Thema Schreien: wann lassen, wann ablenken? (lang)

Hallo Mädels,

aus aktuellem Anlass - mein Sohn schreit gerade wieder seit einer Stunde, ist jetzt wohlbehütet bei Papa - möchte ich euch um Meinungen/ Berichte zum Thema schreien bitten.

Unser Zwerg schreit sich nochmal weg! Er hat dabei weder körperliche (ist abgeklärt) Ursachen noch Hunger o.ä.
Bisher haben wir ihn ins Tragetuch genommen, sind auf dem Gymnastikball rumgehüpft, haben ihm einen Schnuller in den Mund gesteckt (der dann postwendend zurück kam) oder ich habe dauergestill usw. ABER: obwohl er sich mit all diesen Maßnahmen kurzzeitig beruhigt: sobald man nachläßt, schreit er wieder - und das wie am Spieß.

Obwohl ich normalerweise der Ansicht war, dass man ein Kind nicht einfach schreien lassen sollte, weil es damit ja Unwohlsein ausdrückt, versuchen wir es jetzt anders: wir lassen ihn schreien, dabei liegen wir aber sehr eng bei ihm oder er liegt auf uns, wir halten ihn leicht fest (er ist sehr hektisch und zappelt, wir versuchen ihn dadurch etwas zu beruhigen) und sprechen beruhigend auf ihn ein. Ich habe das bei geburtskanal.de (?) gelesen und fand die Argumentation logisch, dass Kinder Stress und Eindrücke durch weinen verarbeiten und man sie auch weinen lassen sollte, statt sie ständig abzulenken, damit sie Wege finden, sich selbst zu beruhigen.

Nur gerate ich jetzt gerade wieder ins grübeln, da mein Sohn seit wiedermal einer Stunden brüllt, klatschnass geschwitzt ist und einfach nicht schläft (nachts schläft er bisher gut, nur tagsüber nicht). Wenn er gleich wieder mit Stillen dran ist, wird er mich wahrscheinlich danach wieder anlächeln - bis zur nächsten Brüllattacke.

Manchmal frage ich mich auch, was ich ihm antue, dass er so gestresst ist....??

Mich würde interessieren, wie ihr es so handhabt und ob es vielleicht ähnlich lebhafte Gesellen hier gibt.

Gruß, Elvi - mit dem Mini-Terroristen (11 Wochen)

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Hallo Elvi

war dein Kleiner schon immer so drauf, oder ist es erst seit kurzem?? Könnte der 12 Wochen Schub dahinter stecken.

http://www.hallo-eltern.de/M%5FBaby/wachstumsschub2.htm

Solang ihr den Kleinen nicht alleine in sein Zimmer legt denk ich das es so in Ordnung geht. Er merkt und riecht euch ja und weiß das ihr da seit.

LG Ramona + Jason 26 Wochen

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Noch eine Idee: Hast du ihn mal zwischendurch einfach so angelegt??? Manche Babys mögen das dann am liebsten, einfach für die Nähe und so.

LG Ramona

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generell kann es noch mehrere ursachen haben, koliken oder auch ein schub den jedes kind anders verarbeitet, aber ich finde es nicht das du so wie du vorgehst dein kind schreien lässt... ihr seid bei ihm und versucht ihn zu beruhigen... schrein lassen ist für mich eher was anderes... vielleicht hat dein kleiner mann ja auch nur bauchweh, versuch doch mal die bauchmassage, vielleccht muss er auch nur pupsen, das hilft falls es daran liegen sollte, aber im moment könnt es auch ein schub sein... also keine panik, das geht alles wieder vorbei...

lg

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Bei uns wird zum Glück nicht so dolle gebrüllt, aber es gibt auch hier Tage, an denen wir die Ursache für sein Weinen nicht finden.
Meistens haben wir Glück und es ist doch Hunger, ne volle Windel, die Müdigkeit oder manchmal auch Bauchweh und wir können ihm dann helfen.

Aber manchmal eben nicht.

Das kam bisher immer an Tagen vor, an denen irgendwas anders war als normalerweise.

Und meistens dann auch gepaart an mein Verhalten.
Beispiel:
Das Verhältnis zu meiner Schwiegermutter ist sehr angespannt. Ich kann ihr den Kleinen aber nicht vorenthalten. Wenn wir dann mal wieder bei denen sind (oder die hier), dann bin ich selber schon so angespannt, dass ich das glaub auf das Kind übertrage.

Manchmal kann es aber auch "nur" ein ausgedehnter Einkaufsbummel sein, der meinen Kurzen von der Rolle haut und dann muss er sich danach einfach mal ausheulen. Ich hatte davon auch gelesen und finde die Erklärung logisch - wir Erwachsene können uns anders ausdrücken und die Kleinen weinen halt einfach los.

Ich versuche, mich so gut es geht, an unseren Rhytmus zu halten. Dann hat er es einfacher.

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Meiner Meinung nach macht ihr das schon richtig.Besonders, daß ihr ihn beim Weinen nicht alleine lasst, finde ich wichtig. Mein Sohn war in den ersten Wochen auch oft untröstlich und wir sind auch stundenlang um Tische gelaufen, ihn popoklopfend auf den Schultern. Mein Rücken tat so weh...
dann hat uns eine Hebamme die Elternbriefe von Brigitte Hannig in die Hand gedrückt, und das hat uns echt geholfen.Uns hat die Ansicht Weinen befreit,Beruhigen hilft nicht, echt geholfen wir haben sofort mit rumlaufen aufgehört, haben uns so hingesetzt daß wir gut klarkamen und haben ihn dann gehalten und einfach gewartet bis er fertig war. Das war echt hart für uns, aber Vitus war am Ende doch entspannt. Das hört sich jetzt alles sehr einfach an. Wollte Dir auch nur sagen, daß falls Du mentale Hilfe brauchst die Elternbriefe nützen könnten. Brigitte Hannig ist übrigens auch im Geburtskanal zu finden.
Ich wünsch euch noch viel Kraft, alles Gute Clarissa.

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Hallo,

anfangs habe ich auch immer versucht, Theresa irgendwie zu beruhigen oder abzulenken, wenn sie gebrüllt hat (das war gottseidank ziemlich selten). Mittlerweile sehe ich es aber auch nicht mehr ein, wenn sie brüllt, und sich nicht ohne weiteres beruhigen lässt (sprich, wenn noch nicht mal ein Spaziergang im Tragetuch hilft), dann mache ich es wie du: ich halte sie im Arm und lasse sie einfach brüllen bis sie sich beruhigt.

LG, Ulla + Theresa (5 Monate)

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Hallo,

geh doch mal zum Osteopaten. Vielleicht findet der eine Blockade etc.

LG!
Jule + Ida (5 Monate)

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Hi Elvi,

hoffe, dass du noch dazu kommst, dies hier zu lesen. Also meiner (6 Wochen und evtl. im Schub!!??) hatte das heute auch. Hab ganz schön Nerven gelassen... Na gut, jedenfalls hab ich ein ganz guten Buchtipp für dich: "Das glücklichste Baby der Welt". Da stehen super Tipps drin dein Baby zu beruhigen. Der Autor nennt es die 5-Stufen-Methode und es geht so:
1. Baby pucken (ganz fest!!! in eine Decke einwickeln, dass es nicht mehr mit den Ärmchen rudern kann). Es wird nur immer nervöser, wenn sich die Ärmchen hin und her bewegen.
2. Ein lautes "Sch"-Geräusch (lauter als das Schreihen des Kindes) von dir geben. Am Besten 5 bis 10cm von seinem Ohr entfernt.
3. Baby auf die Seiten-oder Bauchlage wenden (am Besten auf deinem Arm).
4. Das Baby sanft, aber bestimmend, hin und her schaukeln. Schau selbst in welcher Schaukelart sich dein Kind wohl fühlt.
5. Dem Baby etwas zum Saugen anbieten. Gut wäre deine Brust. Ein Schnuller oder ein gewaschener Finger tun es aber auch.

Mein Kleiner schläft seitdem ich diese Methode gerade erstmalig an ihm ausprobiert habe. Eine Wohltat.

Das Ganze hängt damit zusammen, dass die Kleinen einfach noch das Gefühl aus dem Mutterleib während der Schwangerschaft brauchen. Und zwar ganze 3 Monate nach der Geburt bis sie einigermaßen selbstständige Handlungen vornehmen können. "Genau" dieses Gefühl vermittelst du dem Kind mit der 5-Stufen-Methode und machst es dadurch glücklich. Bei uns hat es funktioniert!!

Viel Erfolg beim Ausprobieren,

LG, trinchen