Wunschname ist traurigerweise schon vergeben

Kommt drauf an wie häufig der Name ist.

Ist er TOP 10?

Wie lautet der Name, ich finde ansonsten kann man die Frage schlecht beantworten.

Prinzipiell finde ich, dass man den Namen trotzdem vergeben kann - zumal ihr "Bekannte" und nicht "Freunde" seid.
Wenn es ein sehr geläufiger Name ist, würde ich ihn trotzdem nehmen, wenn es euer Favorit ist.
Wenn es ein eher ungewöhnlicher Name ist, wäre ich vorsichtiger. Je nach Verhältnis könnt ihr ja nachfragen?

Huhu. Das ist echt eine schwierige Situation. Normalerweise sage ich ja, Wunschname ist Wunschname, hat ja niemand anderes ein Exklusivrecht drauf aber da das Baby gestorben ist, würde ich wahrscheinlich davon Abstand nehmen. Steht ihr euch denn sehr nah? Oder ist es eine "Bekannte"? Um welchen Namen geht es denn? Vielleicht findet sich ja eine schöne Abwandlung davon mit der ihr leben könnt.
Liebe Grüße

schwierig.
ich würde es davon abhängig machen, wie sehr ihr befreundet seid.
Mal angenommen ihre Tochter wäre zu erst geboren (du hast ja geschrieben, dass ihr E.T 4 Wochen vor deinem gewesen wäre) und sie hätten ihre Tochter N.ora genannt. Hättet ihr eure Tochter dann 4 Wochen später auch so genannt? oder hättet ihr euch dann die frage gestellt, ob ihr das machen könnt, weil die Tochter der Bekannten so heißt und die kinder eventuell später zusammen spielen, etc?
Natürlich viel hätte, wäre, ....

ich würde vielleicht nach einem neuen Nanen schauen, wenn ihr aber nicht fündig werdet, würde ich in ein paar Monaten auf sie zugehen und das Thema ansprechen. es kann ja auch eine gewisse ehre sein, dass ihr euer Kind so nennt

Ich würde es nicht machen.

Meine Schwester wollte eine Ella, da aber ihre Freundin 3 Jahre zuvor ihre Tochter bei der Geburt verloren hat, hat sie es nicht genommen. Das Mädchen hieß übrigens Emma.

Drüber reden. Nicht sofort natürlich, warte etwas.

Es wäre doch blöd, wenn sie es vielleicht sogar tröstlich finden würde und Du aus den falschen Gründen verzichtest.
Trotzdem schon mal nach einer Alternative suchen, falls sie es ablehnt bzw. es ihr zu weh tut.

Das ist wirklich eine schwierige Situation. Ich würde gerne noch der Perspektive der betroffenen Mutter hinzufügen, dass es für Eltern, die ihre Kinder verlieren, meist immens wichtig ist das Gefühl zu haben, dass ihr Kind trotz seines Todes auch beim Umfeld nicht in Vergessenheit gerät, sondern einen "Platz" und ein Andenken hat. Allerdings bekommen Eltern verstorbener Kinder dafür wenig Raum - sie können keine alltäglichen Geschichten erzählen. Ihnen bleiben wichtige Daten und der vergebene Name.
Insofern würde ich tatsächlich darüber nachdenken, was ihr gemacht hättet, wäre das Mädchen nicht verstorben, sondern wäre 4 Wochen vor eurem Kind lebend auf die Welt gekommen. Hättet ihr dann den gleichen Namen gewählt? Oder wäre es für euch dann nicht in Frage gekommen, sondern nur durch den Tod des Kindes habt ihr das Gefühl, dass der Name noch "frei" ist?
Das als Gedankenanstoß.

Ich finde, wie viele hier, dass jede Familie den Namen vergeben sollte, der sich für sie richtig anfühlt - ein Recht darauf, dass niemand sonst den Namen vergibt, gibt es nicht!
Allerdings schließt das nicht aus, dass ich mit meinem Umfeld einfühlsam umgehe und eventuell trotzdem zurückstecke, wenn ich absehen kann, dass meine Namenswahl zu große Verletzungen auslösen würde.

Ich an eurer Stelle würde mich erstmal von Nora verabschieden und versuchen, mich mit den anderen Favoriten anzufreunden. Eventuell fällt es euch ja leichter als gedacht und ein anderer Name wirkt für euch dann ebenso stimmig.
Solltet ihr merken, dass ihr weiterhin an Nora hängt, könnt ihr nach wie vor mit der bekannten Familie sprechen. Ich möchte allerdings zu bedenken geben, dass das für die andere Mutter ganz schön emotional aufwühlend sein könnte. Eventuell fällt es ihr auch nicht leicht, dir eine wirklich ehrliche Antwort zu geben. Trauer ist komplex.

Alles Gute für euch!

Willst du den Namen denn noch vergeben? Hast du keine Angst immer wieder an deine Bekannte und ihre Fehlgeburt erinnert zu werden?

Ich habe etliche Namen verworfen, weil ich immer an irgendwen oder irgendwas gedacht habe, bzw. Erinnert wurde.

Ich, vielmehr wir, haben so lange gesucht bis wir Namen gefunden haben, die keine Erinnerung wecken. Bei unserer Tochter noch in SSW 41.
Hat aber geklappt, ich bin nach 13 Jahren noch immer zufrieden, obwohl es nicht mein Favorit war, damals.

Meine Meinung: ich würde den Namen trotzdem vergeben.

Das klingt jetzt vielleicht in mancher Ohren sehr hart, aber bei sowas bin ich ziemlich abgeklärt. Die Fehlgeburt hat nichts mit eurem Kind zu tun. Überhaupt nichts ändert sich an diesem Schicksalsschlag wenn euer Kind Nora genannt wird.
Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass ich in der Situation (immerhin bist du ja auch schwanger) so etwas gesagt hätte wie: Den Namen finde ich auch wunderschön und werde ihn vergeben, wenn das Baby ein Mädchen wird.

Ich persönlich finde, dass das der falsche Weg ist so einem Thema zu begegnen. Name ist Name, Fehlgeburt hat damit nichts zu tun. Ihr tragt ja auch in keinster Weise irgendwie Verantwortung dafür.