei euch gelaufen ist mit dem Kindesunterhalt in der Konstellation, dass der eine Elternteil die Kinder zu 43% betreut aufs Jahr gesehen.

Vom Gesetz her gibt es ja aktuell (meines Wissens nach) nur schwarz oder weiß. Entweder WM und der eine Elternteil zahlt ggf. noch einen Ausgleich oder Residenzmodell wo nach Düsseldorfer Tabelle bezahlt wird von dem Elternteil bei dem die Kinder nur alle zwei Wochenenden sind.

Jetzt meine Frage. Was ist mit dem Graubereich dazwischen? Wenn der eine Elternteil knapp über 40% betreut, muss er dann auch voll zahlen? Habe von Fällen gehört wo das angepasst wurde. Hat jemand ein 40/60 oder 30/70 Modell und kann mir erzählen wie es bei ihm/ihr ist?

Vielen Dank schonmal!

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Leider wollen viele KM 60/40. Dann fliesst der volle Unterhalt in allen Fällen die ich kenne und ich kenne recht viele PW Familien. Nicht in einer einzigen hätte eine KM auf Geld verzichtet, nur weil der KV mehr betreut. 50/50 ist dann allerdings nicht gewollt!

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Ich versteh diese Äußerungen nicht.

Eine Mutter entscheidet doch nicht ob WM oder nicht. Das haben immer beide Eltern zu entscheiden und wenn die das nicht können, dann ein Gericht.

Also doch: es ist so gewollt -aus welchen Gründen auch immer.

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Liebe Emmi,

bei uns ist es leider so. Die KM währt sich mit Händen und Füßen gegen das WM, da sie dann deutlich weniger Unterhalt bekommen würde. Sie hat sogar nachweislich bei der Dame vom Verfahrensbeistand gelogen um das WM zu verhindern. Leider hatte mein Mann keine Möglichkeit gehabt dies richtig zu stellen, da die Anklage zurückgezogen wurde, nachdem das Schreiben vom Verfahrensbeistand kam und die Anwältin vom Verfahren abgeraten hat.

Es ist leider traurig, dass wenn man sich als Vater Einsätzen möchte (und das macht mein Mann wirklich sehr) und auch immer im Kindeswohl probiert zu handeln, dass einem dennoch so viele Steine in den Weg gelegt werden. 😔

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40/60 heißt (vermutlich für den Vater) vollen Unterhalt. Leider hat sich die Regierung ja aufgelöst bevor sie diese geplante Veränderung verabschiedet hat.

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Selbst bei 50/50 Betreuung kann es Unterhalt geben wenn der eine Partner viel mehr verdient als der andere

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Das ist uns bewusst. Und auch vollkommen in Ordnung und nachvollziehbar.

Nur das wenn man 40% betreut, gezahlt wird als würde man garnicht betreuen erschließt sich mir nicht.

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Ist mit Logik auch nicht nachvollziehbar, nur leider heute die gesetzliche Realität.

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Oft sie die Frauen einfach hinter dem vollen Unterhalt her:
Sonst wäre das Rosenheimer Modell eine Lösung.

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Schonmal erlebt, dass das angewandt wurde?
Finde es gut, kann mir aber nicht vorstellen, dass es gelebt wird.

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Nein, wir machen 50:50 und keiner bekommt Geld vom anderen.

Nein, das Rosenheimer Modell scheitert m. E. daran, dass die (oft) Frauen den vollen Unterhalt wollen.

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Hallo,
bei nicht 50:50 ist doch die entscheidende Frage, wer kauft die Winterschuhe und Jacken, vom Rest der Kleidung mal abgesehen. Wer geht zum Kieferorthopäden und zahlt die Rechnung? Wer zahlt die Klassenfahrt, Hort ggf. Kita und ferienbetreuung usw.

Also die großen Kosten sind nicht essen und trinken, was sich bei geteilter Betreuung auch gleichmäßig verteilt, sondern die „Extras“ die in der Regel derjenige zahlt, bei dem das Kind sich häufiger aufhält.
Also derjenige, der den Unterhalt bekommt.

Daher finde ich es selbstverständlich, dass Unterhalt fällig ist, wenn es nicht 50:50 Betreuung geregelt ist, bei der alles incl. der Kosten, geteilt wird.

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Puh. Die Aussage finde ich ehrlich gesagt schwierig. Klar muss jeder sich selbst um Kleidung kümmern, wenn das Geld angepasst würde. Dies wurde ja auch nicht ausgeschlossen bzw. würde ich dies für selbstverständlich halten, dass dann nicht einer drauf sitzen bleibt.
Dann ist das Geld ja auch für Wohnraum gedacht der bei beiden Parteien gleichermaßen berücksichtigt werden muss. Und zum Thema Sonderausgaben kann ich sagen, dass die betreuende Partei die Kosten nicht vom normalem Unterhalt bezahlt(so kenne ich es). Also Sonderausgaben wie z.B. Kieferorthopädie, neue Brille oder auch Hobbys werden zu 2/3 von der zahlenden Partei und zu 1/3 von der betreuenden Partei übernommen.

Daher finde ich es schwer, dass man zahlt als ob man die Kinder nur jedes zweite Wochenende sieht (oder garnicht) und mit der Versorgung und Erziehung der Kinder augenscheinlich nichts zu tun hat, obwohl man genauso zum Arzt geht, Schultermine wahrnimmt und die Betreuung zu einem Großteil der Zeit sicherstellt. Inkl. Der damit verbundenen Kosten.

Hoffe es ist verständlich geworden, was ich meine. Soll kein Angriff an irgendwen sein.

Bearbeitet von Bonusmum-und-Mama