Ich kriege eine (sinnlose) Krise

Ich will nur mal kurz jammern :-D Von Anbeginn der Zeit an hatte ich einen Mädchennamen, den ich immer vergeben wollte. Der absolute Traumname. Mein Mann fand ihn "okay", empfand ihn aber als ein bisschen "too much". Also zu edel, zu sehr Bildungsbürgertum, zu selten...und so weiter. Seine Familie würde uns für völlig abgehoben halten und die Augen verdrehen, das könnten wir echt nicht machen. Das hätte mir natürlich egal sein können, verunsicherte mich aber zusätzlich und da er den Namen nicht sooo toll fand, verzichtete ich sehr schweren Herzens zugunsten seines Favoriten (der ist hübsch, aber eben keinesfalls auf dem gleichen Level für mich).

Und was passiert jetzt? Eine seiner Schwestern ist schwanger und will, das hat sie nun heute, kurz vor der Geburt, verkündet, diesen Namen vergeben. Gut, dass ich nicht dabei war, mir wären die Augen rausgefallen - die Schwester, die seiner Meinung nach Namen wie diesen ganz besonders bescheuert, zu abgehoben, zu elitär finden würde... Ahhhhhhh #zitter#aerger#schock#klatsch...

Nein, mir muss jetzt niemand sagen, dass ich selbstverständlich kein Anrecht auf diesen Namen habe und so weiter, das weiß ich alles selber :-D Aber ich bin gerade echt ein bisschen deprimiert. Bis jetzt war der Verzicht nicht so schlimm, weil der Name nirgends im Umfeld auftauchte, aber nun sieht's anders aus...hach. Ging es vielleicht jemandem ähnlich?

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Ich verstehe dass du traurig bist!

Kannst du den Namen hier schreiben? Mit Punkten damit man ihn nicht googlen kann, z.B. Ph.ilo.men.a oder so? Dann können wir dir Namen nennen die vom Stil ähnlich sind aber anders klingen.

Ich finde das übrigens ziemlich mies von seiner Schwester. Klar hat niemand ein Anrecht darauf aber wenn es ein extrem seltener Name ist und die Schwester weiss ihr wollt den nehmen und sagt noch sie findet ihn blöd dann finde ich das schon ziemlich dreist irgendwie.

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Wusste die Schwägerin denn, dass du den Namen eigentlich vergeben wolltest? So lese ich das nämlich nicht aus dem Text heraus…

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Oh stimmt. Vielleicht hat der Mann es auch nur angenommen. Das wäre dann natürlich blöd.

Aber ich hatte es so herausgelesen als hätte er den Namen der Familie präsentiert und als hätten die den Namen abgelehnt weil es so sicher klang.

Aber vielleicht hat er es auch nur angenommen.

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First come - first serve

Dein Baby kommt früher.... nimm deinen Traumname sonst wirst du es nur ewig bereuen oder mit Missgunst auf das Kind der Schwägerin blicken.

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Ach, das kam jetzt falsch rüber - mein Kind ist ja schon da und hat eben nicht diesen Namen bekommen, sondern einen, den mein Mann für "familientauglich" hielt :-D Es ist also sowieso alles zu spät, aber irgendwie zieht mich das eben schon bisschen runter, dass seine Nichte jetzt den Namen tragen wird, den ich so, so, so gerne gehabt hätte. Seufz.

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Jetzt, wo der Zug ja eindeutig auch für Nr. 2 abgefahren ist:
Mach dir den Namen selber schlecht, versuche, die Situation runterzuspielen, für dich selber, damit mit du nicht jedes mal, wenn du "Madleen" siehst eine Krise bekommst.
Und, merke dir, wie schlecht sich dein Mann in andere Menschen, auch wenn er sie gut kennt, hineinversetzen kann!!

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Ich kann verstehen, dass dich das ärgert. Ich wäre wohl auch etwas sauer auf meinen Mann. ;) Aber vielleicht lag dein Mann damals ja richtig und der Name wurde zu dem Zeitpunkt evtl. noch von vielen als „over the top“ empfunden und heute hat er sich etabliert und genießt ein anderes Image. Bei den ersten Mathildas bspw. hat man sich evtl. auch noch gewundert so einen alten Namen wieder aufleben zu lassen und heute liegt er voll im Trend.
Davon abgesehen hat der Name deinem Mann ja ohnehin nur mittelmäßig gefallen. Mal angenommen ihr hättet euch keine Gedanken über die Meinung seiner Familie gemacht, hättet ihr den Namen dann vergeben, auch wenn dein Mann nicht so begeistert von ihm war? Vielleicht hättest du dich durchsetzen können, aber es hätte sich dann eventuell auch nicht ganz richtig für dich angefühlt. So habt ihr nun eine Wahl getroffen, mit der ihr beide gut leben könnt und bei der du definitiv kein schlechtes Gewissen haben brauchst, vielleicht ist das ein ganz kleiner Trost. ;)
Und wer weiß, vielleicht gefällt deiner Tochter ihr Name ja viel besser als der der Cousine… ;)

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Hallo

ich kann Dich absolut verstehen dass Du traurig bist, zumal Du nun jedes Mal an deinen Traumnamen für (d)eine Tochter erinnert werden wirst.
Und jedes Mal piekt es wieder in die Wunde...
So ärgerlich, da hilft es nur sich dagegen zu wappnen um nicht immer und immer wieder dem Namen nachzutrauern.

LG

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Ich kann verstehen, daß der Lieblingsname, der so dicht in der Familie nun auftaucht, Dir trotzdem auch im Nachhinein noch weh tut.
Finde ich wirklich verständlich.
Daran wird deutlich, finde ich, wie groß Dein Kompromiss war, bzw. anders ausgedrückt: Dein jetziger Schmerz oder jetziges Unbehagen ist genauso groß wie der Weg, den Du gehen mußtest, um zum Kompromißnamen zu kommen.

Wenn er Deinem Mann nicht sehr gefallen hatte, wäre es ja wahrscheinlich eh nix gworden.
Was einem schon aufstoßen kann, ist, daß er seine Familie und deren Geschmack für seine Argumentation mit rangezogen hat (und damit offensichtlich daneben lag.

Das Einzige: Für die Zukunft: Laß es nur um Euren Geschmack gehen und nicht um den (vermuteten/unterstellten) der anderen, auch nicht der nächsten Familie.

Und jetzt heißt es Aurelia Apollonia willkommen zu heißen.:-p

Vielleicht ärgerst Du Dich auch darüber nicht deutlich gemacht zu haben, WIE wichtig Dir der Name ist. Dann ist auch nur fürs nächste Mal zu lernen: sich trauen, das deutlich zu machen.

Und auch nicht zu einem Namen ja zu sagen, den Du nur hübsch findest.
Wenn schon, denn schon: Da habt Ihr das gleiche Recht auf Begeisterung.
Ok, er mag Deinen nicht. Schmerzlich genug.
Aber, wenn Du seinen nur hübsch findest, würde das für mich beim nächsten Mal heißen: weitersuchen!

Auf ein bißchen mehr "Ja zum Namen!" hast Du auch ein Anrecht.
(Und nicht nur ein "Ja und Amen" zu seiner Wahl beizusteuern.)

Alles Liebe und fühle Dich gedrückt.

Ich wünsche Dir die Kraft, den Namen ziehenzulassen und Dich irgendwann drüber zu freuen, daß ein Mensch damit rumläuft. Es bleibt ja ein Herzensname, oder?

Liebe Grüße!

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So schöne Worte. Ich wünsche dir auch, dass du den Schmerz ziehen lässt (den ich in deinem Fall ebenso verspüren würde) und du bald offen bist, deine kleine Nichte und ihren wunderschönen Namen zu ehren. #paket

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Ich kann deine Trauer und Wut auch gut nachvollziehen. Das ist bestimmt keine einfache Situation.

Was mir noch dazu einfällt: könnt ihr euch ein weiteres Kind vorstellen? Dann könnte eure zweite Tochter ja vielleicht doch noch diesen Namen bekommen? Wer weiß, dein Mann freundet sich ggf. damit an, denn nun weiß er ja noch mal mehr, wie wichtig er dir ist.
Zu eurer Familie und besonders seiner Schwester könntet ihr sagen, dass ihr genau diesen Namen auch schon für eine weitere Tochter eingeplant habt. Unterscheiden könnten sich die Kinder durch ZN oder individuelle Spitznamen. Und wie du schon meintest: es gibt kein Anrecht auf Namen; so auch in diesem Fall nicht. ;-)

Kann dieser Gedanke vielleicht etwas dabei helfen, dass es dir damit besser geht?

Ich wünsche dir alles Liebe!

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Für deinen Mann war es nicht der richtige Name. Das die Familie den Namen doof finden würde war kaum der einzige Grund- wäre es ein Name gewesen der deinen Mann restlos überzeugt hätte das wohl kaum eine Rolle gespielt.

Vermutlich war der Grund ein bisschen vorgeschoben, um Argumente zu haben was einen stört. „Okay“ reicht eben nicht um sein Kind so zu nennen. Ich bin mit ganz vielen Namen bei meinem Mann abgeblitzt, und lebe damit das andere Kinder einen für mich schöneren Namen haben. Ist halt so, ein Name muss eben beiden Eltern gleichermaßen gefallen.

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Nein, das war schon das Hauptargument und tatsächlich eine große Sorge von ihm, das hat er nicht aus Berechnung gemacht. Da wir zwei Kinder haben, durfte jeder einmal seinen Favoriten vergeben - er bei unserer Tochter, weil meiner ja rausfiel, und ich dafür dann bei unserem Sohn. Es sind Namen, die der jeweils andere unter "okay/hübsch/nett" einordnet, wir finden sie nicht gleichermaßen gut. Das ist für mich auch in Ordnung, jeder war mal am Zuge. Aber wenn ich gewusst hätte, wie falsch er mit seiner Einschätzung liegt...hach :-D

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Da hast du mich falsch verstanden, ich wollte ihm nicht „Berechnung“ unterstellen. Manchmal weiß man eben auch selbst nicht so genau was einen stört- nur das man den Namen halt nicht vergeben mag.

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Ich kann verstehen, dass dich das jetzt frustet, wenn deine Schwägerin vorher so über den Namen hergezogen hat.

Vielleicht meinte sie das damals ernst und hat erst durch eure Überlegungen mehr darüber nachgedacht und so den Namen doch liebgewonnen.

Ich denke, wenn das gesackt ist, dann ist es okay.
Und man kann das Ganze ja auch positiv sehen: Auch wenn deine Tochter anders heißt, kommt du jetzt in den Genuss, bis and ein Lebensende regelmäßig jemanden so zu nennen😁