Hallo zusammen,
mein Sohnemann hat immer mal ein bisschen gemotzt oder sich kurz "aufgeregt" wenn mal etwas nicht so lief wie er es gerne gehabt hätte, das ist ja auch völlig okay. Aber jetzt bin ich gerade etwas überfordert muss ich zugeben...
Seit 2 Tagen zeigt er seine Wut über etwas sehr intensiv. Beispiel: er holt sich etwas was er eigentlich nicht haben darf, ich nehme es weg, da wird gebrüllt, der Kopf wird rot und die Füsse stampfen. Eben ging das so mit seinem Brei. Er hatte HUnger, ich habe ihn gefüttert, er fing an mit den Händen darin rum zu batschen, ich habe nein gesagt und den Brei weg getan, ach herrje, da ging es los. Habe dann kurz gewartet, ihn etwas beruhigt und dann weiter gefüttert.
Das geht jetzt andauernd so. Immer wenn ich ihm etwas weg nehme, oder nein zu etwas sage flippt er so aus. Ich bin so erschrocken darüber, weil er davor so lieb war und ruhig. Jetzt weiß ich nicht, wie ich mich richtig verhalten soll.
Natürlich habe ich im Internet so einige Artikel gelesen. Aber einer sagt dies, der nächste das. Deshalb die Frage an euch: Wie ist eure Erfahrung? Was tut ihr? Lässt man das Kind ausflippen und beruhigt es dann? Irgendwie hat man so Angst, dass man sich ein kleines Teufelchen erzieht
Über Antworten würde ich mich echt freuen. Er ist mein 1. Kind und ich will ja auch nichts verkehrt machen. Meistens liest man, dass es normal ist und das man es nicht unterdrücken soll, weil er ja lernen muss die Wut zu kontrollieren. Ich will nur nicht, dass er denkt "aah, ich muss schreien, dann bekomme ich was ich will".
LG Diana
8 1/2 Monate alter Sohn hat vermehrt Wutausbrüche :o(
Geht uns gerade genauso... bin gespannt auf die Antworten...
Hallo!
...es kommt darauf an...
Ich mach es so, dass ich zunächst einmal MICH bei jeden "nein" frage, ob dieses nein wirklich sein muss. Nein muss sein, wenn:
- das Kind sich verletzen könnte
- etwas wertvolles kaputt gehen könnte (dazu zählt auch Flecken bekommen, die nicht mehr zu entfernen sind)
- es etwas ist, was ich nicht wegstellen oder sperren kann (Fernseher zB)
Somit hab ich schonmal gut 50% der Wutausbrüche gespart, denn oft ist es die eigene Bequemlichkeit, weil die wertvolle Armbanduhr doch rumliegt oder kein Lätzchen über den schönen selbstgestrickten Pulli gebunden wird.
(Ich bin zwar durchaus der Meinung, dass man nicht gar alles wegräumen kann und auch nicht sollte, weil die Kinder ja auch lernen müssen, dass es Sachen gibt, die gefährlich, empfindlich oder Mamas und Papas Eigentum sind, aber ich finde es auch nicht gut, wenn man den Kindern den ganzen Tag nur "nein" sagt.)
Wenn ein nein wirklich unumgänglich ist, weil sie zB gerade dabei sind. mit ihrem Kopf die Spiegeltür des Kleiderschranks zu zertrümmern, dann sage ich nicht nur nein, sondern versuche es zu begründen: das macht aua (wenn es kaputt geht ... weil es aus Glas ist und zerbricht) Je älter die Kinder, desto beser kann man es erklären. 8 Monate ist natürlich früh, aber es ist gut, wenn man es sich gleich angewöhnt. Und die Kleinen verstehen mehr als wir glauben.
Und in der Regel finde ich dann trösten angesagt: Ich verstehe, dass Du das gerne ausprobieren möchtest, aber...blabla usw.
Zu dem Beispiel mit dem Brei: Folie unter den Tisch legen, alte Klamotten anziehen und machen lassen! Mit Besteck essen müssen sie eh lernen, warum nicht damit anfangen? Und wenn Dir Brei auf Dauer zu mühselig ist (kann ich verstehen), dann gib ihm gedämpfte Gemüsesticks u.ä. in die Hand.
Ansonsten konsequent sein: Was heute verboten war (gegen den Fernseher hauen) darf nicht morgen unkommentiert bleiben, nur weil gerade die beste Freundin am Telefon ist.
Lg
abbymaus
Vielen, vielen Dank, das hast Du ganz toll geschrieben und ich denke, dass Du Recht hast. Zuviel nein ist nicht gut und ihm alles aus der Hand zu nehmen und zu helfen ist auch blöd. Er wird halt jetzt selbständiger, daran muss man sich als Mama auch erst gewöhnen. Er flippt aber auch aus, wenn ihm etwas nicht gelingt. Er kann noch nicht krabbeln, er kann sich nur rückwärts schieben. Nun liegt etwas vor seiner Nase, er kommt nicht dran und dann wird er sowas von böse... Ich habe ihm dann auch mal geholfen, aber er soll es ja auch mal selbst probieren. Das ist jetzt nur wieder ein kleines Beispiel, aber ich denke im Prinzip hast Du mit Deiner Antwort vollkommen Recht. Ich versuche auch mal an mir zu arbeiten
Ja, das ist natürlich wieder eine andere Situation, auch Wut, aber eben nicht, weil Mama was verbietet, sondern weils nicht klappt. Zum Teil müssen sioe da leider echt durch, das Krabbeln lernen (laufen etc...) können wir ihnen nicht abnehmen. Aber auch da kann man ein bißchen trösten oder auch anspornen, je nach Situation und Kind. ZB das Spielzeug etwas näher legen und sagen: Schau mal, nur ein kleiner Griff nach vorne, und du hast es, das schaffst Du!
Ansonsten halte ich mich da ganz gern an Maria Montessori: "Hilf mir, es selbst zu tun!"
Wenn ich das im Hinterkopf habe, finde ich oft eine Lösung, wie ich HELFEN kann, ohne es komplett selsbt für das Kind zu erledigen.
Ist alles nicht so einfach, vor allem eben, immer die Wut der Kinder auszuhalten, ich komme da auch regelmäßig an meine Grenzen.
LG
abbymaus
Ich versuche immer, Marla dann mit irgendwas Anderem, total Tollem abzulenken.. Klappt eigentlich auch ganz gut!
Vllt versuchst du mal damit?!
LG von Jule mit Marla (10 Monate)
Jau, auch mein Zwerg, ebenfalls 8,5 Monate, entdeckt gerade lautstark seinen eigenen Willen. Bislang fahre ich ganz gut mit der Strategie, ihn abzulenken, d.h. ich nehm ihm weg, was er nicht haben darf (allerdings versuche ich zu vemeiden, dass er überhaupt erst an diese Dinge kommt), sage "nein" und gebe ihn etwas anderes, was er mag und haben darf.
Breipatschen und Löffel in der Luft abfangen und dann nicht wieder her geben wollen tut er auch häufig. Meine bisherige Lösung: Brei füttern unterbrechen und ihm Fingerfood in die Hand drücken. Er soll ja lernen, selbstständig zu essen, nur halt nicht so, dass wir hinterher renovieren müssen.
Ansonsten glaube ich nicht, dass die Zwerge schon Grenzen austesten wollen. Sie nehmen nur zunehmend alles bewusster wahr und dazu gehört auch zu merken, dass es doof ist, wenn man was nicht darf....