Ich fühle mich allein gelassen

Hallo,
ich habe vor knapp 4 Wochen meine Tochter zur Welt gebracht und habe noch einen 11 jährigen Sohn aus einer früheren Beziehung. Mein Partner ist vor 4 Monaten zu mir gezogen. Er lebte vorher fast 250 km entfernt. Das Problem ist, er hat noch eine Tochter aus einer früheren Beziehung die 6 Jahre ist, zu der er alle 2 Wochen fährt. Seine Tochter weiß noch nicht, dass sie eine Halbschwester hat. Ihr ist wahrscheinlich auch gar nicht so richtig bewusst, dass die Eltern getrennt sind, da nie vernünftig mit ihr darüber gesprochen wurde. Wenn er zu seiner Tochter fährt verbringt er viel Zeit in der Wohnung der Mutter. Er hat bei seinem Bruder ein Gästezimmer und schläft dort auch. Seine Tochter möchte aber nicht bei ihm schlafen. Eigentlich hatte ich gehofft, dass sie dann an den Wochenenden zu uns kommt. Aber das steht noch in weiter Ferne. Natürlich finde ich es gut, dass ihm seine Tochter so wichtig ist und er sie besucht, aber es nervt mich langsam, dass es kein Schritt weiter geht. Jedes zweite Wochenende bin ich alleine, egal ob ich krank bin oder gerade entbunden habe. Mir geht es inzwischen tierisch auf die Nerven und ich fange an alles in Frage zu stellen. Ich möchte meinen Freund damit auch nicht belasten, schließlich hat er ja für mich alles aufgegeben. Ich hatte mir einfach alles etwas anders vorgestellt. Reagiere ich im Moment einfach über, oder wie seht ihr das ?

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Oh man was ist mit diesem Forum manchmal los. Hier sucht eine Frau einen Ratschlag und ist verzweifelt und ihr krümelt sie an, warum sie überhaupt ein Kind unter diesen Verhältnissen bekommen hat - wie hilfreich.

Ich find es auch schwer hier eine Lösung zu finden um allen gerecht zu werden.
Aber alles aus Verzweiflung zu beenden,ohne mit deinem Partner offen gesprochen zu haben finde ich nicht fair. Ihm und eurer Beziehung gegenüber nicht.

Versuche offen zu kommunizieren, dass du fertig bist. Das du es dir anders wünscht aber selbst nicht weißt, wie es umsetzbar ist aber das du dir mehr von ihm wünscht und eurer Zeit.
Und schaue dann was sich ergibt.

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Verstehe nicht warum man Kinder zusammen bekommt bevor man all das geklärt hat. Das hat auch nichts mit unter Druck setzen zu tun aber es müssen doch mal klare Verhältnisse her. Wie hast du dir dass denn vorgestellt, dass die Kleine zu euch kommt ? Der Vater fährt dann insgesamt 1000 km und das jedes 2 Wochenende? Ist auch etwas utopisch oder und zudem für das Kind natürlich sehr anstrengend und auch belastend jedes mal 3 Stunden im Auto zu sitzen.

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Kurze Frage:

Was müsste dein Mann den anders machen damit du zufriedener wärst?

Wenn er die Tochter alle zwei Wochenenden zu euch holen würde, würde er jeweils am Freitag und Sonntag 500 km sprich 1.000 km am Wochenende fahren, die beiden wären gefühlt nur am Samstag bei euch und Freitag und Sonntag unterwegs. Dein Mann und seine Tochter wären ebenfalls nach kurzer Zeit im Arsch.

Mein Mann holt seinen Sohn auch alle zwei Wochen, wobei die Entfernung 100 km einfache Strecke beträgt, sprich 400 km am Wochenende und er hat daran schon deutlich zu knabbern. Mein Bonuskind kann sich glaub auch besseres vorstellen als 3 Stunden am Wochenende im Auto zu sitzen, bei uns hat allerdings die KM die Distanz geschaffen.

Hilft dein Mann dir denn unter der Woche bzw. an den anderen Wochenenden? Oder fühlst du dich da auch allein gelassen?

Oder stört dich eigentlich primär eher die mangelnde offene Kommunikation deines Mannes?

Bearbeitet von Feaa
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Er arbeitet viel spätschicht. Also sehe ich ihn meistens morgens nur für 4-5 Stunden. Klar wickelt er dann auch mal die kleine, aber wirklich eine Pause habe ich nie. Ich bin froh wenn ich mal 5 Minuten für mich habe und duschen kann.
Zeit für meinen Sohn habe ich auch kaum noch. Das einzige was ich noch mache, ist Taxi für Schule und Training. Alles andere geht abends mit einem schreienden Kind nicht mehr .
Vielleicht werde ich so einfach nicht glücklich und sollte das ganze beenden. Ich habe mir das alles leichter vorgestellt.

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Ich habe mir das alles leichter vorgestellt

Wie kann man sich so eine Situation leichter vorstellen?
Mir tun die Kinder sehr leid.

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Meine einzige Frage:
Wie kommt man auf die Idee auf bereits unstabile Verhältnisse ein Kind drauf zu setzen?! Obwohl das mit dem vorhandenen Kind nichtmal richtig geklärt ist.

Ihr hättet vor der Geburt darüber sprechen sollen, wie ihr das Thema Patchwork angehen und leben wollt.

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Das Gespräch hätten sie am besten mal vor der Zeugung des neuen Kindes geführt :)

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Yes :) jetzt ist das Kind aber nunmal bereits in den Brunnen gefallen

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Ich bin ein bisschen hin und hergerissen.

Einerseits denke ich, dass du gewusst hast dass du Abstriche machen musst, weil dein Partner eben noch ein Kind hat.

Aber: ich wäre trotzdem swhr angefressen gewesen wenn ich im Wochenbett alleine gelassen worden wäre obwohl mich das überfordert. Das geht garnicht. Ich finde dein Partner hätte seinem anderen Kind die Situation und dass eine Halbschwester geboren wird unbedingt erklären müssen... Wann soll das Kind denn davon erfahren?

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Es wäre halt schön, wenn seine Tochter endlich alles wissen würde und man auch etwas gemeinsam machen könnte. Vielleicht bin ich auch etwas sensibel momentan, durch den wenigen Schlaf. Normalerweise Vielleicht habe ich es mir auch alles leichter mit einem neugeborenen vorgestellt, da mein Sohn sehr pflegeleicht war.

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Und warum bist Du den Schritt mit ihm gegangen?

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Wieso habt ihr nicht vor der Schwangerschaft drüber gesprochen wie das ablaufen würde?

Patchwork ist schwierig. Da muss man gemeinsame Lösungen suchen und Kompromisse schließen. Du kannst nicht einfach davon ausgehen, dass das schon wird sobald das Kind da ist.

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Wäre es keine Option, wenn du, dein Partner, das Baby und dein Sohn einfach näher in Richtung der Tochter ziehen?

Alternativ könnte er auch Elternzeit nehmen und du gehst arbeiten. Ggf habt ihr dann mehr Familienzeit, wenn du keine Schichten arbeitest?