Wer hat schon einmal auf einen Namen verzichtet, wer hat ihn "trotzdem" vergeben?

Hallo ihr Lieben,

da ich mich gerade in der Situation befinde, dass mein absoluter Wunschname im engsten Familienkreis vergeben wird, wollte ich mal fragen, wer auch schon einmal in einer solchen Situation war und mit mir/uns seine Leidensgeschichte teilen möchte.
Habt ihr den Namen trotzdem vergeben oder einen anderen ausgesucht? Würde mich freuen, wenn ihr ein bisschen mehr über die Hintergründe erzählen könntet und wie das Umfeld reagiert hat. Wie hat die Familie reagiert? War jemand beleidigt? Habt ihr eure Entscheidung bereut?


Danke schon mal!

LG Tanja

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Ich selber war noch nicht in der Situation und kann dir daher nicht mit Sicherheit sagen, wie ich reagiert hätte... ;-)
Einer Bekannten ist es aber passiert.
Sie hat von Anfang an gesagt, dass ihr Sohn "Bastian" heißen wird (also gleich nach dem positiven Test).
Ihre Schwägerin war zu dem Zeitpunkt unbemerkt schwanger und hatte dann auch noch ein paar Wochen vor ihr ET - tja, jetzt gibt es in dieser Familie zwei Bastians.

Ich finde das schon etwas doof, wenn man den Namen "wegschnappt", wenn man weiß, dass es DER Name für jemanden anderen ist.
Von meinem Jungennamen (Adrian) hätte ich mich aber wahscheinlich auch nicht abhalten lassen, auch wenn den zufällig jemand im näheren Umkreis gewählt hätte. ;-)
Da wär ich der anderen Person eher auf Lebenszeit beleidigt gewesen. #schein

LG
Steffi

2

Hey!

Mein Mann und ich hatten immer einen gemeinsamen Lieblingsnamen für einen Jungen. Meine Arbeitskollegin und Freundin hat dann ihren Sohn so genannt 🤷‍♀️ und irgendwie war der Name dann für mich "besetzt". Mein Mann und auch meine Kollegin hätten es nicht schlimm gefunden, wenn wir unseren Sohn auch so genannt hätten - aber irgendwie hatte ich dann immer eben dieses Kind vor Augen und wollte unser Kind nicht auch genau so nennen. Wir haben dann einen schönen anderen Namen gefunden und ich könnte mir heute keinen anderen Namen für unseren Sohn vorstellen. ♥️ Traurig oder sauer war ich eigentlich nicht. Es war keine Absicht, wir hatten vorher nie über das Thema gesprochen. Und es gibt so viele schöne Namen. Wäre es für mich DER einzige vergebbare Name gewesen, hätte ich meinen Sohn trotzdem so genannt.

Liebe Grüße und alles Gute 🍀♥️

3

Ich selbst war nicht in dieser Situation, aber ich kann dir gerne mal schildern, wie ich darüber denke...

Ich finde das Thema sehr mühsam. Schöne Namen werden nunmal des öfteren vergeben - weil sie ja so schön sind und vielen Menschen gefallen. Wenn jemand sich einen Namen aussucht und sich absolut sicher ist, dass dies der Wunschname ist, sollte man sich dabei nicht beirren lassen. In unserer Familie gibt es zum Beispiel zwei Eleonora. (Meine Cousine und meine eine Tante) Die eine hat den Spitznamen Nora und die andere Elly. So kann man sie gut auseinanderhalten.

Solange man klar sagt, dass man den Namen nicht nachgemacht hat, sondern dass der schon vorher feststand, ist es kein Ding. Wenn andere sich dann nerven oder doofe Kommentare abgeben, sollen sie doch! Es sind alles erwachsene Menschen, die vernünftig mit einer Situation umgehen können. Stören wird es wenn dann sowieso nur in den ersten Wochen. Danach haben sich alle an die Situation gewöhnt.

Es muss einfach für einen selbst stimmen. Wenn du dir sehr unsicher bist ob du dich daran störst, kannst du ja vielleicht den Namen ganz wenig abändern. Aus Elena wird zum Beispiel Alena oder Eleni oder nur Lena oder Elisa oder so. Das der Klang ähnlich ist aber sich ein bisschen davon abhebt...

Viel Glück bei der Entscheidung und alles Liebe

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Für mich persönlich kommt es auf die Enge der Beziehung an.

Ich habe 5-6 sehr gute Freunde, die Namen deren Kinder sind für mich Tabu.
Außerdem wären die Namen meiner Nichten und Neffen tabu, wenn ich denn welche hätte.

Bei den Kinder meiner Cousins und Cousinen hört es aber schon auf - ich habe nämlich insgesamt 16 Cousinen und Cousins. Fast alle davon haben mind. 2 Kinder.
Da würden ganz schön viele Namen wegfallen.
Außerdem sehe ich viele der Cousins und Cousinen inkl. derer Kinder nur max alle 2-3 Jahre auf irgendwelchen Feiern.

Ich denke auch, da würde meine Verwandtschaft Verständnis zeigen - gerade vor dem Hintergrund, dass man ja sonst vorab schon soooo viele Namen ausschließen muss.

5

Hallo Tanja,

mir geht es gerade so mit dem Namen Nora. Ich fand ihn schön, seit ich ihn zum ersten Mal gehört hatte (damals Nora Tschirner in der Hauptrolle bei der Serie Sternenfänger).
Ich habe das schon immer kommuniziert, dass ich mal meine Tochter Nora nennen würde.

Dann wollte meine sehr gute Freundin ihre Tochter so nennen. Da war ich ehrlich gesagt schon schlecht drauf (Ich war derzeit mit einem Jungen ss). Sie hat aber letztendlich einen anderen gewählt.

Jetzt hat meine Arbeitskollegin eine Nora bekommen und sie würde es überhaupt nicht toll finden, wenn ich mein Mädchen auch so nennen würde.
Hab jetzt länger über einen anderen Namen nachgedacht... aber ganz ehrlich. Ich wollte diesen Namen schon „immer“, ich kann ja auch nichts dafür, dass ich erst nach ihr ein Mädchen bekomme, wer weiß ob wir in 5-10 Jahren noch in Kontakt stehen, ich muss den Namen täglich mein Leben lang rufen.
Und deshalb denke ich, darf man da auch etwas egoistisch sein.

Bei Nichten und Neffen wär es für mich auch schwierig. Bei Cousinen und Cousins nicht. Meine Cousine hat z.B. als Wunschname für einen Jungen, den unseres Sohnes. Den dürfte sie natürlich nehmen wenn sie einen bekommen würde.

Lg

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Mein Vater und sein bester Freund/Trauzeuge sind im Abstand von 4 Tagen zum ersten Mal Vater geworden.
Meine Schwester war schneller. Als meine Eltern den Namen gesagt haben, war der Freund geknickt, weil sie sich denselben Namen auch schon überlegt hatten.
Sie wollten neu suchen, aber mein Vater hat ihn davon abgehalten - so kurzfristig, ist doch ein schöner Name, wer weiß, wie lange der Kontakt so eng bleibt (es war abzusehen, dass mein Vater 1Jahr später berufsbedingt an eine andere Ecke von Deutschland ziehen muss), etc.

Der Kontakt besteht noch, aber sehr lose. Wir als (damals noch) Kinder haben uns ohnehin kaum gesehen. Es hat nie gestört.

Ich trage als Namen die Langform des Namens meiner Cousine - hat uns nie gestört. Bei einer anderen Cousine+Cousin sind die Rufnamen sehr ähnlich zu den ZN meiner Geschwister und meinem Rufnamen - hat nie gestört.

Das "krasseste" Beispiel ist wohl ein Cousin meiner Mutter:
- eine Tochter heißt wie seine Cousine
- eine Tochter trägt die Langform des Namens seiner Schwester
- ein Sohn trägt die männliche Variante der Schwester, die die Langform des Namens der Tante trägt [der Einfachheit halber: so ähnlich wie Hannas Nichte heißt Johanna und Johannas Bruder heißt Johannes]
- und diese männliche Variente ist auch noch der Name des Onkels [sozusagen heißt Hannas Ehemann Johannes]
Ich fand es etwas seltsam, aber ich habe nicht so engen Kontakt mit ihnen, dass ich Beleidigtheiten o. Ä. mitbekommen hätte.

***

Ich würde es wohl davon abhängig machen, wie eng der tatsächliche Kontakt (Telefonate, Treffen, etc.) ist, ob man das ggf. mit Namensvarianten oder ZN etwas "hinbiegen" kann und ich würde wohl mit betreffendem Namensträger, bzw. dessen Eltern sprechen.

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Ich kann nur aus einer anderen Perspektive berichten...
Als meine Mama mit mir schwanger war, hat sie sich in den Namen einer Romanfigur verliebt und wollte einer Tochter unbedingt diesen Namen geben. Nur hieß ihre Schwägerin (Schwester ihres Mannes/ meines Vaters) genauso. Sie haben dann mit ihr gesprochen, sie fühlte sich sehr geehrt und seit 40 Jahren tragen meine Tante und ich den gleichen Vornamen. Hat keinem von uns geschadet, ist auf Familienfeiern etwas verwirrend aber irgendwie auch schön. LG

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Was heißt denn enger Familienkreis? Wenn meine Nichte den Namen schon hätte, würde ich es nicht machen, das fänd ich doof.

Dann würde ich es auch davon abbhängig machen, ob bekannt was, dass ich den Namen ausgesucht hatte. Wenn mir tatsächlich jemand den Namen wissentlich 'weggeschnappt' hätte, dann würde ich deswegen keinen neuen suchen.

Der Sohn des Cousins meines Mannes hat auch den Namen bekommen, den ich für meinen Sohn gern gehabt hätte. Wir haben damals einen anderen Namen ausgesucht, aber falls wir noch einen Sohn bekommen, würde ich den tatsächlich trotzdem vergeben. Das Kind hab ich im letzten Jahr genau 1x gesehen, ich finde da kannman das machen.

Bei mir in der Familie ist es so, dass zwei Cousinen ihren Söhnen den gleichen Namen in verschiedener schreibweise UND den gleichen Zweitnamen gegeben haben. Das find ich schon etwas schräg, war aber wohl ein Versehen. Also zumindest das mit dem Zweitnamen.

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Hallo,

ich würde da nicht zu viele Ausschließen und hauptsächlich überlegen, ob die Kinder miteinander zu tun hätten.
Also nur weil die Kinder meiner Kollegen z.B. den gleichen Namen haben wie unser Kind heißen soll, würde ich es nicht ausschleßen. Die Kinder würden sich wahrscheinlich niemals kennenlernen.

In der Familie ist es etwas anders. Wir liebäugeln mit einem Namen, den die Cousine unserer Nichten auch trägt. D.h. unsere Nichten hätten zwei Cousinen mit dem selben Namen, nur von unterschiedlichen Familien-Seiten. So richtig ausschließen wollen wir den aber auch nicht. Vielleicht läuft uns ein anderer Name noch über den weg, sonst nehmen wir halt den.

Fast alle Namen die wir gut finden, sind entweder in der Familie (aber in anderen Generationen) oder in unserem Freundeskreis schonmal da (also nicht deren Kinder, sondern tatsächlich Namen unserer Freunde/ Bekannten).
Da es unterschiedliche Generationen sind, finde ich es aber auch nicht so schlimm. Es sind halt traditionelle Namen aus unserer Familie und das wollen wir eigentlich fortsetzen.
Nur wenn es den Vornamen in Verbindung mit dem selben Nachnamen schon gibt, würde ich davor zurückschrecken.

Ich kenne eine Familie, wo die Brüder ihren Söhnen den selben Namen gegeben haben (den Namen des Großvaters der beiden Kinder). Die beiden Jungs sind gleich alt, gehen in die selbe Klasse und der Opa mit dem selben Namen und die Kinder wohnen sehr dicht beieinander, das eine Kind sogar im selben Haus wie der Opa. UND: alle haben den selben Nachnamen.
Das Ende vom Lied ist: Der eine Junge wird immer zusätzlich mit dem zweiten Namen genannt um sie zu unterscheiden, aber nicht mit dem vollen zweiten Namen, wie normale Menschen es machen würden, sondern abgekürtz. Als Beispiel: er wird "Silas Beeee" (Silas B.) gerufen.
Das gehr für mich gar nicht :D