Mal wieder Kalle

Wir wollen unseren Sohn Kalle nennen. Jetzt habe ich den Fehler gemacht und mal vorher in Foren etwas geguckt, was da so die Meinung ist. Der Name wird oft abgelehnt - mal abgesehen davon, dass das eh Geschmackssache ist - viel häufiger als die Massentauglichen Pauls, Antons und Bens. Ich verstehe die Diskussion allerdings nicht so wirklich...wer denkt, dass ein Kalle später im „seriösen“ Berufsleben nicht erfolgreich sein kann, was ist dann mit Lou, Pepe, Emil, Eddie oder Fiete? Diese Namen kommen hier nämlich genau so vor, alle vergeben 2017/2018. Bin gespannt auf eure Meinungen.

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Ich würde alles, was zu niedlich bzw. zu sehr nach Spitzname klingt, nicht vergeben, also auch Kalle, Lou, Pepe, Eddie, Fiete. Emil wäre okay, mir aber zu weich.

Spätestens seit ich mitbekommen habe, dass ein Bekannter, der in der Personalabteilung arbeitet, alle Bewerbungen beiseitelegt, wenn die Leute "nur" Fachabi und kein "richtiges" Abi haben ...
Da will ich nicht wissen, was manche Leute bei bestimmten Namen machen ... #zitter

So macht das - Gott sei Dank - nicht jeder so, schlimm genug, dass es ein paar gibt, die nicht objektiv entscheiden.

Ich habe mich schon häufiger mit der Wirkung von Namen beschäftigt. Ich denke, in den wenigsten Fällen wird so radikal mit Vorurteilen gearbeitet wie oben. Es gab allerdings einige Studien (und wenn ich ehrlich bin, bemerkte ich das auch an mir selber), die ähnliche Zeugnisse mit ähnlichen Fotos Personalmanagern o. Ä. vorgelegt haben. Die Bewerbungen waren immer gleich gut, sodass es eine Bauchentscheidung war, und in über 90% der Fälle haben die Leute intuitiv (Zitat: "Ich kann nicht genau sagen, warum.") den Menschen mit dem seriöseren, bodenständigeren Namen genommen. Es wurde also ein Karl einem Kalle vorgezogen, eine Anna einer Angelique, etc. (sie haben verschiedenen Clichées ausprobiert). Wenn ich selber auf dem Schild einer Anwaltskanzlei Dr. iur. Fiete Schneider und Dr. iur. Markus Kaufmann lesen würde, würde ich intuitiv Markus mehr zutrauen.
Einem Namen, der zu sehr nach Spitzname, zu weich, o. Ä. klingt, traue ich weniger Durchsetzungskraft zu und wenn die Fakten keine klare Entscheidung bringen, entscheidet halt der Bauch ...

Klar ist man auch nicht dagegen abgesichert, dass intuitiv der Personaler sich für Erik entscheidet, weil Adrian in der Schule der Klassenclown war;-)

Außerdem fand ich interessant, was hier vor kurzem jemand in einem Thread zum Thema "Spitznamen" geschrieben hat. Die Userin kannte eine Steffi (voller Name) und ein geschäftlicher Kontakt empfand es als unangemessene Nähe, dass sie sofort ihren "Spitznamen" verwendet hat.

Vor allem im englischsprachigen Raum lassen sich übrigens viele CEOs bei bündigen Kurzformen (Chris, Ben, Tom, Steve) nennen - bei den Formen würde ich wohl auch eher den ganzen Namen verwenden, aber ich empfinde sie als seriöser als Fiete, Kalle, Leni und Co.

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Vergessen: Je nach Name können auch sehr schnell die Rückfragen nach dem "richtigen" Namen nerven. Bei Fiete oder Nele wahrscheinlich weniger, aber ich kenne schon eine Lotte, die mir (bei meiner Rückfrage, ob sie Lotte oder Charlotte heißt#schein) sagte, dass sie diese Frage ständig gestellt bekommt, und dass sie das nervt.
Eddie, Anni und Co. haben da ein schwereres Los gezogen.

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„Vor allem im englischsprachigen Raum lassen sich übrigens viele CEOs bei bündigen Kurzformen (Chris, Ben, Tom, Steve) nennen “
Das ist für mich persönlich so ein springende Punkt, sie entscheiden sich dafür. Wer aber den Spitznamen als Rufnamen trägt, hat wenig Spielraum.
Wobei, ich habe eine Kollegin die sich mit Nachnamen als Rufnamen vorstellt #schein

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Hallo, hatte in der Mutter kind Kur, eine Mama mit ihren Söhne Kalle und Henner. Hab ich vorher noch nie gehört, bei uns in Süddeutschland. Aber sie sagte Richtung norden ist das wohl geläufiger (schreibt man das so 😂😂) .
Mein Geschmack ist es nicht, aber besser als der ewige Ben 😂
Liebe Grüße Tina

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Hallo,

Kalle kenne ich als Spitznamen für Karl(-Heinz). Alle Karl(-Heinz), die ich kenne, werden im Privatleben Kalle genannt, nicht einer stellt sich im Berufsleben oder bei anzugpflichtigen Anlässen als Kalle vor. Gleiches gilt für Hannes (Johannes, Johann, Hans), Eddie (Edgar).

Lou, Fiete, Eddie, Pepe etc. haben leider nicht die Wahl, sich mit einem ... hm, "seriösen" Namen vorzustellen.

LG, andiamo
(die ihren Nicht-Namen hasst)

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Hey, bei Kalle muss ich immer sofort an einen Bauern mit Mistgabel und Holzschuhen denken. Oder Bauarbeiter Oberkörper frei auf der Baustelle. Tut mir leid, das ist natürlich sehr subjektiv, aber du hast ja nach Meinungen gefragt. Ein Kalle könnte in meinen Vorstellungen kein chicer, eleganter Typ sein, kein Dozent, kein Akademiker, kein Arzt oder Banker. Sondern eben ein Malocher. Totaler Quatsch natürlich das an einem Namen festzumachen, aber das sind neige Assoziationen dazu...

Ich würde ihn Karl nennen, dann geht alles. Kalle als Spitzname im Kindesalter, aber eben auch Karl als Erwachsener im Job später.

Liebe Grüße

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In deiner Beschreibung fehl lediglich die Bierkiste, die meine Vorstellung von Kalle abrunden wuerde!

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Hahaha, stimmt! Irgendwas fehlte auch 😂

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Ich finde Kalle jetzt nicht total schrecklich, weiß aber auch nicht, ob man dem Kind damit einen Gefallen macht.

Vielleicht kann man einen Namen finden, auf den sich dann "Kalle" rufen lässt. Dann kann er später selbst entscheiden, was ihm lieber ist. z.B. "Karl" oder "Kalle".

Mir fällt da aber außer "Karl" auch nicht wirklich viel ein...

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Hier in der südbayerischen Provinz kenne ich keinen Kalle. Denke das is regional.
Dafür gibt's hier viele Seppis /Beppi/Beppo die aber eigentlich Josef heißen. Ich denke das kommt aufs gleiche raus.
Ich finde den Namen weder klanglich schön noch sympathisch oder seriös. Für mich ist ein Kalle ein fetter Fischverkäufer der nach Zigaretten riecht. Sorry 🙈
Ich würde, wie schon vorgeschlagen, Karl bevorzugen und ihn Kalle rufen.

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Hier Rheinland. Hier wird der Josef zum Jupp und der Karl-Heinz zum Kalle. Kalle und Jupp stehen an einer Theke mit Günni und Berni, Willi und Fips. Und trinken viel Bier.

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Ja, im Ruhrpott sieht es ähnlich aus. Mit Manni und Günni anne Theke.
Man denke auch an Kalle Grabowski aus dem Klassiker Bang Boom Bang.

Ich kann diese Bilder auch nicht abschalten 🙈. Dabei finde ich den Namen Kalle so eigentlich sogar recht nett.

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Allein der Vergleich mit Ben ist ja schon lächerlich😂😂😂

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Für mich auch ein Spitzname mit dem ich einen eher plumpen Kerl verbinde. 🤷🏽‍♀️

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Hallo
Ich arbeite in der Personalabteilung. Bei UNS sind Namen keineswegs Ausschlussgrund. Was nicht heißt dass wir uns keine Gedanken darüber machen ;-)
Privat ist es für mich ein Spitzname. Deshalb kein Name, den ich vergeben würde.
Pepe finde ich ein gutes Beispiel. Erinnert mich an einen Beitrag, in dem über die ganzen „Opa Namen“ geschimpft wurde, Pepe aber in den Himmel gelobt wurde. Dass das nicht anderes als der von Joseph kommende Sepp ist, ist an der Userin wohl vorbei gegangen.

LG