Hi
Im vergangenen Jahr fragte ich nach Erfahrungen. Es ging darum, einen der Zweitnamen als Rufnamen zu verwenden.
Allerdings hat sich das dann etwas anders entwickelt. Der offizielle Rufname von meinem ältesten Kind (nun 3) passte und passt einfach nicht zu ihm. Er fand dann eine ganz Weile seinen Zweitnamen extrem toll und wollte so genannt werden. Das ist allerdings der Name von meinem Vater und irgendwie konnte ich ihn einfach nicht so nennen. Später stellte sich auch raus, dass er ein Buch gelesen hat, in dem der Name vorkam. Das war für ihn wohl der Hauptgrund.
Dann kam meine mexikanische Mutter (nicht biologisch, war damals für einen Austausch dort und es ist wie meine leibliche Familie) zu Besuch. Sie hat einen Spitznamen für ihn, einen spanischen Rufnamen, und dann haben wir den eben wieder sehr häufig gehört. Den hat er tatsächlich seit seiner Geburt.
Sie blieb eine Weile und das ganze nahm seinen laufen. Völlig unbewusst übernahmen wir diesen Namen und naja, jetzt nennen wir ihn seitdem so.
Meine Schwester war beruflich länger weg und hat das wohl erst jetzt mitbekommen. Sie lies mich dann erstmal vor versammelter Mannschaft wissen, wie bescheuert sie das findet.
Irgendwo verstehe ich das. Allerdings nutzen wir vorher hauptsächlich einen Spitznamen, der mit viel Kreativität auch von seinem Rufnamen auf Papier hätte abgeleitet werden können. Also eigentlich kein so großer Unterschied.
Aktuell fühlt sich das einfach gut und richtig an. Was darauf wird? Letztendlich liegt das bei ihm. Wenn er älter ist und nach wie vor seinen eigentlich Rufnamen nicht mag, kann er sich entscheiden bei seinem Spitznamen zu bleiben und sich eben, wo es geht, so vorstellen. Will er das nicht, werden wir ihn eben bei seinem Rufnamen nennen.
Meine Schwester bringt mich echt zum denken. Anfänglich dachte ich mir, wie gesagt, was machen wir überhaupt??? Aber mittlerweile sehe ich das eigentlich viel weniger dramatisch.
Wie seht ihr das? Geht es jemandem mit seinem Kind oder mit sich selbst ähnlich?
Liebe Grüße
Ein Name als Rufname, der nicht offiziell einer der Namen ist?
Ihn einfach weiter bei seinem „kreierten“ Spitznamen nennen!
Das ist die einzige Variante, die sich für mich beim Lesen richtig angefühlt hat.
Alles andere wäre doch irgendwie krampfig, oder?
Was deine Schwester angeht: Joa, nicht ihr Verantwortungsbereich, oder?
Hi,
hmm, irgendwoher müssen Spitznamen ja kommen und die Geschichte dahinter ist ja auch nett. Von daher finde ich es absolut in Ordnung, wenn ihr ihn im engen Kreis so nennt und auch, wenn das auch außerhalb passiert. Er hat ja genug Auswahl an Namen.
Die Art und Weise deiner Schwester ist nicht ok, zumal es sie auch nicht wirklich was angeht. Mir kam der Gedanke, dass da vielleicht ein bisschen Eifersucht dahinter stecken könnte, da der Name von deiner zweiten „Mutter“ stammt, die aber wahrscheinlich diese Stellung für sie nicht hat, oder?
Meine beste Freundin in Kindertagen hatte auch einen Spitznamen als Rufnamen, der überhaupt nicht mit ihrem eingetragenen Namen zu tun hatte. Er stammte vom großen Bruder, der ihren richtigen Namen nicht aussprechen konnte, als er klein war.
vlg tina
Hallo
So habe ich es noch nicht gesehen. Da könnte was dran sein. Danke!
Liebe Grüße
Bei einem guten Freund von mit ist es ähnlich. Er hat einen Vornamen der überhaupt nicht genutzt wird. Seit Kindertagen wird er mit einem anderen Namen gerufen, dem ihm seine Geschwister verpasst haben. Den haben irgendwann alle, einschließlich der Eltern übernommen. Obwohl ich ihn schon ewig kenne, wusste ich jahrelang nicht, dass er eigentlich ganz anders heißt. Der Spitzname hat auch noch im entferntesten etwas mit seinem offiziellen Rufnamen Ähnlichkeit.
Jetzt wo ich so darüber nachdenke, fallen mir noch zwei weitere Personen ein, bei denen das auch so ist.
So gesehen, ist es zwar selten, aber nicht ungewöhnlich. Daher würde ich an eurer Stelle beim Spitznamen bleiben.
LG
Ich kann das nachvollziehen und ich würde ihn so weiter nennen, wie es sich für euch gut anfühlt.
Ich kann auch nachvollziehen, dass ihr mit dem 3. Spitznamen versucht den eigentlichen Namen zu umgehen. ;)
Also, so weiter machen! :)
Ich hatte einen Spitznamen, mit dem ich sehr zufrieden war und dann kam ein Verwandter und meinte, find ich doof, mach doch so. Jetzt ist dieser Name dahin. Sehr schade eigentlich.
Und wenn dich der Einwand deiner Schwester zu denken gibt, dich aber von dem spanischen Spitznamen nicht abbringt, dann Daumen hoch und weiter machen.
Alles Gute! :)
Ich sehe da kein Problem. Aber ich verbrachte meine Kindheit auch mit Pipi und Matzi, die eigentlich Annika und Sven hießen
Nennt euer Kind, wie ihr es nennen wollt, bzw. wie es genannt werden will.
Ich bin mit einer Franziska zur Schule gegangen, die ausnahmslos Leni genannt wurde - ihr Bruder wollte, dass die Schwester Leni heißt und hat sich durchgesetzt. Ist doch völlig egal.
Kürzlich habe ich einen kennengelernt, der Olli genannt wird, weil er so viel Müll labert wie Oliver Pocher - auch völlig anders als sein offizieller Name.
Nesthäkchen wurde auch Lotte genannt, obwohl es Annemarie hieß
Ich finde so etwas überhaupt nicht schlimm - vor allem, wenn es sich wirklich entwickelt.
Solche individuellen Spitznamen gefallen mir tausendmal besser als schon wieder Theo statt Theodor oder Franzi statt Franziska (hab mich gegen meinen Standardspitznamen erfolgreich durchgesetzt). Außerdem gibt es dann immer eine Geschichte zu erzählen
Ich kann das gut nachvollziehen. Klingt doch alles logisch, oder?
Du kannst Dein Kind jederzeit anders nennen als Vater Staat es tut.
Mit den Jahren, wenn der Name immer weiter benutzt wird und von Deinem Sohn auch überall hingeschrieben wird (Briefe, Klassenarbeiten, selbstgemalte Bilder), entsteht sogar die umgekehrte Situation:
Dann müsstet Ihr eigentlich den richtigen Namen (den, der genutzt wird) eintragen lassen. Das Standesamt hat dann kaum eine Möglichkeit, nein zu sagen :)
So die Auskunft eines Standesamtes. Die zuständige Sachbearbeiterin sagte mir:
Wenn ein Kind auf dem Papier Johann heißt, aber alle es Paul nennen und es auch selbst der Meinung ist, dass sein richtiger Name Paul ist, dann können sie gar nicht anders:
Dann muss der Name, der durch die ständige Nutzung zum richtigen Namen geworden ist, auch eingetragen werden :)
Also macht ruhig weiter so. Was kümmern Euch der Staat und Deine Schwester. Hauptsache ist, dass es für Euch passt. ❤
Hallo
Das ist sehr interessant. Danke, da geht es mir gleich etwas besser mit der Situation
Liebe Grüße
Hallo,
ich habe deinen Kommentar unten gelesen. Du hast große Schwierigkeiten mit dem offiziellen Rufnamen deines Kindes und der Zweitname kommt auch nicht in Frage, weil dein eigener Vater so heißt?!
Dein Sohn ist jetzt „erst“ 3! Ich würde mich schleunigst um eine Namensänderung bemühen!! Je älter er wird, desto schwieriger wird es!
Sonst kannst du dein Kind zwar nennen wie du lustig bist, aber sein offizieller Name bleibt nun mal sein offizieller Name! So wirst du ihn später auch in der Schule anmelden müssen. Auf Zeugnissen ect. wird dieser Name stehen...
LG
Hallo
Hast du Erfahrung damit? An dem Name ist ja eigentlich nichts dran, das ist bei mir ja nur eine persönliche Problematik. Ob das gehen würde
Liebe Grüße
Ich habe damit jetzt noch keine persönliche Erfahrung, weiß aber, dass es oft schwer ist, wenn man keinen triftigen Grund wie Mobbing oder eine sehr komplizierte Schreibweise/Aussprachce hat. "Gefällt mir nicht" wird oft nicht durchgehen gelassen.
Es ist dann leichter, wenn der Spitzname schon länger etabliert ist. Ich kenne über ein paar Ecken einen, der eine Namensänderung von Nathanael auf Nathan gemacht hat und bei ihm stand z. B. schon auf der Bankkarte immer nur Nathan.
Ich würde einfach mal bei zuständigen Standesamt anfragen, wie groß eure Chancen wären. Sonst kann man ja immer noch abwarten, bis man z. B. die Begründung hat, dass alle Lehrer in der Schule immer den Spitzname verwenden.
Bei Vornamen sind auch die Kosten für die Änderung nicht so hoch (max. 250€ plus neuer Ausweis, etc.).
Du musst halt überlegen, ob du wirklich so weit gehen willst, den Namen zu ändern. Eine Schulfreundin von mir hat nie darüber nachgedacht, obwohl ihr Spitzname so gar nichts mit ihrem eigentlichen Rufnamen zu tun hat.