@Mehrfachmamis: Charakter des Babys später als Kind?

Hallo Luise,

Ich kann das schon bestätigen, man erkennt den Charackter manchmal sehr früh. Mein Sohn war immer sehr Pflegeleicht, und so blieb er auch bis heute ins Kindergartenalter.

Eine Tochter mit ADHS habe ich leider auch, und sie hatte durchweg nur geschrien, starke Trotzanfälle früher etc. aber deshalb hat nicht jedes schwierige Baby gleich ADHS. Mach Dich nicht verrückt, es gibt auch einfach sehr starke Characktere, und wieder ruhigere.

LG,

Julia

Hallo!

mein Ältester war als Baby sehr nähebdürftig, wurde nur getragen, wollte alle 1,5-2 Stunden stillen - Tag und Nacht - er mochte keine Fremden und brauchte laaange Anwärmphasen und war sehr mamabezogen...

heute ist er 6,5..
Er ist noch immerein Kuschler , noch immer ist er kritisch in neuen Situationen und hängt an uns , die Kita-Eigewöhnung dauerte 6 Wochen, Hobbies ohne uns hat er jetzt erst begonnen - aber er ist ein tolelr Junge, der uns viel Freude macht und vom kiga hochgelobt wird in allen Bereichen*stolzbin*
Mittlerweile ist er, wenn er irgendwo richig angekommen ist, sogar einer der "Macher", kein Mitläufer.

Im grunde hat er seine Eigenschaften behalten, aber sie sehr zu seinem Vorteil weiterentwickelt/abgeschwächt.

Meine Tochter(5) war schon als baby sehr straight: was sie wollte, wollte sie und schaffte sie auch, sie ist selbstsicher, kommunikativ, freundlich und sehr zielstrebig..

Und so ist sie imemr noch:
an ihrem ersten kiga-Tag zeigte ich ihr ihre Räume und sie Erzieherinnen stellten sich vor, dannach, wir waren vielelicht 10 Minuten da, schickte sie mich weg:
" Mama, das ist ein kinder-garten, kein Mama-Garten, komm heut mittag wieder!" ,
wenn es sein muss stellt sie sich alleine gegen die ganze KiGa-Gruppe um ein anderes Kind zu schützen, vertritt ihre Meinung ,auch wenn alle anderen das doof finden, sie erreicht was sie will, ist stur wie ein Eselchen und unheimlich beliebt und ein natürlicher Anführertyp.
Auch sie ist wie als Baby: sie geht ihren Weg, komme was da wolle.


Mein Kleinster(kanp 1,5) ist ebenfalls sehr direkt in seinem Sein und Handeln - war er schon bei der Geburt: er kam als Sternengucker - er ist ein zufiredenes, ausgeglichenes kerlchen, dass trotzdem eine starken Willen hat, er ist sehr ausdauernd in seinem Tun und gewinnt jeden mit seinem schelmischen Grinsen, dass er schon immer freimütig verschenkt hat.


Ich glaube, der Charakter spielt eine große Rolle, aber man kann ihn in Bahnen lenken: bedürnisse befriedigen, Stärken fördern, Schwächen mildern aber auch akzeptieren..

lg

melanie mit Nr,4 inside

Ach, mir fällt da gerade noch etwas ein. Als meine Tochter damals geboren wurde ( mit ADHS) meinten die Hebammen noch zu mir: " ihre Tochter hört man hier am meißten" und die waren froh, das ich ja Rooming in hatte . Werde das nie vergessen..

liebe luise,

es kommt immer darauf an was man als charakter des babys definiert.
das weinen meines babys habe ich nicht als charaktermerkmal angesehen.

also: meine beiden kinder haben viel geweint. mein erstes kind hatte sehr viel abzubauen und war sehr viel meine nähe und kompensatorisches verhalten gebraucht (nähe und vor allem saugen an meinem finger, sehr viele stunden täglich). nein, das habe ich nicht als ihren charakter angesehen. sondern sie hatte schwierigkeiten in dieser welt anzukommen und viel stress abzubauen (dies kann vielfältige gründe haben).

aber es gab wesensmerkmale, die ich an ihr erkennen konnte je älter sie wurde und je besser ich sie kennenlernte ... am anfang war sie ein säugling, der weinte, weil sie viele bedürfnisse hatte und bedürftig war.
sie war sensibel, sanft, vorsichtig, bedacht. fremden gegenüber sehr zurückhaltend. d.h. sie hat andere nicht angelächelt, egal was die für einen kasper gemacht haben. sie ließ sich nicht fremdbetreuen und wollte bei mir sein, max. ihrem vater. je älter sie wurde wurde sie anderen menschen offener (da war sie über acht monaten, fremdeln fing sie mit drei monaten an), so lange ich dabei war. sie hatte keine orale phase (nix in den mund gesteckt).
bedenken muss man, dass sie während dieser zeit (also von null bis sechs monate) viel geweint hat und oft gestillt hat ... dies wie gesagt habe ich nie als wesensmerkmal angesehen und auch nie die sorge gehabt, dass sie adhs haben könnte oder ähnliche probleme.

so ist sie auch geblieben.
sie ist sanft, vorsichtig, sehr empathisch gewesen, hat nie gehauen oder gekratzt, kein anderes kind, kein tier, nichts. sie hatte kein interesse an beikost (vermutlich in abhängigkeit mit der fehlenden oralen phase). daher habe ich sie nahezu 15 monate voll gestillt
sie war motorisch sehr früh entwickelt und sehr eigenverantwortlich (dies sehe ich allerdings eher als ergebnis meines umgangs mit den kindern, ich habe ihr körpergefühl nicht zerstört oder gehemmt).

mein zweites kind hat auch viel geweint. sie kam mit einer hohen körperspannung zur welt. auch hier habe ich das weinen nicht als wesensmerkmal angesehen, sondern als verarbeitungs- und ankommensprozess.
am augenscheinlichsten war der unterschied der "spannung".
nr.1 sehr wenig grundspannung, sehr sanft.
nr.2 sehr hohe grundspannung, eher zielorientiert. sehr starke orale phase, inkl. frühem interesse an beikost und dem bedürfnis nach oraler stimulation.
beide kindern waren fremden gegenüber eher uninteressiert und klar abgrenzend.

wie sie nun sind? sie sind wunderbare kinder, die überhaupt nicht ad(h)s verdächtig sind.
sie gehen ganz unterschiedliche wesen. beide sind sehr klar. nr.2 etwas mutiger, daher eher gefährdet auch mal etwas übers ziel hinauszuschießen und daher angewiesen auf gelegentliche hilfestellungen. nr.1 ist etwas vorsichtiger, eckt daher weniger an, braucht etwas mehr hilfestellung, um mutiger zu sein, obwohl sich dies nun verwächst und sie mutiger und klarer auftritt, vor allem wenn sie auf sich gestellt ist.


ich an deiner stelle würde versuchen die bedürfnisse des babys zu befriedigen.
die grundlegenden bedürfnisse des babys sind nähe, kontakt, stillen nach bedarf (bzw. pre-fläschen nach bedarf), getragen werden.
wenn die babys physisch und seelisch satt sind und sicher gebunden sind kann man sehen wie das baby sich zeigt.
also auf das weinen eingehen und eine enge bindung zum kind aufbauen und die beziehung mit möglichst wenig zuschreibungen belasten.

alles gute

Hallo Luise!

Mit AD(H)S hat das in dem Alter zwar noch nichts zu tun, aber ich denke, man erkennt schon früh grundlegende Charakter-Eigenschaften.

Lina war z.B. schon im Bauch sehr lebhaft und aktiv, als Baby zwar nach den ersten anstrengenden Wochen (schwieriger Start) recht "pflegeleicht", aber auch immer "in Action". Während das Schlafen nachts recht schnell gut klappte, kam sie tagsüber meist nur schwer zur Ruhe (Babysafe, Kinderwagen- letzterer nur "in ständiger Bewegung ). Das wurde "Richtung des ersten Geburtstags" besser, aber Lina "powert" noch immer den ganzen Tag, ist zwar dabei grundsätzlich recht ausgeglichen , aber "steht" sich durch die viele Energie manchmal auch selbst "im Weg".

Antonia war im Bauch insgesamt ruhiger, aber WENN sie mal "geboxt" hat, dann auch "richtig" . So ist das auch jetzt noch: sie ist ein total liebes, zufriedenes Baby, aber WENN ihr etwas nicht passt, kann sie ganz schön laut werden . Mal sehen, wie das weiter geht- ich denke, sie ist recht eigensinnig .

Lieben Gruß ,

Kathrin & Lina Emilia (28 Monate alt) & Antonia Maria (3 Monate alt)

Hallo,

also unser Sohn ist noch zu jung (10 Monate) um da Prognosen abzugeben, aber vielleicht ein kleines Bsp.:

Ich hab als Baby seeeehr viel geschrien, wollte immer bei meiner Mom sein, hab schon gebrüllt wenn andere in den Kiwa geguckt haben, wurde sehr viel gestillt, brauchte einfach gaaaanz viel Liebe von Mama.
Als (Klein)kind und später war ich dann aber ne ganz ruhige, hab mich stundenlang allein beschäftigt, hatte schon immer ne sehr lebhafte Phantasie, wurde dann sehr gesprächig und rede auch immer noch gern , brauch aber am Anfang manchmal etwas um aufzutauen.
Meine Mom hat mich dann immer als total unkompliziertes, ausgeglichenes Kind beschrieben.
Ich hatte und habe keinerlei Konzentrationsprobleme, bin nicht hyperaktiv, ... von AD(H)S keine Spur.

Mein Bruder war ein sehr ruhiges ausgeglichenes Kind, hat sehr selten geweint, konnte überall problemlos schlafen, war ein völlig unkompliziertes Baby, den man sogar mal beim Einkaufen vergessen konnte so ruhig war er.
Später als Kind war er schon eher ein richtiger Lausbub, sehr aktiv, hat meine Eltern öfter mal Sorgen bereitet, sowohl in der Schule als auch außerhalb.
Trotzdem hat er sich letztendlich ganz gut entwickelt.

Also ich würd mir da jetzt jedenfalls keine Sorgen machen, dass dein Kind später automatisch AD(H)S bekommen muss oder so.

LG