Mit Zweitname jemanden ehren - Druck für das Kind?

Wir hatten gerade Freunde zu Besuch und im Gespräch gesagt, dass wir darüber nachdenken, unseren Söhnen Zweitnamen in Gedanken an eine bestimmte Person zu geben.

Entweder aus der Familie (einmal der Opa, einmal der Patenonkel). Oder – und die Idee finden wir eigentlich schöner – wir geben ihnen den Namen von einer berühmten Person geben, die wir sehr schätzen (Autoren, Dichter, Widerstandskämpfer …).
Meine Freundin hat gefragt, ob wir nicht Angst haben, dass das unsere Kinder unter Druck setzt. Sie glaubt, dass ein Kind dann schnell glaubt, in die Fußstapfen treten zu müssen oder dem Namen sonst irgendwie gerecht werden zu müssen. Da haben wir uns noch nie Gedanken drüber gemacht.

Habt ihr Erfahrungen damit oder Einschätzungen?

Es wären übrigens alles relativ normale (also bekannte), altmodische oder klassische Namen (Paul, Erich, Friedrich, Emanuel …).

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Also, von den Namen her dürfte es keine 'Belastung' sein, denke ich.
Hans, Dietrich, Carl...es bleibt ja weit genug offen. Namen, die jetzt ganz selten wären oder in der Kombi selten, also zum Beispiel Johann Sebastian, da würde ich dann schon leichten Druck verspüren ;-).
Ich glaube, es kommt sehr darauf an, wie man es 'verkauft'. Also, ob es eben schon immer an die große Glocke gehängt wird ("Der war ein ganz bedeutender Kopf, nun hoffen wir dasselbe von Dir, mach dem Namen keine Schande") Und da merkt man schon, daß man es ja nie auf diese Weise machen würde! Versteht sich ja irgendwie von selbst.
Eher wäre es irgendwann wie beiläufig: Wie kamt ihr eigentlich auf meinen zweiten Namen?
Da haben wir an ....gedacht. Seine Haltung/Arbeit/Gedanken hat/haben uns sehr beeindruckt und waren uns wichtig im Leben.

Ich finde das eigentlich eine schöne Idee.

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Ja, danke. Opa und Patenonkel wären wahrscheinlich sehr präsent. Da fällt ja sofort auf, dass es der gleiche Name ist.
Ich glaube, bei den meisten Namen von berühmten Leuten, die wir gerade im Kopf haben, wüsste unsere Familie sofort, warum wir diesen Namen genommen haben. Und unsere Kinder würden auch irgendwann von selber mitbekommen, wie wichtig uns die Namensvorbilder sind.

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ich denke, es kommt darauf an, was die eltern (pädagogisch) daraus machen.
zu sagen
"dieser mensch hat etwas ganz tolles gemacht & weil wir so stolz auf dich sind und du ein wundervolles kind bist, dachten wir, dass der name zu dir passt"
ist ja etwas ganz anderes, als
"dieser berühmte mensch war super erfolgreich, hat xyz bücher veröffentlicht, preise gewonnen, usw. & weil wir wollen, dass du auch mal soetwas schaffst, hast du diesen namen bekommen".

dadurch kann es in die eine oder andere richtung gehen - entweder bestärkt man das kind in der einzigartigkeit und dem selbstbewusstsein, oder es baut riesigen ungerechtfertigten druck auf. ist einfach eine sache der perspektive und es kommt darauf an, was man erreichen möchte.

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Wir hätten schon die Hoffnung, dass es für unsere Kinder in gewisser Weise Vorbilder werden könnten.
Also natürlich nicht, dass sie nur dann die Erwartungen erfüllen, wenn sie mit 39 als Märtyrer sterben! Eher als Ermutigung, zu ihren Werten zu stehen oder ihre Begabungen so einzusetzen, dass sie andere Menschen damit bereichern.
Meinst du, das wäre schon zu viel Druck?

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hm, das finde ich schon ein bisschen schwierig, aber auch hier kommt es für mich auf die vermittlung an. "diese werte sind uns als familie wichtig, weil wir möchten, dass du glücklich bist und wir freuen uns, wenn du sie weiter trägst" ist ja auch was anderes als "wir wüschen uns, dass du so wirst wie XY". generell würde ich auch drauf achten, dass das jetzt kein dauerthema ist. es in angemessenem alter positiv zu erzählen ist schön, aber ständig darauf hinzuweisen oder andeutungen zu machen fände ich schlimm.
das gilt übrigens für viele sachen, nicht nur in diesem fall :-)

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Hallo, auch ich habe darüber nachgedacht als wir einen Namen für unsere vierte Tochter gesucht haben.

Unsere ersten drei Kinder sind recht kurz nach der Geburt gestorben, aber für immer in unseren Herzen. Unser Regenbogenbaby ist auch kein Ersatz für unsere verstorbenen Töchter und sie ist und bleibt für uns unser viertes Kind. Wir sind irgendwann auf einen Namen gestoßen der übersetzt die Vierte bedeutet und somit unsere Gefühle und Lebensgeschichte bis zu unserem großen Glück in Gestalt unserer Tochter widerspiegelt. Ich hatte aber Bedenken, dass die Bedeutung vielleicht zu großer Balast für sie sein könnte. Daher hat sie noch einen Zweitnamen aus der TopTen bekommen. Sie hätte also später noch eine Alternative..

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Oh nein, wie schrecklich! Das tut mir unendlich leid für euch!

Der Name für eure Tochter ist eine sehr schöne Idee. Das ist sicher keine Belastung für sie.

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So eine schöne Idee! #herzlich

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Hi,
unser Großer heißt Philip mit stummen Zweitnamen, komplett auf meinem Mist gewachsen. Die Schreibweise deshalb, weil nach meinem Lieblingssänger benannt und der Name deshalb, weil ich doch hoffte, dass er ein „Pferdefreund“ wird.
Es ist ihm völlig schnuppsegal. Und ich schimpfe oft genug mit ihm, dass er sich doch gefälligst mal gescheit für Pferde interessieren soll. Er gehorcht einfach nicht🤷‍♀️
Es kommt wahrscheinlich drauf an, wie man als Eltern damit umgeht. Bei Eltern, die generell dazu tendieren, ihre Kinder unter Druck zu setzen, selbst sehr ehrgeizig sind, mag die Gefahr evtl. bestehen. Aber da macht der stumme Zweitname den Kohl auch nicht mehr fett.
Und irgendwoher muss man ja die Idee für den (Zweit)Namen nehmen.

vlg tina

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🤣

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Hallo,

Ich finde das eine schöne Idee und sehe darin keinen Druck. Es kommt natürlich auf die Namenskombination und den Nachnamen an. Bei Nachnamen Schiller fände ich Friedrich etwas unpassend. Wolfgang Amadeus würde ich ebenfalls nicht machen.
Druck kommt weniger vom Namen, als von der Erziehung und den Erwartungen, die man dem Kind vermittelt.

Lg Maren

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Es kommt darauf an, wie man es dem Kind vermittelt:

schwierig: du heißt so, weil ... ich wollte, dass du so wirst

nachvollziehbarer: in Erinnerung an, Liebe, Name passt zu dir , die Person hat sich sehr auf Enkel gefreut / liebt dich, positiv beeinflusst: Schutzpatron: die Werte der Person mögen dir beistehen , als guten Wunsch für das Kind - nicht dass es Leistung erbringt, sondern die Werte erfährt

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Glaubst du, es wird zum Druck, wenn wir hoffen, dass sich unsere Kinder auf ihre individuelle Weise ein Vorbild an der Person nehmen, nach der sie benannt sind?
Zum Beispiel: Paul - weil wir uns wünschen, dass er auch wenn es schwer wird, Gottvertrauen bewahrt und Möglichkeit zum Dank findet.
Oder Erich - weil wir uns wünschen, dass er seine Talente einsetzt und damit andere Menschen bereichen kann.

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Ich meine damit, dass es auf die Einstellung der Eltern darauf ankommt.

Wenn die Eltern immer wieder sagen, betonen oder unterschwellig fallen lassen, dass sie sich das wünschen, wäre es Druck.

Als "gute Wünsche" Name, wir möchten dir was Gutes mit auf den Weg geben, stellen aber keine Erwartungen daran, dann ist es auch kein Druck.

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Ich kenne es genau andersrum:
Mein Vater hatte einen Zweitnamen 'einfach nur so' und fand das total doof. Der wurde nicht genutzt, der erinnerte an niemanden....der war eigentlich über.