Gibt es Vornamen - neben Chantal und Kevin - die ihr beim Hören sofort mit einer bestimmten sozialen Schicht oder so verbindet?
Welche Reaktionen löst das, falls ja, bei euch aus - findet ihr die dann besonders elitär oder arrogant oder hochnässig bzw. einfältig oder negativ oder so, beeinflusst das eure Sicht auf die Kinder?
Klischees
Ich hatte das Vergnügen mit "Eleonora" - die Mutter hat auf dem Spielplatz zu dem Namen direkt erklärt, dass er unabgekürzt gerufen werden soll, sie käme ja schließlich aus gutem Hause und das soll direkt auffallen. 🙈🤭
Meine Tochter war mit ihr befreundet (bis die Kita gewechselt wurde). War natürlich kein Thema. Das Mädchen aus gutem Hause war lieb und nett 😄
Haha, so etwas meinte ich. Aber da war das Problem wohl eher die Mutter als der Name?
Ja, genau 😄
Ich arbeite mit Kindern, da bleiben Vorurteile (leider) nicht aus.
Eher negativ (weil furchtbar nervige Kinder) sind bei mir Nevio und Leonard. Ich schüttel mich immer, weil beide Namen hier so beliebt sind.
Positiv sind Katharina, Nelli, Vincent, Lucia, Paul. Kluge, aufmerksame Teens aus völlig unterschiedlichen Elternhäusern.
Irgendwie ganz cool, aber gar nicht mein Ding sind Quentin und Odin.
Und von meiner Namensliste hab ich Vincent, Kilian und Jonte gestrichen, die waren plötzlich „besetzt“ 😅
Leider ja. Ich versuche natürlich, dass mich diese Klischees nicht beeinflussen, wie ich mich einer Person gegenüber verhalte. Aber trotzdem muss ich zugeben, dass manche Namen Vorurteile bei mir auslösen (wobei die Vorurteile eher den Eltern als dem Kind gelten, die Eltern haben den Namen schließlich ausgesucht)
Zur Klasse Kevin und Chantal gehören da noch Jaqueline (obwohl ich mal sehr gut mit einer befreundet war) und Justin. Verbinde ich eher mit bildungsfernem Elternhaus.
Dann die „mein Kind muss unbedingt besonders heißen“-Eltern. Die Namen sind oft so abgedreht, dass mir grade keine guten Beispiele einfallen.
Oder eben das betont „aus besserem Hause“ wie Justus-Maximilian und Amalia-Theodora.
Ich finde Justus Maximilian und Amalia Theodora (ohne Bindestrich) zum Beispiel sehr schön.
Der Bindestrich (und damit die Vorgabe, dass immer beide Namen gesprochen werden sollen) macht für mich hier den entscheiden Unterschied. Einzeln habe ich absolut nichts gegen die Namen, grade Amalia mag ich sogar sehr gerne. Aber mit Bindestrich habe ich eben das Vorurteil, dass die Eltern sich für etwas besseres halten könnten…
Lustigerweise sind bei mir Namen wie Kevin, Chantal oder Angelique gar nicht mehr negativ oder schubladig. Ich kenne nur Erwachsene mit den Namen und vielleicht aufgrund meiner persönlichen Bubble ausnahmslos Namensträger die nett, gebildet und studiert sind. Kinder gibt es mit diesen Namen zumindest bei uns nicht.
Drin ist dafür Lennox. Find ich schon vom Namen her nicht schön, aber in dem Fall komplettierte das Kind und die Familie noch den schlechten Eindruck. Bei dem Namen bin ich sofort negativ eingestellt.
Ansonsten muss ich sagen, dass ich eigentlich nur Kinder mit normalen Namen kenne, oder ich mich so schnell an die Namen gewöhnt habe, dass der Name bei mir keine Assoziationen mehr auslöst.
Wenn ich die Namen nur auf dem Spielplatz höre, dann gehe ich zb bei Ludwig erst einmal von vermeintlich arroganten gut situierten Eltern aus. Ich kenne keinen und gehört habe ich es erst einmal. Damals habe ich gedacht, was haben sich die Eltern dabei gedacht. Jetzt lese ich immer öfter davon und würde ich einen kennen, dann wäre der Name für mich schnell normal, wie Leopold. Da kenne ich einen und der Name ist einfach normal geworden. Insofern: bei mir wechselt das sehr schnell und selbst wenn ich eher negativ eingestellt sein sollte, können die Namen und Kinder/Erwachsene sehr schnell dem Namen für mich ganz anders besetzen. Bei mir ist es daher nicht so relevant, wie jemand heißt.
Bei mir fast alles modern-englische.
Lennox, Ayden, Jayden etc
Lennox höre ich häufiger auf dem Spielplatz, nach erstem Eindruck werden die Erwartungen erfüllt.
Letztens einen kleinen Ayden näher kennengelernt, das Klischee trifft voll zu - auf die Mutter natürlich.
Hi,
ich bin da als Lehrerin berufsgeschädigt und mittlerweile total abgehärtet. Tatsächlich ist es so, wenn ich die Namen auf der Liste sehe, dass sich da schon Schubladen auftun. Aber schnell nimmt man die Namen nicht mehr wahr, es ist nicht so, dass ein „Kevin“ einem „Maximilian“ gegenüber im Alltagsgeschäft benachteiligt wird, so wie es in der „Studie“ damals angenommen wurde. Namen spielen keine Rolle.
Aktuell haben wir etliche Leos, da sind auch „interessante“ darunter. Sophie/Sophia, den man ja eigentlich als zeitlosen Klassiker eher dem Bildungsbürgertum zuordnen würde, gibt es auch gehäuft, tatsächlich mit den unterschiedlichsten Familienhintergründen, das hat mich gewundert.
Und tatsächlich sind Kinder mit „speziellen“ Namen, sprich abweichende Schreibung oder Aussprache oder erfundene Namen, oft auch irgendwie Spezialisten.
Grundsätzlich sind nicht die Namen das Problem der Kinder, sondern die Elternhäuser und da gibt es Vorlieben in den Milieus.
vlg tina
Mit einer Schicht nicht so sehr.
Ich habe zu folgenden Namen starke Assoziationen:
Melissa
=> da weiß ich nicht, woher es kommt, weil keine Melissa, die ich kenne, meiner Assoziation entspricht - eher das Gegenteil! Aber ich denke an eine oberflächliche Zicke.
Robin, Adrian, Joschua, Kilian, Finn
=> bei allen diesen Namen denke ich an sehr spezielle Typen. Auf unterschiedliche Art und Weise. Welche, die einfach komisch und anstrengend/nervig sind. Ich kenne mit allen Namensträgern aber auch wirklich nur Leute, die auf verschiedenste Weisen skurril sind und auf deren Bekanntschaft ich gerne verzichten würde.
Aber ich weiß darum, das hilft, damit ich trotzdem neutral bleibe, wenn ich jemanden treffe.
Nein, ganz und gar nicht. 😊
Wenn mir ein Name missfällt, dann liegt das immer am Klang und niemals an einer Assoziation. Ich denke, dass Menschen, die Namen bestimmen sozialen Schichten zuordnen, intellektuell eher das Nachsehen haben.
Ich finde zum Beispiel Maximilian einen sehr hässlichen Namen, aber es gibt mit Sicherheit nette und liebenswerte Jungs und Männer, die Maximilian heißen. Niemals würde ich ihnen schlechte Eigenschaften unterstellen. Sie können ja nichts für ihren Namen.
ich bin ja eigentlich gegen Schubladendenken,aber finde die menschliche Psyche besonders auf das Thema Namen gemünzt sehr spannend.
Ich überlege auch immer wie das Baby nun in Familie xy heißen wird.
Ich hoffe keiner fühlt sich angegriffen.
Bei folgenden Namen denke ich eher an eine bildungsferne Schicht,*wichtig*wenn die Familie deutsch ist. Bei entsprechendem Hintergrund habe ich absolut keine Vorurteile.
Manche amerikanischen Namen gefallen mir auch echt gut wie z.B Lennox oder Aaliyah
so etwas Schubladennamen bei mir :
Jayden, Kevin , Maddox, Lennox , Maurice , Dean, Chantal, Mandy, Summer Cindy, Aaliyah-Rose, Josy, Tyler gerne auch Namen die extra anders geschrieben werden mit y statt i also z.B statt Lina dann Lyna
Theodora, Amalia, Viktoria, Florentine, Ludwig, Friedrich sind für mich eher in Akademiker Familien zu finden.
Ich finde bei Emil, Clara, Carla, Fritz, Leander , Oskar ,Ella , Anton, Julius , Emma, Ida sind so Namen ich würde sagen Berlin Prenzlauer Berg oder "Hipster" Kreuzberg , kann es schlecht beschreiben aber Mama hat 3 Kinder und backt selber Brot, Familie reist gerne und ist kreativ. Ein bestimmter Schlag Mensch mir fehlt das Fachwort (aber nicht negativ;) die tragen gerne Pumphosen und Mama näht.
dann haben wir
Tabea, Esther, Miriam, Silas, Simeon, Daniel , Rahel, Paulus
ich verbinde ein christliches Elternhaus.
Bei anderen biblischen Namen wie mittlerweile Noah, Lea, Anna, Elias,.David die sind in allen Schichten und Religionen vertreten.
Noah war für mich bis 2007 ein sehr sehr religiöser und seltener christlicher Name und mittlerweile kenne ich soviele Noahs, ob ein Moslem, ob ein Atheist, ob ein Christ, ob ein Baby , ob ein Teen, ob dunkle Haut, ob rote Haare alles dabei
Für mich ein Name bei dem ich gar keinen Schluss mehr ziehen kann zur Herkunft meist nur auf die Altersklasse 0-20. Einen alten Noah kenne ich nicht
bei älteren Namen also z.B Manfred habe ich auch ein ganz bestimmtes Bild vor Augen.
Truck Fahrer mit Lederweste wird Manni genannt und raucht Pall Mall.
Irma: Oma mit gelegten Locken und Rock