Hallo Ihr Lieben!
Im Moment ist Joana so furchtbar schwierig und das Mama-sein macht mir seit ein paar Tagen überhaupt keinen Spaß mehr.
Ich schäme mich wirklich dafür, dass ich derzeit so denke. Aber was soll ich machen?
Aber ich fange mal vorne an:
Wir hatten einen schweren Start. Die Herztöne unsere Maus fielen unter der Geburt ab, da ich schon zu lange in den Wehen lag. Sie wurde per Kaiserschnitt geholt. Das Krankenhauspersonal war schrott (sorry). Ich bin sicher dass ich sie sonst auf normalem Wege entbunden hätte. Mit drei Wochen hatte Joana einen Atemstillstand (wahrscheinlich ein abgewendeter SIDS-Fall). Wir waren 10 Tage im KH und sie hat jetzt einen Monitor. Es war eine schlimme Zeit.
Joana war die ersten vier bis fünf Monaten das absolute Schreikind und schlief so gut wie nie. Da ich den Verdacht hatte, dass sie KiSS hat, stellte ich sie diesbezüglich dem KiA vor (eigentlich ist er offen für die Diagnose KISS). Aber er bestätigte meinen Verdacht nicht. Also haben wir gelernt mit der Schreierei umzugehen. Irgendwann aber konnte ich einfach nicht mehr und habe einen Termin bei einem Orthopäden gemacht, der tatsächlich Verspannungen feststellte die auf KISS zurück zu führen waren. Sie bekam (und bekommt) Krankengymnastik nach Bobath und wir waren beim Osteopathen. Von da an lief es wirklich super und endlich konnte ich mein Mama-Glück richtig genießen. Dann kam die erste Bronchitis, sofort nach zwei Tagen Gesundheit die zweite.... Jetzt war sie eine Woche gesund und hat ein ein paar Tagen wieder Schnupfen.... Außerdem scheint sie in einem Entwicklungsschub zu stecken und Zähne zu bekommen. Sie quängelt und meckert den ganzen Tag - egal, was ich mache. Ich kann es ihr einfach nicht recht machen. Ich fühle mich so mies - als Versagerin. Sind wir unterwegs lacht sie immer. Jeder sagt "was für ein freundliches Kind". Aber zu Hause.....sobald wir die Tür reinkommen geht es los.
Sie isst schlecht vom Löffel, zappelt beim Trinken, schläft höchstens 30 Minuten am Tag und in der Nacht vielleicht mal 10 Std mit einigen Unterbrechungen. Sie steht morgens mit uns auf (gegen 5:30 Uhr) und ist oft bis abends 19:00 Uhr wach. Nichts bringt sie so wirklich zum Schlafen. Sie hasst es...und wir haben schon so viel ausprobiert. Das zu Bett gehen abends klappt dagegen meistens problemlos *dreimalaufholzklopf*. Allerdings wird sie nach 30 Minuten IMMER wach und zaubert dann rum bis sie wieder einschläft. Sie hat noch nie richtig durchgeschlafen. Ich liebe meine kleine Maus wirklich sehr, aber im Moment wird es uns sehr schwer gemacht. Ich sehe sie im Moment leider lieber schlafend als wach. Normal ist das sicherlich nicht, oder? Ich möchte mein Mama-Sein doch auch wieder genießen können. Aber im Moment macht es wirklich keinen Spaß. Es kommt einfach nichts zurück von ihr. Ich mache den Kasperle vor ihr und sie meckert oder zickt mich richtig heftig an (so mit knallrotem Kopf, steifmachen, Zickenschreie etc.) Zischendurch haben wir ein paar lichte Momente. Sie tun soooo gut. Aber grundsätzlich ist es schwierig mir ihr. Was mache ich denn falsch? Mein Mann ist auch ratlos - bei ihm ist sie nicht anders. Wir sind doch keine schlechten Eltern. Sie bekommt Aufmerksamkeit soviel sie will, kuscheln mag sie nicht - lieber Toben. Wir unternehmen genug mit ihr (je öfter wir unterwegs sind, desto ausgeglichener ist sie). Sie wird regelmäßig gefüttert (ein Kampf), gewickelt (Gezicke), gebadet (Gemeckert beim anschließenden Anziehen), bespielt (2 Min., dann muss Abwechslung her), spazieren gefahren (auch dann schläft sie nicht)...wir singen und reden mit ihr, lesen ihr vor...Alles...und alles scheint verkehrt zu sein. Sie ist irgendwie immer unglücklich. Warum? Organisch scheint alles gesund zu sein. Ist sie vielleicht ein Pessimist? Mein Mann ist auch leicht pessimistisch veranlagt. Klingt vielleicht doof...aber vielleicht Vererbung!?
Ich habe Angst, dass es nie besser wird. Kennt Ihr das? Berichtet mir doch mal von Euch.
Vielleicht habt Ihr auch ein paar aufmunternde Worte für mich!?
Und bitte denkt nicht, ich möchte mein Kind hier schlecht machen. Sie kann ein so süßer Sonnenschein sein und natürlich lieben wir sie abgöttisch. Wir möchten sie nicht mehr missen, aber wir wünschen uns ein bisschen mehr Harmonie, wenn man das so nennen kann.
LG Yvonne mit Joana *08.09.2005
PS: Depressionen habe ich nicht. Denn wenn Joana mal einen guten Tag erwischt hat (kommt ab und an auch mal vor) geht es mir wirklich spitze. Ich kann nur dieses Gemecker und Gejammer nicht mehr hören
Im Moment macht mir das Mama-sein keinen Spaß :-( *sorry, sehr lang*
Hallo Yvonne,
laß dich mal drücken.
Jede Mama darf solche Gefühle haben. Du bist nicht die Einzige, die in schwierigen Situationen so denkt, besonders, wenn es das Kind einem nicht "dankt" was man alles veranstaltet um es zufrieden zu stellen.
Ich zitiere jetzt mal hen71, da sie mir mit einem Satz direkt aus der Seele gesprochen hat:
"Ich gehörte nicht zu den Mamas die denken: Und wenn er/sie lächelt ist alles wieder gut."
"Manche merken erst nach zwei Jahren, was sie für einen Goldschatz ins Haus bekommen haben."
Soll heißen, manchmal kann man die Babyzeit einfach nicht genießen, so wie ich, weil ich meine Aufmerksamkeit ständig teilen muß... und erst später, wenn die Zwergis aus dem gröbsten raus sind, dann wirds richtig lustig.
Wenn ich jetzt sauer bin auf meine Kinder, weil ich mich zum Hampelmann mache und sie mich trotzdem nur anbrüllen, denke ich daran, daß sie irgendwann soweit sind, daß wir uns auch mal "unterhalten" können.
Ich schätze durch die schwierige Zeit mußt du durch... aber leg dir ein paar positive Gedanken zurecht. Irgendwann muß das ja mal aufhören.
Bis dahin... wacker bleiben.
Liebe Grüße Jana + +
Ich kann Dich gut verstehen!
Mein Sohn ist am 6.9.05 geboren und war bisher das tollste und liebste Kind der Welt.
Zurzeit ist es auch etwas anders, abgesehen von seinen lichten Momenten , die eigentlich immer noch recht häufig vorkommen, ist er mir manchmal richtig unsympathisch.
Er jammert und meckert, manchmal ohne erkennbaren grund. Ich denke es ist ein Schub und/oder Zähne und wird wohl (hoffentlich!!!!) bald vorbei sein.
Lieben gruß bw
Hi,
mein Posting liegt unter "Erziehung" und heißst "Knapp 1 Jahr und schreit mich nur an".
Habe ich gestern reingesetzt. Ich versteh Dich ja so gut. Vielleicht liegts ja am WEtter . Einen Tag kalt, den anderen warm. Das haut uns doch schon um, wie soll es da einem kleinen Zwerg gehen??? Habe ich gerade im Moment aufgestellt die Theorie....
Bin eben auch am Überlegen, es kann doch nicht sein, dass man die ganze Zeit nur Unterwegs ist damit der Wicht zufrieden ist!?!?!
Ich habe ihn eben ins Bett gesteckt und meinen Mann in der Arbeit angerufen und mich ausgeheult. Und ich schwöre ich habe echt geheult. Bin auch total fertig....
Mein Vorteil ist allerdings, dass meiner eigentlich immer total leicht zum Haben war.
Ich wünsch Dir ganz, ganz viel Kraft und schöne Momente zum Auftanken. Bleib stark. Vielleicht wird es besser, wie eine meiner Vorrednerinnen sagte, wenn man sich dann unterhalten kann mit den Minis.....
Grüße
Marion
Hallo Yvonne,
meine Maus ist einen Monat jünger wie deine, aber ich kenne das was du beschrieben hast nur zu gut. Sie hatte eine Woche in der ich mein Baby nicht mehr erkannte. Stella ist ein sehr ausgeglichenes Kind, weint kaum, schreit nur beim Anziehen, vollsten Windeln oder Hunger, ansonsten quakt sie mal ein bissel und das wars denn auch. Aber so 10 Tage lang ging nichts mehr, nur noch Genöle, Gemecker, nichts hat sie zufrieden machen können. Rauf auf den Arm, sofort wieder runter, aber nur unter Geschrei. Hinlegen, ja, nein, weissnicht, essen genauso. Ich war einfach nur noch am Ende und froh wenn es gegen 19 h ging und ich wusste, gleich, gleich ist Ruhe.
Ich hatte die gleichen Zweifel wie du, und ich denke, das ist normal. Jede Mama mancht das mal durch, vielleicht sogar öfter.
Aber der Knaller an der Sache ist, dass ich meine Maus wiederhabe seitdem ich ihr so ne Bernsteinkette gekauft und umgemacht habe. Ich war ja nie von sowas begeistert, und vielleicht ist es auch einfach nur ein Zufall, dass die Verwandelung in meine alte Stella, die jetzt wieder ein wenig mehr kann, mit dem Kauf der Kette zusammen fiel, aber ich bilde mir ein, es hilft! Lach.
Gestern hat mich mein Kind zum ersten Mal von sich aus gedrückt. Ich hab geheult vor Glück weil sie ihre kleinen Patschehändchen um meinen Hals legte und mich zu sich gezogen hat!!!
Kopf hoch, es geht auch bei euch ganz sicher bald wieder aufwärts. Aber solche Momente, Gefühle und Gedanken sind nichts verbotenes, obwohl ich das schlechte Gewissen auch ganz gut kenne. Bin ja nur froh, dass es nicht nur mir so geht.
Viele liebe Grüße
Eva mit Stella