Was haltet ihr von etwas außergewöhnlichen Namen?

Hi,

Wir sind noch immer unschlüssig und ich hätte schon gerne einen etwas besonderen, aber nicht komplett abgefahrenen Namen. Bin jetzt irgendwie auf Aramis (ja, von den drei Musketieren) und Artreju gestoßen (ja, war als Kind ein großer Fan der unendlichen Geschichte). Findet ihr solche Namen zu speziell oder vergebbar? Was sind eure Gedanken dazu und habt ihr weiter Vorschläge?

Lg

Bearbeitet von Nadi268
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Ich habe beide Bücher nicht gelesen und daher sind mir die Namen völlig unbekannt.

Ich finde sie ziemlich abgefahren und nicht schön. Artreju sieht aus als hätte sich meine Katze auf die Tastatur gesetzt und würde ich jemanden mit dem Namen treffen würde er zum einen Ohr rein und zum anderen wieder rausgehen.

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Grundsätzlich habe ich nichts gegen außergewöhnliche Namen, und auch manche von Autoren erfundene Namen finde ich super - Caspian zum Beispiel gehört zu meinen Lieblingsnamen.

Als Kriterium habe ich dabei jedoch, dass es wie ein „echter“ Name aussieht. Bei Aramis könnte ich mir das eher vorstellen als bei Atreju, der sieht schon sehr nach Fantasy-Namen aus. Atreus fände ich aber gut.

Ich hab übrigens mal einen Napoleon kennen gelernt, der Name blieb immerhin im Gedächtnis und die Assoziation war schnell verflogen.

Andere Vorschläge wären eben Atreus oder Caspian, Birk, oder auch Dorian (wobei der glaube ich gar nicht so selten ist). Sonst vielleicht Corvin oder Corentin.

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Aus dem Nähkästchen: jedes Jahr, wenn die neuen Klassenlisten - für die ersten Schuljahre- geschrieben sind, dann werfen viele Kolleginnen einen Blick drauf. Da werden dann genau solche Namen " rausgepickt" und spekuliert, was die Eltern wohl veranlasst hat diesen Namen zu wählen.🤷‍♀️ Legolas hatten wir, da war es auch deutlich, woher, und da da hatte die Mutter auch schon klar, dass die Wahl ( wegen des schönen seltenen Klangs) nicht ganz so gut war. Der Sohn war schon im Kindergarten der Herr der Ringe...

Du hast nun zwei Namen gewählt, die ich noch kenne, wo ich auch wüsste welches Buch, welchen Film du gesehen hast. Ich würde mich auch vor der Klasse oder vor dem Kind nicht äußern, aber, wie Legolas, irgendjemand wird es und dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es bleibt.

Ich habe meinen Kindern seltene Namen gegeben, ich kannte beide Namen nicht, bevor ich sie gelesen hatte. Auch jetzt, mit 16 und 19, kenne ich keine anderen Menschen, die so heißen wie meine Kinder. Die beiden sind mit ihren Namen zwar auffällig geworden, aber nur auf die Weise: Oh, den Namen habe ich noch nie gehört... Es hat nie ein Stigma gegeben.

Ungewöhnliche Namen? Ja. Aber nicht aus Bestsellern. 😉

Bearbeitet von das-erste-huhn
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Da schließe ich mich an.

Ganz ähnlich habe ich es weiter unten auch in meiner Antwort geschrieben - hätte ich mir sparen können und Dir einfach nur zustimmen ;-)

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Ich kenne einen kleinen Aramis und finde den Namen gar nicht so ungewöhnlich. Allerdings habe ich diese Filme nicht gesehen/Bücher nicht gelesen und habe daher keine bestimmten Assoziationen damit. Auf jeden Fall würde ich das nie betonen, woher der Name entnommen ist da entstehen doch automatisch bestimmt Bilder in Kopf. Atreju würde ich lassen.

Kannte mal eine Mutter von einem Neo und war dabei als jemand fragte "ah, wie Neo Rauch?". Sie knallhart "Nee, wie Neo aus Matrix" ;-). Boom, bildungsbürgerliche Vorstellung zerstört und durch trashige Kampfbilder ersetzt.

Bearbeitet von Rezyklata
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Für mich ist es ein Unterschied, ob es ein seltener Name ist, wie z. B. Adelheid, Bertram etc. oder ein Phantasiename aus irgendeiner Serie.

Artreju ist für mich ein negatives Beispiel. Kenne ich tatsächlich, auch noch verbunden mit einem amerikanischen Zweitnamen als Doppelnamen, gekoppelt mit einem urdeutschen Nachnamen wirkt das äußerst ungünstig und wird von vielen Leuten schnell in die bildungsferne Schublade gesteckt.

Mir wäre es wichtiger, dass ich meinem Kind nicht noch ein zusätzliches Päckchen mit auf den Weg gebe, indem er gegen eventuelle Vorurteile kämpfen muss, als Kreativität durchzusetzen.

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Hallo,

ich mag außergewöhnliche Namen zwar, aber keine wo man überhaupt nicht weiß, wie sie geschrieben werden oder dreimal nachfragen muss "Wie war das? Arnis? Hab ich das richtig verstanden?" Die klar als "echte" Namen und nicht als Fantasienamen erkennbar sind.

Also Namen, die man schon mal gehört hat oder die eingängig, leicht zu merken sind. Ich kenne zum Beispiel einen LINAS, einen NORVIN, einen JANTUS und einen JESKO, die Namen finde ich alle schön und einfach genug, um alltagstauglich zu sein. Kenne damit aber keine zweiten und auch hier liest man sie eigentlich in den vielen Namensvorschlägen nicht. Würde also schon sagen, dass sie außergewöhnlich sind.

Ich bin eher kein Fan von Namen, die man eindeutig einer einzelnen Person zuordnet oder die eher eine Figur beschreiben als einen Namen, sowas wie Nikolaus (Ich weiß, dass auch Adam und Noah zB häufig vergeben werden, obwohl es DIE eine Person gibt, aber da gerade Noah sehr häufig ist, empfinde ich das nicht mehr so.) ATREJU wäre aber für mich so eine Figur, weil der Name sonst nicht vorkommt.

Ich hab hier vor langer Zeit mal gefragt, ob man den Namen Illuán vergeben kann. Da habe ich mit meinem Sohn auch die Unendliche Geschichte gelesen und fand Illuán total schön und klangvoll. Vor allem, wenn man ihn richtig auf A betont. Aber der kam hier auch als "zu ausgefallen, zu nachfragebedürftig, zu sehr das Buch" an.

Aramis erinnert mich irgendwie an ARTEMIS, auch eine bekannte Figur der Antike. Oder an Seramis, die Blumenerde. Wäre damit für mich auch eher raus.

Bearbeitet von lime15
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Spannend, wie unterschiedlich man das empfindet.
Ich finde Linas (Linus in kompliziert? Zwei Mädchen, die Lina heißen? Lias? Schon wieder irgendwas weiches mit L ...) viel komplizierter und schwerer zu merken als Atréju und Aramis, die man ja einfach kennt, wenn auch nicht an echten Meschen.

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Der Linas geht in die Kita-Gruppe unserer Tochter, schon seit 2,5 Jahren. Vielleicht finde ich den Namen deswegen gar nicht mehr ungewöhnlich. Ich weiß aber noch, dass ich beim ersten Hören schon dachte, dass der zwar ungewöhnlich, aber leicht zu merken ist. Eben WEIL er anderen, sehr häufigen Namen ähnelt. Dadurch klingt er irgendwie nciht fremd-ungewöhnlich, sondern (für mich) eher selten, aber vertraut.

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Hallöchen 🤗

Unser Sohn hat tatsächlich zwei ältere, seltene Namen - die aber auch direkt als Namen erkannt werden. Vor allem die älteren Leute finden das echt super und freuen sich jedes Mal auf's Neue, wieder einen älteren fast ausgestorbenen Namen zu hören.

Aramis und Artreju fallen für mich in die Kategorie stummer Zweit- oder Drittname. Ein Herzensname, den man eben nicht als Rufname verwendet, um es dem Kind nicht unnötig schwer zu machen. Ich selbst finde den Klang der beiden Namen auch nicht sonderlich angenehm oder wohlklingend. Aramis hat mich zudem irgendwie an Salamis erinnert, ich weiß nicht warum 🙈 Aber als besonderen Zweitnamen kann man die Namen sicherlich gut vergeben.

Liebe Grüße 🍀

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Ich finde beide Namen vergebbar. Atreju ist ja ziemlich bekannt.
Aramis finde ich ein bisschen schwieriger. Ich habe gerade zuerst Artemis gelesen.

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Ich bin Jahrgang 1980, mir ist der Name Atreju natürlich bekannt.
Ob das bei Leute ab 1990 aufwärts immer noch so ist, würde ich bezweifeln. Von Kinder der jetzigen Generation mal ganz abgesehen.

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Jahrgang 99: Mir ist sogar aufgefallen, dass der Akut bei Atréju fehlt.

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Ungewöhnlich, aber machbar. Das sind keine Namen, bei denen man ein völliges Fragezeichen auf dem Gesicht hat.
Klar, sie strahlen aus, dass die Eltern was Besonderes für ihr Kind wollten, aber das hat man ja immer bei ausgefallenen Namen (solche haben wir übrigens selbst auch vergeben).
Weil diese Namen aus der Literatur stammen, haben sie für mich eher das "elitäre", gebildete Besonders, nicht das Film-und-Fernsehn-Besonders, was dann schnell in die Schublade "Kevinismus" gepackt wird (hat man eher bei Namen wie Anakin, Neo o. ä.).

Allerdings würde ich Atréju dann auch richtig mit Akut schreiben.

Ich bin übrigens ziemlich entspannt, was ungewöhnliche Namen angeht.
Einziges Kriterium: nicht *unnötig* kompliziert (also so etwas wie Mylo statt Milo, Emelie statt Emily, Rut statt Ruth).
Ansonsten: Erklärungen hat man auch bei geläufigen Namen.
Mein Name sollte eigentlich weitgehend bekannt sein. Eine der drei "Erzmütter", die Frau Jakobs, wird gesprochen wie geschrieben und umgekehrt. Trotzdem stellt der Name so unfassbar viele Menschen vor eine nicht zu bewältigende Herausforderung. Es überrascht mit immer wieder.
Und man gewöhnt sich an ziemlich viel. Ich hatte Kinder mit echt ausgefallenen Namen in meiner Grundschulklasse und im Kindergarten und das war nie ein Thema. Ein Kind nimmt das einfach hin und es kennt so wenig Menschen, dass es dann auch keinen wirklichen Unterschied zwischen Darius (selten, aber kennt man) und Athanasius (ausgefallen) bemerkt.

Ich würde dann eher konkret auf blöde Assozationen o. ä. achten.
Also den biblischen Namen Zefo finde ich deutlich vergebbarer als den biblischen Namen Hosa.

Bearbeitet von rahsil