Hallo Zusammen
Seit der Geburt meines 2. Sohnes (6 Monate) leider ich an einer schweren postpartalen Depression. Ich bin nur noch traurig, habe keine Energie mehr, habe oft das Gefühl nichts für meine Kinder zu empfinden...
Jetzt hat mein Arzt gesagt, ich solle abstillen und ein Psychopharmaka nehmen, damit es mir endlich wieder besser geht. Ich bin aber total traurig, denn das Stillen ist eigentlich das, was uns noch am meisten verbindet.
Hat jemand von Euch ähnliches erlebt? Wann wurde es besser? Musstet ihr auch Medikamente nehmen oder habt ihr eine Therapie gemacht? Und wie hat euer Mann reagiert. Mein Mann versteht mich leider übrhaupt nicht und wir haben nur noch streit.
Danke für eure Antworten!
Karin
Hat/hatte auch jemand eine postpartale Depression?
Hi,
also ich kann dich voll verstehen. Es klingt zwar jetzt echt hart, aber ich würde dir das gleiche wie dein Arzt empfehlen. Ich habe ähnliche durch lebt wie du jetzt.Ich mußte Medikamente nehmen. Bei mir war es so das wenn es Abends dunkel wurde habe ich die Hölle auf Erden erlebt. Zuwenig geschlafen, Angstzustände konnte mich nicht um mein Kind kümmern, habe mich nur noch mit meinem Mann gestritten. Dann meinte mein Arzt es wäre besser jetzt Medikamente zu nehmen sonst ginge ich irgendwann zu Grunde an der Situation. Ich hab dann auch irgendwann eingewilligt und Medikamente genommen. Dann hat das ganz noch zwei Tage gedauert und es wurde echt besser. Das ist jetzt nur meine Seite die ich dir erzählen kann, was du letzlich machst bleibt dir überlassen. Ich drücke dir nur die Daumen das es besser wird und du wieder etwas für deine Kinder,deinen Mann und vorallem für DICH empindest.
Gruss
Yvonne und Mara ( 09.01.06 )
Hallo Karin,
ich hatte keine postpartale Depression, aber eine andere. Ich musste sehr lange ein Antidepressivum nehmen, war 8 Wochen in einer Klinik und danach noch 2 Jahre ambulant in Psychotherapie.
Ich kann dir nur raten, nimm ein Medikament! Du wirst sehen, es geht dir dann sehr bald viel viel besser! Antidepressiva machen auch nicht süchtig und verändern nicht deine Persönlichkeit. Du wirst dich einfach nur wieder "normal" fühlen.
Vielleicht solltest du dir auch eine Psychologin oder einen Psychologen suchen. Es tut gut, wenn man jemanden zum reden hat.
Momentan kommt es dir so vor, als ob das Stillen das einzige ist, was euch verbindet. Aber wenn du Medikamente nimmst, dann gehen deine schlechten Gefühle weg. Dann kann dich viel viel mehr mit deinen Kindern verbinden. Das ist wichtiger.
Was du auch wissen solltest ist, dass sich Depressionen wenn sie unbehandelt bleiben, auf die Kinder übertragen können. Ich habe meine Depression damals von meiner Mutter geerbt. Sie war depressiv als ich ein kleines Kind war und hat nichts dagegen unternommen. Aber Depressionen sind sehr gut heilbar.
Hör auf deinen Arzt!
Ich wünsch dir alles alles Gute!
Liebe Grüße, Camille
Hallo Karin,
auch ich leide seit der Geburt von Felix vor 9 Monaten unter einen schweren postpartalen Depression. Es gibt leider keinen anderen Weg als Antidepressiva. Ich kann Dich gut verstehen, wenn Du lieber stillen willst. Aber was nützt es Dir, wenn Du stillst aber ein psychisches Wrack bist und Dein Kind nicht richtig annehmen kannst? Ich bin auch durch die Hölle gegangen. Erst jetzt, mit Hilfe von Antidepressiva, Psychologin und Heilpraktikerin geht es mir wieder gut. Ich bin noch nicht ganz über dem Berg aber die Tiefs werden immer seltener. Ich kann Dir nur dringend die Internetseite www.schatten-und-licht.de empfehlen. Das ist eine Seite, die sich ausschließlich mit postpartalen Depressionen beschäftigt. Dort findest Du Listen mit Ärzten, Psychologen etc. die auf diesem Gebiet spezialisiert sind. Ich wüsste nicht, wo ich ohne diese Hilfe heute wäre. Erst jetzt, nach 9 Monaten, fange ich an, meinen Sohn richtig lieben zu können.
Bitte geh mal auf diese Seite und suche Dir dort Hilfe!!
Ganz liebe Grüße
Claudia + Tim (13 Jahre) + Felix (9 Monate)
Du kannst mich auch gerne über meine VK anmailen