Wir haben ein Problem
Unsere Tochter ist letztes Jahr zum ersten Mal geflogen, alles war super.
Nun hat sie leider den Absturz der German Wings Maschine doch zu bewusst mitbekommen. Man hat schon die letzten Wochen gemerkt dass es sie beschäftigt. Sie hat aber nichts weiter gesagt. Gestern Abend fing sie nun urplötzlich total an zu weinen und meinte dass sie nicht mehr in den Urlaub fliegen möchte, da sie Angst hat dass wir abstürzen. Sie war kaum noch zu beruhigen. Man hat ihr die Angst so angesehen.
Da ich selber nun auch nicht allzu gerne fliege, tu ich mich schwer da beruhigend auf sie einzuwirken. GsD ist da mein Mann entspannt...
Nun sind wir etwas verunsichert. Mein Mann sieht sich schon zu Pfingsten zu Hause bleibend. Sollen wir das Thema einfach nicht weiter thematisieren oder eher doch...Hab auch etwas Bammel dass wir in vier Wochen dann am Flughafen sind und das Kind sich weigert in den Flieger einzusteigen.
Stornieren ist ja eigentlich auch keine Option...
Für Tipps und Erfahrungen zu diesem Thema wäre ich sehr dankbar
LG
Claudia
P.S.: Nächstes wird Urlaub in Österreich gemacht...
Tochter (6) möchte plötzlich nicht mehr fliegen
Wenn du sie nicht beruhigen kannst, da du selbst Angst hast - dann lass das deinen Mann machen.
Er soll es ihr erklären und dann, wie viele Verkehrstote es jedes Jahr gibt.
Ihr fliegt zu wenig! Sie ist es nicht gewöhnt. Ins Auto steigt sie ja sicher auch immer wieder ein, oder?
Mit meinen Kindern ist das gar kein Problem - die steigen einfach ein - genauso wie ins Auto auch. Und mein Sohn hat den Absturz auch bewusst mitbekommen.
Huhu,
die arme Maus! Aber ich glaube tatsächlich auch, dass es daran liegt, dass das für sie etwas soo besonderes ist, zu fliegen! Sie weiß sicher auch, dass es schlimme Autounfälle gibt, aber sie sieht jeden Tag so viele Autos, die problemlos durch die Gegend fahren... Vielleicht fahrt ihr mal an einen Flughafen und schaut eine Weile zu? Erzähl ihr mal, wie viele Flughäfen es gibt, und wie viele Flugzeuge das das sein müssen und das jeden einzelnen Tag und bis auf solche tragischen Ausnahmen passiert wirklich nichts!
Meine Tochter ist 7 und das war das erste größere Unglück, dass sie so bewusst mitbekommen hat und dazu saß auch noch eine Freundin meiner Schwester leider ausgerechnet in diesem Flieger. Mein Maus kannte sie aber zum Glück nicht, so dass das Unglück ihrer Lebenswelt nicht noch näher kam. Ich habe aber trotzdem irgendwie befürchtet, dass da noch was kommt, denn unser nächster Flug war nur ein paar Tage entfernt. Nun, zum Glück kam nichts, aber für sie war es auch schon Flug Nummer 36!
Sonnige Grüße,
Elfchen
Hallo,
du kennst dein Kind besser und kannst einschätzen, ob ihr die Angst bis zum Abflugtag in den Griff bekommt.
Ich persönlich würde die Reise stornieren. Die Ängste, die deine Tochter empfindet, kann ich nachvollziehen und würde an ihrer Stelle auch nicht fliegen wollen. Und wenn ich mich nicht zwingen würde in ein Flugzeug zu steigen, dann würde ich es natürlich auch nicht von meinen Kindern verlangen. In solchen Dingen nehme ich die Meinung meiner Kinder sehr ernst und respektiere sie.
Habt ihr eine Reiserücktrittsversicherung? Steht da diesbezüglich etwas? Vielleicht kann euch der Kinderarzt ein Attest ausstellen, ihr storniert und verliert nicht den kompletten Reisepreis. Oder jemand anderes tritt die Reise für euch an.
Viele Grüße,
lilavogel
Hallo,
also so einfach ist das nicht eine Reise zu stornieren.
Was soll der Arzt ins Attest schreiben?
Und mal ganz ehrlich,ICH würde nicht nur weil meine Tochter Flugangst hat von der Reise zurück treten,da bin ICH einfach zu egoistisch
Nächste Woche passiert dann irgendwo ein schwerer Autounfall und dann hat die Tochter Angst vorm Autofahren.......wird dann das Auto verkauft?
Klar,ist es schlimm,was passiert ist, das leugne ich auch gar nicht.Aber weißt du wieviele hunderte Flugzeuge tagtäglich unterwegs sind?Also ich sehe ein Flugzeug als das sicherste Verkehrsmittel an!
Darum würde ich,so wie meine Vorrednerinnen schon geschrieben haben,wirklich mit ihr zu einem Flughafen fahren und zeigen, das fliegen was ganz alltägliches ist.Und am besten nehmen sie dich (lilavogel) auch gleich mit
Gruß
Jamaica
Hallo,
so hat jeder eine andere Meinung. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich diese Angst so gut nachempfinden kann und der Meinung bin, dass man mit Druck und Zwingen nichts erreicht, sondern verschlimmert.
Wenn meine Kinder plötzlich Angst im Auto hätten, dann würde ich sie auch nicht zum Mitfahren zwingen, sondern mir Hilfe holen und versuchen, der Angst auf den Grund zu gehen und sie zu verarbeiten. Genauso würde ich einen wasserscheuen Menschen nicht ins Schwimmbecken schubsen oder jemandem mit Spinnenangst eine Spinne auf sein Kopfkissen setzen.
Was der Arzt in ein Attest schreiben soll? Keine Ahnung, vielleicht gibt es sowas wie Reiseangst. War nur eine Idee, wenn auch vielleicht nichts die Beste
Viele Grüße,
lilavogel
Danke für eure sehr netten Antworten...das mit dem Besuch am Flughafen ist eine gute Idee. Hatte mein Mann auch schon vorgeschlagen. Und ja, vermutlich ist sie bisher "zu wenig" geflogen. Trotz schlimmer Autounfälle die so passieren, würde sie jederzeit ins Auto einsteigen. Es ist halt was alltägliches. Was ich am Fliegen selber "nicht mag" ist dieser totale Kontrollverlust...klar im Zug hab ich ja auch keine Kontrolle, aber da habe ich irgendwie nicht solche Gedanken. Mal sehen, vermutlich ist es am besten das Thema Urlaub ganz normal anzugehen und das Thema Fliegen nicht als etwas so besonderes darzustellen. Wir haben zwar eine Reiserücktrittsversicherung...aber da müsste man sich vermutlich was akutes dann kurzfristig einfallen lassen und z.B. den Kinderarzt mit ins Boot holen. Ich befürchte aber wenn wir das machen dann steigt sie uns erstmal überhaupt nicht mehr ins Flugzeug...LG Claudia
Hallo ihr lieben,
ich wollte mich noch mal zu Wort melden:
Ihr müsst aufpassen, zu unterschieden zwischen "die Angst ernst nehmen" und "die Angst bestätigen". Die Angst ernst zu nehmen heißt, darüber zu reden, aufzuklären und daran zu arbeiten. Wer jetzt einen Rückzieher macht, bestätigt die Angst als absolut berechtigt und egal wie nah uns das jetzt erscheint: DAS IST SIE NICHT! Viele hier scheinen selbst den Fehler zu machen, aus diesem tragischen Einzelfall eine generelle Gefahr zu machen!
Ja, ich hatte auch lange Flugangst, die mal eine einem halben Nervenzusammenbruch gegipfelt hat, aber das ist lange her. Ich habe gekämpft, weil ich mir nicht die Möglichkeit nehmen lassen wollten, die Welt zu sehen! Ich habe immer noch ein mulmiges Gefühl, aber ich lasse es mich nicht einschränken!
KURZUM: Es war eine tragische Geschichte, wie sie leider immer wieder mal passiert, aber es fliegen nicht hunderte Flugzeuge am Tag, sondern tausende und abertausende und das praktisch immer ohne Zwischenfälle! Wenn ich mich richtig erinnere, sind es ca. 80 000. Die Gefahr, bei einem Flugzeugabsturz zu sterben ist 1 zu vielen vielen Millionen!
Bestätigt die Angst euerer Kinder nicht durch einen rein emotionalen und absolut nicht rationalen Rückzieher! So was festigt sich und die Welt ist viel zu spannend um sie nicht besuchen zu können!!!
Sonnige Grüße,
Elfchen
Hallo,
das hast du schön geschrieben.
Gerade der Satz "Die Angst ernst zu nehmen heißt, darüber zu reden, aufzuklären und daran zu arbeiten" gefällt mir besonders gut und genau das sollte man ohne Druck und Zwang tun. Und genau deshalb würde ich mir an Stelle der TE die Zeit nehmen und in Ruhe daran arbeiten.
Wie groß die Angst der Tochter der TE ist, kann niemand von uns einschätzen. Wir kennen das Mädchen nicht. Der Zeitraum bis Pfingsten ist sehr überschaubar, das Thema Fliegen wurde scheinbar schon öfter innerhalb der Familie diskutiert. Ich würde stornieren, um den Zeitdruck herauszunehmen und mit dem Ziel, dass die Flugreise verschoben, aber eben nicht aufgehoben ist.
Und wir sollten nicht vergessen, dass das Mädchen erst 6 Jahre alt ist und noch nicht so reflektieren kann wie ein Erwachsener, der mit den statistischen Risikoangaben oder der Anzahl von Flügen weltweit mehr anfangen kann als ein Kind.
Viele Grüße,
lilavogel
Hhhmmm,
ja, ganz genau können wir das aus der Ferne nicht beurteilen, aber ich glaube gerade mit 6 verlassen sich Kinder noch stark auf das Gefühl, welches Ihnen die Eltern vermitteln. Vielleicht liegt das Problem auch da, denn die TE hat selbst Angst! Ich glaube weiterhin, wenn hier kein absoluter Extremfall vorliegt, ist der beste Weg, dem NICHT auszuweichen und überzeugend dazu zu stehen, dass keinerlei Gefahr besteht und das der armen Maus auch zu vermitteln! Ich glaube, dem auszuweichen, macht alles nur schlimmer!
Sonnige Grüße,
Elfchen
Google mal unter "flightradar". Auf der Seite sind alle aktuellen Flugbewegungen zu sehen u. zu verfolgen.
Da kannst du ihr vielleicht ganz gut verdeutlichen, wieviel zigtausend Flugzeuge tatsächlich jeden Tag unterwegs sind.
Hi. Ich würde die Reise nicht stornieren. Versucht ihr zu erklären das es ein Unglück war und auch auf der Autobahn etc etwas passieren kann. Und sowas ganz sicher nicht wieder passieren wird (auch wenn man das nie weiss) Ich finde stornieren im Gegensatz zu anderen schreiben überhaupt nicht sinnvoll. Man sollte nicht immer vor seiner Angst davon laufen. Auch Kinder nicht!