Liebe Eltern,
Unser kleiner Knirps ist jetzt schon 6 Monate alt, die Koliken sind weitgehend überstanden und eigentlich sind wir sehr glücklich und zufrieden mit unserem kleinen Strahlemann.
Das Kind wird rund um die Uhr von der Mama betreut, in diesem Monat auch von mir, da ich in Elternzeit bin. Wir drei leben in purer Harmonie solange unser Racker aktiv beschäftigt wird (mit ihm reden, spielen und vor allem durch die Gegend tragen). Für sich alleine spielen tut er in der Regel nur für wenige Minuten. Wir beide sind wirklich gerne für unser Baby da und es macht uns natürlich sehr viel Freude, uns mit ihm zu beschäftigen. Jedoch fängt er an zu schreien sobald man sich von ihm nur wenige Meter entfernt oder sich in seiner Nähe anderweitig beschäftigt (Buch lesen, Haushaltsarbeiten usw.). Wird er daraufhin beispielsweise aus dem Laufstall gehoben, ist er sofort wieder still, woraus für mich hervorgeht, dass nicht etwa Schmerzen sondern pures Aufmerksamkeitsbedürfnis hinter seinem Schreien steckt.
Meine Frage ist nun, wie ich am besten mit dem Schreien umgehe und ob es hier nette Menschen gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und einen Lösungsansatz haben!?
Soll ich mein Kind schreien lassen oder besser gefragt, muss mein Kind in diesem Alter damit klar kommen können, dass Papa/Mama auch ab und zu mal keine Zeit haben? Kann ich meinem Kind beibringen, sich auch mal für ne gewissen Zeit (30-60 min) selbst zu beschäftigen?
Ich hoffe nun auf den ein oder anderen interessanten Beitrag und bedanke mich schon einmal im voraus für's Lesen.
MFG
Marius
Hilfe! Mein Baby (6 Monate) schreit sobald es nicht bespasst wird
Hallo Marius,
Unsere Tochter hat bis zum Alter von 5,5 Monaten sehr viel geweint und wurde monatelang bespasst, damit sie nicht schreit.
Im Endeffekt kam das Weinen wohl durch Unsicherheit und die Tatsache, dass sie schnell ueberreizt war. Das staendige Beschaeftigen hat sie zwar abgelenkt, hat aber nicht zur Loesung des Problems beigetragen.
Wir haben ihr so gut wie moeglich das Gefuehl vermittelt, dass wir fuer sie da sind, wenn sie uns braucht und haben sie nicht weinen lassen. Wenn die Kleinen sich sicher genug fuehlen, dann spielen sie von selbst alleine. Ich konnte mich keinen Meter von ihr entfernen, ohne Protest zu ernten und sie konnte sich keine Minute selbst beschaeftigen. Mittlerweile spielt sie bis zu einer halben Stunde alleine, geht dann auch mal auf Mamasuche und krabbelt seit vorgestern sogar schon gezielt von Mama weg und zum Spielzeug hin. Abends dagegen ist sie noch total anhaenglich und braucht staendigen Koerperkontakt.
Noch vor einem Monat war da nicht dran zu denken, irgendwelche Haushaltsdinge zu tun, waehrend die Kleine wach ist und jetzt klappts unerwartet gut.
Ich wuerde dem Kleinen einfach die Zeit geben, die er braucht, bis er sich sicher genug fuehlt, zu spielen, ohne Mama und Papa neben sich zu haben. Heisst aber nicht, dass ihr ihn dauerbespassen muesst! Unsere Tochter muss auch mal bei uns / auf uns sitzen koennen, ohne im Mittelpunkt zu stehen, ansonsten waere sie wohl auch schnell wieder ueberreizt, wenn staendig der Focus auf ihr waere.
Ich hoffe, dass dir meine Antwort ein bisschen weiterhilft.
LG Sizzy mit Wirbelwind (7 Monate)
Hallo!
Ich habe zwei Kinder und beide waren in dem Alter so, mein Sohn weniger, meine Tochter dafür umso mehr!
Versuche das Ganze mal aus der Sicht deines Babys zu sehen!
Du bist Hilflos, kannst dicht selbst nicht weg bewegen, kannst dich nicht wehren. Dein einziger Schutz sind deine Eltern, sind diese nicht direkt bei dir, bist du in Gefahr!(Das es wirklich nicht in Gefahr ist, weiß dein Baby nicht, sein Instinkt sagt es ihm so!) Tja, was würdest du nun tun, wenn deine Eltern sich ein wenig entfernen oder Hausarbeiten machen? Du würdest genauso schreien und weinen, weil du einfach Hilflos bist, was die Gefahr anbelangt!
Schon mal an ein Tuch oder eine gute Trage gedacht? Man muss das Kind nicht ständig beschäftigen, aber man kann dem Kind einfach die Gewissheit geben, da zu sein! Euer Kind sucht Nähe und Geborgenheit!
Euer Kind wird noch früh genug lernen, das seine Eltern immer da sind und das es nicht in Gefahr ist, nur jetzt ist es deutlich zu jung dafür! Mit 30-60min allein Spielen kannst du in 2-3Jahren rechnen, aber nicht jetzt!
Schreien lassen habe ich keines meiner Kinder und sie spielen wunderbar eine ganze Zeit völlig allein! Sie haben die Gewissheit, das ich immer da bin, wenn sie mich brauchen! Mit "schreien lassen" machst du einiges kaputt, das Urvertrauen deines Kindes seinen Eltern gegenüber zB. Früher dachten die Leute, sie machen ihre Kinder unabhängiger damit, mittlerweile weiß man, das es mehr schadet als erzieht!
LG Angel mit Lukas 3,5J. und Anna 2,5J.
Guten morgen
Dein Kind versteht noch nicht, dass ihr nur nebenan seid. Es fühlt sich alleine und hilflos und schreit daher nach einem Beschützer.
Erst mit ca. einem Jahr entwickeln Kinder diese Objektpermanenz, so dass sie wissen du bist in der Küche und kommst wieder bzw. das Kind kann hinter her kommen
In den Zeiten jetzt kannst du nur Urvertrauen stärken und uneingeschränkt immer für dein Kind da sein manche Kinder haben ein sehr großes Nähebedürfnis und da lohnt es sich über eine gute (!!!!!) Babytrage nachzudenken. So kann man/frau mit Kind vor dem Bauch oder auf dem Rücken problemlos den Haushalt bewältigen und das Kind ist auch glücklich.
Bitte nicht schreien lassen. Wir haben auch so ein Exemplar zu Hause. Unser Sohn hatte auch Koliken. Als die dann mit 4 Monaten endlich überstanden waren brauchte er trotzdem noch eine Rund um die Uhr Betreuung. Was für mich auch ok ist ... jedoch ist es zuweilen sehr anstrengend. Aber glaub mir, wenn Ihr auf seine Bedürfnisse einght wird es irgendwann besser. Mein Sohn ist jetzt fast 7 Monate. Er kann jetzt schon sehr gut und schnell robben. Dadurch wurde es schon viel besser. Er spielt jetzt auch mal 45 Minuten alleine wenn ich Glück habe. Das ging vorher überhaupt nicht. Unserer will auch die ganze Zeit bespaßt werden. Oft ist der danach dann aber so überreizt, dass er kaum zur Ruhe kommt. Nehmt ihn einfach abwechselnd auf den Arm und singt ihm leise was vor oder so. Ich denke es wird mit der Zeit immer besser. Wenn Ihr ihn weinen lasst wird er das Vertrauen zu Euch womöglich verlieren und alles wird noch schlimmer. Wobei ich unseren auch ab und zu mal ein paar Minuten meckern lasse. Aber das ist dann wirklich so ein frustriertes Meckern und kein weinen. Den Unterschied hört man in dem Alter ja. VIel Grlück mit Eurem Sonnenschein! LG
Hallo Marius,
HIER! Ich habe auch so ein Exemplar zuhause
Selbst Säuglinge haben halt schon ihr ganz eigenes Temperament.
Er ist nun übrigens fast 8 Monate alt, wird immer mobiler und beschäftigt sich nun auch schon mal alleine (gerade räumt er seine Spielzeugkiste aus ). Es wird also besser Allerdings sollte man bei so einem Kind wohl in den nächsten Monaten nicht erwarten, dass es sich mehrere Stunden mit sich selbst beschäftigt. Das tun aber auch die WEnigstens und die, die es tun, entwickeln sich (so beobachte ich es jedenfalls in meinem Umfeld) sehr stark verzögert. Zumindest wenn zu so einem ruhigem Temperament auch noch recht faule Eltern dazu kommen.
Ich habe immer auf sein Schreien reagiert, weil ich es wichtig finde, ihm zu zeigen, dass seine Bedürfnisse wichtig sind und er sie auch mitteilen darf.
Bespaßt habe ich ihn aber eher selten. Stattdessen habe ich ihn einfach in das Tragetuch oder eine Tragehilfe gesetzt (mit 6 Monaten auch schon auf meinen Rücken). Da war er immer super zufrieden, hat alles mitbekommen und ist sogar einfach zufrieden eingeschlafen, wenn er müde war. Wenn wir gegessen haben, hat er meist auf dem Schoß von uns gesesse.
Manche Kinder brauchen wirklich sehr viel Kontakt zu ihren Bezugspersonen und wollen alles mitbekommen, was aber nicht heißt, dass ihr die ganze Zeit mit ihm spielen müsst.
Hallo,
ich bin da auch immer hin und hergerissen. Ich finde vor allem die Definition von "schreien lassen" schwierig. Meiner möppert halt wie blöde und er ist einfach sehr sehr unzufrieden, wenn er nicht auf den Arm kommt. Aber ich will ihn weder ständig sofort hochnehmen, wenn er meckert noch ihm antrainieren, dass er erst schreien muss, um dann doch hochgenommen zu werden. Babys sind ja aber auch durchaus lernfähig! Ich denke, sowohl in die eine (immer auf dem Arm) als auch in die andere (sich beschäftigen können). 30-60 min. ist allerdings wirklich eine hohe Anforderung! Ich glaube, dass immer auf dem Arm nehmen ist in den ersten Wochen auf jeden Fall richtig, aber mit 6 Monaten kann man den Babys auch MAL etwas zumuten oder um es positiv auszudrücken etwas ZUTRAUEN. Aber bei der Diskussion "immer auf dem Arm oder nicht" werden sich ewig die Geister scheiden. Ich versuche da MEINEN Weg mit dem Baby zu finden, aber wir sind da auch noch auf der Suche nach dem Königsweg .
Liebe Grüße,
Dorfkind78
hi Marius,
bist ja hier heute der Quotenmann
Ich finde es normal, dass sich ein 6 Monate altes Baby nicht lange allein beschäftigen kann. Aber ich finde auch, dass es es lernen sollte und somit ständig Phasen durchlaufen soll, in denen es sich selbst beschäftigen sollte.
Meine Kinder waren oft schon zufrieden, wenn sie mir bei der Hausarbeit zusehen konnten und dabei auf dem Boden auf ihrer Decke oder im Laufstall lagen, vielleicht ein Spieltrapez über sich hatten und mich hin und her flitzen sahen. Mich die ganze Zeit aktiv mit ihnen zu beschäftigen, hätte ich gar nicht gekonnt, denn die Hausarbeit (und später das größere Kind) machen sich ja auch nicht von selbst
Mein Rezept also: bespielt ihn aktiv zu bestimmten Zeiten (vorzugsweise immer dann, wenn er anders nicht mehr zufrieden ist, also z.B. wenn er vermutlich bald müde werden wird), übt mit ihm die Selbstbeschäftigung (mit für ihn attraktivem Spielzeug) und steigert die Zeit der Selbstbeschäftigung kontinuierlich. Lasst ihn teilhaben an euren Aufgaben, also lasst ihn zusehen/dabei sein.
Viel Spaß in deiner Elternzeit - genieße sie!
LG
cori