Hallo zusammen,
mein Sohn wird nächstes Jahr 16. Sein Vater und ich haben seitdem der Große 1 1/2 ist die Betreuung des Wechselmodels.
Ich lebe seit 8 Jahren in einer Partnerschaft, aus der ein weiteres Kind hervorging und sein Vater ebenfalls seit 2 Jahren, ebenfalls mit neuem Kind.
Der Große weiß, dass wir uns nicht verstehen, möchte eigentlich auch nicht zu seinem Vater, da er zu der Partnerin des Vaters auch Null Bezug hat, aber aus Angst, dass der Kontakt zu seiner Schwester abklingen könnte, geht er widerwillig hin.
Vater lebt seit 20 Jahren vom Staat, macht meinen Lifestyle schlecht, weil ich arbeite und demnach mehr für den Großen aufbringen kann. Er sucht jeden noch so kleinen Grund, um sich über die kleinsten Kleinigkeiten bei mir zu beschweren und bringt mich damit an den Rand des Wahnsinns. Seiner Aussage nach kann ich nichts, ich bin nichts, ich erziehe den Großen schlecht, lasse ihn verkommen etc., um nur einige Beispiele zu nennen.
Ich musste mir in den Jahren ein sehr dickes Fell antrainieren, aber jetzt ist einfach Sense. Ich kann mir sein Gelaber und seine irrsinnig oberflächlichen Behauptungen nicht mehr reinziehen. Er ist unverschämt und sehr manipulativ und ich möchte einfach keinen Kontakt mehr. Mir ist bewusst, dass ich noch für ihn erreichbar sein muss, bis der Große 18 ist.
Was aber habe ich für Möglichkeiten, ohne direkt mit ihm zu kommunizieren. E-Mail Adresse, Briefe schreiben?
Ich bin wirklich extrem verzweifelt.
Ich bin über jede Hilfe und jeden Ratschlag sehr dankbar!
Liebe Grüße, Sonsch
Muss ich Kontakt zum narzisstischem Vater halten?
Wir regeln alles schriftlich per WhatsApp. In dem Alter gibt es ja auch wahrscheinlich keine kleineren Orga-Fragen mehr, sondern dann vor allem wesentlichere Dinge. Das klappt schriftlich sehr gut.
Am besten schriftlich mitteilen, dass du das ab jetzt so machen möchtest und bei Anrufen einfach nicht rangehen.
Bei Anrufen nicht Ran gehen, finde ich schwierig. Was ist, wenn das Kind einen Notfall hat und zum Beispiel ins Krankenhaus muss. Da müssen ja beide gemeinsam Entscheidungen treffen.
Aber wenn angerufen wird und ein Thema, das nicht von Belangen ist, besprochen werden soll, einfach auflegen.
Ich würde klar in einer Mail festlegen, was du zukünftig alles nicht mehr über WhatsApp und Telefon regelst. Klar formulieren bei welchen Themen er dich über WhatsApp und Telefon kontaktieren darf. Sollte er sich über diesen Kanal wegen anderen Dingen melden, ignorieren, also nicht antworten oder eben auflegen.
Realistischerweise muss man in so einem Fall eh noch eine Nachricht schreiben, wenn man den anderen nicht erreicht. Es gibt ja genug Situationen, wo man nicht sofort ans Telefon gehen kann. Wenn wirklich mal ein Notfall sein sollte, kann man natürlich telefonieren, aber das bekommt man dann wohl auf verschiedenen Wegen mit.
Bei uns ist/war es umgekehrt, also die KM ist hier an Stelle des Vaters. Mein Mann kommuniziert seit Jahren nur noch per Email mit der Mutter und reagiert nur rein auf sachliche, dem Kind organisatorisch betreffende Belange. Auf WA ist sie blockiert. Da sie der Typ Mensch "grosse Klappe und nichts dahinter" ist, weicht sie direkten Gesprächen (also z.B. Telefonate) aus. Ergo kann sie in einem Notfall bez. Kind jederzeit anrufen da sie dort nicht gesperrt werden musste. Klappt wunderbar.
Man weiß nie was dahinter steckt. Wenn sie partout nicht persönlich rangeht, kann da auch mehr vorgefallen sein als „ausweichen direkter Gespräche weil sie kindisch ist“. Im Rahmen eines Programmes kenne ich das hauptsächlich von Frauen, die jahrelang psychisch misshandelt wurden - auch wenn das in der heutigen Zeit immer noch nicht anerkannt wird als das es ist. Deshalb bin ich bei ausweichen von direkten Gesprächen immer sehr vorsichtig, ein Urteil darüber zu bilden und weise auch gerne darauf hin.
Das hast du wohl falsch verstanden. Mein Mann ruft die KM ganz sicher nicht an. Da sie, wie gesagt, der Typ grosse Klappe und nur heisse Luft ist, würde sie es niemals wagen ihn direkt anzurufen weil ihr in einer direkten Konfrontation die Argumente und Sachlichkeit ganz ganz schnell abhanden gehen würden. Und da sie so funktioniert weiss er, dass WENN sie anruft, es ein Notfall mit dem Kind ist. Somit muss er sie da nicht auch blockieren und dieser Kanal kann offen bleiben für genau das einzig wichtige.
Eine Kommunikation ist ausschließlich bzgl. des Kindes nötig. Alles andere kann ignoriert werden. Dann reagierst du einfach nicht 🤷🏼♀️.
Grundsätzliches kann man sicher über Mail kommunizieren. Spontane Dinge wie "er macht momentan seine Hausaufgaben nicht, lernt nicht für die Schule usw." ist wohl über das Handy leichter.
> Grundsätzliches kann man sicher über Mail kommunizieren.
Grundsätzliches per E-Mail.
Spontanes per Messanger. Darüber teile ich auch eiliges mit. Kommt ohnehin immer besser und direkter an und kann zB in einer Sitzung auch unter dem Tisch gelesen werden.
Telefonanrufe meiner Ex meide ich. Die Ex nutzt es ausschließlich entweder zum Manipulieren oder zum Ärger verbreiten. Da bin ich immer 'gerade im Gespräch' und bitte um eine SMS oder Nachricht per Messanger. Da kam bisher nie etwas. War also nie wichtig und/oder sie wollte es nicht dokumentiert wissen.
So ein Unterbinden direkten Kontakts bringt unheimlich viel Ruhe ins (Nicht-)Zusammenleben.
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Das Ruhe eingekehrt ist, habe ich gemerkt, nachdem ich ihn drauf hingewiesen habe, ab jetzt nur noch per Mail für ihr erreichbar zu sein.
Messenger oder SMS möchte ich lieber meiden, weil ich ihm gar keine Plattform geben möchte in die Versuchung zu kommen kurz und bündig zu schreiben.
Er ist technisch und geistig gesehen nicht wirklich die hellste Kerze auf der Torte, aber die kleinsten Gemüter haben die hellsten Stimmen, wie man weiß.
Ich habe mich jetzt nur auf E-Mailkontakt beschränkt. Das habe ich jetzt am 19.10.2024 eingeführt und seitdem kommt buchstäblich NICHTS mehr von ihm.
Mein Sohn sagt zwar, dass er das alles sehr kindisch findet, aber das er auch versteht, dass ich mich selbst distanzieren will und diesen Cut brauchte. Klar wünscht er sich als unser gemeinsames Kind eine Ebene, auf der wir uns als Eltern neutral begegnen, aber bitte glaubt mir: Es geht einfach nicht. Ich habe es all die Jahre probiert und bin IMMER am Versuch die Kommunikation am Laufen zu halten, gescheitert. Dieser Mensch macht mich einfach aggressiv und das will ich nicht sein. Ein richtiger Energiefresser.
Und so sehr ich meinen Sohn und seinen Wunsch absolut nachvollziehen kann, kann ich mich gleichzeitig auch zu nichts mehr zwingen. Ich muss meine Grenzen auch setzen. Auch wenn ich hier Opfer bringen muss, die mir selbst weh tun (die Nichterfüllung des Wunsches meines Kindes, wie erwähnt).
Nochmal vielen Dank für die Antworten und alles Liebe 😍
Sonsch
Normalerweise gibt es, in dem Alter eures Großen, ja nichts mehr groß zu klären oder zu organisieren.
Wichtige Termine kannst du ihm schriftlich mitteilen.
Also ja, du solltest tatsächlich rein auf Emails umstellen.
Sollte er anrufen - wenn es um euer Kind geht, dann ja. Bei allem anderen wird sofort aufgelegt.
Kündige ihn das einmal an und ziehe es dann auch so durch.
Guten Morgen.
Ich denke auch, dass Kontakt zwischen dir und dem KV auf E-Mails und Notfall-Telefonate begrenzt werden kann. Euer Sohn ist ja schon recht groß und kann vieles mit seinem Vater ohne dich besprechen.
Bei uns ist es zum Beispiel so:
Mein Ex-Mann und ich sind seit 2015 getrennt. Da von seiner Seite aus wenig Interesse an den Kindern bestand und besteht, war das Wechselmodell für ihn nicht relevant - die Kinder wären zu anstrengend. Mittlerweile sind die zwei 13,5 und knapp 16 Jahre. Manchmal telefonieren sie mit ihrem Vater. Er ist Anfang 2022 ans andere Ende von Deutschland gezogen. Ich habe nur kurz vor den Sommerferien Kontakt zu ihm via WhatsApp, da ich dort nachfrage, wann und wie er die beiden holen möchte. 2022 drei Wochen; 2023 zwei Wochen und dieses Jahr 10 Tage. Andere Ferien lehnt er ab - er hat ja nicht so viel Urlaub und müsse sich auch erholen.
Als sich aber unser großes Kind im Frühjahr auf dem Heimweg von der Schule das Bein gebrochen hat, habe ich ihn angerufen. Da ich ja sonst nie anrufe, war ihm klar, dass es wichtig ist.
Bei uns klappt es so wunderbar. Ich denke, alles, was kein Notfall ist, kann auch mal ein bisschen auf eine Reaktion warten und deshalb per Mail oder Nachricht kommuniziert werden. Sollte aber zwischen euch so abgesprochen werden.
Ich mache das nur noch per E-Mail und in unserem Fall die Jugendamtsmitarbeiterin in CC, damit jede Kommunikation aktenkundig ist und in geordneten Bahnen verläuft (wobei die Mitarbeiterin seine subtil formulierten Beleidigungen/Verletzungen leider nicht bemerkt, da sie speziell auf meine Triggerpunkte ausgerichtet sind.)
Unsere gemeinsamen Kinder sind 20 und 11. Da geht es sowieso nur noch um unsere 11 jährige Tochter, unser Sohn hat eigenständigen Kontakt.
Wenn dein Sohn auch schon 16 ist, sollte das auch per E-Mail ausreichen und versuche dich unbedingt innerlich abzugrenzen. Cool bleiben, nicht auf irgendeine emotionale Schiene locken lassen. Von deinen Emotionen, vor allem den negativen, zehrt er Energie, um sich besser zu fühlen.
Ich musste das auch erst begreifen, nachdem ich jahrelang darauf reingefallen bin und meinen Emotionen freien Lauf gelassen habe. Ich dachte ja immer, dass ich es mit einem normal empathischen Menschen zu tun hatte, aber Fehlanzeige. Da war und ist nichts an Mitgefühl zu holen.
Bei uns ist die Kommunikation vom Gericht festgelegt worden. Er darf mich nur im Notfall anrufen, ansonsten Kommunikation per Mail.
Alles andere ist nicht erlaubt und mit Ordnungsgeld hinterlegt. Er darf auch nicht ins Haus kommen, sondern muss draussen auf das Kind warten.
Trotzdem findet er Mittel und Wege mir das Leben schwer zu machen. Momentan schickt er mir dauernd Anwaltsbriefe mit irgendwelchen haltlosen Forderungen (z.B. das ich innerhalb von 48 Stunden auf seine Mails zu antworten habe, egal wie belanglos sie sind - was ich trotzdem nicht tue, denn ich kommuniziere nur das nötigste mit ihm)!
Darf ich fragen wie alt deine Kinder / dein Kind ist ?
Und wieviel er Umgang haben darf ?
Es gibt auch spezielle Apps, zum Beispiel „getrennt gemeinsam“.
Dort kann man Nachrichten hinterlassen und Dokumente hochladen, bei manchen ist auch ein Kalender dabei. Das gute: es kann nichts gelöscht werden.