Rufnamen ändern - Erfahrungen??

Hallo ihr Lieben,

viele von uns haben ja unseren Kindern (stumme) Zweitnamen gegeben, sodass die Kinder später darauf zurückgreifen können, wenn ihnen der erste Name nicht gefällt. Aber geht das wirklich später mal eben so?

Ich selbst würde auch gerne meinen zweiten Vornamen zum Rufnamen machen, da mir der erste nie so gut gefallen hat. Bin jetzt Mitte 30. Vor allem in der Arbeit hat er mich gestört, weil ich mich ständig neuen Kontakten vorstellen musste.

Aber wie einfach ist das wirklich? Ich meine nicht die bürokratische Seite, sondern den Umgang damit im Alltag.

Von meinen Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten kann ich wahrscheinlich kaum erwarten, dass die mich nach so vielen Jahren plötzlich Marie und nicht mehr Geraldine nennen sollen. Damit kann ich aber gut leben.

Allerdings bewerbe ich mich nun bald um einen neuen Job und überlege tatsächlich, dort meinen Zweitnamen als Rufnamen anzugeben. Hier bin ich ja noch ein „unbeschriebes Blatt“ und keiner müsste sich umgewöhnen.

Aber wirkt das nicht seltsam, wenn auf allen Unterlagen und (Arbeits-)zeugnissen noch mein bisheriger Rufname steht?

Hat hier jemand Erfahrungen damit gemacht? Würde mich sehr interessieren, wie man so ein Vorhaben am besten angeht :-)

Ich hoffe, ich darf meine Frage hier überhaupt stellen, da es ja vorrangig um Babynamen geht. Falls das zu sehr am Inhalt des Forums vorbei geht, bitte entschuldigt! #sorry

Aber vielleicht habt ihr ja das Thema sogar schon mal mit euren eigenen Kindern gehabt?

Vielen Dank schon jetzt #winke

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Hallo. Ich habe keine praktischen Erfahrungen gemacht,aber würde es an deiner Stelle auf jeden Fall so machen,mich in der neuen Firma mit dem Zweitnamen vorstellen. Wenn nötig,kannst du auch auf Anträgen den zweiten Namen als Rufnamen unterstreichen.
Und deinen Freunden und Familienmitgliedern kannst du auch vorschlagen dich beim Zweitnamen zu rufen.
Schon die neue Unterschrift geübt😉

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Hallo,
So ganz genau kann ich dir nicht helfen, aber ich habe eine Kollegin die sich uns mit „Angie“ vorgestellt hat. Erst nach Monaten habe ich bemerkt das sie gar nicht Angie/Angelika oder dergleichen heißt, sondern Susanne (sie mag den Namen aber nicht) 😅 und es ging nicht nur mir so. Eine andere heißt Christine und wird Karen genannt.
Die Chefs wussten mit Sicherheit Bescheid 🤪
Für uns war es aber absolut kein Problem, da wir „neue Kollegen“ sie ja mit ihren Wunschnamen (welche ich nichtmal sicher bin ob es auch ZN sind) kennengelernt hatten.

Ansonsten gab es eine Namensänderung im Freundeskreis und es war gar nicht so schwer, ab und zu flutschte im Redefluss noch der alte Name durch. Es war aber nie ein Drama, nach so langer Zeit den Hebel umlegen ging nicht bei jedem sofort. Das glaube ich verstehen alle Seiten. (Es gab aber auch keinen Verweigerer a la „Nein du bist und bleibst Natalie, aus basta!“)

Steht auf deinen Unterlagen nur dein erster Name? Ich dachte immer das auf einem Zeugnis komplett alles stehen muss, auch wenn der ZN stumm ist.
Ich würde mich bei den Chefs mit beiden Namen vorstellen, je nach Draht vielleicht schon erwähnen das man Änderung machen lassen will und bei den Kollegen mit dem „neuen“ Namen vorstellen.

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Meine Schwester hat das tatsächlich gemacht und lässt sich mit ihrem 3. Vornamen ansprechen. Bis auf meine Oma (älteres Semester und mittlerweile auch leider schon von uns gegangen) haben sich alle daran gewöhnt und der vorherige Rufname ist nirgendwo mehr präsent. Es macht sicherlich Sinn den Rufnamen zu ändern wenn man gerade etwas neues beginnt wie in deinem Fall einen neuen Job. An deiner Stelle würde ich dann im Lebenslauf alle Vornamen angeben damit niemand denkt, dass du Zeugnisse einer anderen Person mitschickst. Wenn man eingestellt wird, muss man ja normalerweise so einen Personalbogen mit persönlichen Daten ausfüllen und da würde ich dann nur "Marie *Nachname*" eintragen. Also ich würde das nicht hinterfragen - weder als Personalreferent noch als Vorgesetzter. Die meisten Menschen haben doch mehrere Vornamen, aber werden nur mit einem angesprochen.

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Hallo!
Ich hatte früher eine Schulkameradin namens Soraya Sophia, die anfangs von allen Soraya genannt wurde. Sie hat aber total gestört, so einen seltenen Namen zu haben, den sich auch viele Lehrer nicht merken konnten. Von einen Tag auf den anderen hat die beschlossen von nun an Sophia genannt zu werden und hat dies jedem (manchmal mehrfach) mit Nachdruck mitgeteilt. Wir haben uns ziemlich schnell umgewöhnt und auch Ihre Familie hat den Wunsch respektiert.

Liebe Grüße 🌼

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Ich kenne Leute, die das gemacht haben, bevor ich sie kennengelernt habe.
Entweder wirklich aus Lisa (Marie) Müller wird (Lisa) Marie Müller oder aus Elisabeth Müller wird Lisa Müller.
Letztere hat in offiziellen Dokumenten überall den vollen Namen, sich aber als "Lisa" vorgestellt und das hat problemlos funktioniert.
Bei ersterer war es so, dass schon vorher auf den Zeugnissen immer der volle Name stand, sodass niemand, der sich die Zeugnisse anguckt, merkt, dass sie einmal einen anderen Rufnamen hatte.
In der Familie hat es etwas gedauert, bis die Umstellung da war. Manche sagen immer noch "Lisa" statt "Marie", aber eher die, die man nur selten sieht.

Ich würde bei der neuen Arbeit beim Papierkram alle Namen angeben bzw. als Absender z. B. L. Marie Müller schreiben. So ist klar: Da gehört noch ein anderer Name davor, aber der Rufname ist ein anderer.
Vllt. kannst du dir die alten Zeugnisse auch noch mal mit vollem Namen ausstellen lassen.

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Ich kenne drei Leute, die das gemacht haben.

Person 1 + 2: Zwei Brüder, wurden in der Kindheit beide beim ZN gerufen. Haben sich dann beide ab Schulalter mit ihrem EN vorgestellt. (Schätze mal, der jüngere hat es sich vom großen Bruder abgeschaut.) Wurden von der Familie weiterhin beim ZN gerufen, in der Schule und von Freunden beim EN. Freunde haben sich angepasst, mittlerweile sind sie erwachsen und es nennen nur noch die Eltern sie beim ZN und ein paar andere ältere Familienmitglieder. Als Kinder ist die Änderung sicher noch etwas einfacher.

Person 3: Hat sich nach einschneidenden privaten Erlebnissen entschieden, nicht mehr bei ihrem EN, sondern beim ZN gerufen werden zu wollen, quasi, um bewusst einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Da war die Person Ende 20. War zunächst ungewohnt, das Ganze ist aber jetzt ca. 10 Jahre her und es haben sich eigentlich alle so weit dran gewöhnt.

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Wenn man irgendwo neu ist, sollte das mit dem Rufnamen wahrscheinlich kein Problem sein.

In meiner letzten Firma gab es eine Elisabeth die sich von allen aber nur Liz hat nennen lassen- war ganz normal.
In meiner vorherigen Firma gab es eine Arzu die sich von allen nur hat Samrin nennen lassen (und dieses Namen haben ja so gar nichts gemein) hat auch geklappt.

Vg,
K.

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Wenn es wirklich ein Zweitname ist und kein Teil eines Doppelnamens, dann darfst du das zu jeder Zeit! Auch wenn das für viele bestimmt eine Umstellung ist, aber ja, das darfst du immer.

Mittlerweile ist es meines Wissens nach sogar möglich Erst- und Zweitnamen zu tauschen, wenn man seinen Zweitnamen lieber mag, was z.B bei weiteren Urlaubsreisen dann nicht zu Problemen führen kann, denn oft wird z.B beim Check-In zuerst nur auf den Erstnamen geschaut. Also aus einer "Lea Sophie" kann auch eine "Sophie Lea" werden, vorausgesetzt das wäre wirklich dein Wunsch.

Am besten einfach mal beim zuständigen Standesamt nachfragen :)