Kevinismus

Hallo ihr lieben ,
Ich habe nochmal eine Frage bezüglich des Namens Leo;
findet ihr der Name könnte in nächster Zeit zum "Kevinismus" (- ich finde diese Bezeichnung und Wertung über Kinder wirklich sehr dämlich und abwertend) gehören ?
Klar weiß man nie wie sich ein Name entwickelt aber ich persönlich kenne kein Kind das Leo heißt /Familien um irgendwie einen Anhaltspunkt zu haben.
Generell kann man sowas ja auch nicht pauschalisieren....dennoch würde es mich mal interessieren da es ja schon spezielle Namen gibt die man irgendwie doch zuordnet ohne jetzt ein paar nennen zu wollen.

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Nein, das glaube ich nicht.
Abgestempelt werden eigentlich nur ausländisch klingende Namen und vor allem solche, die als Modeerscheinung plötzlich auftreten.

Leo ist ein klassischer Name, den es seit Jahrhunderten gibt und auch seit Jahrhunderten in Deutschland. Ich bezweifle, dass der sich in negative Hinsicht entwickelt.

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Kevinismus sind doch eher so Namen wie Kyano, Samira und Co. Gewollt exotisch, aber nicht gekonnt. Leo wird eher sowas wie Stefan oder Fabian werden.
Ein Name den es in einer bestimmten Generation eben sehr häufig gab. Ich verstehe immer nicht, was daran schlimm sein soll.
In meiner Klasse waren damals vier Kathrins/Katrins. Die leben alle noch. 😂

Ich habe einen Frauennamen der in den Siebzigern total angesagt war, habe in meiner ganzen Schulzeit nicht ein anderes Mädchen gekannt, das so hieß und arbeite jetzt auf Arbeit mit zwei anderen zusammen. Wir finden das eher lustig.

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Samira 😍😍😍😍😍😍😍

Ein wunderschöner, wohlklingender arabischer Name.

Was ist daran „gewollt und nicht gekonnt?“ -> diesen Spruch, im Zusammenhang mit Namen, konnte mir bisher niemand plausibel erklären. Schaffst du es?

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Ich glaube, man nimmt einen Namen so wahr, wenn er sehr ungewöhnlich klingt oder ausgefallen ist. Meistens liegt es an der Kombination: Aishwarya Rai findet niemand seltsam, Aishwarya Lehmann aber schon. Dadurch entsteht der Eindruck, die Eltern hätten sich um jeden Preis von der Masse absetzen wollen und unbedingt einen Namen aus einem anderen Kulturkreis gewählt - auch wenn sie den Namen vielleicht einfach nur schön finden. Automatisch setzt dann die Schnappatmung des (gefühlten) Bildungsbürgertums ein und man ruft "Hochhaus", was mich immer total aufregt - irgendwie hat man das Gefühl dafür verloren, wie viele Menschen man mit einem Schlag beleidigt. Zumal in diesem Urteil eben nicht nur drinsteckt "haben alle einen furchtbaren Namensgeschmack, sondern sind (kurz vor) Unterschicht, bisschen dumm, vermutlich Hartz IV". Zumindest kommt es bei mir immer so an.

Man muss immer unterscheiden, ob ein Name wirklich nicht vergebbar ist (Pumuckel und Co.) oder einem einfach nicht gefällt - sei es, weil man zu viele Kinder dieses Namens kennt, er schwer zu schreiben ist, sehr ungewöhnlich ist oder was auch immer. Mir gefallen zahlreiche Kombinationen auch nicht, Samira Kuczysnky fände ich nicht hübsch. Aber es wäre weder "Hochhaus" noch "Kevinismus", Samiras Eltern könnten auch verarmter polnischer Adel oder Arabistik-Professoren sein. Da kommt eben die Hoffnung zum Tragen, man könne umgehend am Namen jemand in eine Schublade packen - das ist menschlich, man neigt einfach dazu. Menschen wollen generell schnell wissen, woran sie sind, und lassen sich oft täuschen. Nicht nur bei Vornamen.

Im wahren Leben würde vermutlich kein Mensch auf die Frage "Du, wie findest du Leo?" mit "Voll Hochhaus!" antworten. Hoffe ich, ist mir zumindest noch niemals begegnet. Aber ich vergebe natürlich auch nur einen Namen, der auf jeden Fall vermittelt, dass die Eltern Akademiker sind, mein Kind hat ja so ein Glück - in der Klasse heißen dann vielleicht 5 andere auch so, aber egal. Noch ist "unkreativ" kein anerkanntes Schimpfwort bei der Namensauswahl #cool :-D

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Für mich geht der Name eindeutig in die Richtung, ja.

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Ich persönlich würde den Namen nicht in eine Schublade stecken, allerdings finde ich Leo als Namen nicht vollständig. Da fehlt einfach was.

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Für mich würde da eher deine andere Wahl "Matteo" in die Richtung gehen😅 aber denke das ist eh alles Ansichtssache. Ein Kumpel von mir heißt Kevin und wird natürlich ab und an damit aufgezogen. Da er aber ein super Studium hingelegt hat und uns allen im Job einem vormacht, trifft das Klischee überhaupt nicht zu.

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Mein Freund heiß Leo und ist ein liebevoller und freundlicher Mann mit einer technischen Ausbildung an einer Universität. Der Sohn einer Freundin heißt auch Leo. Er ist gerade in die Schule gekommen. Ein sehr liebes Kind und auch eher mathematisch begabt 😁 vl hilft dir das 😊

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Mit Kevinismus kenne ich mich null aus, lese ich nur hier in diesem Forum immer mal wieder. Darunter fallen wohl Namen, die ausländischen Ursprungs und nicht „eingedeutscht“ für die Mütter hier sind.
Meinem Empfinden nach nennen unter anderem viele Eltern ihr Kind Leo, die nicht sonderlich intelligent ist. Ich lese den Namen Leo öfters im Zusammenhang mit Prozessen gegen Eltern die ihre Kinder misshandelt/getötet haben.
Das wirft für mich persönlich den Namen in ein schlechtes Licht, auch wenn ich ihn eig schön finde.

LG

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Du meinst bestimmt den Fall aus 2015 der neu aufgerollt wurde? Weil du mehrere schreibst

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Ich meine nicht in der Presse lese ich davon, sondern in Akten. Ich habe beruflich mit Gerichtsprozessen zu tun und kenne mehrere Fälle. Die meisten davon geraten nicht in die Öffentlichkeit.

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Für mich fällt Leo, wie schon geschrieben, unter „alte Namen, die jetzt wieder vergeben werden“. Und diesen Trend sehe ich eher im Bildungsbürgertum. Also nix Kevinismus.

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Ich finde Leo gut. Aber wenn du dir Gedanken machst könntest du ihn ja zb Leonard nennen aber er wird immer nur Leo gerufen