Verliebt in "bildungsfernen" Namen

Hallöchen :)

Aktuell sind wir mit unserem 3. und letzten Kind schwanger. Unsere Töchter heißen Amalia und Clara Viktoria. Beides sehr klassische, zeitlose Namen. Entspricht für gewöhnlich auch unserem Geschmack. Beide Male hatten wir das Gefühl DEN Namen gefunden zu haben. Schwierig zu beschreiben, aber wir waren uns sofort einig. Ein Gefühl beinahe so, als hätten die Kinder den Namen gewählt ;)

Vor etwa 8 Wochen träumte ich vom Namen Liam. Da kam auch das gleiche Gefühl wie bei unseren Töchtern auf. DER Name. Mein Mann war ebenfalls begeistert. Bei Recherche des Namens las ich in Foren leider sehr viel Negatives. Das Englische Namen mit der bildungsfernen Schicht assoziiert werden wusste ich, aber da wir sonst klassische Namen bevorzugen und die Namen der Mädchen schnell feststanden, habe ich mich damit nie wirklich auseinandergesetzt. Mein Mann sieht in dem einfach auszusprechenden, irischen Namen keinen Nachteil und findet das völlig übertrieben. Aber ich kann das nicht so leicht abschütteln. Klar sind wir alles andere als bildungsfern und unser Sohn wird auch sicherlich nicht so wahrgenommen werden. Aber dennoch ist das etwas, was mich beschäftigt und zweifeln lässt. Andererseits fühlen sich alle anderen Namen, auch ähnliche Namen, falsch an. Ich bin richtig hin und her gerissen. Unsere anderen Optionen würden hier vermutlich super wegkommen, aber Liam ist der Herzens Name. Man will es dem Kind aber ja auch nicht unnötig erschweren... Er passt stilistisch zwar nicht zu den anderen Namen, aber darüber können wir hinwegsehen. Es ist die Assoziation mit der bildungsfernen Schicht, man will dem Kind ja nicht schaden und egoistisch handeln. Ach Mensch 😒 leider habe ich auch keine Ahnung ob in den Foren übertrieben wird oder der Name wirklich so negative Assoziationen weckt, dass das Kind später tatsächlich benachteiligt werden könnte... Denkt ihr, man kann den Namen vergeben oder eher nicht? Der Nachname ist nicht typisch Deutsch aber natürlich auch nicht Englisch.

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Für mich ist es ein ganz normaler Name, der in keiner Schublade steckt. Wenn es der Name für euch ist, dann lass dich doch durch wildfremde Aussagen nicht verunsichern - euch muss es gefallen, alles andere ist völlig egal.

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Ich würde den Namen „Liam“ automatisch sowieso deutsch aussprechen. Warum englisch?! 🤔 Ich kenne auch einen Buben der Liam heißt u dt ausgesprochen wird. Ich würde auch nie auf die Idee kommen „Clara“ englisch auszusprechen...

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Naja, da es ein irischer Name ist, ist die korrekte Aussprache eben die Englische...

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Sprichst Du Sean Ssien aus? Tyler Tüla? Lewis Lewis? Sinead Ssinead? Meredith Mehreditt?

Wenn Du die Namen NICHT Schahn, Teiler, Luis, Schinned und Meredis aussprichst, kannst Du natürlich auch Liam "Deutsch" aussprechen.

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Ich bin auch eher Verfechter der klassischen Namen und verstehe deine Sorge. Ich würde den Namen nicht vergeben.

Letztendlich ist aber natürlich eure Entscheidung, und wenn sich der Name dich richtig anfühlt, dann ist es auch der richtige Name! 👍

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Hallo

Ich kann deine Sorge voll verstehen...ich habe selbst auch schon so gedacht.
Ich bin zwar noch nicht schwanger, aber ein 3 Kind wäre erwünscht. Beschäftige mich jetzt schon gerne mit der Namensfindung. Wenn es ein Sohn werden sollte, finde ich Marlon soooo schön. Hab nun hier im Forum mitgelesen das viele diesen Namen auch ein Schubladennamen finden....diese Aussagen verunsichern schon.
Nun aber zu Liam....ich selbst kenne keinen Liam deshalb hätte ich auch absolut keine negative Assoziation. Ich würde ihn so aussprechen, wie er geschrieben wird.

Ich kenne eine Familie haben zwei Söhne Kevin 23 Jahre und Denis 20. Damals waren dies keine Schubladennamen. Kevin studiert erfolgreich! 😆 daher eigentlich schade, dass Namen so "miesgemacht" werden.

Alles Gute

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Wenn es DER Name ist, dann würde ich ihn vergeben.
Für mich ist das ein ganz normaler Name, wie jeder andere auch.
Ich habe aber generell keine Assoziationen mit "bildungsfernen" Namen, so lange man sich bei mir nicht vorstellt. Erst dann kann ich mir ein vorläufiges (!) Urteil bilden.

Mein Sohn hat einen, für Urbia, "bildungsfernen" Zweitnamen. Auch wenn er stumm ist, so wissen Lehrer, dass er so heißt ist. Sohnemann ist seit der ersten Klasse Klassenbester und wurde noch nie benachteiligt. Im Gegenteil! (Zum letzten Sommer kam er in die 3. Klasse, neue Schule - auch hier keinerlei negative Erfahrungen)

Und ganz ehrlich? Nur hier in Urbia höre ich von diesem "Hochhaus-Geschwätz". Man sagt sogar, dass Liam der neue Kevin 2.0 ist #augen (aber auch das lese ich nur hier).

Ich weiß nicht wo ihr her kommt aber da wo ich gelebt habe und nun lebe, gab/gibt es von keinen Lehrern solche Aussagen, ja geschweige denn Nachteile. Es werden alle gleich behandelt und gleich gefördert.
Das war auch zu meiner Schulzeit so und ich hatte 2 Kevins in meiner Klasse, sowie eine Cheyenne. Letztere war unter den besten 5 der Klasse.

Also: Nehmen, wenn es der Herzensname ist. In 10 Jahren ist es wieder ein anderer Name, der zum "Kevin 3.0" gemacht wird ;-)

Gruß Erdbeer-#hasi, die ebenso einen amerikanischen Namen hat und meist sogar bevorzugt wurde :D

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Ich muss dich enttäuschen, denn ich habe sehr viele Lehrer im Freundes- und Bekanntenkreis. Und ja, denen fällt schon auf, dass diese Vorurteile leider sooo oft zutreffen. Natürlich gibt es Ausnahmen und natürlich sind Lehrer bemüht möglichst gerecht zu bewerten. Aber es ist nunmal so, dass ein Frederik oft ganz andere Eltern hat als ein Liam. Das sind einfach Erfahrungswerte, die Lehrer mit der Zeit sammeln.

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Sollten wir den Namen wählen, wäre es ganz interessant zu sehen, ob wir von den gleichen Grundschullehrern der Mädchen als Eltern von einem Liam plötzlich anders wahrgenommen werden würden als als Eltern von zwei Kindern mit klassischen Namen😄 Kleiner Scherz, aber das sind ja genau unsere Bedenken... Haben leider praktisch keine Kinder mit Englischen Namen im Bekanntenkreis oder auf den Schulen der Mädchen und können somit kein eigenes Fazit ziehen, weswegen wir ja hier um ehrliche Antworten gebeten haben

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Hallo,

Ich würde den Namen in diesem Fall nicht vergeben. Aber nicht wegen etwaigen negativen Assoziationen, sondern weil er unter den Geschwistern einfach komplett rausfallen würde und das würde stören und ich würde es auch nicht schön fürs Kind finden.

Ist natürlich kein Trost, vor allem, wenn es der Herzensname ist, aber eventuell finden sich Namen, die sich so ähnlich kosen lassen.

Lg Maren

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Puuuh, das ist wirklich schwierig und eine Zwickmühle.. #kratz

Die Namen deiner Mädels find ich total schön, aber Liam..#gruebel Ok, ich mag den Namen einfach nicht, obwohl ich Namen mit -lia- drin oft gut finde, wie zB Kilian. Einerseits wundere ich mich über euren "Geschmacks-Spagat", andererseits mag ich selber sehr viele verschiedene Namen (die ich mich aber teilweise nicht zu vergeben trauen würde..)
Zumal sich Liam im Vergleich zu anderen Namen wie zB Jaden, Tyler, Yves, Miguel, ja sehr gut und mit geringem Fremdschampotential eindeutschen lässt (national angepasst sozusagen, wie bei Michael, Jonathan usw.), genauso wie zb Louis oder Henri, die man hierzulande ja meistens als Lu-is statt Lui und als Hen-ri statt Ohnri hört (ok, wer das doof findet, wird natürlich auch die Aussprache Li-am doof finden #schein)

Ein Stück weit wiederstrebt es mir total, euch euren Herzensnamen madig zu machen bzw. auszureden oder Gegenvorschläge zu machen (zumal du von andere Optionen schreibst), aber genauso wenig möchte ich eure Bedenken als ungegründet abtun. Hätte da nämlich ehrlich gesagt genau die gleichen "Sorgen", nur wie gesagt mit dem Unterschied, dass mir der Name sowieso nicht zusagt und ich den außerdem viel zu ähnlich zu Amalia finde:
Liam beinhaltet die gleichen Buchstaben und die Buchstabenfolge -lia- ist komplett identisch, was aber eventuell erklärt, warum ihr den Namen an sich mögt: der Klang ist euch quasi bereits vertraut..

Was soll man da raten.. #kratz Dem Herzen oder dem Kopf folgen? Ist die ganze Bedenkenträgerei vielleicht tatsächlich unbegründet oder bürdet man dem Kind auf, sich später erst das ein oder andere Mal mehr beweisen zu müssen als zB ein Maximilian..?

Ich weiß ja nicht, wie viel Zeit noch bleibt, aber ich würde noch ne Weile abwarten und den Namen noch was auf mich wirken lassen und sich vielleicht nochmal im real-life nach Meinungen umhören. Lasst andere mal den Namen aussprechen usw..

Und noch zu dem Punkt: Träume können starke Empfindungen auslösen, die aber mit der Zeit nachlassen. Wäre ich nach meiner Traumerfahrung gegangen, hieße mein Sohn heute Henri und ich habe damals wirklich ganz ernsthaft darüber nachgedacht (war es ein Zeichen? #gruebel), obwohl wir den Namen vorher nie in Betracht gezogen haben. Was soll ich sagen, mein Sohn heißt heute nicht(!) Henri..;-)

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Dein Text hat uns zum Nachdenken angeregt (z.B. mit dem vertrauten Klang von Amalia und das stimmt durchaus, war uns vorher nicht so bewusst) und uns gut weiter geholfen! Danke!

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Ich habe selber einen Liam. Wir sprechen den Namen englisch aus, es stört mich aber auch nicht wenn er mal deutsch ausgesprochen wird.

Was an der Kurzform von William bildungsfern sein soll eröffnet sich mir nicht. Effektiv bin ich auf diese Assoziation allein hier auf Urbia gestossen.

In der Schweiz sowie in einigen anderen Ländern ist der Name unter den Top 100 (Schweiz 2019 auf Platz 1).

ich finde man kann den Namen gut vergeben :)

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Ich würde es nicht machen. Vielleicht ist Willem was für euch? Eine andere Form desselben Namens, aber direkt eine ganz andere Wirkung. Liam finde ich leider auch nicht schön.