Häufige Namen - Namenswahl bereut?

Was sind denn eure Bedenken bei einem häufigen Namen? Prinzipiell heißt es erstmal, dass der Name vielen Menschen gefällt.
Ihr könntet euch z.B. mal ausrechnen, wie viel Prozent der Kinder tatsächlich die jeweiligen Namen tragen. Knud Bielefeld hat in seiner App zum Beispiel das Feature, dass man sich eine Hochrechnung der absoluten Namensvergebung ausgeben lassen kann. Noah z.B. kommt, wenn ich mich recht entsinne, mit Platz 1 da auf ca. 8 von 1000 Kindern. Das könnt ihr auf euch wirken lassen und überlegen, ob EUCH persönlich das zu häufig ist.
Die Gründe, keinen häufigen Namen vergeben zu wollen, können ja ganz unterschiedlich sein. Habt ihr nur Angst vor negativem Feedback? Wollt ihr vermeiden, dass in der gleichen Klasse noch ein weiterer Theodor sitzt? Dass euer Kind verwechselt werden könnte?

Ein zweiter Punkt, über den ihr nachdenken könntet, ist der mere exposure effect. Denn tatsächlich geht es vielen Menschen so, dass ihnen bekannte und oft gehörte Namen besser gefallen, einfach weil sie vertraut sind. Daher ist es, wenn einen die Häufigkeit tatsächlich stört, durchaus sinnvoll, andere Namen, die nicht auf den ersten Blick super sind, einfach mal eine ganze Zeit lang auf sich wirken zu lassen.

Der Name meiner ersten Tochter ist hier sehr unbekannt, der Name meiner zweiten Tochter ist in den Top 10 (Platz 7 glaube ich).

Bereut habe ich die Namenswahl noch bei keinem der beiden, aber mit dem Namen der zweiten Tochter hat man es deutlich einfacher. Jeder versteht den Namen auf Anhieb, ich musste den Namen bisher noch nie buchstabieren und es gab auch nie Nachfragen wenn ich für sie Termine machen wollte.

Letztens beim Arzt wurde direkt vor uns ein Mädchen mit dem gleichen Namen aufgerufen - hat kurz für Verwirrung gesorgt :D Aber sonst verteilt sich das alles gut, in der Kita und auf dem Spielplatz und so gibt es eigentlich nie ein Kind mit dem gleichen Namen.

Ansonsten haben wir einmal einen dummen Kommentar von der Kinderkrankenschwester bekommen wie häufig der Name ist - aber gut, die kriegt das natürlich direkt mit. Ansonsten hat nie jemand was gesagt. Unsere Tochter ist natürlich noch klein, kann sich alles noch ändern :D

Ich kann dir die Sicht meiner Mutter schildern...ich habe selber einen in meiner Generation extrem häufigen Vornamen. Meine Mutter hat sich mehrfach dazu geäußert und gesagt, dass sie mir diesen Namen nicht gegeben hätte, wenn sie gewusst hätte, dass er derart häufig vorkommt. Ich war nirgendwo alleine, es gab in der Schule immer 2-4, in großen Gruppen teilweise 7-10 Leute mit meinem Namen. Mich hat es eigentlich nie arg gestört, meine Mutter aber anscheinend schon. Sie hatte noch 2 andere Namen zur Wahl, die weniger häufig waren und sie meinte, sie hätte dann lieber einen dieser Namen genommen. Gefallen tut ihr mein Name heute noch, aber die Häufigkeit hat sie durchaus sehr gestört.

Für mich spielt das keine Rolle, eines meiner Kinder hat einen recht häufigen Namen (Carlotta), da gibt es in der KiTa noch eine weitere, aber das stört niemanden, am wenigsten meine Tochter. Und obwohl der Name häufig und auch einfach ist, schaffen es die Leute oft nicht ihn richtig zu verstehen (Charlotte, Charlotta, Coletta,.... Alles schon dabei gewesen).

Meine zweite Tochter hat einen eher seltenen Namen (Elin), das ist echt schwierig. Man muss ständig buchstabieden und die Aussprache erklären. Mega nervig. Aber ich bereue den Namen trotzdem nicht, da er mir ja gefallen hat.

Mein Mann hat einen sehr häufigen Namen...
was aktuell sehr nervig ist...
mein Cousin heißt auch so
der Theatergruppenleiter der Großen heißt so
der Theatergruppenleiter des Kurzen heißt so
ein guter Freund heißt so
zwei Kollegen heißen so
zwei Nachbarn der SE heißen auch so

Sprich - man muss immer den Nachnamen dazu sagen, wenn man jemandem was erzählt bzw wenn er mir was erzählt muss ich auch immer nachfragen " xxx W? Xxx F? " wenn er vergißt den Nachnamen zu sagen


Für meine Eltern ist es immer so:

Xxx hat gesagt, also deiner...

in Abgrenzung zum Cousin


Aktuell nervt es sehr, weil es einfach zuviele sind, zu denen Kontakt besteht.


Von daher sind wir sehr froh, dass die Kids seltene Namen haben und wir da das Problem nicht haben.

Reicht schon, dass die Große 3x Emma und 3x Johanna kennt und ich immer nachfragen muss, welche sie meint, wenn sie was erzählt....und dann kommt der dazu Bruder mit nochmal Emma...und man muss sich sehr konzentrieren um zu verstehen wer wovon redet....

Ich habe einen sehr seltenen Namen (Vor- und Nachnamen) und ich muss immer alles buchstabieren - mehrfach. Das nervt mich so sehr, dass ich definitiv den Namen meines Freundes annehmen werde, wenn wir heiraten und ich bei der Gelegenheit auch gleich meinen Zweitnamen streichen lasse. Ich hätte also gern lieber Jenny, Katharina, Julia oder so geheißen - oder was damals eben so modern war.

Unsere Tochter hat auch einen Namen bekommen, der aktuell wohl trendet. Wir haben kurz überlegt, uns aber doch dafür entschieden, dabei bleiben. Um einer Verwechslung aber dennoch vorzubeugen hat sie einen Zweitnamen bekommen, der vom Klang gut zum ersten passt.

Mal die Perspektive einer Person, die einen sehr häufigen Namen hat: mich hat es nie gestört. Wir waren immer mindestens zu Zweit im Jahrgang mit dem Namen. Ich hieß oft irgendwie ein bisschen abgewandelt. Ist mir praktisch nicht aufgefallen.

Felix und Jona hatten wir auch auf der Liste stehen.

Wir haben selbst seltene Namen vergeben, hatten aber immer auch häufige Namen auf der Liste und die Häufigkeit war kein Grund, dagegen.

Von den drei Namen ist aktuell nur Emil in der Top-10 (auch Theo nicht) und wurde 2023 laut GfdS an 1,06 % der Jungs vergeben. Man stelle sich einen Jahrgang in der Schule von 100 Sus, 50 Jungs, 50 Mädchen vor.
Das macht 0,545 Emils im Jahrgang.

Klar, gibt es auch mal Häufungen - wir waren in einem Seminar mit weniger als 30 Leuten auch mal 4 Rahels. Aber statistisch sind die Namen nicht mehr so häufig.

Ich hatte es vor einigen Jahren mal für die damaligen Topnamen meiner Stadt durchgerechnet (nicht ganz 100.000 Einwohner). Da wurden die Top-Namen noch nicht mal häufig genug vergeben, damit in jedem Kindergarten oder jeder Grundschule auch nur ein einziger Namensträger landen würde.

Und die von dir genannten Namen fallen für mich auch alle nicht unter diese "Ist doch alles das Gleiche"-Kategorie, die den Namen gefühlt häufiger werden lässt und zu ständigen Verwechslungen führt.

BTW: Nathan ohne Jo finde ich auch ziemlich cool.