Paracetamol vs Ibuprofen / Experten?

Hallo ihr lieben,

ich habe einige Fragen zu den o.g. Wirkstoffen.

-Warum wird vorwiegend Paracetamol für Babys verordnet?
-Warum wurde die Dosierung in den letzten Jahren verändert (früher von Anfang an 125mg, ab 1. Geb 250mg/ heute erst 75mg, später 125mg), bzw. ist die Dosierung schon einmalig zu viel oder erst, wenn man die Abstände verkürzt?
-Warum wird Paracetamol vielfach kritisch bewertet (hier öfter gelesen)?
-Es funktionieren doch beide Wirkstoffe gleich (fiebersenkend/schmerzbekämpfend),oder?

Was verwendet ihr, in welcher Dosierung und warum?

LG
Sheep

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Hi,
meine ganz persönliche Erfahrung: bei dem einen wirkt das eine besser, bei dem anderen das andere. Ich kenne Eltern, die einen Wirkstoff überhaupt nicht mehr verwenden, weil er eben nichts bringt.

Bei uns hat es von Paracetamol zu Ibuprofen gewechselt, weil unsere beiden aus dem Zäpfchen-Alter raus sind (bzw. das nur unter lautstarkem Protest noch klappt) und ihnen der Ibuprofen-Saft besser schmeckt. Und die Wirkung als Schmerzmittel erscheint mir bei Ibu bei unseren beiden besser - als Fiebermittel habe ich das bisher extremst selten eingesetzt, beides. I.d.R. lasse ich fiebern, wenn nichts anderes als grund für Medikamente dazu kommt.

Man sollte sich UNBEDINGT an die Dosierungsvorschriften handeln, und zwar sowohl an die der Einzeldosis als auch an die zeitlichen Abstände und HÖchstdosis in 24 Stunden. Paracetamol überdosiert ist ein Lebergift, mit dem man sich bei Einnahme entsprechender Mengen und ohne ärztliche Hilfe wohl ziemlich problemlos (aber wohl nicht sehr angenehm...) umbringen kann. Es ist nicht grundlos immer mal wieder die Rede davon, das Zeug verschreibungspflichtig zu machen. Ob auch schon in Baby-Dosierung oder erst ab 500mg ist eine andere Frage. Die noch recht junge Regelung, dass max. 10.000 mg/Packung verkauft werden dürfen (daher die Reduzierung der üblichen Packungsgröße der 500er von 30 auf 20 stück) ist als Schutz vor Überdosierung eigentlich ziemlicher Schwachsinn. Muss man halt 5 apotheken abklappern statt 3, um auf eine entsprechende Menge zu kommen. Wird sicher viele Leute daran hindern (Ironie!).

Paracetamol wird einfach seit einigen Jahren sehr viel kritischer betrachtet, und die Dosierungsänderung sind m.W. nach die Lehre daraus und aus Beobachtungen und ERfahrungen mit diesem Medikament.

Ibuprofen ist auch kein Bonbon. Bei Erwachsenen kenne ich z.B. das Risiko einer Erhöhung vom Schlaganfall- oder Herzinfarktrisiko. Was genau einmalige Überdosierung bedeutet oder bedeuten kann - keine Ahnung.

Wir nehmen wie gesagt im Fall der Fälle Ibuprofen Saft (unsere beiden sind ja inzwischen auch aus dem Kleinkindalter raus) und dosieren eigentlich sogar immer niedriger als erlaubt. Und das hat bisher immer ausgereicht (Standardfall bei uns sind Ohrenschmerzen).

Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass bei beiden Sachen ein Arztbesuch (gerade im Babyalter) unbedingt angeraten ist. Also dann, wenn man meint dass das baby so krank ist, dass es ein solches Medikament benötigt.

Viele Grüße
miau2

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"Die noch recht junge Regelung, dass max. 10.000 mg/Packung verkauft werden dürfen (daher die Reduzierung der üblichen Packungsgröße der 500er von 30 auf 20 stück) ist als Schutz vor Überdosierung eigentlich ziemlicher Schwachsinn. Muss man halt 5 apotheken abklappern statt 3, um auf eine entsprechende Menge zu kommen. Wird sicher viele Leute daran hindern (Ironie!)."

Ich glaube, so schwachsinnig ist das nicht. Es geht ja nicht um die absichtliche, sondern um die versehentliche Überdosierung. Da Paracetamol sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit für Mama und Kind immer DAS Mittel der Wahl war/ist, empfinden viele es eben als ein vollkommen harmloses Medikament. Und von einem harmlosen Medikament kann man ja ruhig etwas mehr geben, hilft ja so gut. Ich denke, hier soll diese Neuregelung greifen, bei den Leuten, die sorglos und leichtsinnig mit Medikamenten umgehen. Freiwillig bringt sich doch bestimmt niemand auf diese Weise um, oder?

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Hi,
aber ist es bei der unabsichtlichen Überdosierung und dem vorschnellen Umgang damit wirklich soooo relevant, ob ich dafür eine Packung mit 20 oder 30 Stück drin zu hause habe? DANN düfte es höchstens in Packungen mit Tageshöchstdosis verkauft werden.

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass das in der apotheke irgendwie kommuniziert wurde beim Kauf. Da gabs halt einfach ab einem bestimmten Datum nur noch die kleinere Packung. Ohne besondere Warnung oder ERklärung. Und da man es als Verbraucher ja heutzutage schon gewohnt ist, dass Packungen kleiner werden (und Preise dann i.d.r. gleich bleiben ;-)) - warum sollte das bei Medikamenten anders sein?

Dass es irgendein Versuch sein soll, Überdosierungen (sei mal dahingestelle ob absichtlich oder unabsichtlich - immerhin ist es ein frei verkäufliches spottbilliges Mittel, mit dem man sich da ins Jenseits befördern kann...) zu vermeiden ist eine Sache, die uns ein Sani im Erste-Hilfe-Kurs erzählt hat. Nicht der Apotheker beim nächsten Kauf. Es ist auch nur eine Vermutung meinerseits, dass er recht haben könnte und das der Grund sein soll.

Für mich ging das an jedem Ziel, einen sichereren Umgang mit dem Zeugs zu schaffen vorbei.

Und: auch heute noch wird es weitestgehend bedenkenlos als "Mittel der Wahl" an schwangere, stillende abgegeben - oder eben für Babys. Ärzte - Fachärzte, erfahrene Gynäkologen aus Kliniken - die vor der Anwendung in der Schwangerschaft warnen weil es HInweise auf mögliche Probleme beim Baby gibt bzw. erhöhte Risiken für bestimmte Sachen werden totgeschwiegen, dass es keine entsprechenden Studien gäbe o.ä. (ja klar, mit Schwangeren werden ja auch viele Medikamentenstudien gemacht...). Mein Apotheker hätte zwar Bedenken gehabt, wäre ich ohne Rezept mit der Frage nach einem Hustensaft für ein kleines Baby zu ihm gekommen (und hätte sofort geraten, zum Arzt zu gehen) - aber paracetamol-Zäpfchen (oder Ibuprofen-Saft) - keine Frage, die gibts ohne rückfrage oder gar den Hinweis, dass ein Arztbesuch angeraten wäre. Zumindest meistens, einmal wurde mir gesagt, dass Kranke Babys aber zum Arzt gehören und nicht in die "Therapie" mit OTC-Mitteln.

Oder die immer noch massenweise vertretenen Kinderärzte, die das Zeugs einfach mal so vorsichtshalber vor Impfungen verschreiben (und damit vorschnelle Anwendungen erst recht provozieren).

Ne, geklappt hat die Sensibilisierung m.E. nach nicht wirklich für dieses Mittel.

Viele Grüße
miau2

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Hallo

also ich würde dir raten einfach mal einen Apotheker/in zu löchern, diese können dir da wirklich gute Antworten liefern #pro

Ich hatte meiner Kleinen auch immer ben-u-ron gegeben und wunderte mich, dass das absolut keine Wirkung zeigte - aber auf Nurofen ist das Fieber runter gegangen - komisch!

Daher gebe ich meiner Kleinen nur noch Ibuprofen (wenn es nötig ist)

LG

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Für kleine Zwutschels ist Paracetamol das Medikament der 1. Wahl, da es auch ab 3kg Körpergewicht zugelassen ist.
Ibuprofen ist dagegen erst ab einem Körpergewicht von 6 kg zugelassen.
Paracetamol ist ziemlich lebertoxisch und steht im Verdacht Allergien auszulösen, deshalb sollte man es generell nur nach ärztlicher Verordnung einsetzen und auch nur nach Dosierungs-Vorschrift.
Und ja, beide Medikamente wirken fiebersenkend und schmerzlindernd.

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Hi,

ich stehe Paracetamol sehr skeptisch gegenüber. Es ist bekannt, dass es - würde es heute neu zugelassen werden - keine frei verkäufliche Medikation mehr wäre sondern eine verschreibungspflichtige. Und das nicht ohne Grund. Paracetamol schlägt stark auf die Leber - insbesondere schon dann wenn man es geringfügig überdosiert. Darum ist bei mir Ibuprofen das Mittel der Wahl. Ich denke es wird schlichtweg häufiger verschrieben weil es früher das absolute Mittel der Wahl war und viele da noch nicht umgedacht haben. Mittlerweile gilt Ibu ja auch als Mittel der Wahl für stillende Mütter - deutlich vor Paracetamol was vor einigen Jahren noch undenkbar war. Für ganz kleine Zwerge ist Ibu jedoch nicht zugelassen.

Im Wirkstoff sind sie ähnlich aber nicht identisch. Ibuprofen wirkt zudem entzündungshemmend.

Ich verwende grundsätzlich nur Säfte dieser beiden Wirkstoffe - schon von ganz klein an. Einfach weil ich festgestellt habe, dass in den meisten Fällen schon die Hälfte der Dosierung vollkommen ausreichend ist. Und da pumpe ich meine Kids nicht unnötig voll sondern dosiere vorsichtig und möglichst gering. Das geht bei Zäpfchen nicht. Wie gesagt ist Ibuprofen für mich das Mittel der Wahl. Dennoch verwende ich auch Paracetamol wenn ich mehrere Medikamentengaben hintereinander habe. Dann wechsele ich ab um die Organe zu entlasten. Aber für eine Einzeldosis nehme ich ausnahmslos Ibuprofen.

Liebe Grüße
Ina #winke

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Prinzipiell ist weder Paracetamol noch Ibuprofen harmlos.

Paracetamol wirkt lebertoxisch. Das Tückische ist, dass der Grad zwischen therapeutischer und toxischer Dosis sehr schmal ist.

Ibuprofen fördert Magenblutungen und Herzinfarkte.

Es stimmt jedoch, dass Paracetamol, obwohl es als einziges fiebersenkendes Mittel bei unter 6 Monate alten Kindern eingesetzt werden darf, zwischenzeitlich in den Verdacht geraten ist, Asthma zu fördern und bei Schwangeren zu Fehlbildungen der Babys zu führen. Abschließende Studien stehen aber noch aus.

In der Gesellschaft ist jedoch der Irrglaube weit verbreitet, dass Medikamente, die rezeptfrei zu erhalten sind, nicht gefährlich sein können. Das ist eindeutig falsch. Trotzdem wird sich daran nichts ändern...

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Hallo!

Generell ist es so, dass beide Medikamente fiebersenkend und schmerzbekämpfend sind, wobei i.d.R. Paracetamol besser gegen Fieber, Ibuprofen besser gegen Schmerzen wirkt. Allerdings ist das individuell ein wenig unterschiedlich.Ibuprofen ist außerdem ein entzündungshemmendes Medikament.

Die Dosisreduzierung für Säuglinge beruht vermutlich darauf, dass die Leber- und Nierentoxizität früher wohl unterbewertet wurde. Wie schon geschrieben wurde, sind ja mittlerweile nur noch 20Tbl. a´500mg frei verkäuflich, da Paracetamol in höheren Dosen tödlich sein kann. (@ miau2: Es gibt einfachere Arten, sich umzubringen, als 2 Packungen Paracetamol zu schlucken, von daher wird sich wohl kaum einer die Mühe machen.)

Aber vor allem aufgrund der starken Lebertoxizität wird Paracetamol gerne im Wechsel mit Ibuprofen gegeben, wenn das Fieber sonst nicht in den Griff zu bekommen ist. (Die tödliche Dosis von Paracetamol ist bei einem Kind 125mg/kg Körpergewicht. Das wäre bei einem Säugling von 6kg 750mg; bei Ibuprofen liegt die letale Dosis übrigens bei 636mg/kg Körpergewicht. Wenn sich ein Erwachsener mit 60kg Körpergewicht damit umbringen will, müsste er ca. 50 800er Ibu nehmen oder eben 100 400er).

Liebe Grüße!

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Bei beiden wäre ich vorsichtig was den Umgang betrifft. Schau mal meine VK, das ist zum Teil das Ergebnis einer übermäßigen wenn auch notwendigen Ibuprofen Nutzung.

Es ist bekannt, dass Paracetamol auf die Leber geht. Man kann aber gleichzeitig auch die Kinde schon mit pflanzlichen Präparaten die Leber zu unterstützen.

Der Rest wurde schon gesagt.