Liebe Community,
ich suche hier nach anonymem Rat.
Mein Mann und ich sind seit 7 Jahren zusammen. Er hat zwei Kinder aus der ersten Ehe und ich war der Trennungsgrund. Seit sieben Jahren werde ich nun schon auf die eine oder andere Weise terrorisiert.Ich habe anonyme Anrufe bekommen, bin auf offener Straße beschimpft worden, habe anonyme Briefe bekommen und bin von den Kindern bepöbelt worden.
Am Anfang sagten alle Personen aus unserem Umfeld: "Ach, des legt sich. Warte mal 1-2 Jahre ab und dann ist Ruhe.
Warte ab, bis die Kinder volljährig sind."
Nun sind sieben Jahre vergangen und nichts hat sich beruhigt.
Letzte Woche habe ich eine frühere Kollegin getroffen und sie schaute mich an und sagte mir, dass ich aussehe wie ein Schatten meiner selbst. Das Gespräch war wie ein Dammbruch und ich habe mich vier Tage mit meinem Mann dauergestritten.
In mir wächst der Wunsch mich zu trennen. Und nun?
Liebe Grüße
Trennung wegen Familie des Partner
Liebe TE,
Patchwork ist hart. Manchmal mehr, manchmal weniger.
Warum genau sagte deine ehemalige Kollegin, dass du ein Schatten deiner selbst bist? Hat sie Gründe genannt?
Wie fühlst du dich? Die Streitereien mit deinem Mann: sind die begründet in deiner Veränderung? Worum ging es da? Liegt deine Veränderung im Patchwork Gefüge verankert?
Liebe BonBon2024,
die Kollegin meinte vor allem Augenringe, müdes Aussehen etc.
Ich merke selbst, dass ich mich immer mehr abwende. Seit über zwei Jahren haben wir getrennte Wohnungen, in der Zeit habe ich die Kinder nicht gesehen. Den Rest der gesamten Familie habe ich noch nie getroffen, also weder Ex, noch die Eltern meines Mannes etc.
Liebe Grüße
Elena
Du hast nach 7 Jahren Beziehung die Familie deines Partners nicht kennengelernt? Du bist also bei allen Feierlichkeiten nie dabei und nie hat jemand mal nach dir gefragt? Wie kam das? Kennt dein Partner deine Familie?
Hast du eine Vermutung wer dir droht?
"Er sagt im Grunde, ich solle doch drüber stehen und über Dinge hinwegsehen."
Liebe Elena, so etwas kann dir nur jemand raten, der diese Art des Psychoterrors nicht miterlebt hat. Nicht umsonst sind die Stalking Gesetze verschärft worden.
Auch wenn ich kein Jurist bin, sehe ich das was du erlebst, im Bereich des Stalking angesiedelt, da du belästigt wirst mit anonymen Anrufen, auf offener Straße Beschimpfungen, anonyme Briefe und du sogar vor den Kindern angepöbelt wurdest.
Du kennst dann wohl denjenigen, oder diejenigen, die dich belästigen und dein Mann sagt, du sollst drüber stehen? Und der Scheidungsanwalt rät dazu ebenso? Das kann ich mir nicht vorstellen. Das ist Psychoterror und das kann man zur Anzeige bringen (Belästigung). Alle Briefe sollten deswegen fein säuberlich in einen Ordner abgeheftet werden, damit man einen Beweis vorbringen kann.
Allerdings schockiert mich es umso mehr, wie passiv dein Mann sich verhält. Deine Arbeitskollegin bezeichnet dich als ein Schatten deiner selbst und dein Mann sagt nach SIEBEN Jahren Terror du sollst darüber hinwegsehen! Das macht mich regelrecht wütend. Als ehemaliges Mobbingopfer weiß ich, wie zermürbend so etwas sein kann.
Letztlich findet hier nicht nur Psychoterror sondern auch ein Vertrauensbruch statt. Dein Mann müsste hinter dir stehen und dich stärken und als die Beschimpfungen begannen hätte er ein ernstes Wörtchen mit seiner Familie führen müssen! Stattdessen duckt er sich weg, bleibt passiv und sieht offenbar seelenruhig zu, wie du psychisch zerstört wirst.
Indem dein Mann so passiv und (laut deinen Beschreibungen wirkt es so) fast teilnahmslos reagiert, hat er massiv das Vertrauen dir gegenüber verletzt. Und die Basis einer Beziehung und vor allem einer Ehe sollte auf Vertrauen basieren. Von daher kann ich verstehen, das du dich trennen willst und würde das nach so einer lange Zeit des Terrors wohl ebenfalls in Betracht ziehen. In den sieben Jahren hat dein Mann dich nicht vor seiner Familie beschützt und warum sollte er jetzt damit anfangen?
Tut mir leid - denke jetzt bitte an dich, an deine seelische Gesundheit und fang neu an. Damit du heilen kannst. Sieben Jahre Terror brauchen ihre Zeit, das geht nicht spurlos an einem vorbei.
Danke...
Das bestätigt mich sehr in meiner Auffassung.
Hallo Elena,
ja, ich würde mich trennen. Sowas muss man sich nicht geben.
Alles Gute dir
Hey!
Ich würde mich auch juristisch (Anzeige, Einstweilige Verfügung) zur Wehr setzen. Der weiße Ring dürfte ein Ansprechpartner sein.
Weißt du denn, wer dir gerade so zusetzt?
Zur Aussgage deines Partners, dass du die Gewalt ertragen sollst, kann ich nur den Kopf schütteln. Er macht es sich auf deine Kosten einfach.
Liebe Grüße
Schoko
Danke für Deine Antwort..
Ich hatte zwei Strafanzeigen wegen Nachstellung erstattet, beide sind eingestellt worden. Täterschaft der Person nicht nachzuweisen. Das war natürlich ein übler Misserfolg, der mich ziemlich entmutigt hat.
Lieben Gruß,
Elena
Wann war das denn? Hast du einen Anwalt, der dich berät? Der weiße Ring könnte dir vielleicht auch Tipps geben.
Wie ist sein Verhältnis zu seinen Kindern?
Grundsätzlich finde ich das sehr tragisch. Ich bin selbst getrennt und obwohl ich die Trennung vorgeschlagen habe, ging die Liebe doch hauptsächlich vonseiten meines Mannes flöten. Auch eine andere Frau ist schon lange am Start, ob bereits während unserer schweren Zeiten, weiß ich nicht. Es spielt aber auch keine Rolle. Ich weiß, dass wir beide für das Scheitern unserer Beziehung verantwortlich sind und ich weiß auch genau, welchen Anteil ich trage. Ich bin nicht die arme verlassene Ex, auch, wenn mir das einige einreden wollten.
Wer nach so vielen Jahren noch so einen tiefen Groll in sich trägt; diesen ja auch auslebt, indem die vermeintlich Verantwortliche derart angegangen wird, kann einem eigentlich nur Leid tun.
Weshalb dein Partner dich mit solchen Plattitüden abspeist und eine gemeinsame Wohnung nicht (mehr?) möglich ist, weiß ich nicht. Es ist für mich alles unverständlich. Es wäre sehr schade, wenn du weiterhin unter der Situation leidest und für was denn auch. Gibt dir die Beziehung noch viel? Klingt nicht danach. Vielleicht ist dein Partner auch nicht Mann genug, seine "Schuld" anzuerkennen. Denkt er "wenn sie nicht gewesen wäre, hätte ich ja nicht...?" und stiehlt sich so aus der Verantwortung?
Wieso bist du überhaupt noch da?
Ich wäre längst weg..
Vielen Dank für Deine Antwort. Natürlich hatten wir auch gute Zeiten.
Momentan sind die aber völlig in den Hintergrund getreten.
Wenn sich das nicht löst, dann bitte sei dir soviel wert und gehe. Dann kannst du wieder langsam glücklich werden.