Jerobeam

Wir sind uns ziemlich sicher: Wenn wir einen Sohn bekommen, wird er Jerobeam heißen.
Wir sind uns ziemlich unsicher: Können wir das auch als Rufname bringen? Oder lieber nur als Zweitname?

Was ist eure Meinung?

Hier noch ein bisschen Hintergrundinfo, die uns bei dem Namen so durch den Kopf schwirrt:
=> gesprochen wird der Name "je-RO-be.am"
=> Es ist der einzige Vorname überhaupt, der für uns beide ein Favorit ist. Alle anderen sind einfach "schön", nicht mehr und nicht weniger (uns ist ein "BAAM" aber auch nicht so wichtig, die anderen Kinder haben auch einfach "schöne" Namen bekommen)
=> Wenn es der Rufname wäre, würde ich wohl meistens "Jero" sagen (ich liebe Spitznamen), mein Mann aber immer Jerobeam (er hasst Spitznamen).
=> die Bedeutung ist nicht sonderlich berauschend, ist uns aber ziemlich wumpe - da haben wir auch bei den anderen nicht drauf geachtet
=> Jerobeam ist ein biblischer Name. In der Bibel steht die "Sünde Jerobeams" synonym für den Abfall von Gott. Mag für Otto Normalbürger - selbst für Otto Normalchrist - völlig unbekannt sein, allerdings ist mein Vater Pfarrer, ich werde es auch. Mein Mann ist u. a. Relilehrer, im Freundeskreis sind einige Theologen (ob Pfarrer oder Lehrer), die das wissen bzw. wissen könnten. Auch wenn es *uns* egal ist, könnte es für *sie* befremdlich sein.

Bearbeitet von rahsil
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Harter Toback

Je ro be am - vier Silben, schon lang, an unserer Grundschule wird daraus innerhalb von 2 Wochen Jero.

Ich denke, dass die meisten ihn englisch sprechen werden "Jerobiim", wie Jim Beam. Also müsste also oft verbessert werden.

Nun ja - hier maximal eine Stimme für Jerobeam als Zweitname.

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Jero als Spitzname würde uns nicht stören.
Wobei das ja auch nicht sein muss - ich kenne genug Leute mit viersilbigen Namen, die keine Spitznamen haben.

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Nein, nicht jeder 4silbige Name wird irgendwie zum Spitznamen, schon klar.

Darum habe ich es auch so formuliert, dass es in UNSERER Schule so wäre. Bei uns sind wir Lehrpersonal nämlich gerne bei kurzen Namen. 😁

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Beim lesen der Überschrift war mein erster Gedanke: "Wie spricht man das aus"? Spontan hätte ich Je-Ro-bihm gesagt. Ich könnte mir vorstellen, dass ich nicht die einzige bin, die mit der Aussprache Probleme hat.

Die Bedeutung wäre mir nicht wichtig, weil ich davon ausgehen würde, dass sie kaum jemand kennt. Ob Pfarrer und Theologen die Bedeutung kennen und befremdlich finden, wäre mir vollkommen egal. Wenn es danach ginge, könnte man keinen Namen vergeben, weil es immer irgendjemanden geben wird, der ihn blöd findet.

Auf mich wirkt der Name irgendwie kompliziert und ich würde einen Migrationshintergrund vermuten oder dass die Eltern unbedingt einen gaaaanz besonderen Namen wollten. Deswegen würde ich ihn nicht als Erstname nehmen.

Wie wäre es denn nur mit Jero?

Bearbeitet von Clouddancer
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Ich hatte vor ein paar Jahren schon mal nach dem Namen gefragt, da waren viele bei einer Aussprache wie Jim Beam, also "Dscherobim".
Deshalb hab ich auch extra die Aussprache dazugeschrieben.

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Es ist ja euer Herzensname und daher würde ich ihn nehmen.

Das Schriftbild gefällt mir gut und die Abkürzung Jero ist auch sehr süß. Rein vom Namen her -go for it!

Etwas unangenehm finde ich den beschriebenen Kontext. Ich selber bin auch Christ und mir wäre es nicht aufgefallen 😉 du könntest mit deinem Vater darüber reden , aber dann ist natürlich die Gefahr, dass er den Namen ganz schlimm findet , wenn das Baby erstmal da ist heißt es eben so und dann wird er sicherlich nicht mehr soviel Einwand haben. Die Frage ist wie das Kind sich damit fühlen wird , ob die Bedeutung es prägen kann oder es sich unwohl damit fühlt. Vielleicht wird es sowohl deinem Vater, als auch dem Kind eines Tages völlig egal sein dann wäre es schade, wenn euer Herzensname nicht zum Einsatz kommt.
Es ist etwas spekulativ , wenn ihr aber kein Problem mit der Bedeutung habt , dann denke ich würde ich den Namen nehmen. Den allermeisten Menschen wird es nicht auffallen (kein Hanselpotenzial)
Ich würde noch einen neutralen "gängigen" Zweitnamen geben so kann das Kind dann wechseln.
Ihr könnte auch Jerobeam als ZN nehmen und das Kind trotzdem so nennen ,aber dann kann man ihn auch gleich als Erstnamen wählen.

Die theologischen Freunde wären mir erstmal egal. Das mit dem Vater wäre mir wichtiger und würde ich eventuell ansprechen.

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Ich habe den Namen nochmal gegoogelt und bin auf einen Thread 2021 von dir aufmerksam geworden 😄
Jeroham und Bileam fandest du damals auch toll und sagtest die haben eine super Bedeutung. Stehen die auch zur Debatte ?

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Jeroham und Bileam finden wir halt einfach nicht so schön wie Jerobeam - und da uns die Bedeutung eigentlich nicht interessiert ...
Gerade sind die nicht wirklich im Gespräch. Wenn, dann eher Bileam als Jerobeam.

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Ich weiß aus anderen Beiträgen von dir, dass dir der Name sehr am Herzen liegt. Ihr habt das passende Umfeld dazu. Du kennst den Namen wahrscheinlich von Kindesbeinen an. Du möchtest Deinem Kind deinen Herzensnamen mitgeben.

Und jetzt komme ich, die "unreligiöser" nicht sein könnte, weiß nur von Dir, wie man den überhaupt ausspricht. Immerhin ;-) Und in der RICHTIGEN Aussprache finde ich den Namen sogar recht wohlklingend.

Aber ziemlich sicher hätte ich ohne Dich eher ins Englische probiert. DSCHE-ro-biem. Oder irgendwie so. Wahrscheinlich wird das ziemlich vielen Leuten so gehen, die den Namen zum ersten Mal lesen.

Überlege mal weiter. Du trittst sozusagen in Deines Vaters Fußstapfen, bleibst in einem sehr religiösen und damit biblischen Umfeld Wer sagt Dir, dass Dein Sohn mal Ähnliches vorhat? Dass er sein Leben lang in Kreisen verkehrt, wo der Name bekannt ist?

Er wird erwachsen, vielleicht wird er Kfz-Mechaniker oder studiert Informatik oder oder oder. Er wird Freunde, Berufskontakte, Begegnungen haben, die wirklich NULL religiöse Vorbildung haben. Schon in der Schule wird er Lehrer haben, die ihn falsch aussprechen, es wird im Sportverein auf seinem Shirt stehen und keiner am Rand kennt die Aussprache, beim Arzt oder wo auch immer er namentlich aufgerufen wird - er wird wahrscheinlich ziemlich oft falsch ausgesprochen oder muss mit irritierten Nachfragen rechnen. Er könnte in Ostdeutschland landen, wo Religion nicht dieselbe Bedeutung hat wie in einem erzkatholischen bayrischen Dorf ;-)

Gerade Du, die hier immer schreibt, wie schwer dieses ständige Buchstabieren und Erklären ist, weißt ja gut, wie sich das anfühlt.

Daher würde ich an Deiner Stelle (an der ich aber nicht bin, ich weiß, deswegen hier nur meine wohlmeinenden und hoffentlich respektvollen Gedanken) wohl Jerobeam als Deinen Herzensnamen an zweite Stelle setzen und einen für dich/euch ebenso bedeutungsvollen Namen an erste Stelle setzen, der Deinem Sohn manche Situationen vereinfachen könnte. Es gibt sicher noch mehr biblische Namen, die schön und klangvoll sind, eine für dich positive Bedeutung haben und trotzdem der Allgemeinheit bekannt.

Bei Jerobeam sehe ich das Ausspracheproblem vor allem darin begründet, dass "beam" eben als englische Aussprache bekannt ist und man deswegen sofort in diese Richtung denkt: beamen, Beamer, Mr. Bean ;-) der Alkohol Jim Beam usw. Bei anderen biblischen Namen sehe ich das weniger. Eine Salome oder Rebekka oder einen Theodor wüsste ich trotzdem auszusprechen und würde nicht direkt ins Englische fallen.

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"und hoffentlich respektvollen Gedanken"

Doch, sind sie😁

"Wer sagt Dir, dass Dein Sohn mal Ähnliches vorhat? Dass er sein Leben lang in Kreisen verkehrt, wo der Name bekannt ist?"

Angesichts des biblischen Hintergrunds wäre es mir ja glatt lieb, wenn er kein besonders christliches Umfeld hätte😅😅
Und ich hoffe sehr, dass er kein Pfarrer wird - gut, hat mein Vater auch gehofft🙈
Also ein nicht-christliches Umfeld macht mir da eigentlich keine Sorgen. Da ist es dann ja einfach nur ein ungewöhnlicher Vorname, wie wir auch noch mehr auf der Liste haben.

"Gerade Du, die hier immer schreibt, wie schwer dieses ständige Buchstabieren und Erklären ist, weißt ja gut, wie sich das anfühlt."

Das sehe ich eigentlich ein bisschen differenzierter.
Also: Ist es absehbar oder nicht.
Meine Schwestern mit eigentlich eindeutigen Namen, sind maximal abgefuckt davon, aber bei mir - Rahel ist anscheinend für viele Leute sehr anspruchsvoll ... - ist es okay. Die Leute fragen in der Regel eh, wie es geschrieben wird (wie gesprochen), und die Aussprache ist schnell verbessert (Ra-el, Reitschl, Rakel ...).

"und einen für dich/euch ebenso bedeutungsvollen Namen an erste Stelle setzen"

Haben wir tatsächlich nicht🙈
Aber die anderen Kinder haben auch keine "bedeutungsvollen" Namen bekommen, sondern einfach welche, die wir schön fanden.

"Es gibt sicher noch mehr biblische Namen, die schön und klangvoll sind"

Wir brauchen gar nicht unbedingt einen biblischen Namen. Bei unserer Tochter haben wir damals sogar bewusst alle biblischen Namen aussortiert.

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Ich hätte den Namen jetzt spontan auch falsch ausgesprochen, mit der richtigen Aussprache finde ich ihn aber ganz schön.

Ich finde, man kann ihn durchaus als Erstnamen vergeben. Die religiösen Hintergründe zu dem Namen kenne ich nicht, würden mich persönlich auch nicht stören. Die Aussprache muss sicher öfter erklärt werden, aber das muss sie ja bei vielen Namen.

Für eine Pfarrersfamilie finde ich den Namen sehr passend, ich finde es generell schön, wenn man Namen aus “Themengebieten” vergibt, die einem wichtig sind. Ich würde nur noch einen etwas geläufigeren Zweitnamen dazugeben, falls er irgendwann mal keine Lust mehr hat, seinen Namen erklären zu müssen :) Aber ansonsten sehe ich da kein Problem.

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Ich finde den Namen maximal als
2. Namen vergeben. Intuitiv hätte ich Dscherohbiihm gesagt und finde be am auch seltsam. Persönlich würde ich keinen Namen mit so einer Bedeutung vergeben. Wenn euer Kind das erfährt macht er sich vielleicht auch Gedanken? Meine Schwester trägt einen Namen mit der Bedeutung „Gott hat sich erbarmt“. Sie fand die Bedeutng sehr negativ, nach dem Motto „naja die olle hat hier auch noch Platz“. Mir wäre es dagegen nicht aufgefallen, aber ich hab daher bei meinen Kindern etwas drauf geachtet.

LG

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Häh? "Gott hat sich erbarmt" ist doch voll die tolle Bedeutung😁 Wie kann man das nicht mögen?😅

Aber da ich "Mutterschaf" heiße und meine Schwester unter andere "Die Wohlgenährte" ...
Ich seh das nicht so dramatisch. Für mich spielt die Bedeutung keine Rolle, hat sie auch nie. Generell bei uns beiden in der Familie nicht.

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Wegen seines Hintergrundes würde ich den Namen gar nicht vergeben, aber das steht bei euch ja nicht zur Debatte.

Dies einmal außerachtlassend finde ich ihn auch als Rufnamen ok. Mit der Aussprache muss man ja nur kurz erklären, es ist kein Zungenbrecher, klanglich ganz hübsch und lässt sich gut abkürzen. Außerdem wird er auch international funktionieren, anders als Jürgen z.B.

Und jetzt hilf mir doch mal auf die Sprünge. Ich kenne den Namen aus einem Lied, komme aber nicht drauf. Hast du eine Idee, welches das sein kann?

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Was ich noch ergänzen möchte zum Thema unbekannt: Ich habe gerade meine 13-jährige Tochter zu dem Namen befragt, ganz unbefangen, ohne jede Hintergrundinformation. Ihre Antwort: "Echt jetzt? Das würde ich nicht machen. Da denkt doch jeder direkt an die Sünde Jerobeams." Kannte sie aus dem Religionsunterricht.

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Da hat deine Tochter aber guten Reliunterricht😉

Ein Lied kenne ich nicht

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Ich finde nach wie vor, dass der Name was hat und er hat mir damals deutlich besser als viele eurer anderen Vorschläge gefallen. Könnte gut Jero abgekürzt werden. Tja und die Bedeutung kenne ich als Otto-Normalchrist nur durch dich, die würde mich nicht abhalten und stand bei der Vergabe der Namen unserer Kinder nie im Vordergrund.

Liebe Grüße 🌼