Hi zusammen,
mal eine Frage an alle Patckwork-Familien: Wie oft seht Ihr Euren Ex wegen der Kinder?
Ich bin die "Next" (33) und muss sagen, dass ich es manchmal echt nicht easy finde, wie intensiv der Kontakt zur Ex ist.
Mein Freund (43) hat einen 10-Jährigen Sohn. Wir sind seit über einem Jahr zusammen, den Sohn kenne ich seit 6 Monaten (er weiß, dass wir zusammen sind).
Sie leben im Wechselmodell und haben einen festen Tag in der Woche, wo sich alle drei zum Essen treffen. Bisher wurde ich nie gefragt, mit dabei zu sein.
Dass er Weihnachten auch mit denen gefeiert hat, ohne mich zu fragen, fand ich auch schon hart. Ich versuche ja bei allem Verständnis zu haben, aber es ist schwer....
Der Sohn scheint es auch nicht so ganz zu verkraften, er will, dass seine Eltern wieder zusammen kommen. Sie haben jetzt eine Abmachung, dass ich mich genug voranmelden soll, wenn ich zu Besuch komme (er wünscht es sich angeblich). Ich muss mich ohnehin schon sehr nach deren Pläne richten und jetzt auch noch das... Spontan vorbeischauen? Funktioniert nicht. Wenn der Sohn nicht will, dann gibt es mich an dem Abend nicht.
Vermehrt kommt es jetzt auch vor, dass sie ihn einfach mal zu sich holt, obwohl mein Freund gerade Betreuungszeit hat. Oder sie ruft den Sohn öfter wegen Kleinigkeiten an (da denk ich mir, er hat doch einen Vater, er bekommt das auch ohne Mama während der Zeit hin?).
Nun ist es auch vermehrt so, dass sie sich nicht nur einmal die Woche sehen, sondern auch Aktivitäten wie schwimmen gemeinsam machen oder auch nochmal zusammen essen. Ich werde wieder nicht gefragt, ob ich dabei sein will. Ich werde noch nicht mal informiert.
Ich sehe lediglich Kalendereinträge, dass sie scheinbar gemeinsam Mittagessen, während ich im Büro sitze und arbeite.
Ja, jetzt kommt bestimmt Hast du dir doch ausgesucht. Versteht mich nicht falsch: FÜr mich ist ein Mann mit Sohn okay....aber so? ICh fühle mich in der Situation echt wie das fünfte Rad.
Ich habe schon öfter mit meinem Freund darüber gesprochen. Er versteht mich, aber dann werde ich wieder mit so merkwürdigen Situationen konfrontiert. Ich bin mittlerweile am Limit und frage mich, wie es bei anderen so ist? Stell ich mich an?
Patchwork: Wie wird das bei Euch gehandhabt? Wie Kommunikation als "Next"?
Frage: was hast du bei einem gemeinsamen Essen verloren? Damit meine ich das was wöchentlich stattfindet und keine Feiertage.
Dabei geht es darum ein wenig Normalität für das Kind zu schaffen. Ihm das Gefühl zu geben, dass seine Kernfamilie trotz der Trennung noch zusammen hält und in Harmonie zusammen sitzen kann. Sowas hätte ich mir damals nur erträumen können.
Es macht absolut keinen Sinn dass du da dabei bist.
Danke für deine Antwort. Finde ich ja auch alles in Ordnung. Allerdings noch weitere Aktivitäten in der Woche zu dritt planen und die neue Partnerin nicht mal informieren? Ich weiß nicht, ich finde es gegenüber der neuen Partnerin nicht wertschätzend...
Naja, in Ordnung ist es für dich nicht. Sonst würdest du dich ja nicht darüber aufregen dass dich keiner fragt ob du mit möchtest.
Ich denke schon dass man bei anderen Dingen die du erzählst Kompromisse finden kann. Aber - du kennst das Kind erst 6 Monate. Auch das ist zum Beispiel keine Zeit um Weihnachten zusammen zu feiern. Nimm dich etwas zurück und gönne dem Kind das. Es ist wirklich absolut keine Selbstverständlichkeit sowas nach Trennung der Eltern noch erleben zu können.
Dass du aber über mehrere Treffen nicht in Kenntnis gesetzt wirst das würde ich ansprechen und ich finde es auch ok dass du darüber Bescheid wissen solltest.
Puh... echt schwierige Situation. Ich kann deine Gefühle schon ziemlich nachvollziehen.
Für das Kind ist es vermutlich gerade so ganz erträglich, aber dein Partner scheint Schwierigkeiten zu haben, sein eigenes zu finden, weil er sich um seinen Sohn sorgt.
Vermutlich ist es ein Aushandlungsprozess, in welchem du klare Forderungen stellen musst und deine Bedürfnisse und Wünsche klar formulierst.
Ich finde es allerdings völlig in Ordnung, dass die einen festen Termin zu dritt haben (da gehörst du dann auch nicht mit dazu. Zumindest jetzt noch nicht). Auch Weihnachten finde ich etwas früh, aber vielleicht nächstes Jahr.
Vielleicht lasst ihr euch zu dem Thema mal professionell beraten? Good luck!
Mein Ex Mann wollte am Anfang auch solche regelmäßigen Treffen und Familienzeit am Wochenende (obwohl er in der Beziehung Familienzeit hasste und immer geschimpft hat). Ich habe das von Anfang an abgelehnt, da ich unseren Kind keine heile Welt vorgaukeln wollte und diese Treffen zur Gewöhnung werden. Am Geburtstag, Weihnachten, Ostern etc. ist er aber immer eingeladen und willkommen. Ab und an kommt er beim Abholung kurz rein, weil das Kind ihm etwas zeigen will, wir unterhalten uns dann kurz. Mein neuer Partner ist ab und an auch da und die beiden sagen sich kurz Hallo, reden aber nicht miteinander. Auch mein neuer Partner ist zu Feierlichkeiten immer mit eingeladen.
Ich antworte dir als Mutter von 2 Kindern (4 und 8), die sich getrennt hat und einen neuen Partner hat.
Niemals würde ich das machen, gemeinsames Essen, schwimmen gehen etc. und schon gar nicht Weihnachten mit dem Ex feiern.
Ich verstehe nicht, wieso man dem Kind eine heile Familie vorspielt, die es nicht mehr gibt. Das macht alles nur noch schlimmer.
Meine Kinder waren damals 2 Jahre jünger als jetzt und ich hab beiden erklärt, dass Mama und Papa nicht mehr zusammen sind, aber natürlich Eltern bleiben.
Das sollte man einem 10 jährigen auch erklären müssen.
Ich finde nicht, dass du das so hinnehmen musst.
Traurig, deine Einstellung dazu. Als Scheidungskind habe ich mir immer sehnlichst gewünscht dass meine Eltern mal zusammen mit mir am Tisch sitzen ohne sich zu streiten. An meinem Geburtstag zum Beispiel oder Festen an meiner Schule.
Das macht nämlich überhaupt gar nichts schlimmer. Es zeigt dem Kind lediglich dass seine Kernfamilie trotzdem noch existiert und harmonisch miteinander umgehen kann! Auch wenn Mama und Papa kein Liebespaar mehr sind.
Ich bin auch selbst Scheidungsgrund. Und ich hätte mir auch gewünscht, dass meine Eltern mal normal miteinander sprechen. Aber ich hätte es auch nicht gewollt, dass wir alles miteinander machen, Weihnachten etc… meine Eltern konnten an diesem Punkt eben nicht über ihren Schatten springen und noch nicht mal ein normales „hallo“ zueinander sagen - aber das ist eine andere Geschichte.
Ich lebe selbst auch im Patchwork und finde es absolut unnormal was bei euch abgeht. Das Kind wird nie aus der Problematik des „Eltern haben sich getrennt“ rauskommen, wenn das Konstrukt so verworren ist. Und er wird DICH auch nie akzeptieren können, wenn er eigentlich ja sieht, dass Mama und Papa ja fast schon wieder zusammen sind.
Hier ist dein Partner gefragt. Ich vermute, dass ein langsames ausschleichen lassen hier am besten wäre. Die KM hat keinen neuen Partner nehm ich mal an? Denn der würde dieses seltsame Verhalten bestimmt auch hinterfragen.
Man kann einem 10 jährigen durchaus erklären, dass Papa und Mama nicht mehr zusammen sind und das dann auch die kernfamilie als solches NICHT MEHR EXISTIERT!! Dass du jetzt die Frau an Papas Seite ist und sich aber das Verhältnis zwischen den Eltern zum Kind nicht ändern wird.
Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen… das wird ein harter Weg - denn der „kleine“ wird seine Stellung innerhalb der Familie nicht aufgeben wollen (nämlich die des Bestimmers über Besuch oder nicht Besuch) und die KM wird sich sicherlich auch gehörig auf die Hinterbeine stellen!!
Ehrlich gesagt finde ich die Treffen nicht so problematisch, wenn sie seltener wären und du von deinem Partner informiert würdest bzw vielleicht auch gefragt, wann es für dich passt und du eh keine Zeit hast. Dann fühlst du dich sicherlich weniger übergangen.
Dass der Sohn allerdings bestimmt wann du kommen darfst geht in meinen Augen nicht!
Der Vater ist ja null autonom.
Klar kann und soll ein Kind auch seine Bedürfnisse äußern können und es wäre schlimm, wenn der Vater diese komplett ignoriert. Aber sowas?
Für mich hört sich das auch an, als seist du “nice to have” für ihn…
Bis ihr eine Familie sein könnt- auch mit eigenen Kindern, falls du das möchtest- (falls das überhaupt jemals passiert) ist es noch ein sehr weiter weg.
Mag der Sohn dich denn wenigstens oder ist er eher ablehnend, zurückhaltend und will nicht viel mit dir zu tun haben?
Manchmal fragt er nach mir und unternimmt gerne etwas mit mir. Gab aber auch schon Abende, wo ich nicht zu Besuch kommen sollte, weil dem Sohn das zu viel war und er lieber Zeit mit seinem Papa verbringen wollte. Ich bin auch nicht jeden Tag da (vielleicht 3-4 Mal die Woche und den Sohne sehe ich max. einmal in der Woche davon). Ist halt nicht so, dass sie keine Zeit zu zweit hätten.
Ich finde auch, dass die klaren Verhältnisse fehlen...
Für mich wäre deine Situation nichts und ich lebe auch als Next im Patchwork.
Bei uns leben KM und KV “getrennte” Leben, jeder hat eine neue Partnerschaft. Die Weihnachtsfeiertage sowie Ferien etc. sind aufgeteilt. Bei den Übergaben ist man nett und freundlich zueinander. Ansonsten erfolgt Kontakt per Telefon / WhatsApp Nachrichten bedarfsorientiert. Gemeinsame Unternehmungen gibt es nicht außer es ist ein besonderer Anlass (Einschulung etc.).
Das Problem in deinem Fall ist aber weder die KM noch das Kind sondern dein Partner, der zwar gern jemanden hätte (dich) aber für eine neue Beziehung meines Erachtens gar keine angemessenen Voraussetzungen hierfür schafft. Deswegen gehe ich davon aus, dass du dich so viel beschweren kannst wie du willst, er wird trotzdem nichts ändern. Du musst entscheiden, ob du so weiterleben willst.
Im Übrigen tun sie dem Kind auch kein Gefallen wenn sie einmal pro Woche happy family spielen. Natürlich fragt sich das Kind dann die ganze Zeit warum Mama und Papa nicht wieder zusammen sein können wenn es an dem Tag in der Woche doch auch so toll läuft…
Neeee, dass geht so nicht.
Das Kind möchte das Mama und Papa wieder zusammen sind, weil keine klare Trennung da ist.
Sich noch regelmäßig zum Essen treffen… Da muss ein klarer Cut rein. Dem Kind zu Liebe und dir zu Liebe! Alles andere funktioniert nicht. Auch das Kind muss verstehen, dass es zu Ende ist. Auch damit er dich akzeptieren kann.
Neeee, dass geht so nicht.
Das Kind möchte das Mama und Papa wieder zusammen sind, weil keine klare Trennung da ist.
Das wünschen sich sehr viele Kinder auch ohne regelmäßiges Essen. Das ist ein ganz normales und gewöhnliches Phänomen
Ich persönlich finde es gut wie dass die beiden als Eltern handhaben. Dass du das als Partnerin blöd findest kann ich aber verstehen. Das ist halt auch absolut ansichtssache wie man das handhabt und Kinder sind individuell, auch da kann man nicht automatisch sagen dass das dem Kind schadet. Klar wünscht er sich dass die Eltern zusammen kommen, das wünschen sich aber die allermeisten Kinder sogar die, dessen Eltern Rosenkrieg führen ;) im Endeffekt würdest du dir wahrscheinlich ein distanziertes Verhältnis wünschen , wo am besten nur möglichst wenig gemacht wird ( ist legitim!) Aber dann ist dein Mann vielleicht der falsche dafür ?
Du bist nicht die "Next", sondern wohl eher die "in between".
Viele Männer haben nach einer Trennung schnell eine "Lückenbüßerfreundin", weil sie nicht allein sein wollen. Die ist, wie es viele hier schon geschrieben haben "nice to have". DIe Männer halten die Freundin eine Weile und verarbeiten dabei in Ruhe ihre Trennung.
Wenn sie mit der Verarbeitung durch sind, dann trennen sie sich von der Freundin und gehen entweder zurück zur Ehefrau oder suchen sich dann wirklich die Next - also die nächste Ehefrau.
Die Männer machen das nicht aus Boshaftigkeit usw. Es ist unterbewusst ihre Art, mit der Trennung umzugehen.
Mach Dir besser für diese Beziehung nicht zuviel Hoffnung und überlege Dir gut, ob Du wirklich bereits bist, für eine Weile die Lückenbüßerin zu sein und dann abserviert zu werden.
P.S. So wie sich Dein Partner verhält, tippe ich mal stark drauf, dass er noch Gefühle für seine Ex hat und auslotet, ob er doch wieder zurück zur Familie kann und möchte.