12-Jähriges Kind „verbietet“ Nähe zwischen mir und meinem Mann

Es wird etwas komplexer und ich versuche so genau wie möglich zu beschreiben, was im Moment vor sich geht.

Ich bin verheiratet, mein 12-jähriges Kind stammt aus einer vorigen Beziehung. Mit meinem Mann habe ich ein gemeinsames Kind. Mein Mann und mein größeres Kind haben ein warmes, tolles Verhältnis.
Mein 12-Jähriges Kind hat bisher im Wechselmodell gelebt, hatte allerdings den Lebensmittelpunkt bei dem Vater. Gehandhabt haben wir das vor allem so, da der Sportverein, die Schule etc. dort in der Nähe waren.
Seit einem Monat ist der Lebensmittelpunkt bei mir, es besteht aufgrund von verschiedener Vorkommnisse kaum Kontakt zum Papa, da das Kind sich selbständig an die Schule gewandt hatte und dort über weitreichende Schwierigkeiten zu berichten, die dann bis zum Jugendamt hochgingen. Von dort aus wurde dann entschieden, in Zusammenarbeit mit mir, dass das Kind sich aktuell selbst aussuchen kann wie der Kontakt zu Papa aussehen kann.
Im Moment möchte das Kind keinen Besuchskontakt dorthin, das ist zwar ein anderes Thema, gehört aber zur Erklärung vielleicht dazu.

Wichtig für meine Frage ist die Information, das im väterlichen Haushalt die Privatsphäre des Kindes selten bis nicht geschützt wurde und der Vater den Sex mit seiner Partnerin zum Teil auch „vor“ dem Kind hatte. Definition - es wurde billigend in Kauf genommen, dass das Kind zusehen, zuschauen und zum Teil auch Bedürfnisse wie ein Toilettengang nicht nachgekommen werden konnten, da das Bad tagsüber lange blockiert waren.
Bevor gefragt wird, wieso das vorher nicht aufgefallen ist - das Kind sprach nie darüber, es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass dort solche und andere Dinge vorgefallen sind. Es ist lediglich wichtig zu wissen, das wir es jetzt wissen und aktuell versuchen, die Dinge zu bearbeiten.

Nun stellt es sich aber heraus, das mein Kind extrem aggressiv reagiert, wenn es mitbekommt, das mein Mann mir im vorbeigehen zb mal einen Kuss gibt, meine Hand hält oder mich in den Arm nimmt. Vor allem wenn es Richtung Abend geht. Ich erkläre es mir so, dass das Kind befürchtet, es könnte etwas mitbekommen, was es nicht möchte.
Das verstehen wir und haben uns dort nun komplett zurück genommen.
Es geht allerdings soweit, dass das Kind mehrmals abends kontrolliert, ob meine Schlafzimmertür offen ist (ich hatte eigentlich immer die Regel, wenn ich wegen der Arbeit wichtige Telefonate führe oder mit meinem Mann etwas bespreche, die Tür zu ist. Stichwort - meine Privatsphäre)
Das Kind kontrolliert also genau, wohin ich gehe, was ich tue und vor allem abends.

Bevor wir das ganze Ausmaß kannten, hatten wir einmal abends unsere Tür zu gemacht - in dem Glauben, das Kind schlafe tief und fest - um wirklich sehr leise und sehr ruhig Zeit für uns zu uns zu haben.
Es war uns nicht bewusst, dass das Kind quasi so getan hatte, als würde es schlafen.

Es wütete durch die gesamte Wohnung, weinte, zitterte und knallte die Türen, wir haben selbstverständlich sofort alles abgebrochen und ich habe das Gespräch gesucht. Erst dann erzählte das Kind, warum es so wütend sei. Ich habe dem Kind erklärt, das erwachsene Menschen ebenso ein Recht auf Privatsphäre haben, wie Jugendliche. Und wir haben wirklich nichts getan, wo man davon sprechen könnte, man hätte das möglicherweise vorliegende Trauma verstärkt. Wir wurden nicht gesehen und nicht gehört, es wurde aber wohl an der Tür gelauscht.

Ich würde gerne wissen, wie ich es möglich machen kann, dass das Kind sich sicher und gehört fühlt, aber gleichzeitig möchte auch ich wieder Nähe zu meinem Mann haben. Mit einem sehr kleinen Baby fehlt gemeinsame Zeit ja grundsätzlich, aber im Moment ist es nicht mal möglich, mit meinem Mann kuschelnd auf der Couch zu liegen. Aufgrund der Arbeitszeiten meines Mannes ist ein anderer Zeitpunkt nicht möglich, also wenn das Kind nicht zu Hause wäre. Urplötzlich möchte das Kind auch keine Freunde mehr besuchen, möchte nicht mehr zum Sport, sondern nur zu Hause bleiben.
Mir fehlen langsam die Ideen, diese Schwierigkeiten zu überwinden. Vielleicht hat ja hier jemand Input für mich?

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Geht dein Kind in Therapie?

Das was es erleben musste scheint absolut nicht richtig gewesen zu sein und im Kind nachhaltig was verändert haben (zum negativen). Das gehört in professionelle Hände.

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Ja, das Kind geht zu einer Gesprächstherapie. Da wollte ich das gesamte Thema einmal aufgreifen.

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😳 Bedeutet das, ihr könnt keinen Sex haben?

Seid ihr sicher, dass ihr diesem massiven Problem gewachsen seid? Zieht ihr für dein Kind einen Aufenthalt in der Kinder- und Jugendpsychatrie in Betracht?

Wenn das alles stimmt, agiert dein Kind in höchster Not und NICHT tyrannisch.

Bearbeitet von sanne1973
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So leid es mir tut, aber dein Kind scheint zumindest nach deinem Text, irgendein Trauma abbekommen zu haben, als es quasi den live Porno des Vaters mit ansehen musste.

Das einzig sinnvolle ist, dein Kind muss dringend in Therapie, um das zuverarbriten. Dein Kind wurde psychisch misshandelt, falls das nicht klar ist. Wenn es in dem Alter beim Sex zusehen muss, einkotet und einpinkelt und ich möchte gar nicht wissen, was dort noch alles vorgefallen ist. Ohne Therapie wird dein Kind das nicht verarbeiten können.

Und so leid es mir tut, aber dein Kind wird Anzeichen gehabt haben. Ihr habt es nur nicht gesehen oder nicht sehen wollen. Kein Vorwurf, aber es ist so.

Ich habe in meiner vorherigen Arbeit einiges davon mitbekommen und die Anzeichen von Kindeswohlgefährdungen sind immer da und die Kinder zeigen das auch. Man muss die Kinder aber lesen wollen.

Ihr müsst da jetzt durch und ich würde euch dringend raten, ganz eng mit dem Jugendamt zusammen zu arbeiten und für eine erste Anlaufstelle mich an sie zu wenden. Vielleicht können die direkt einen Therapeuten empfehlen oder zumindest Vorschläge anbieten und aufzeigen, wie ihr die Wartezeit überbrücken könnt.

Darüber hinaus würde ich einen absoluten Umgangskontakt zum Vater empfehlen. Wenn er Theater macht, übers Gericht. Dem Kind würde ich da gar kein Mitspracherecht einräumen, es ist doch absolut traumatisiert und kann die Folgen doch gar nicht abschätzen.

Alles Gute für euer Kind.

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Ich glaube nicht dass es hier notwendig ist der Mutter Vorwürfe zu machen. Kinder und auch Jugendliche können viel sehr lange mit sich selbst ausmachen bevor sich Schwierigkeiten zeigen gerade in diesem sensiblen Alter und dem Thema Sexualität. Ich habe damit auch beruflich zu tun… und nein es gibt auch keine Verhaltensweisen oder Syndrome die Kinder nach solchen Erlebnissen zwingend zeigen. Wichtig ist die Mutter hat es gemerkt und es wird reagiert… nun ist es aber im Alltag doch krasser als erwartet… ich würde ebenso vorschlagen mit der behandelnden Therapeutin zu sprechen und sich vielleicht als Mama auch nochmal beraten zu lassen bei einer Fachstelle für sexuelle Gewalt oder ähnlichem wie sie am besten mit ihrem Kind jetzt umgehen kann und was für das Kind notwendig ist um wieder zu einer inneren Sicherheit zu kommen. Denn ich würde es tatsächlich in diesem Bereich einordnen auch wenn das Kind nicht körperlich betroffen ist.

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Siehe die eigene Antwort der TE.

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Ich finde es gibt absolute Ausnahmesituationen in denen man als erwachsener Mensch seine Kuschelbedürfnisse auf 0 reduzieren kann und ich sehe dies ganz klar in diesem Fall für gegeben. Also Hände weg, dein Kind hat absolute Prio.

Wenn das Kind quasi zum Zusehen beim Sex genötigt wurde, also quasi passiv vergewaltigt wurde, wer weiß ob es da nicht auch noch zu mehr genötigt wurde, was es sich noch nicht zum Erzählen getraut hat. Das benötigt viel Zeit zur Aufarbeitung falls es überhaupt jemals über diesen sexuellen Missbrauch hinweg kommen kann.

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Ja, wir halten uns komplett voneinander fern.
Das sehen wir ebenfalls als notwendig an.

Traurigerweise sehen das andere Stellen etwas anders, es wird ein großer Krampf werden, das auch rechtlich so klar abzugrenzen. Auch mit anwaltlicher Unterstützung heißt es, das es quasi keine Möglichkeit gibt, das als Straftatbestand gelten zu lassen.
Das Jugendamt hat auch eher verhalten darauf reagiert und hätte das Kind nicht mit aller Macht darauf bestanden, nicht mehr zurück gehen zu wollen, wäre das Wechselmodell weiterhin gegeben.

Ich weiß allerdings nicht, inwiefern ich mit der Therapeutin darüber reden kann, da ich mein Kind selbstverständlich nicht unter Druck setzen möchte. Ich werde da das Gespräch suchen mit der Therapeutin, aber eben darauf bestehen, mit großer Vorsicht ran zu gehen.

Das Kind berichtete mir, das der Vater auf das Verhalten mit großer Wut reagiert habe. So als sei es die Pflicht des Kindes eben woanders zu schlafen, wenn es nichts davon mitbekommen will. Daher erkläre ich mir auch das eingrenzen der Sozialkontakte außerhalb. Aktuell schlafen alle Freunde dann bei uns. Also es liegt wirklich nicht daran, dass ich das Kind zu etwas „zwingen“ will, sondern ich möchte mich richtig verhalten, um vorhandene Traumata nicht noch zu triggern.
Für mich ist das alles im Moment hochexplosiv und ich hab noch nicht ganz raus, was ein Problem darstellt und was nicht.

Ich bin selbst als Kind missbraucht worden und dachte ich hätte daher die Kompetenz, damit umzugehen. Aber im Moment fehlt mir der Input. Das Jugendamt ist leider keine Hilfe, zwecks Anlaufstellen etc. Die nehmen das weder ernst noch wahr, im Gegenteil. Da wurde eher mit den Augen gerollt.

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Woah, das tut mir so schrecklich leid, dass ihr in der Situation so von allen Seiten im Stich gelassen werdet. Ich dachte das wäre eine klare Sache und man kann den Vater sogar rechtlich belangen (Strafgesetzbuch (StGB) § 176a Sexueller Missbrauch von Kindern ohne Körperkontakt mit dem Kind)

Vielleicht kannst du dich selbst auch therapeutisch begleiten lassen? Es ist ja nicht nur das Kind, das darunter leidet sondern auch bei dir werden alte Wunden wieder aufgerissen und verstärkt.

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Dein Kind hat Missbrauch erlebt.
Vor einem Schutzbefohlenen Sex zu haben oder sexuelle Handlungen vorzunehmen, ist Missbrauch.

Auch wenn ich euer Bedürfnis nach Nähe verstehen kann, sollte das gerade einfach zurück stehen.
Dein Kind befindet sich in einer Ausnahmesituation und diese hat nun Vorrang.
Gleichzeitig sollte natürlich schleunigst nach Hilfe für das Kind gesucht werden, aber das ist ja anscheinend schon am Laufen 😊

Ich überlege gerade, vielleicht ist es für euch ja Eine Möglichkeit, seeehr früh morgens aufzustehen?
Ich nehme an, Übernachtungen bei Großeltern etc sind gerade auch nicht möglich?

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Es gibt leider keine Großeltern, meinerseits zumindest nicht. Die vom Vater sind leider auf der Seite des Vaters und empfinden das Verhalten des Kindes eher als fragwürdig und betonten schon in der Vergangenheit „ es solle sich mal nicht so haben.“

Wir werden das Bedürfnis nach Nähe, egal welcher Form, weiterhin abstellen. Es fällt mir tatsächlich eher schwer, meinen Mann eher als „Kumpel“ zu behandeln, gerade in Hinblick auf die vielen Steine die da aktuell ins Rollen kommen. Zumal unser gemeinsames Kind gerade drei Monate alt ist und dort auch jede Energie benötigt wird. Zu gern würde ich manchmal dann einfach Kraft tanken, in dem ich zumindest mit meinem Mann nebeneinander liegend auf der Couch einen Film gucken würde. Aber auch das ist nicht möglich. Aber es geht nun mal nicht und da werde ich selbstverständlich einen Schritt zurück treten.

Es ist leider nicht möglich, früher aufzustehen oder abends einfach zu warten bis das Kind wirklich schläft. Das kann ich meinem Mann, mit seinem Stundenpensum nicht „zumuten“. Zumal das Baby nachts oft wach wird und dementsprechend auch ein gewisser Schlafmangel vorliegt.

Ich werde das Gespräch definitiv mit der Therapeutin suchen, aber ich werde langsam mutlos, denn gefühlt empfinden die meisten Stellen es im Moment eher als „Pubertätsgehabe.“
Außer hier im Forum und einer engen Freundin, der ich ebenfalls davon erzählt habe, gibt mir niemand so wirklich das Gefühl, es sei wirklich schlimm.

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Du könntest dich an Wildwasser oder Pro Familia oder an eine Fachstelle bei der Polizei wenden. Das geht auch anonym.

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Ich hoffe ihr habt das ganze bei der Polizei zur Anzeige gebracht und dem jugendamt kann man ja dchon unterlassen Hilfeleistung unterstellen. Daher halten die sich da bestimmt such bedeckt.
Bitte sucht da auch einen Anwalt auf und fragt was möglich ist.

Bearbeitet von Radio13
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Ruf bei bspw Wildwasser an.

Die können dir Tipps geben - wie du am besten vorgehen kannst.
Da kannst du auch anonym anrufen.

Die wissen sicher auch, wie man die zuständigen Stellen " behandeln" muss.

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Ich empfehle euch auch, fachlichen Rat zu holen und bis dahin auf Zärtlichkeit zu verzichten, solange das Kind daheim ist. Wäre es Eifersucht, sähe die Sache anders aus, aber das hier ist wirklich eine Sache, wo das Kind oberste Priorität hat.

Wenn ihr euch JETZT helfen lasst, profitieren später alle davon, das Kind und auch ihr als Paar.

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Grüß dich,

Meine Güte, dir muss es da als Mutter ja wirklich den Boden unter den Füßen weggezogen haben!

Ich habe größtes Mitgefühl mit deinem Kind, dass, wie bereits geschrieben, sexuellen Missbrauch in "passiver" Form erleben musste.

Bezüglich therapeutischer Maßnahmen wurdest du ja jetzt genug beraten und befindest dich auch schon in Betreuung / bzw. das Kind.

Daher möchte ich auf dein eigentliches Anliegen antworten.
Ich sehe das nämlich nicht so, wie viele andere hier, dass ihr nun gänzlich auf jegliche Romantik verzichten solltet.
Vielmehr sollte das Kind behutsam lernen, dass partnerschaftliche Nähe normal, schön und völlig legitim ist.
Daher würde ich den Fokus darauf legen, entsprechende Gespräche mit dem Kind zu führen und einen halbwegs normalen Familienalltag zu leben, was eben auch eure Zweisamkeit mit einschließt.
Ein kompletter Verzicht würde nicht nur massiv deine Partnerschaft belasten, sondern auch dem Kind ein falsches Weltbild suggerieren.
Vom zweiten hatte es, bei seinem Vater, meiner Ansicht nach genug.
Ich glaube, dass mit einer völligen Abstinenz eurerseits, das Trauma des Kindes weiter ausgebaut und unterstützt wird, statt eine gesunde Anschauung hinsichtlich Sexualität und Partnerschaft zu entwickeln.

Dass Intimitäten in euer Privatsphäre stattzufinden haben, ist klar und das berücksichtigst du ohnehin.
Aber normale Zärtlichkeiten, wie ein Kuss, eine Umarmung oder ein liebevoller Blick, müssen auch im alltäglichen Familienleben stattfinden dürfen.

Ansonsten kontrolliert das Traumata des Kindes euer Leben - und das halte ich nicht für zielführend.

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute!

EDIT: es wäre noch interessant zu erfahren, ob dieses kontrollierende Verhalten schon vor dem Wohnwechsel bestand, oder sich erst beim Einzug bzw. nach dem Gespräch entwickelt hat.

Bearbeitet von AlsosprachZ
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Hallo, oh man, da liegt wirklich noch ein sehr steiniger Weg vor euch. Eurer Kind ist schwer traumatisiert und fühlt sich offensichtlich durch die kleinsten Anzeichen, die in einer Beziehung üblich sind, getriggert. Dein Kind befindet sich also gerade im "Überlegungsmechanismus" und versucht die Situation unter Kontrolle zu halten, damit es diese Vorfälle nicht nochmal erleben muss. Also eine gewöhnliche Schutzreaktion, wenn man einem Trauma ausgesetzt ist. Ist die Therapeutin auf diesem Gebiet spezialisiert? Ich würde mir auch umgehend Unterstützung durch eine Beratungsstelle suchen. Dein Kind gehört schnellstmöglich in professionelle Hände, die auch darauf spezialisiert sind- gerade bei Traumata ist eine zielgerichtete schnelle Therapie maßgeblich - ansonsten chronifiziert sich das Ganze.

Ich arbeite bei der Diakonie, hier haben wir den Fachbereich "sexualisierte Gewalt bei Kindern", vielleicht habt ihr vor Ort ein ähnliches Angebot? Ich würde mal die Beratungsstellen abtelefonieren und schauen, wo ihr am besten aufgehoben seid. Dort kann man euch ggf. Auch weitervermitteln.

Ganz viel Kraft für die kommende Zeit 🍀