"Prinzessinenhaft"

Hallo,

ich habe heute bei einem Namen gelesen, dass ihn jemand als "prinzessinnenhaft" einschätzt. In einem anderen Thread hieß es mal "herrschaftlich" oder ähnliches. Das war für mich echt interessant, weil ich beide Male die Namen nie so assoziiert hätte.

Deswegen einfach mal aus Neugier die Frage an euch: Wann empfindet ihr einen Namen so? Was macht einen Namen aus eurer Sicht "prinzessinnenhaft" oder "hochherrschaftlich"? Wäre das für euch ein Grund, ihn nicht zu nehmen? Mein Mann und ich haben die Debatte öfter, weil er immer große Angst hat, dass unsere Auswahl dann größenwahnsinnig wirkt ;-)

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Für mich sind "prinzessinnenhaft" und hoheitlich bzw. "herrschaftlich" zwei völlig verschiedene Paar (Glas-)Schuhe ;-)

- "Prinzessin" geht von den Assoziationen für mich in Richtung "kleines Mädchen", verwöhnt, vielleicht auch ein Hauch zickig, eher naiv und filigran-zerbrechlich von der Erscheinung und vom Gemüt her ;-)
Damit verbinde ich (also: ich!) zB Namen mit -b/ella drin (wie Isabella, Annabella/e, Mariella..), da sie an Märchenprinzessinnen erinnern (Cinderella, Belle..), sowie Jasmina, Rosalie, Viola, Dahlia, Linnea..., weil sie so blumig-soft sind (im Gegensatz zu zB Erika, Iris, Olivia..) ;-)
=> Ich habe bei diesen Namen - völlig überspitzt gesprochen - Eltern vor Augen, die ihre Tochter in der Geburtsanzeige entsprechend mit "unsere Prinzessin ist da" willkommen heißen.
Die Verwandt- und Bekanntschaft wird von Geburt an täglich mit gestellten Hochglanzfotos inkl. Beautyfilter auf Instagram versorgt, damit alle die kleine hübsche, brave Püppi bewundern können, die vorzugsweise in rosa Rüschenkleidchen, weißen Lackschühchen und Schleifchen im Haar präsentiert wird. Kleine Mädels, die aufm Spielplatz irgendwann "Hilfe, Hilfe, Mama, da ist ein ein Fleck auf meinem Kleid" rufen #schein ;-)

- "Herrschaftlich" wären für mich eher elegante, feminine, erwachsen wirkende, klassische Namen, die vielleicht einen altklugen, leicht arroganten, hochtrabenden, aber durchaus selbstbewussten Touch haben und halt auch gut mit Herrscherinnen assoziert werden könnten, wie zB Viktoria, Aurelia, Katharina, Elisabeth, Josephine, Theresa/Theresia, Sophia, Eleonora, Amalia...
=> diese Eltern legen viel Wert auf Tradition, gute Ausbildung und Manieren und hoffen, dass ihrer Tochter eine Hochbegabung attestiert wird und dass sie mit Anfang/Mitte 20 einen Doktortitel erreichen wird (bzw. wenigstens einen gut situierten Akademiker heiratet #rofl) Mädels, die losheulen, wenn sie ne Klaviersonate von Mozart nicht auf Anhieb hinkriegen #heul


Soll aber nicht heißen, dass all diese Namen nicht schön wären (ganz im Gegenteil) und ich sehe darin absolut gar keinen Grund, diese Namen nicht zu vergeben!
Ist wie immer alles eine Frage des Geschmacks und eventuell auch des Selbstbewusstseins..#cool#fest#glas

Den Verdacht auf Größenwahn bzw. auf eine Profilneurose habe ich eher bei Leuten, die ihre Kinder tatsächlich "Princess", "Sir" oder so was in der Art nennen (wie es ja so mancher Promi schon mal getan hat..) #zitter

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😄😄😄

Ich verstehe deine Gedankengänge. Ich habe meine Tochter Isabella genannt. Es war der Favorit meines Mannes und hat am ehesten alle „Anforderungen“ erfüllt. Ich war lange skeptisch, ob ich den Namen zu blumig-prinzessinnenhaft finde. Dann habe ich mir ein kleines braunhaariges Mädchen vorgestellt, das mit wilden Haaren und vollkommen verdreckt durch unseren Garten läuft und ich sie „Isabella!“ rufe und fand die Vorstellung überhaupt nicht komisch, sondern irgendwie sogar passend. Und schön! Ein Mensch ist ja viel mehr als ein Name. Jeder Mensch füllt seinen Namen anders mit Persönlichkeit. Und selbst wenn sie doch „prinzessinnenhaft“ sein sollte und auf rosa Glitzer steht, dann ist das auch okay. Aber das hat ja dann wenig mit dem Namen zu tun.

Übrigens habe ich kein Instagram und meine Tochter trägt gerade einen blauen Strampler von ihrem Bruder auf und diese Haarbänder mit Puschel oder Schleifen für Babys finde ich ganz schrecklich. 😉😄

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Ja, so eine kleine "Isabella, Princess of Peat" ist ja auch ziemlich cool #pro#cool

Das Gute an Vorurteilen ist, dass sie sich nicht erfüllen müssen..#glas#glas

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Die Söhne meiner Schwägerin heißen
Konrad, Johann und Leopold.
Ich mag alle 3 Namen sehr, aber ich finde z.B. dass Leopold da heraussticht.
Er ist im Vergleich zu den anderen Namen irgendwie „hoheitlich“. Bzw. die beiden anderen Namen empfinde ich als „bodenständiger“
Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

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Einen prinzessinenhaften Namen würde ich nie vergeben. Ich mag starke Namen, keine verspielten, mädchenhaften, wie Valerie, Isabella, Rosalie z.b.

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Isabella und Rosalie sind für mich auch Prinzessinennamen 🙈

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"herrschaftlich"
würde ich wahrscheinlich eher als "edel" oder "hoheitlich" bezeichnen. Das wären für mich so Viktoria, Theresia, Leopold, etc.
Namen, die man irgendwie mit einem königlichen Herrscher verbindet. Viele der Namen finde ich voll in Ordnung und würde sie auch selber vergeben irgendwo bei Titian und Lucretius ist meine "zu viel des Guten"-Grenze;-)

"prinzessinenhaft"
ist für mich dann eher so ein pseudo-vornehmes, mein-Kind-ist-etwas-gaaaanz-Besonderes. Die Grenze zu vornehm ist manchmal schmal. Prinzessinenhafte Namen würde ich nicht vergeben, weil für mich auch immer so ein Stück "kleines Mädchen" daranhängt.
Da fällt mir jetzt aber spontan kein Beispielname ein.

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Interessanterweise wird ja aber gerade Isabella/e, der in verschiedenen Ländern (Portugal, Spanien, Frankreich...) der Name von Königinnen und Prinzessinnen war, hier in diese Kategorie "pseudo-vornehm" oder "tussihaft" eingeordnet. Erstaunlich, oder? Also ich empfinde ihn leider auch so, obwohl er mir total gefällt, und kann es mir gar nicht erklären. Seltsam :-D

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Isabela stufe ich aber in Deutschland ohne entsprechende Wurzeln und in Portugal unterschiedlich ein. Er gehört bei mir zu den Namen, die ich ohne entsprechenden Hintergrund nicht vergeben würde. Da liegt wahrscheinlich der Unterschied.

Um mal einen überspitzten Vergleich zu ziehen: Chantal und Kevin sind in ihren Herkunftsländern auch Null "asozial";-)

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Hochherrschaftlich ist für mich, wo man ein Graf von xy als Nachname erwartet, oder wo die Eltern das gerne hätten.

Prinzessinenhaft ist für mich alles, wo die Eltern auf ihr einziges Kind, oder endlich Mädchen hinfiebern und dieses Mädchen dann auch nach Strich und Faden verwöhnt wird. Sontan gesagt: alles auf -lie und was irgendwie niedlich klingt.

So Namen wie Viktoria oder Leopold sind für mich keins von beidem, sondern einfach edle Namen, die positive Assoziationen wecken.