Meine Mutter ist sooo... anstrengend - oder übertreibe ich?

Hallo Ihr Lieben,
seit unser Baby auf der Welt ist, habe ich Probleme mit dem Verhalten meiner Mutter.
Sie scheint immer zu vergessen, dass ihre Schwangerschaften mehr als 30 Jahre her sind und nicht, dass heute vieles anders gesehen/gehändelt wird.
Dann kommt noch hinzu, dass sie ihr erstes Enkelkind, was unser Sohn nunmal ist, überall präsentieren will. Ständig zeigt sie Fotos rum oder verschickt diese sogar an Leute, die ich gar nicht kenne. Gut, sie ist stolz auf ihn und freut sich; damit kann ich ja noch leben, aber gestern bin ich ziemlich mit ihr aneinander geraten:

Sie betätigt sich ehrenamtlich in unserer Kirchengemeinde und hat dort gestern Kuchen verkauft. Mein Mann und ich haben kurzerhand beschlossen dort kurz vorbei zu schauen und uns Kuchen für daheim mitzunehmen. Haben den Kleinen in der Babyschale samt Untergestell zum schieben mit in die Kirche genommen - meine Mutter stürmt auf ihn zu und meint "nimm ihn raus aus dem Sitz, ich will ihn auf den Arm nehmen und rumzeigen".
Habe ihr dann deutlich zu verstehen gegeben, dass er in der Babyschale bleibt und wir auch nur ganz kurz bleiben. Hallo??? Als an meinem Geburtstag kürzlich Freundinnen von mir da waren und eine (die künftige Patentante) den Kleinen auf den Arm genommen hat, meinte sie noch "ein Baby ist kein Wanderpokal", und nun will sie ihn irgendwelchen Leuten präsentieren, die er nicht kennt und ich nicht kenne und ihn womöglich auch noch antatschen, wie es die Generation 65+ ja leider häufig möchte ...???
Nun habe ich sie sicher damit verletzt, aber ist das nicht nachvollziehbar?
Habe ich übertrieben reagiert oder hätte ich sie machen lassen sollen?
Danke fürs lesen und Eure Meinung.
Maike

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Liebe Maike,

ich habe zu meiner Mama eine sehr herzliche Beziehung und wir beide lieben sie über alles. Trotzdem sind auch wir kurz nach der Geburt einander geraten.

Es gehört zum Elternsein dazu. Ja, du hast sie verletzt aber du hast nicht überreagiert. Du hast dafür deine Gründe und es ist egal, ob sie am Ende richtig oder falsch ist, du hältst es für wichtig. Punkt.

Nein, ich hätte genauso gehandelt.

Mein stolzer Bruder zeigte auf seiner Facebookseite Fotos von unseren Kindern. Als ich es festellte, sagte ich freundlich, ich wünsche mir dies nicht! und schwups waren sie weg.

LG

2

Hey Maike!

Ich kann das verstehen!
Meine Mutter und ich hatten auch schon das "Problem", dass ich gewisse Dinge nicht leiden kann, die sie mit meiner Tochter macht... (Ähnliche Situationen wie bei dir) Sie hat z.b. die kleine einfach mal eingepackt ohne etwas zu sagen, stand dann vor mir und meinte:ich gehe mit ihr spazienen und schon war sie weg... das schlimme ist nicht, dass sie spazieren geht, sondern dass sie nichtmal fragt. Ein anderes Mal hat sie einfach einen Bekannten zu MIR eingeladen, weil er die kleine mal sehen wollte, auch da wieder: sie hätte Fragen müssen!!

Meine Mutter ist jeden 2ten bis 3ten Tag bei uns und bin ich ihr dafür auch sehr dankbar, da ich alleinerziehend bin und so einfach auch meine kleinen "Auszeiten" bekomme.

ABER!!!

Sie vergisst daher auch öfter, dass sie "nur" Oma ist und ich als Mutter gerne über mein Kind entscheiden möchte.

Habe es dann (nach wochen) endlich mal angesprochen.
Habe mich zu ihr gesetzt und freundlich, ohne vorwurfsvoll zu werden, mit ihr gesprochen.
Hab ihr auch klar gemacht, dass ich ihr sehr dankbar für die viele unterstützung bin und ich nicht wüsste was ich ohne sie machen würde, aber, dass ich trotzallem selbst entscheiden möchte wer, was und wann mit meinem kind macht.

100mal hab ich erwähnt, dass es nicht böse gemeint ist und das ich absolut nichts dagegen habe was sie vor hat (meistens zumindest) nur dass ich eben gefragt werden möchte!

Sie hat es nicht verstanden, weil sie meinte, dass sie doch immer gut auf die kleine aufpassen würde....

aber sie hat es letzt endlich akzeptiert, ohne dass es im streit geändet ist!
Enttäuscht war sie auch, aber dass muss man, denke ich, in kauf nehmen. es ist eine neue situation, für dich und auch für deine mutter!

wünsche dir viel Erfolg und hoffe, dass ihr euch einig werden könnt!!!

lg melissa mit emma (11wochen)

3

Hallo,

ich kann deine Situation gut nachvollziehen - bin selber mit 36 zum ersten Mal Mutter geworden und für alle vier Großeltern ist es das erste, seeeeehnsüchtig erwartete Enkelkind. Hier sind auch alle stolz bis zum Platzen, und wenn sie mal den Kinderwagen durch die Stadt schieben dürfen, dann auch mit kerzengradem Rücken und stolzgeschwellter Brust in der Hoffnung, möglichst vielen Bekannten zu begegnen. Auch hier werden auf der Arbeit Fotos meiner Tochter rumgezeigt und jeder Fortschritt ("Und sie DREHT sich jetzt sogar schon!") herumposaunt.
Schlimmer als die Omas sind in unserem Fall sogar die Opas, denn die haben ihre eigenen Kinder durch das Berufsleben irgendwie gar nicht so intensiv mitbekommen, wie heute als Großväter.
Ich muss auch oft mit den Zähnen knirschen, und so manches Mal schlucke ich was runter, was mir schon auf der Zunge liegt. Eben weil unsere Eltern nicht mehr die Allerjüngsten sind, haben sie vielleicht auch Angst, das Aufwachsen ihrer Enkelkinder nicht mehr allzulange zu erleben.

Trotzdem bist DU die Mutter und die letzte Entscheidung liegt bei dir. Und wenn du dich nicht gut gefühlt hast in dem Moment, dann hast du auch richtig gehandelt. Nimm deine Mutter in einer ruhigen Minute nochmal an die Seite und erkläre ihr, warum du an dem Tag so gehandelt hast. Vielleicht ist ihr bislang gar nicht so bewusst gewesen, dass es dich stört, wenn dein Baby herumgereicht wird wie ein Wanderpokal (um deiner Mutter mal die Worte aus dem Mund zu nehmen). Immerhin habt ihr euch ja überhaupt blicken lassen und es hatten doch genug Leute die Gelegenheit, dein Kind auch in der Babyschale zu bewundern.

LG Pingumom

4

ICH finde, dass du übertreibst!


Die Oma ist vermutlich stolz wie Oskar. Kannst du das nicht nachvollziehen? Ich finde es immer toll, wie sich ältere und auch fremde Leute über unseren Sohn freuen. #verliebt Gerade der älteren Generation soll man m.E. diese Freude lassen. Es ist so lange her, dass sie selber kleine Kinder hatten.


Aber natürlich bist du die Mutter, die entscheiden. Aber so generell finde ich, stellen sich viele junge Mamas in Bezug auf die Omas echt zickig an. So allgemein gesprochen jetzt ;-)

5

Hallo!

Ich wäre froh, ich könnte mich über meine Mutter ärgern, die meinen Kleinen überall stolz herumzeigen will. Leider ist sie schon vor über 7 Jahren gestorben und durfte nicht Oma werden. :-(

Trotzdem gebe ich Dir Recht: Es ist DEIN Kind und DU bzw. IHR als Eltern müsst entscheiden, was läuft, und was nicht. Und Du solltest ein klärendes Gespräch mit Deiner Mutter führen.

Aber wenn Du das tust, dann vergiss nicht, sie will Dich nicht ärgern, sie ist "nur" eine stolze Oma, die ihren Enkel über alles liebt. Und vielleicht denkst Du kurz an die Mamas wie mich, dann findest Du bestimmt die richtigen Worte, ohne sie zu verletzen.

LG

abbymaus

6

Hallo Maike!

Ich liege gerade lachend in der Ecke #rofl
und kann nur sagen: Willkommen in unsererWelt!
#rofl

Wir haben 2 dieser Exemplare hier....also jeweils Mutter und Schwiegermutter.
Die stehen sich beide in nix nach.
Es gibt da immer so gewisse Untertöne, an denen man merkt, dass sie auf alles und jeden eifersüchtig sind.

Da hilft nur in Ruhe drüber reden.

Mittlerweile gehts und diese Anwandlungen kommen nicht mehr so häufig.
Aber gut, der Kleine ist jetzt 8,5 Monate alt.
Sie freuen sich halt und müssen manchmal einfach etwas gebremst werden.
;-)

Liebe Grüße

Bini

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Ganz spontan fiehl mir nur ein "beim 2ten Kind lachst Du über Dein jetziges Verhalten" ;-)
Ich kann Dich verstehen, ich mag es auch nicht, wenn wildfremde Leute meine Kinder anfassen, aber Deine Mama ist einfach nur stolz und glücklich...
Sie meint das bestimmt nicht so böse wie du es aufnimmst...
Im Moment ist sie einfach ein bißl "high" vor Omagefühlen, aber es wird bekanntlich irgendwann besser...
Also atme (ab und an) einfach mal tief durch und laß 5 gerade sein ;-)
Wünsch Dir alles Gute
LG Andrea

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du übertreibst.

lg