Hallo liebe Namensexperten,
Schon seit vielen vielen Jahren, lange bevor das Thema Schwangerschaft im Raum stand hatte ich eine Liste mit Namen, die ich meinem zukünftigen Nachwuchs gerne geben würde. Die Liste ist quasi in Kindertagen entstanden und über die Jahre erweitert worden.
Jetzt allerdings, da es konkret wird, gefällt mir keiner mehr davon. Bzw. sie gefallen mir fast alle noch, aber keiner davon haut mich so um, dass ich ihn meinem Kind geben möchte.
Noch dazu kommt, dass es ja meine Liste war und mein Partner ja so ca. 50% Mitspracherecht hat.
Mein Partner hätte gerne einen Namen, der einzigartig ist und ist da durchaus auch zu sehr ausgefallenen Konstruktionen bereit.
Freunde von uns haben die Namen ihrer Kinder konstruiert. Also bei gängigen Namen Buchstaben hinzugefügt/ ausgetauscht. Das ist zwar relativ einzigartig, dadurch aber auch recht "unrund". Das möchte ich also vermeiden. Mir wäre schon wichtig, dass der Name relativ unmissverständlich zu schreiben und auszusprechen ist. Ggf. Auch auf den "gängigsten" Sprachen.
Mir selbst ist "einzigartig" nicht so wichtig. Allerdings möchte ich auch möglichst vermeiden, dass es Doppelungen in Kindergarten, Schule und auch später im Leben gibt. Würde mich also auch für die Kategorie "sehr selten" entscheiden. Demnach fallen Vorschläge aus Büchern, Listen und diversen Internetbeiträgen aus, die versprechen, die seltensten Namen zu sein.
Zudem hätte ich gerne einen Namen, dessen Bedeutung ich mit gutem Gewissen meinem Kind geben kann und er sollte einen Wert verkörpern, dem ich meinem Kind vermitteln möchte.
Hat jemand von euch auch einen äußerst seltenen Namen vergeben? Wenn ja, wo habt ihr den gefunden, wie seid ihr die Suche angegangen?
Vielen Dank im Voraus für euren Input!
Viele Grüße
Minimonster
Wie findet man seltene Namen?
Eigentlich findest du diese Namen überall!
In jedem stinknormalen Namenslexikon, vor allem in den sehr dicken, finden sich auch echt viele ungewöhnliche Namen.
Wenn du dir den Abspann von Filmen anguckst, wenn du die Nachrichten (oder auch Nachrichtenmagazine) siehst, wenn du durch die Buchhandlung schlunzt und die Autoren anguckst, auf dem Friedhof ...
Es gibt auch eine Top-1500 der deutschen Namenscharts. Wenn du da hinten anfängst ...
Namenscharts in anderen Ländern.
Oder nimm dir einen (biblischen) Klassiker und guck (bei Wikipedia oder bei behindthename) sämtliche Namensvarianten durch.
Oder schnapp dir einen Namen, den du gut findest (zum Beispiel Johanna) und gib davon Bestandteile in eine Suchmaschine (z. B. bei familienbande24) ein - zum Beispiel: Anfang: Jo, Ende: -na, unbegrenzt viele Buchstaben => Jorina, Josiana ...; oder: Buchstabenkombination "han" => Athanasia, Mathana ...
Da muss man dann gegebenenfalls noch mal kontrollieren, ob das wirklich Namen sind und was die Bedeutungen sind, aber so kommt man doch auf die ein oder andere Idee. Und wenn es nur weitergesponnen ist: "Athanasia, oh, da finde ich Anastasia schöner" oder "Mathana? Mattea wäre doch hübsch ..."
Ah super. Vielen Dank! Genau solche Anregungen und Denkanstöße habe ich gesucht.
Ich empfehle ein gutes Vornamenlexikon.
Mein liebstes ist der Brockhaus ❤️
Falls jemand keine Lust auf ein Buch hat, finde ich die Internetseite beliebte Vornamen sehr gut, da könnt ihr euch die Top 500 der einzelnen Jahre anschauen.
Und am Ende wird es vielleicht doch ein Name, der recht häufig ist, euch aber einfach beiden gefällt. Ich persönlich finde das Kriterium „nur mein Kind soll so heissen“ immer schade, weil einem dadurch vielleicht der Lieblingsname flöten geht.
Was heißt denn selten? Reicht in Deutschland selten? Ich hatte ein paar Namen auf der Liste, denen ich im Ausland begegnet bin. Leider wurde mein Favorit in Deutschland von allen, bei denen ich mal vorgefühlt hatte, für einen Schreibfehler gehalten oder (obwohlgesprochen wie geschrieben) falsch ausgesprochen, sodass wir davon ab sind.
Ich würde daher nicht nach der Liste "seltene Namen" gucken, sondern einfach mal nach verschiedenen Ländern gucken.
Ich will das jetzt garnicht an irgendwelchen Zahlen festmachen. Das wäre mir zu verkrampft. In Deutschland selten und im Ausland auch selten wäre denkbar. Also nicht, dass es zwar in Deutschland selten ist, aber im Nachbarland heißt dann jeder 5. so.
Ach so, war nicht die Frage, aber ich glaube nicht, dass man seinem Kind mit einem einzigartigen Namen einen Gefallen tut. Selten, ok, aber aus einzigartig wird schnell eigenartig und bleibt dann hängen als: der mit dem komischen Namen.
Darüber hinaus: wenn man solche Namen bei Google eingibt hat findet man allein mit dem Vornamen immer die richtige Person. Würde mich persönlich stören.
Jetzt würden mich wirklich die konstruierten Namen interessieren, auch wenn du sie sicher nicht nennst
Ich stelle mir gerade so Namen wie
Danielo oder Daiel
Gabiel oder Gaberiel
Veronaika oder Veronka
Luisan oder Lusa
Hehe ja. Aus Rücksicht auf die Eltern bzw die Kinder nenne ich sie natürlich nicht. Aber deine Beispiele passen ganz gut. In allen 3 Fällen wurden jeweils 2 Buchstaben in konventionelle Namen "gebastelt"
Einfach überall Augen und Ohren offen halten.
Ich saß neulich in einem Straßencafé, vor einem Haus mit Arztpraxen, eine Ärztin hieß
Anemone
Bero
ist mir neulich untergekommen, wo weiß ich nicht mehr.
Mailverteiler/Telefonlisten, die ich beruflich sehe sind auch ergiebig.
Spaziergänge über Friedhöfe.
Beim Film den Abspann schauen.
Babygalerien diverser KH (nicht nur der eigenen Region) durchschauen. Dort habe letztens gefunden:
Teejay
Bei uns wird es wohl ein insgesamt relativ seltener, wenn vor allem in Norddeutschland vergebener Name. Wo ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, weiß ich nicht, ich vermute tatsächlich in einem Blog über Vornamen.
Super. Vielen Dank für die Anregungen. Auf Friedhof etc. Wäre ich zum Beispiel nie bekommen.
Unsere Kids ( Mädchen und Junge) haben beide seltene Vornamen...
der Mädchenname wurde in knapp 12 Jahren ca. 240 mal in Deutschland vergeben
der Jungename wurde in knapp 12 Jahren ca. 150 mal in Deutschland vergeben
der Mädchenname stand schon vor der Schwangerschaft fest.... begegnet ist er uns im TV ...
der Jungenname ist aus einem Vornamenbuch...
Warum geht es nicht wenn eine Person in einem Buch so heisst?
Ich würde bei der Mythologie gucken. Da gibt es viele alte Namen mit guten Bedeutungen die echt selten sind.
Griechische Mythologie, römische Mythologie etc.
Also in irgend einem Buch darf schon jemand so heißen. Ich wollte damit eher Namen aus den klassischen "Vornamens-Büchern" ausschließen weil die wohl eher häufiger vergeben werden, wenn sie schon als Vorschläge zu finden sind.
Mythologie ist aber auf jeden Fall ne gute Idee. Da werde ich mich auch inspirieren lassen.
Vielen Dank
Hi,
immer die Augen offen halten...........
Meine Söhne haben etliche Klassenkameraden mit speziellen Schreibweisen, oder ich las sie, bei eingegangenen Bewerbungen, von jungen Menschen, deren Eltern, einfach kein Allerweltsnamen vergeben wollten.
Ich schäme mich dann auch Fremd.
Daenyel
Seimen
Kelwin
Schenny
Leines
Ich würde auch in Ruhe mal über den Friedhof gehen, Abspann von Filmen, genauer lesen usw.
Wir haben einen Thilo und Thaddäus. Ganz normale Namen, die nicht jeder hat.
Bei Thilo ist die Felix, Luca, Lucas, Jakob, Anton, Hendrik, Henrik, Henry, Finn, Sören - Schwemme gewesen.
Bei Thaddäus ist es Tom, Tim, Ben, Ole, Mika, Luis/Louis, David, Max, Jannis/Yannis, Linus, Noah - gewesen, der in jeder 2. Geburtsanzeige stand.
Gutes gelingen
Leines würde ich jetzt nicht in die Auflistung skurriler Schreibweisen packen. Meinst du das in Anlehnung an Lines? Leines ist eigentlich ein Nachname, der aber durchaus auch als Vorname vorkommt. Ich finde die Schreibweise Leines in Deutschland jetzt nicht abwegig oder seltsam mit Fremdschämaspekt.
Oha ja. Genau die Beispiele meine ich mit "konstruiert". Also es soll nicht irgendwas verbogen werden um einzigartig zu wirken.
Aber um bei deinem Beispiel "Thilo" zu bleiben. Alleine in meiner Firma und wir haben nur knapp 2000 Mitarbeiter gibt es 4 Mal Thilo. (Mir bekannt. Unwissentlich vielleicht noch mehr). Und jedes Mal stellt sich die Frage, wer eigentlich gemeint ist.
Gerade in Zeiten, in denen auch in der Arbeitswelt vornehmlich eine "DU" Kultur etabliert wird und man sich dann nichtmehr über den Nachnamen zusätzlich spezifiziert, fände ich einen "Eindeutigen" Namen schon gut.