15 Monate volles Stillen

Hallo und allen zuammen einen guten Tag,
heute zum ersten Mal hier in Eurem Forum aktiv, bitte ich herzlich um Rat, Tipps und Erfahrungsaustausch. Um unsere Situation verständlich zu machen, erlaube ich mir eine etwas ausholende Schilderung.
Unsere Tochter Mina (erstes Kind) ist nun 15 Monate alt. Sie kam aufgrund einer Nabelschnuranomalie, Beckenendlage und einer unerklärlichen Plazentaverkalkung (ich bin 30, Nicht-Raucherin, gesund und ernähre mich ausgewogen) Anfang der 39. Woche per primären Kaiserschnitt zur Welt. Dabei wog sie zarte 2500 gr und war 46cm groß. Im ersten halben Jahr nahm sie stetig an Gewicht und Größe zu, gleichwohl sie sich natur- und erwartungsgemäß immer an der unteren Perzentilkurve entlang hangelte. Sie trank und trinkt gerne und viel Muttermilch, verweigert allerdings immer die Flasche, so dass Abpumpen nicht klappt. Seit dem 6.Monat machen wir ihr täglich alle möglichen und erdenklichen Beikost-Angebote. Während alle "Baby-Freunde" früher oder später Interesse an fester Nahrung entwickelten, blieb das bei Mina aus. Wir - das war auch der Tenor der Stillberatung - ließen uns zunächst nicht verunsichern und waren überzeugt, dass der Hunger und die Lust/Neugier am Essen von alleine kommt, wenn Mina so weit ist. Nun allerdings mehrt sich unsere Sorge, denn sie ist nun 15 Monate alt und hat ihre eigene Wachstumskurve deutlich verlassen - sie ist 70cm groß und 7200gr schwer und sie hat einen deutlichen Eisenmangel (gegen den sie ferro sanol erhält). Der Kinderarzt drängt uns zum Abstillen, sagt, dass die Werte schlecht seien und wir dringend und schnell etwas verändern müssten, doch auch nach längerer Nüchternheit entwickelt Mina keinerlei erkenbaren Hunger. Eine weitere Stillberaterin, die sich auch intensiv mit der speziellen Schwangerschaft auseinandersetzte, sagte - was traurig ist uns aber plausibel erscheint - , dass man davon ausgehen kann, dass Mina durch die spezielle Schwangerschaftssituation Hunger von Anfang an alltäglich ist. Sie habe sich wahrscheinlich bereits im Mutterleib daran gewöhnt und erlebe ihn daher nicht mehr als solchen. Ihre Nahrungsaufnahme laufe daher primär instinktiv v.a. über das Bindungsbedürfnis. Würde ich sie abstillen, würde ich ihr damit die einzige Nährstoffzufuhr (auch wenn diese zunehmend nicht mehr ausreicht, was am Eisenmangel und geringem Wachstum erkennbar ist) nehmen, die sie freudvoll und ohne Zwang annimmt. Daher bliebe mir nichts übrig als weiterhin tags- wie nachts nach Bedarf zu stillen, ihr stetig Essensangebote zu machen (v.a. auch durch andere Personen, am Familientisch, in Anwesenheit anderer Kinder...) und auf eine natürliche Veränderung zu warten. Von außen kommt nun immer häufiger der latente Vorwurf, ich sei eine zu klammernde Mutter (natürlich verbringt Mina weiterhin Zeit an der Brust und kommt beim gemeinsamen Spiel mit anderen Kindern deswegen schonmal häufiger zu mir als die Kinder der anderen Mütter) und dies sei der eigentliche Grund, was ich angesichts unserer Bemühungen und natürlich auch kritischen Selbstreflexion absolut ausschließen kann.
Am kommenden Montag haben wir einen Ternin beim Endokrinologen, um eine mögliche Wachstumsstörung diagnostisch hoffentlich ausschließen zu können.
Falls jemand Ähnlichliches erlebt oder erlebt hat oder irgendeine Idee/ einen Rat hat, würden wir uns sehr sehr freuen.
Hezliche Grüße und Danke im Voraus,

Regina

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Liebe Regina, herzlich Willkommen in unserem Forum. Super, dass Du Dein Kind bisher gestillt hast, damit hast Du wirklich viel für Dein Kind geleistet. Lass Dich nicht verwirren, denn Du tust Dein Bestes für Deine Maus. Natürlich ist dies für Außenstehende nicht immer gut nachvollziehbar. Bei einem ganz gesunden Kind ist die Muttermilchernährung in den ersten Monaten die beste Ernährung und sollte dann durch die altersentsprechende Beikost ergänzt werden. Die alleinige Muttermilchernährung über die ersten 6 Monate hinaus reicht meist nicht aus und sollte, wenn gestillt wird, die Milchmahlzeiten darstellen. Nun hat Deine Maus aufgrund des schweren Startes ins Leben noch keinen Geschmack an der Beikost und ein normales Essverhalten nicht gelernt. Was passiert, wenn andere Personen Dein Kind füttern, geht es dann besser? Manchmal verbinden die Kleinen mit der Mutter nur die Brust.

Zum einen sollte zunächst einmal abgeklärt werden, warum die Nahrung verweigert wird. Liegt eventuell ein organisches Problem vor, dies kann auch ein Kindergastroenterologe gut untersuchen, Adressen findest Du unter www.gpge.de. Auch eine Unverträglichkeit gegenüber den Nahrungen sollte untersucht werden. Ist die Kleine ansonsten fit und altersentsprechend motorisch entwickelt? Gibt es irgendwelche Hinweise für eine sonstige Störung? Was wurde schon untersucht?

Wenn es nur ein vorübergehende Essstörung ist, so kann mit einer speziellen Therapie meist gut geholfen werden. Melde Dich doch nochmal Deine Ursula

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Guten Abend ,

zunächst möchte ich mich ganz herzlich für Eure so schnellen Antworten, Euer Verständnis und Euren Zuspruch bedanken!!!! Das ist wirklich sehr, sehr aufbauend.

Liebe Ursula,

Minas sonstige kognitive wie motorische Entwicklung ist ganz unauffällig, der Eisenmangel äußert sich auch nur in den Werten, sie ist weder schlapp noch müde. Organisch wurde alles im inneren Bauchraum ohne befund untersucht Auch ihr Herz wurde wegen eines kleinen Störgeräusches kontrolliert - alles bestens. Die Schilddrüsenwerte sind auch völlig in Ordnung. Auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (Mina würde demnach ja instinktiv Allergene durch Nicht-Essen vermeiden) wurde sie noch nicht untersucht und das ist ein guter Hinweis! Danke!

Der "Fütter-Erfolg" (im Sinne homöopathischer Mengen) ist Personen unahängig, das haben wir oftmals getestet. Es ist allerdings so, dass Mina sich zumindest spielerisch - sie liebt es nämlich sehr selbst mit Gabel und Löffel zu hantieren und ist sehr geschickt damit, sie füttert dabei sehr gerne alle anderen außer sich selbst - am meisten dann mit Essen beschäftigt, wenn sie vorher ausführlich Milch getrunken hat. Wenn sie länger nicht gestillt wurde, ist das Interesse an fester/breiiger Nahrung noch viel geringer

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Ich finde es wahnsinnig toll, dass du deiner Tochter gibst, was sie braucht. Zumindest an Zuneigung wird es ihr nicht mangeln. Mein Sohn ist viel jünger und wir hatten überhaupt keine Probleme in der Schwangerschaft. Dennoch wollte er in den ersten typischen Beikostmonaten überhaupt nichts essen. Ich kenne die Reaktionen Anderer gut und fand es auch nicht immer leicht, darüber zu stehen. Es ist auch unfair! Du leistest ja wirklich einiges mehr als andere Mütter. Verdient hättest du Unterstützung und Anerkennung. Mein Sohn isst inzwischen- mit 10 Monaten- etwas, stillt aber manchmal auch tagelang voll. Könnte es vielleicht helfen, einen kuschelersatz einzuführen?

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Guten Abend ,

zunächst möchte ich mich ganz herzlich für Eure so schnellen Antworten, Euer Verständnis und Euren Zuspruch bedanken!!!! Das ist wirklich sehr, sehr aufbauend.

Liebe Natasja,
einen Kuschelersatz im Sinne eines Schnullers nimmt Mina nicht mehr, wollte sie irgendwann nicht mehr. Aber sie kuschelt auch viel mit ihrem Vater und anderen Bezugspersonen bzw. neuerdings hat sie sich auch in einen Stoffhasen verliebt, den sie immer herum trägt. Den geben wir ihr jetzt auch mit zum Schlafen und der stiftet, glauben wir, auch Geborgenheit.

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Hallo, Regina,

ich kann dir nur raten, dich hier zu informieren!http://www.stillen-und-tragen.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=124858

Hier sind einige Links zum Thema Eisen und Gewicht und die kompetenten Frauen da kennen sich wirklich aus und werden dich beraten können.
Dort gibt es einige Thread genau zu deinem Thema!

LG
Kate

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Liebe Kate,
auch Dir ganz lieben Dank für Deine Antwort (irgendwie bin ich noch nicht so ganz fit, wie man hier antwortet und hab noch nicht herausgefunden, wie man allen zusammen antworten kann). Die empfohlene Seite wird derzeit gewartet, doch ich werde sie morgen bestimmt öffnen können danke!

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Hallo liebe Regina,

ich habe meinen ersten Sohn 13 Monate voll gestillt.

Als er 6 Monate alt wurde habe ich begonnen, ihm Beikost anzubieten. Zuerst den Klassiker Karottenbrei. Keine Chance! Ich nahm es gelassen und machte ein paar Tage Pause. Dann erneuter Versuch mit anderer Gemüsesorte.... nix!

Je länger er verweigerte, desto süßer wurden meine Beikostangebote. Doch auch Obst, Joghurt und Co., sämtliches Fingerfood, Reiswaffeln etc. fanden nicht seine Zustimmung.

Meine Hebamme meinte immer "der ißt schon irgendwann, sorge Dich nicht", das allg. Umfeld hielt mich für eine klammernde Mutti.

Ich habe ihn dann mit knapp 11 Monaten allein mit meinem Mann gelassen. 9 Stunden haben sie gespielt und geschlafen, aber gegessen hat er nicht. Ich fühlte mich danach wie eine Rabenmutter!
Als er dann mit 12 Monaten die U6 hatte, schimpfte der Kinderarzt mit mir und meinte mein Sohne brauche viel mehr Nährstoffe, als ich ihm mit meiner Muttermilch geben könne. Ich rief daraufhin meine Hebamme an und sie stimmte dem Kinderarzt zu! Also sollte ich ihn zwangsweise abstillen. Ich habe noch 4 Wochen gelitten und hin und her überlegt, aber da beide (Hebi und Kindera.) die Meinung vertraten hab ich´s getan.
4 Tage lang habe ich morgens gestillt und dann alle 4 Stunden einen süßen Milchbrei oder Getreide-Obstbrei gefüttert. Ich musste ihn festhalten und er hat geschrien. Allerdings merkte ich schon, dass er geschmacklich nicht abgeneigt war. Denn Gemüsebrei hat er ausgespuckt. Abends und nachts stillte ich wieder. Nach 4 Tagen war der Spuk vorbei (länger hätte ich vermutlich auch nicht durchgehalten!) Und seitdem isst er ganz normal. Natürlich habe ich trotz seiner damals 13 Monate mit feinpüriertem angefangen. Und vorerst nur "leckere" Dinge angeboten.

Aus heutiger Sicht und mit dem 2. Kind (der zum Glück gerne seinen Brei futtert ;-) ) denke ich, dass ich nicht ganz unschuldig an seiner Verweigerung bin. Ich habe mehr unbewußt gedacht, dass Muttermilch viiieeel schöner ist als so´n oller Gemüsebrei. Mag sein, dass er das wahrgenommen hat. Kinder haben ja sehr feine Antennen. Er war auch so ein "Genußtrinker". Er hat das Stillen wirklich geliebt. Mein zweiter Sohn stillt auch ohne Probleme, aber längst nicht so voller Genuss ;-) Ich stand also nicht wirklich hinter der Beikosteinführung. Ich hatte einfach das gefühl, dass das für ihn das Schönste sei. Auch hatte er keinen Schnulli und wollte keine Flasche. ich war also alles in Einem für ihn... und war´s auch gerne.
Letztlich weiß ich aber nicht, woran seine Verweigerung wirklich lag. Vielleicht hätte er ein paar Monate später von allein mit dem Essen angefangen. ich habe zumindest noch immer ein schlechtes Gewissen, dass ich so zum Essen gezwungen habe. Aber mir fehlte der Mut, mich gegen die Meinung von Hebamme und Kinderarzt weiter für das Stillen zu entscheiden, weil ich Angst vor einer Mangelernährung hatte.

Trotzdem war die "neue Freiheit" ohne Stillen auch nicht so schlecht. Arztbesuche usw. konnte ich nun ohne Zeitdruck wahrnehmen. Füttern konnte ja nun auch mein Mann ;-)

Und die haben mich alle verrückt gemacht mit der Manglernährung, obwohl mein Sohn mit einem Geburtsgewicht von 4300g alles andere als mager war. Auch nahm er stetig zu... lag immer im Bereich der oberen Perzentile. Seine Entwicklung verlief auch immer ganz normal. Auf Eisenmangel hat ihn niemand getestet. Und doch war´s unheimlich wichtig, dass er sich nicht weiter ausschließlich von MuMi ernährte. #augen

So, nu habe ich Dir gaaanz viel geschrieben und will damit nur sagen: Verlass Dich auch auf Dein Gefühl! Hat Dein Kind einen Eisenmangel kannst Du den ja so beheben, wie Du´s bereits tust. Bist Du vielleicht auch ein eher "zarter" Typ und eher schlank & zierlich?

Wenn Mängel bei Deinem Kind ausgeschlossen werden können (außer Eisen) und die Beikost an sich keine wesentliche Besserung versprechen kann, dann still Dein Mäuschen doch, so lange ihr mögt #herz

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Guten Abend ,

zunächst möchte ich mich ganz herzlich für Eure so schnellen Antworten, Euer Verständnis und Euren Zuspruch bedanken!!!! Das ist wirklich sehr, sehr aufbauend.

Liebe Ursula,

Minas sonstige kognitive wie motorische Entwicklung ist ganz unauffällig, der Eisenmangel äußert sich auch nur in den Werten, sie ist weder schlapp noch müde. Organisch wurde alles im inneren Bauchraum ohne befund untersucht Auch ihr Herz wurde wegen eines kleinen Störgeräusches kontrolliert - alles bestens. Die Schilddrüsenwerte sind auch völlig in Ordnung. Auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (Mina würde demnach ja instinktiv Allergene durch Nicht-Essen vermeiden) wurde sie noch nicht untersucht und das ist ein guter Hinweis! Danke!

Der "Fütter-Erfolg" (im Sinne homöopathischer Mengen) ist Personen unahängig, das haben wir oftmals getestet. Es ist allerdings so, dass Mina sich zumindest spielerisch - sie liebt es nämlich sehr selbst mit Gabel und Löffel zu hantieren und ist sehr geschickt damit, sie füttert dabei sehr gerne alle anderen außer sich selbst - am meisten dann mit Essen beschäftigt, wenn sie vorher ausführlich Milch getrunken hat. Wenn sie länger nicht gestillt wurde, ist das Interesse an fester/breiiger Nahrung noch viel geringer.

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Vielleicht ist Mila ja gar nicht so sehr ein Fall für die Ernährungsberatung. Vielleicht wäre es ja mal interessant mit einem Psychologen, Psychiater oder Hirnforscher zu sprechen? Der Ansatz, dass das Hungerempfinden gestört ist durch Mangelernährung, ist doch echt superinteressant. Was passiert in so einer Situation und hinterher mit dem Kind? Spannend. Eigentlich neigt der Mensch ja nach solchen Erfahrungen eher zur Überkompensation. (Schnell und viel essen, solange was da ist, weil, wer weiß, wie lange noch was da ist). Aber vielleicht gibt es ja auch gerade im unreifen Hirn diesen "Gewöhnungseffekt" an den Zustand der Mangelernährung, wie du es beschreibst.

Ich kann dir nicht wirklich helfen, aber ein Ernährungsberater ist m.E. nicht die richtige Adresse für dein von dir vermutetes Problem...

Alles Gute

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