Neonatologie - wie geht Ihr damit um?

Hallo zusammen,

da mein Sohn ca. 7 Stunden früher als von den Hebammen im KH geschätzt auf die Welt kam hat er sich mit irgendwelchen Viren infiziert und kam ein Tag später auf die Neonatologie (Neugeborenenintensivstation). Damals ging für mich die Welt unter. Bis heute tue ich mich damit sehr schwer, ich kann es nicht vergessen machen und auch nicht so daß es mir nicht mehr weh tut.

Geht es jemanden ähnlich? Oder bin ich dabei ein Obersensibelchen?

Ja ich weiß ich muß dankbar dafür sein daß ich ein gesundes Kind habe aber mich würde wirklich interessieren wie andere damit umgehen. Wer so etwas erlebt hat weiß vielleicht was ich meine...

Danke schön und Gruß alaska.05

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Leonie kam 9 Wochen zur früh zur Welt und mußte 5 Wochen und 4 Tage auf einer Frühchenintensiv bleiben. Für mich war es hart, mein Kind alleine zurück lassen zu müssen, aber ich war jeden Tag von morgens bis mittags und dann den ganzen Abend bei ihr.

Ich fand die Trennung schlimm und das ich nicht die ersten Wochen ihres Lebens mit ihr verbringen konnte.

Die Frühchenintensiv an sich empfand ich nicht als schlimm, ich wußte das meine Tochter dort gut aufgehoben war und die Schwestern alle sehr nett und liebevoll mit den Kleinen umgingen.

LG Lena + Leonie Charlotte *11.05.07 (31+0)

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Hallo,

also mir geht es grad so ähnlich - musste meine kleine (5 wochen alt) heut morgen zum doc bringen und leider muss sie erstmal über nacht auf der neonatologie bleiben und wegen umbauten kann kein elternteil da bleiben.... Bin nun kurz zuhaus um sachen zu holen und was zu essen. Werd aber auch gleich wieder hinfahren und ihr das fläschen geben... Es tut richtig weh das sie nicht hier in ihrer wiege liegt und ich musste mich in der klinik ordentlich zusammen reißen um nicht in tränen auszubrechen...

Also du siehst du bist nicht allein :)

LG, Anja die ihre kleine hoffentlich morgen wieder mit nach haus nehmen kann

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Ich kann Dich so gut verstehen... wünsche Deiner Kleinen und Dir alles Gute. Hoffentlich darfst Du sie morgen schon wieder mit nach Hause nehmen.

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Hallo Alaska,

irgendwie steh ich auf dem Schlauch. Kannst Du mir den Zusammenhang bitte noch mal erklären - weil Dein Kind 7 Stunden zu früh kam hat es sich mit Viren infiziert???

Kann das mit meiner Stilldemenz irgendwie nicht verstehen. Danke schon mal für die Aufklärung.

Joshua und ich haben die ersten Tage auch ungeplant im Krankenhaus verbracht, aber ich bin einfach nur froh, daß es uns beiden jetzt gut geht.


Liebe Grüße und Kopf hoch - Sun

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Hallo Sun,

Stilldemenz - kein Problem, das kenne ich noch sehr gut ;-)

Hatten wohl im KH eine etwas komische Hebamme erwischt die meinte in den nächsten 7 Stunden würde sich eh nichts tun, ich solle solange im Bad in der Badewanne hocken weil sie zu tun habe. Eine knappe Stunde später war der Kopf meines Sohnes draußen. Mein Mann rief - leicht panisch - um Hilfe und die holten eine Frau aus dem Kreissaal und steckten mich dafür rein. Dabei muß irgendwo die Hygiene wohl auf der Strecke geblieben sein. Oder mein Sohn hat von dem Badewasser was geschluckt - keine Ahnung. Wo genau er sich was eingefangen hatte konnte mir bis heute keiner sagen. Ich weiß nur daß es nichts von mir ist.

Ca. 24 Stunden später verhielt er sich immer komischer, die Schwester meinte nur wenn er rumzicken würde solle ich ihm doch einfach einen Schnulli reinstecken. Erst die Stillberaterin am Nachmittag erkannte daß er nicht ok ist und kurze Zeit später lag er auf der Neo. Da ist mir das Herz gebrochen....

Liebe Grüße Alaska

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hallo!

mein sohn kam 4 tage nach geburt auf die neugeborenenintensiv, da er den linken arm nicht bewegte. mittlerweile ist alles wieder in bester ordnung, aber es war nicht gerade die schönste woche unseres lebens, da uns in dieser woche niemand in der klinik eine aussage geben konnte was er nun wirklich hat. von schlüsselbeinbruch, über nervenzerstörung bis hin zur lähmung (!!!) haben sie uns alles erzählt. am ende war es "nur" eine knochenabsplitterung am ellebogengelenk, die auch ohne op wieder in ordnung gekommen ist.
das schlimmste für mich war eigentlich, daß ich nicht zu ihm konnte wann ich wollte, sondern immer nachmittags erst ab 15 uhr (!!!) und ich immer den eindruck hatte er liegt da nur rum und niemand kümmert sich um ihn. er war ja pflegeleicht, hatte im gegensatz zu den anderen ja nichts lebensbedrohliches und ihn konnte man, angeschlossen an x geräten, schön ins seinem wärmebett liegen und brüllen lassen. wenn er hunger hatte eine flasche, mal die windel wechseln und das war es.
im grunde genommen war ich natürlich froh, daß er richtig untersucht wurde und wir irgendwann gewissheit hatten. allerdings mit kaiserschnittnarbe jeden tag in die klinik fahren, heim kommen ohne baby und nicht mehr schwanger sein und gleichzeitig nicht wissen was der kleine überhaupt hat und wie es sich weiter entwickelt war die hölle. sie haben ihm auch ohne zu fragen eine andere milchnahrung gegeben als im krankenhaus und davon wurde er wund, sogar blutig. wenn ich da war hab ich ihn dann mal ohne pampers gelassen und ich hab mir zuhause tausend vorwürfe gemacht, daß ich mich nicht um ihn kümmern kann. #heul
wir haben ihn nach über einer woche, nachdem kein fortgang mehr zu sehen war auf eigene verantwortung mit nach hause genommen, die hätten ihn gerne noch länger zur beobachtung da behalten und konnten absolut nicht verstehen, daß man als eltern sein kind endlich mal daheim haben will!? wurden sogar gefragt ob wir mit ihrem "service" nicht zufrieden waren #kratz
er ist heute, mit 5 monaten, immer noch nicht gerne in einem raum der mit neonlicht beleuchtet ist und laute geräusche machen ihn nervös. man weiß es nicht.... aber wenn ich an das ständige warngepiepse der geräte und diese "kalten" sterilen räume zurück denke... kein wunder!
ich habe das alles weitestgehend verdrängt, aber ich habe bei jedem besuch rotz und wasser geheult weil ich den anblick meines kindes, angeschlossen an geräte, mit schlauch im kopf, daß ich ihn so alleine dort zurück lassen muß usw. und die ungewissheit was uns noch bevorsteht einfach nicht ertragen konnte.................

liebe grüße

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Meine Tochter lag 3 Wochen auf der Intensivstation. :-(

Es waren die schlimmsten Wochen meines Lebens. Überall die ständigen Alarme, Schläuche, Monitore. Wir mussten uns einige Zeit damit auseinandersetzen, dass wir eventuell ein schwerbehindertes Kind mit nach Hause nehmen. Das war grauenhaft. Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe Alma und egal was sie gehabt hätte, sie wäre immer mein Baby gewesen ... Wie durch ein Wunder hat sie anscheinend alles gut überstanden. Allerdings habe ich die Zeit im KH noch nicht verarbeitet und werde mir wohl Hilfe suchen ...

Liebe Grüße Franziska

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Hallo,
mein Kleiner (jetzt 13 Wochen) war 9 Tage alt, als wir in KH wegen Durchfall und Fieber mussten. Für mich brach eine Welt zusammen, als die Ärztin sagte, der Kleine muss erstmal drin bleiben. Ich konnte es einfach nicht ertragen, dass er in dem sterilen Raum in seinem Gitterbett lag. Er tat mir unendlich leid. Bei uns gibt es ja keine Betten für Mütter. Musste ins Muttihotel. Könnt jetz noch heulen, wenn ich dran denke. Letzten Sonntag sind wir wieder in die Klinik und er musste wieder eine Nacht da bleiben. Allerdings nicht auf der Intensiv, nur auf der Kinderstation. Da musste ich auch wieder heulen, da er mir leid tat. Allerdings hatten wir diesesmal zusammen ein Zimmer und ich hatte ihn ganz nah bei mir. Die Kleinen sind immer so hilflos. #heul
Kopf hoch! Und wenns nicht besser wird, professionelle Hilfe suchen.
Viele Grüße

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Mir geht es auch so. Angelique kam ebenfalls sofort nach der Entbindung auf die Neonatologie und musste dort nach einer lebensgefährlichen OP 3,5 Wochen bleiben. Die Zeit hat uns viel Kraft gekostet, aber uns auch sehr viel gelehrt. Sie gehört eigentlich mit zu uns und macht mich stolz. Trotzdem kommt manches Mal die Trauer, besonders wenn andere es so einfach vergessen. Habe meiner Mutter einen Fotokalender zu Weihnachten geschenkt wo auch ein Foto aus dem KH war. Da fragt sie mich doch glatt, was Angelique da für ein Pflaster und Schlauch im Gesicht hat. Mir liefen dann abends im Bett mal wieder die Tränen, denn ich kann es nicht einfach vergessen.

Wie Du siehst, es geht bestimmt jedem so, der sein Baby im KH lassen muss bzw. musste.

LG

Maria