Hat jemand von euch Erfahrung damit, wenn das Kind zwei verschiedene Rufnamen hat?
Für meinen Mann und mich ist eigentlich die einzige zufriedenstellende Lösung, dass jeder von uns unserem Sohn einen Namen gibt, der ihm gefällt, und jeder würde ihn mit "seinem" Namen anreden.
Oder ist das zu verwirrend für ein Kind und für all die anderen Menschen (Geschwister, Großeltern…)?
Unterschiedliche Rufnamen für ein Kind
Ich habe das mal bei einer deutsch-türkischen Familie mit Zwillingen erlebt, die je einen deutschen und einen türkischen Namen haben. Die türkischsprachige Mutter, ihre Verwandtschaft und das türkischsprachige Umfeld haben den türkischen Zweitnamen verwendet, der deutsche Vater und seine Verwandten die deutschen Namen, genauso der Kindergarten etc.
Wenn das weniger gut zugeordnet ist als über die Verbindung mit der Sprache, habe ich aber Zweifel, ob es funktioniert. Überhaupt müsste ja einer der Namen vorne stehen und das Umfeld sich auch für einen Namen entscheiden... jeder nach Gefallen, oder wie?
Jeder nach Gefallen - ja, so ungefähr wäre die Idee. Oder wenn wir jeder einen sehr kurzen Namen nehmen, dass sogar beide wie ein Doppelname gerufen werden könnten, aber ohne Bindestrich.
Über die Sprache ist das bei uns auch geregelt. Klappt prima. Gar kein Problem. Finde ich sogar gut. Ist allerdings nur eine Abwandlung des eigentlichen Rufnamen.
Als Doppelname ginge es auch. Wenn es nicht gerade Finn Werner ist. Die Lösung kenne ich auch im Bekanntenkreis.
Das stelle ich mir für alle Beteiligten zu kompliziert vor. Mal davon abgesehen, dass das Kind ja auch "nach außen" eine eindeutige Bezeichnung haben muss. Mit welchem Namen soll das Kind später in der Schule angesprochen werden?
Für die Schule könnte er sich den Namen dann selbst aussuchen.
Ich finde das alles etwas zu umständlich.
Ich kenne das nur von verschiedenen Kulturkreisen: der eine Teil der Familie nutzt den entsprechenden Namen. Also z.B. kenne ich verschiedene asiatische Familien die das so praktizieren (Vietnamesen, Chinesen, Thais).
Zwei "deutsche" Namen fände ich irgendwie verwirrend für alle und könnte ich mir persönlich nicht vorstellen.
Hmm ich finde das leider keine gute Lösung. Im Deutschland ist das schon sehr seltsam. Wie soll das Kind dann im Kindergarten der Schule beim Arzt etc heißen?!
Ich kenne es nur in einem anderen Kulturkreis in dem die Kinder/Erwachsenen mit Personengruppen unterschiedlicher Sprache zutun haben und je nach Sprache einen Namen haben. Also einen Arabischen und einen in ihrer Landessprache. Wenn sie Arabisch sprechen heißen sie x und wenn sie Landessprache sprechen y. Also sehr klar getrennt.
Wie würdet ihr denn dann trennen?
Seine Familie und Freunde den Namen x deine den Namen y aber wie ist es bei offiziellen Angelegenheiten?
Wie sind denn die Namen?
Bis er in den Kindergarten kommt, könnte er hoffentlich selbst einen Namen aussuchen.
Wir würden es dann so machen, dass ich den Namen X und mein Mann den Namen Y sagt und den anderen sagen wir, sie sollen den Namen nehmen, den sie schöner finden.
Es stehen noch keine Namen fest, die müsste jeder von uns noch aussuchen. Es könnte auch jeder von uns einen kurzen Namen mit 1 oder 2 Silben nehmen, sodass man wie bei einem Doppelnamen auch beide Namen sagen kann. Wir würden die Namen aber dann ohne Bindestrich schreiben.
Also wir haben auch keinen gemeinsamen Nenner bei Jungsnamen gefunden.
Aber ich glaube bevor ich zwei "Erst"namen vergeben hätte, hätte ich dem besten Vorschlag meines Mannes zugestimmt...
Ich finde das leider keine gute Lösung und würde unbedingt versuchen das zu vermeiden.
Ist aber nur meine pers. Meinung, Erfahrungen habe ich keine.
Ich denke schon, dass Kind und Umfeld sich daran gewöhnen können und nach vielleicht anfänglicher Verwirrung auch verstehen, wer jeweils gemeint ist.
Unser Kind (demnächst drei) hat zwar einen offiziellen Namen (den Favoriten meines Mannes ;)), im ersten Lebensjahr haben wir ihn allerdings nur bei einem völlig anderen Spitznamen genannt. Dieser ist in einigen Teilen der Familie "hängen geblieben" und das macht eigentlich keine Probleme.
Wenn die Eltern sich generell nicht über den Namen einigen können, fände ich das als Außenstehender schon seltsam und würde mich fragen, wie sie sich dann die Erziehung teilen wollen.
Außerdem denke ich, dass das Problem damit letztlich nur verschoben wird. Ich denke, dass sich im Umfeld (iSv Arzt, Kita, Schule, Bekannte) letztlich ein Name durchsetzen wird (vermutlich der, der vorne stehen "darf"; oder der des Elternteils, das die entsprechenden Termine übernimmt) und dann ist es fraglich, ob derjenige, der den "Verlierernamen" favorisierte damit glücklich ist.
Was ist, wenn euer Kind euch irgendwann mitteilt, dass es mit einem der beiden Namen nicht mehr angesprochen werden möchte? Seid ihr dann beide bereit, den jeweils anderen Namen zu akzeptieren? (Dann könntet ihr euch auch gleich einigen...)
Ich denke, wenn ihr damit zufrieden seid, die Umstände über den Rufnamen entscheiden zu lassen, dann kann man das sicherlich so machen. Ich denke aber auch, dass es weniger umständlich und auf lange Sicht fairer wäre, wenn ihr euch auf besten Kompromiss einigt. (Oder eine Münze werft.)
Ich glaube, wir haben schon ganz gut bewiesen, dass wir uns die Erziehung teilen können😉
Wir wissen nicht, ob sich das Umfeld auf einen Namen "einigen" würde, oder ob die einen es so und die anderen es so sagen würden.
Wenn wir bereit wären, den anderen Namen wirklich zu akzeptieren, dann würden wir uns jetzt schon irgendwie einigen. Wenn er irgendwann mal etwas anderes sagt, dann müssten wir das akzeptieren, aber es wäre sein Wunsch, deshalb wäre es schon etwas anderes, glaube ich.
Einen Kompromiss haben wir nicht.
Außer vielleicht den Namen vom besten Freund unseres Sohnes, der gleichzeitig mein Patensohn ist, weil seine Mutter meine beste Freundin ist. Oder ein Name, der einen Familienstreit mit meiner Schwägerin vom Zaun brechen würde, weil ihre Tochter die weibliche Variante trägt.
Ich finde den Namen vom Patenkind bzw. die maskuline Version des Namens deiner Nicht weitaus sinnvoller als das ABC XYZ-Problem. Es wirkt auf mich persönlich absolut unreif sich nicht einigen zu können oder eher zu wollen. Und die Frage, wie ihr euch die Erziehung vorstellt, kam mir auch. Dann habe ich gelesen, dass ihr bereits zwei Kinder habt. Scheinbar klappt das ja doch. Aber zuerst wirkt es auf mich recht instabil alles.
Alles Gute zur Geburt!!
Ja, die Tochter einer Bekannten hat 2 Vornamen. Die Mutter und die Geschwister benutzen oft den 1. Namen, aber nicht immer, der Vater immer den 2. Vornamen. Das private Umfeld nutzt eher den 1. Vornamen, so wie ich es mitbekommen habe. Das Kind ist daran gewöhnt und hört auf beides. Ich persönlich finde es ungewöhnlich, aber nicht unbedingt verwirrend. Ich glaube, für das Kind ist es ganz normal. Die Familie muss nur manchmal Fragen danach beantworten, wie das Kind denn nun "richtig" heißt. Dann erklären sie, dass einige das Kind beim 1. und einige das Kind beim 2. Vornamen rufen.
Danke, das gibt uns jetzt mal Hoffnung.
das ist überhaupt kein problem, erst recht nicht wenn das kind das von anfang an kennt. ich habe einige eltern in meinen gruppen, bei denen das so ist. solange ihr nicht vermittelt, dass es komisch ist, wird es das auch nicht sein. es sollte sich für das kind bloß nicht so anfühlen, dass der jeweilige den anderen namen ganz schlimm findet. für das kind gehören dann beide namen dazu
Danke. Da habe ich Hoffnung, dass wir doch noch eine zufriedenstellende Lösung finden.