Namenreue, Namensänderung

Wie kann es sein dass man seinen eigenen Vor- und Nachnamen oder auch die seiner Kinder z.B. in Österreich ohne allzu riesige Hürden und Kosten ändern kann, das in Deutschland aber nahezu ein Ding der Unmöglichkeit ist?

Wieso ist die Rechtslage trotz EU und Gleichberechtigung und überhaupt so unterschiedlich und niemand protestiert dagegen?

Wenn Eltern tatsächlich leiden (ich will nicht sagen dass der Leyla-Post so klingt als würde die Mutter leiden, aber zumindest scheint sie zu zweifeln und hätte vielleicht mehr Sicherheit wenn sie wüsste dass es immer auch andere Auswege wie notfalls einen anderen Namen oder einen zusätzlichen gibt) sollte es da flexible Lösungen geben.

Oder wie seht ihr das? Wer von euch würde seinen eigenen Namen oder den eurer Kinder gerne ändern können (und aus welchem Grund wenn ja)?

Bearbeitet von Lola98
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Mit triftigen Gründen ist eine Namensänderung auch in Deutschland gut machbar.
Die Kosten ergeben sich vor allem aus den unzähligen Dokumenten, die geändert werden müssen.

Ich habe mir den Leyla-Post mal angesehen.
Es tut mir leid, wenn eine Mutter mit dem Namen ihres Kindes nicht mehr zufrieden ist, aber für den Schutz des Kindes finde ich es unfassbar wichtig, dass es hier so hohe Hürden gibt.
Hart ausgedrückt: Nur weil Mami sich damals nicht gut genug überlegt hat, wie sie ihr Kind nennt, soll plötzlich ein 4-jähriges Kind seinen Namen verlieren und damit auch ein großes Stück seiner Identität? Das Kind ist damit aufgewachsen, Leyla zu heißen. Vier Jahre lang wurde es Leyla genannt. Der Name gehört zu ihm und ist ein Teil der Identität - denn wie antwortet man denn auf die Frage: Wer bist du?

Ich würde heute einem meiner Söhne eine andere Namensvariante geben. Aber niemals würde ich seinen Namen ändern. Sein Name gehört zu ihm und er ist zufrieden damit.

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Ganz genau. Ich finde es absolut wichtig, dass wirklich triftige Gründe vorliegen müssen einen Namen zu ändern und die Hürden entsprechend hoch sind.
Ein Kind ist eine eigenständige Person und diese gilt es zu schützen, auch vor den Launen und Geschmacksänderungen der Eltern.

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Ich habe den Nachnamen meiner Tochter geändert. Nach der Scheidung vom Namen des Vaters zu meinem Mädchennamen so dass wir beide gleich heissen.
Es brauchte etliche Briefe, Erklärungen und 5 Monate Zeit bis es dann "erlaubt" wurde.
Gekostet hat es 350.- Franken, wir leben in der Schweiz.
Bin noch heute froh habe ich es gemacht.

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Grundsätzlich finde ich auch, dass in besonderen Fällen der Name geändert werden können soll. Ich höre auch immer wieder von Fällen, wo der Vater den Namen bei der Anmeldung falsch geschrieben hat oder so - da sollte das schon möglich sein.

Aaaaber ZU einfach sollte es auch nicht sein, finde ich. Nach dem 9 Monate hin und her überlegen hat es schon etwas erleichterndes, dass der Name nach der Anmeldung einfach fest steht. Ist jetzt so, man kann aufhören darüber nachzudenken. Wenn man den recht einfach ändern könnte, würde die Grübelei bei mir zumindest nie ein Ende finden 😅

Aber international ist das eh ein Graus. Meine Tochter hat drei Staatsangehörigkeiten, wenn ich da irgendetwas in einem Land ändern würde… da wird mir ganz schwindelig wenn ich an den bürokratischen Aufwand denke. Es kocht halt jedes Land sein eigenes Süppchen.

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Nein, ich finde nicht, dass man es den Eltern leichter machen sollte. Nur weil man nach ein paar Jahren denkt "Ach, ups, ne, doch nicht, ich finde Emma viel besser!", kann man das Kind doch nicht einfach umbenennen. Es hat schließlich eine Identität entwickelt, die auch am Namen hängt.

Als Erwachsener kann man das von mir aus machen, dann kann man eine fundierte, eigenständige Entscheidung treffen. Im Heimatland meines Mannes geht das recht einfach, da gibt man den alten Namen auf und wählt einen neuen. Ist bisschen komisch 😁 Aber so ist das in Ordnung.

Ich würde meinen Namen nicht ändern, auch wenn ich ihn nicht soooo großartig finde. Er ist klassisch, bisschen langweilig, aber völlig ok und meine Eltern haben sich etwas dabei gedacht. Der zweite Name ist schon eher so "Puhhh, musste das sein", aber der interessiert ja keinen. Worüber wir bei den Kindern teilweise nachdenken, ist der Nachname (sehr lang, mehrgliedrig). Den könnten wir problemlos auf einen Bestandteil einkürzen, weil es gerade in Deutschland wirklich schwer damit ist. Aber so wirklich durchringen können wir uns dazu nicht, fühlt sich komisch an. Wenn es sie nervt, sollen sie es später selber machen und sich dann mit ihrem Großvater streiten, wenn der davon erfährt 😁 Bei den Vornamen würden wir nichts ändern, warum auch...jeder Name kann irgendwann durch einen Deppen oder ein dämliches Lied berühmt werden. Kann ja nicht jedes Mal dann alles ändern.

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Ist es wirklich so schwierig, wenn unter Stress etc. der Name versehentlich beim Eintrag falsch geschrieben wurde? Also, wenn man zwei Buchstaben vertauscht oder einen weggelassen hat? Ich hätte gedacht, wenn man da ein paar Tage später wiederkommt und sagt, "das Kind sollte natürlich Jonas heißen und nicht Jonsa, ich hatte mich da verschrieben", dann würde das doch noch geändert werden können.

Wenn einem der Name des Kindes gar nicht gefällt, kann man immer einen Spitznamen finden. Oder den Zweitnamen verwenden.

Eine gewisse Hürde sollte es schon geben, aber die sollte vielleicht in der ersten Zeit nicht zu hoch sein.
Ein Problem mag es sein, wenn man bspw. auswandert und der Name des Kindes in der Fremdsprache plötzlich Anlass zu Mobbing bieten könnte.

Aber ich denke auch: Spätestens im letzten Monet vor der Entbindung sollte man sich noch mal bewusst machen, ob das Kind wirklich so heißen soll. Bei Frühgeburten kann das eventuell zum Problem werden. Aber nach einiger Zeit verbindet man doch den Namen mit dem Kind und ein anderer Name würde erst mal wieder fremd klingen, selbst wenn es dann der Wunschname ist, es ist nicht "das Kind", das man jetzt schon mit dem ersten Namen verbindet.

Ganz übel wäre es, wenn Eltern ihren Kindern drohen könnten "wenn du xy nicht machst, ändere ich nächsten Monat deinen Namen in (einen Namen, den das Kind hässlich findet)!" DAS sollte auf jeden Fall verhindert werden!

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Man hat ungefähr 36 Wochen Schwangerschaft, in denen man den Namen aussuchen kann und man hat nach der Geburt noch mal einen Monat Zeit, bevor man den Namen eintragen muss.

Für uns selbst ist die Namenssuche eine Herausforderung und die Rufnamen meiner Kinder sind Namen, die ich okay finde. Ich finde sie nicht wirklich "schön", sondern einfach "okay". Das war der kleinste gemeinsame Nenner.
Ich weiß also sehr gut, wie herausfordernd es sein kann, sich festzulegen.
Aber irgendwann muss man auch mal eine Entscheidung treffen und ich habe das Gefühl, dass viele Leute (zumindest hier) mit viel zu hohen Ansprüchen in die Namenssuche gehen.
Ein "okayer" Name ist völlig ausreichend. Meine Kinder sind zufrieden, soweit sie das jetzt schon sagen können.

Ein Kind fängt schon mit 9 Monaten an, auf den Namen zu reagieren. Ich finde es sehr gut, dass es schwierig ist, den Namen zu ändern. Der Name ist doch Identität!

Dann muss man sich halt als Eltern gründlichere Gedanken machen.
Und man kann ja auch von vornherein zwei oder mehr Namen vergeben.

Und wenn doch irgendetwas Unvorhergesehenes passiert ist (ich kenne einen Kyrill, das war beim Sturm sicher nicht schön) oder der Namensträger wirklich leidet, dann ist es ja auch möglich, den Namen zu ändern.

Ich möchte die Namen meiner Kinder nicht ändern. Sie gehören zu ihnen und deshalb sind sie für mich besonders.

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