Bericht einer Mutter mit Schreikind

Hier möchte ich einen Bericht über Schreibabys schreiben, so wie es eine Mutter erlebt hat, nämlich ich.
Mein Bericht soll anderen Mut machen und Müttern mit Schreibabys zeigen, dass sie nicht alleine sind.

Schon die Geburt und die erste Zeit waren reiner „Horror“ für mich. Lena kam per Kaiserschnitt und ich hatte Wochenlang das Gefühl, kein Kind bekommen zuhaben. Ich hatte ja nicht eine einzige Wehe. Dann kam noch dazu, dass Lena einfach nicht an der Brust trinken wollte und nachdem ich dann wegen hohem Gewichtsverlust zufüttern musste, entschied Lena ich für die Flasche und wollte gar keine Brust mehr. Endlich trank sie und nahm zu und ich war glücklich. Doch dieses Glück hielt nicht lange an:
Knapp 1 ½ Wochen nach Lena’s Geburt fing sie an zu schreien. Erst immer mal wieder und dann durchgehend. Es war gar nicht so schlimm für mich am Anfang, dachte ich noch ihr fehlt irgendetwas. Also: auf zum Arzt. Dieser stellte dann fest, dass Lena ein kerngesundes Mädchen ist. Er sagte, das Schreien käme wahrscheinlich durch Blähungen und empfahl mir ein Mittel. Dieses kaufte ich dann auch gleich, doch leider wurde nichts besser. Mittlerweile wusste ich aber, dass Lena Blähungen haben muss. Die zog immer wieder ihre Beinchen an und beim Massieren des Bäuchleins wurde auch nach einer gewissen Zeit Ruhe. Ich ging nochmal zum Arzt, dieser konnte mir aber nicht helfen und schickte mich nur mit den Worten „Blähungen sind ganz normal am Anfang, sie haben ja auch kein Wunderkind!“ wieder nach Hause. Eine Freundin gab mir dann den Tipp eine andere Nahrung zu kaufen, die probiotisch ist. Also gleich gekauft und siehe da: Nach 2 Tagen waren die Blähungen verschwunden.
Das Glück kehrte wieder ein……. Dachte ich!
Das Schreien hörte ja plötzlich auf, doch leider nur für 2 Tage. Dann ging es umso schlimmer wieder los. Lena schlief nur wenige Minuten am Tag und schrie mehrere Stunden. Manchmal sogar am Stück. Ich ging wieder zum Arzt, doch der half mir mal wieder nicht und bezeichnete das alles als „normal“. Doch mittlerweile war für mich alles andere als normal. Ich konnte das Schreien nicht mehr hören und der „Horror“ begann erst richtig:
Es gab nicht einen Tag mehr, an dem Lena nicht schrie. Irgendwann schaffte ich es einfach nicht mehr Stundenlang dazusitzen und nur „schhhh“ zu machen, in der Hoffnung, sie beruhigt sich doch irgendwann. Ich saß da, ein schreiendes Kind auf dem Arm und heulend, weil ich nicht wusste, was ich machen sollte. Es kamen Gedanken, für die ich mich heute noch hasse. Wie kann man solche Gedanken haben? Ich schäme mich, diese Gedanken jemandem zu erzählen, doch jetzt, wo alles Tag für Tag besser wird, kann ich mich leichter öffnen. Ich hatte Lena auf dem Arm und hätte sie am liebsten einfach in ihr Bett geschmissen, nicht gelegt wirklich geschmissen. Ich möchte noch dazu sagen, dass ich all diese schrecklichen Gedanken natürlich NIEMALS gemacht hätte. Doch sie kamen mir einfach in den Sinn. Deswegen schäme ich mich auch so sehr dafür. Einmal schoss mir sogar der Gedanke in den Kopf, Einfach ein Kissen auf Lena zu drücken, dann würde sie bestimmt ruhig sein. Doch genau diese Gedanken machten alles nur noch schlimmer. Ich erkannte, dass ich eine Rabenmutter sein musste. Welche Mutter hat solche Gedanken? Ich war nicht gut genug für ein Kind, das dachte ich dann. Ich musste noch mehr heulen. Wie konnte ich nur solche Gedanken haben? Und Lena schrie und schrie und schrie.
Dazu kam, dass keiner da war, der mich unterstützte. Meine Mutter sagte selbst, sie hält das nicht aus mit Lena und Freunde: das erste Mal in meinem Leben wusste ich, wer meine wahren Freunde waren. Früher waren fast täglich Freunde zu Besuch und nun? Nur eine einzige, nämlich meine beste Freundin kam regelmäßig. Allen anderen schrie Lena einfach zu viel.
Und mein Verlobter? Er war selbst so überfordert, dass er nach wenigen Minuten mit Lena auf dem Arm eine agressive Stimme bekam. Ich kann es ihm nicht verübeln, ich selbst hatte ja agressive Gedanken. Und aus Mitleid mit meiner Tochter wurde reines Selbstmitleid. Nachdem mir dann ein Tragetuch geraten wurde, kaufte ich natürlich eins. Doch selbst darin schrie Lena immer weiter. Ich wusste nicht was noch zu tun war. Doch eins wusste ich plötzlich: Ein zweites Kind wollte ich nicht mehr, obwohl ich es mir so gewünscht hatte.
Ich war so traurig. Warum traf es mich? Wenn ich meine Cousine mit ihrer Tochter sah, musste ich noch mehr heulen. Sie ist so unkompliziert. Und dann machte es mich wütend. Wieso habe ich ein Schreikind? Ich habe doch schon während der Schwangerschaft so sehr auf alles geachtet. Ich war starke Raucherin und habe dies während der Schwangerschaft gelassen, habe auf meine Ernährung geachtet und meine Cousine? Hat munter weiter geraucht, gegessen was sie wollte und so gar nicht auf sich geachtet. Warum also wurde ich mit einem Schreikind gestraft? Ich sah es als Strafe an. Doch wofür? Hatte ich nicht alles richtig gemacht?
Nachdem ich wirklich am Ende war, nichts mehr gegessen hatte und auch schon einen kleinen „Hass“ auf Lena entwickelte, bekam das meine Schwiegermutter mit, die einzigste, die sich trotz des Gebrülls um Lena kümmerte. Nur leider wohnen die 70 km weit weg. Aber sie kam nun extra und sagte ich solle in einer Schreiambulanz anrufen. Ich rief auch an und wann bekam ich einen Termin? 7 Wochen später. Das kann doch nicht sein? Und ich war so am Ende. Schlief kaum, aß nichts und (es hört sich jetzt schlimm an)fing an mein Kind zu hassen. Und wieder wusste ich: Ich bin eine Rabenmutter. Welche Mutter hasst ihr Kind? Ich kam aus dem Heulen gar nicht mehr raus und morgens wenn Lena aufwachte hoffte ich dass schnell Abend sein würde. Das kann doch nicht sein?
Und dann noch blöde Kommentare von Leuten. An einem Familienfest saßen ich und meine Cousine mit unseren Töchtern zusammen. Da kam ein Bekannter und Lena schrie mal wieder. Und was musste ich mir anhören: „Da gefällt mir …… aber besser!“ (Namen möchte ich nicht nennen). Ich rannte weg mit meiner Tochter und musste heulen. Wie kann jemand sowas sagen? Es war die schlimmste Zeit meines Lebens.

Und dann kam der Tag. Lena war nun fast 3 Monate alt. Und plötzlich wurde alles besser. Sie schreit immer noch recht viel, schläft nur auf dem Arm ein und bleibt nur kurze Zeit alleine liegen, aber es wird Tag für Tag besser.
Plötzlich empfand ich Liebe für mein Kind. Ich konnte Lena zum ersten Mal richtig lieben und es ist ein wunderschönes Gefühl.
Leider zahnt Lena schon früh und der erste ist schon als weißer Punkt zu erkenne und Lena schreit daher im Moment wieder recht viel. Aber ich weiß warum und weiß was ich dagegen tun kann. Es ist nun einfach wunderschön eine Tochter zu haben.

An alle Mamas mit Schreibabys: Gebt nicht auf. Es kommt der Tag, an dem alles vorbei ist und es Bergauf geht. Ich weiß, dass wenn ihr in der Situation seid, es euch nicht wirklich hilft. Aber ihr seht, ihr seid nicht allein.

Bitte bezeichnet mich nun nicht als Rabenmutter. Das habe ich lange Zeit selbst getan. Ich hasse mich noch heute dafür, für all die schrecklichen Gedanken die ich hatte.

Ich wünsche allen Mamas viel Kraft für diese schwierige Zeit.

Liebe Grüße

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Hallo,
ich hab grad Pipi inne Augen, weil mir das grad echt leid tut, was ihr beiden durchmachen musstet.
Du bist auch nur ein Mensch und die gedanken kann man manchmal eben nicht unterdrücken.
Also du bist meines Erachtens keine Rabenmutter, auch wenn jetzt hier vielleicht 2-3 Übermamis kommen, mit Schreibabys, die was anderes sagen werden.
Maja hatte auch Phasen, wo sie 2-3 Wochen durchgeweint hat und ich hätte sie manchmal auch gern einfach liegen gelassen, aber jetzt wo das vorbei ist, tut es weh sowas zu schreiben, denke dir gehts da nicht anders.
Ganz liebe Grüße und bussi fürs Lenchen

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Ein spätes Hallo,

ich habe zwar kein Schreikind (gehabt), finde es aber sehr ehrlich von dir, wie du deine Gefühle beschreibst. Niemand wird dir deine Gedanken, die du in der schwierigen Zeit hattest, übel nehmen. Du hast deine Gedanken nicht in die Tat umgesetzt - nur das ist wichtig.
Auch wenn Marvin nicht außergewöhnlich viel geschriehen hat, hat es mich manchmal ganz schön genervt, wenn er die Nacht kaum schlief, weil er immer an die Brust wollte. Hin und wieder kamen mir auch Gedanken, die sehr bereue! Ja, ja, der Schlafmangel ist nicht zu unterschätzen.

Ich freue mich, dass du dein Muttersein jetzt genießen kannst und ihr eine harmonische Beziehung leben dürft #blume.

Alles Gute,
trinchen

3

Huhu,

erstmal ziehe ich den Hut vor Dir und deiner Ehrlichkeit.
Ich habe zwar auch kein Schreikind, aber Alina hat, als sie 4 wochen alt war, 3 abend hintereinander stundenlang ohne pause geschrien.
Und mein Mann und ich sind auch an unsre Grenzen gegangen. Wir wußten nicht warum sie schreit, und sie hat sich auch durch nichts beruhigen lassen, bis sie irgendwann auf dem arm vor erschöpfung eingeschlafen ist.

Aber es waren nur 3 Abende danach nie wieder#schwitz
Ich glaube, hätte sie, so wie in deinem Fall, Wochenlang so geschrien, hätte ich auch solche Gedanken gehabt.

Aber ich finde es toll, das es euch nun besser geht und du deine Tochter endlich genießen kannst.
Ich bewundere dich für deine Kraft.
Oder besser alle Mütter mit Schreibabys.

lg und weiterhin alles gute für euch

Sabrina

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Danke für eure Antworten.

Jetzt wo alles fast vorbei ist, wollte ich einfach darüber reden, da ich ja alles so gut es ging verschwiegen habe als diese Zeit war.

Ich bin wirklich froh, dass es nun so Bergauf geht mit Lena und kann auch nur sagen, dass ich das meinem schlimmsten Feind nicht wünsche!

Gute Nacht und liebe Grüße

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Hallo,
ich ziehe meinen Hut vor dir !! Respekt!!
1. Das du das so offen und ehrlich hier schreibst und
2. Das du es sicher so gut gemeisterst hast wie du konntest.

Ihr hattet einen sehr schwierigen Start, sodass ich mir mit meinen kleinen Wehwechen die wir hatten schon fast blöd vorkomme #gruebel Dominik war ein absolutes Anfängerbaby und trotzdem hatte ich manchmal schon das Gefühl hilflos zu sein, wenn er mal ein paar Minuten geschrieen hat.

Ich wünsche euch alles Gute und das es jeden Tag ein bisschen besser wird.

Lg Katja und Dominik der nun bald schon 1 Jahr alt wird

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Hallo Chrissy,

ich denke es ist gut, sich die schwere Zeit einmal von der Seele zu schreiben. Ich denke, dass es jeder Mutter früher oder später mal ähnlich ergeht, wenn der Stress einfach überhand nimmt.

Mein Sohn hatte auch erheblich mit dieser Welt zu kämpfen (wobei es auch gemein ist, so kleine zarte Kinder ausgerechnet in den Herbst hinein zu gebähren, wo alles kalt, nass und ekelig ist ;-) ) und tat dies lautstark kund. Ich habe hier mehr als einmal verzweifelt angefragt.
Allerdings haben sich meine Aggressionen, die aus Verzweiflung und Überforderung entstanden, niemals gegen ihn gerichtet. Ich habe es auch nie als Strafe angesehen. Eher fand ich mich selbst total inkompetent und unfähig.

Verständnis habe ich auch selten bekommen, dafür aber eine Menge Vorwürfe. Man suggeriert mir bis heute, dass ich an allem Schuld bin, was bei meinem Sohn "nicht klappt" (wobei die Messlatte dabei vollkommen absurd ist). Nur habe ich hier aus dem Forum gelernt, wie egal das ist, was andere sagen.

Heute hat mein Sohn sich an seine inkompetente Mutter gewöhnt und hat Geduld mit mir. Allen Unkenrufen zum Trotz entwickelt er sich prächtig. Ich bin stolz, seine Mutter sein zu dürfen.

LG, Elvi

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hi süße chrissi,
ich las nur und dachte...oh das kenne ich...und schämne dich nicht für deine gedanken...das nutzt keinem weiter...!!!!Auch sie sind so normal...wer soll dich denn verurteilen ? Eine Mutter, die selber kein Schreikind hat..die kann nur annähernd ahnen, was du durchmachst...
Du hilfst mit deinem Beitrag anderen Mamas...und dafür kann man nur sagen:Danke...

ich wünsche dir alles Gute...und widme bitte deine Kraft nicht dem Schämen...das wäre echt schade...

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Hi Chrissi,

es tut gut, deinen Bericht zu lesen... Jedes Wort könnte von mir sein... Wir hatten auch ne ganz schwere Zeit und ich dachte auch lange, daß ich einfach zu doof wäre mich um meinen kleinen Schatz zu kümmern..

Schön, daß du so offen bist und ich denke, dein Schatz hat ne ganz besondere Mama... Es gehört viel dazu sich die Gedanken einzugestehen und dann auch darüber zu reden...

Ich denke, daß es mehreren Müttern geht wie uns, leider aber viele nicht darüber reden.. Man wird nur als tolle Mama gesehen, wenn das Kind " pflegeleicht" ist...

Aber ich bin soooo stolz auf meinen kleinen Brüllschneck und auch wenn ich manchmal kurz davor bin laut loszuschreien liebe ich meinen Kleinen und würd ihn niiiiiiee mehr hergeben :-)))))

Wünsch Dir und deinem Schatz ne ganz tolle Zeit und drück euch mal ganz lieb......

Grüßle vom engelshexle mit Brüllschnecke Nicolay

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Hallo chrissy!
Ich kann dir alles sooooo sehr nachempfinden. Ich habe auch eine Tochter (mittlerweile 11 Monate und einen Tag alt) und mir ging es die ersten drei Monate fast genauso wie dir/euch. Einziger Unterschied war, daß mein Töchterchen tagsüber wenig schrie dafür aber abends und nachts extrem viel. Leute, die uns besuchten (klarerweise übern Tag) verstanden nicht, warum wir so fertig waren, weil "sie ist ja eh so brav" ... wenn ich vorschlug, sie sollten abends oder nachts kommen und sich dann das Gebrüll anhören, wurde ich nur milde belächelt.
Mein Mädchen wurde per Zange "geholt" und hatte dadurch (meiner Meinung nach) ein Trauma erlebt, denn das Schreien begann immer zu der Zeit, wo während der Geburt die ersten Wehen einsetzten. Glücklicherweise habe ich eine Freundin, die Hebamme ist und craniosacrale Biodynamik macht, so wurden wir beide von ihr behandelt und nach einigen Sitzungen wurde es viel besser. Leider konnte sie nichts gegen die Blähungen machen ...
Und zu deinen "miesen" Gedanken kann ich nur eins schreiben: Mir ging es haargenauso wie dir!!!
Glücklicherweise hörte ich von Freundinnen, daß ihnen ähnliche Gedanken durch die Köpfe gingen, so fühlte ich mich dann doch nicht ganz sooooo "rabenmütterisch"

Ich kann nur noch eins sagen: Kopf hoch, es wird besser!!!
Alles Gute weiterhin

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Hallo,

Deine Gedanken, die Du hattest, würde ich als normal bezeichnen, wir Mütter sind doch auch nur Menschen!!! Du warst völlig überfordert und an Deiner Stelle würde ich den Arzt wechseln! Er hätte sehen müssen, daß Dich das nicht kalt läßt u. Du mit den Nerven am Ende bist, auch von der Schreiambulanz finde ich das unverantwortlich. Gerade in der heutigen Zeit, wo so viel passiert!

Mein zweites Baby war auch ein Schreikind, ich kann also nachempfinden wie Du Dich gefühlt hast. Ich habe in dieser Zeit leider wieder das Rauchen angefangen, sonst wäre ich durchgedreht.

Meine Tochter war ganz ganz anders, total unkompliziert, hat viel geschlafen und war sehr ruhig. Aber das hört man ja immer wieder, daß die zweiten Babys das genaue Gegenteil werden wie die ersten. Also, kannst Dir das ruhig nochmal später überlegen mit einem Geschwisterchen-grins. Aber genieße erst einmal die jetzt etwas ruhigere Zeit. Nach einem Jahr geht es nochmal bergauf und es fängt an, richtig toll zu werden.

Was uns geholfen hat ist eine "Cranio-Sacrale-Therapie", die eine Heilpraktikerin bei Moritz vollzogen hat, leider viel zu spät, denn dann hätte ich mir viel Geschreie und blanke Nerven ersparen können. Er war voller Spannungen, besonders im Kopf und Bauchbereich, die die Heilpraktikerin dann gelöst hat. Diese Therapie ist kein Humbuk, sondern es kann jeder erlernen. Für mich war es trotzdem einWunder. Wenn ich nur eher von dieser Therapie gehört hätte...aber naja, jetzt ist alles gut. Moritz ist 15 Monate alt, zwar immer noch sehr jähzornig und sehr willensstark (ein echter Giftzwerg), aber nach der Therapie ein ganz anderes Baby.

Ich wünsche Dir noch viel Kraft und Geduld. Und laß die Vergangenheit und somit auch Dein schlechtes Gewissen los, es war wie es war und et kütt wie et kütt. Wichtig ist nur, daß Du durchgehalten hast und Deinem Baby nicht geschadet hast. Du bist also eine starke Frau, denke an die vielen Frauen, die nicht so stark waren und ihren Babys etwas angetan haben. Vielleicht wurden diese auch von ihrem Arzt und ihrer Umgebung alleine gelassen? tz, unmöglich...

Liebe Grüße
Simone

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Hallo,
ich habe fast genau die gleiche Geschichte hinter mir und weiß wirklich wovon Du redest!!! Du bist ganz u gar nicht eine Rabenmutter, dass geht wirklich an die Substanz!!! Vergesse die schlimmen Gedanken, da kann Dir keiner ein Vorwurf machen!!!! Man kann es wirklich nur richtig nachvollziehen, wenn man so etwas auch erlebt hat... Obwohl ich sagen muss, mir haben immer viele Muttis ganz viel geholfen durch ihr sensibles Mitgefühl...
Meine Tochter hat vier Monate lang abends von sechs bis zehn durchgeschrien u tagsüber konnte ich nirgends mit ihr hin, weil es immer viel zu viel für sie war und sie auch dort nur geschrien hat!!!
Ich habe nach vier Wochen mein altes Gewicht wieder u hatte teilweise sogar weniger....
Alessia hat die ersten 8 Wochen nur auf meiner Brust geschlafen u selbst nun mit 7 Monaten schläft sie noch mit bei mir mit im Bett.
Alessia ist das absolute Wunschkind u ich habe wirklich die Welt nicht mehr verstanden, warum mir soetwas passiert.
Ich musste mir soviele Tipps anhören, dass ich teilweise schon gar nichts mehr erzählt habe, weil jeder es besser wusste u so manche Tipps waren wirklich sehr verletzend!!!
Ich konnte sie auch nie ablegen, sie war den ganzen Tag bei mir, außer zehn Min Duschgang am Tag, diese waren für mich der pure Luxus. Mein Verlobter arbeitet als Koch, so dass er in den Schreizeiten immer weg war....
Ich bin auch von Arzt zu Arzt, war bei der Osteopathin etc...
Nach vier Monaten hat sie sich zum wahren Sonnenschein entwickelt u entdeckt voller Freude die Welt.....
Sie schläft nach wie vor in meinem Bett u mit der Breikost klappt es auch nicht so ganz u die Zähne machen ihr auch ordentlich zu schaffen, aber nichts ist so schlimm wie die Zeit wo man wirklich nicht wusste was los ist u man in einer gnadenlosen Hilflosigkeit steckt!!!

Ich habe schon viel zu diesen Thema gelesen, man nennt es Anpassungschwierigkeiten/Regulationsstörung, aber wenn man in so einer Phase steckt hilft es einen nicht wirklich viel!!!
Alessia ist trotz dieser Anfangschwierigkeiten, das Beste was mir je passiert ist....
Viele liebe Grüße Sandra