Zufüttern - mein persönlicher Albtraum, meine Gedanken.

Hallo liebe Muttis!

Mein Sohn ist jetzt 4 Wochen alt und ein Stillkind. Von Anfang an hatten wir Probleme mit dem Gewicht. Im Krankenhaus hat er mehr als 10% abgenommen (von 3700g auf 3300g). Ich hab alles versucht, ihn ständig angelegt, nicht mehr geschlafen, nur geweint. Ich war fix und alle. Er spuckte ständig alles wieder aus.

Ich hatte Angst um mein Kind. Ich hatte wunde und blutige Brustwarzen. Jedes Anlegen war eine Qual.
Mir wurde dann relativ schnell zum Zufüttern geraten. Zumindest die restliche Zeit im Krankenhaus, damit er an Gewicht zunimmt.
Die folgenden Nächte waren eine einzige Aneinanderreiung von stillen, weinen, Flasche, weinen, stillen... Ich kam mir schrecklich unfähig vor. Unfähig, mein Kind selbst zu ernähren.
Die Schwestern und Hebammen waren mir da leider keine große Hilfe und reichten mir im Neugebornenzimmer immer nur stumm die Flasche.

Als er dann endlich ein paar Gramm zugenommen hatte, durften wir nach Hause.
Wir haben eine Hebamme, die alle zwei Tage zum Wiegen kommt. Am Anfang hat sie mir noch Mut gemacht und gesagt, ich solle nicht aufgeben. Anlegen, anlegen, anlegen! Er muss trinken, Milch anregen, zunehmen. Und tatsächlich nahm er von da an stetig, wenn auch langsam, zu.
Mal 20g am Tag, mal nur 20g in zwei Tagen.

Heute kam die Hebamme nun wieder und wog ihn. Wir sind nun bei 3600g angelangt, also noch 100g vom Geburtsgewicht entfernt. Sie eröffnete mir, dass das zu wenig sei und ich von nun an zufüttern müsse.
Das riss mir völlig den Boden unter den Füßen weg.

Ich meine, ich sehe, wie er zunimmt und das alleine durch MEINE Milch und nun muss ich ihm etwas anderes, etwas "unnatürliches" geben.
Mein Freund hat vorhin dann direkt Pre Nahrung besorgt und ihm eine Flasche gemacht. Ich stand nur daneben und hätte heulen können. Mir kam (und kommt) das so falsch vor! Ich habe das Gefühl, mein Kind zu mästen, nur damit es zunimmt.

Ich sehe, wie er die Flasche im Mund hat und einfach nur schluckt, ohne das wirklich bewusst wahrzunehmen. Total wehr- und willenlos.

Bitte versteht mich nicht falsch! Ich habe nichts gegen Mütter, die ihren Kindern die Flasche geben! Überhaupt nicht! Aber ich habe mir so gewünscht, mein Kind ernähren zu können, ohne Hilfe zu brauchen. Das allein durch meine Kraft zu schaffen. Ich habe im Krankenhaus so gekämpft, so gelitten und jetzt habe ich das Gefühl, versagt zu haben.

Ich musste mir das jetzt einfach mal von der Seele schreiben.
Euch noch einen schönen Abend!

Lg,

Emily, mit schlafendem Spatzmann neben sich #herzlich

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hallo,

ich kann mich noch sehr sehr gut an die ersten tage mit meinem sohn erinnern. er nahm auch im krankenhaus einiges ab, weil es mit dem stillen nicht klappen wollte. erst 3 tage nach seiner geburt haben wir es irgendwie hinbekommen (m it stillhütchen) udn auc nur, weil sich eine liebe kinderschwester meiner die ganze nach annahm. zu hause trank er jede stunde udn das rund um die uhr. und von allen seiten hörte ich nur: der kriegt zu wenig, deine milch reicht nicht... dazu noch die übermüdung, die hormone. ich war am ende.
und auch ich hatte keine hebamme, die mir dne rücken gestärkt hätte, wiel sie schlicht auch keine wirkliche ahnung vom stillen hatte. mein einziges glück: trotz nahezu rund um die uhr stillen nahm er sehr gut zu.

als er 2 monate alt war und eigentlich immer noch alle 90min 30 minuten stillte, bin ich das erste mal in einer stillgruppe gewesen. udn ab da wurde alles besser.- ich traf auf fähige frauen, die wussten, wovon sie redeten udn auf gleichgesinnte. ich nahm ab da alles entspannter und habe meinen sohn dann langzeitgestillt.

ich würde dir raten dich an eine ausgebildete stillberaterin zu wenden. such mal unter:

http://www.lalecheliga.de/

http://www.afs-stillen.de/front_content.php?idcat=83

oder frag deine kinderärztin nach einer medizinischen stillberaterin.

die arbeiten alle ehrenamtlich udn du musst maximal unkosten wie fahrtkosten oder ähnliches zahlen.

dann kauf dir dieses buch und lies es wäöhrend du stillst, da hast du die zeit:-)
http://www.amazon.de/Das-Handbuch-stillende-Mutter-Nachschlagewerk/dp/3906675025

das ist die bibel des stillens udn für mich das beste werk dazu. logisch unterteilt und absolut hilfreich.

zum problem selber: dien kind nimmt kontinuierlich zu, das ist sehr gut. hat er genug nasse windeln am tag und scheint er außer bauchschmerzen oder anderen leidigen neugeborenendingen zufrieden? wenn dem so ist, spricht eigentlich nichts fürs zufüttern. diese gewichtssache ist so eine willkürliche sache. heute meint deine hebamme es ist zu wenig, vor was weiß ich, 2 tage hat noch gereicht. woran macht sie das fest? menshcne sind unterschiedlich udn ich gehe mal davn aus, dass du einen menschen geboren hast. wenn er also bei ansonsten guten bedingungen (zufrieden, nasse windeln, kontinuierliches zunehmen) nicht den genormten wert ereicht, so what?

lass dich nicht beirren, wenn es dienem kidn gut geht, such dir gute hilfe und lass dich beraten udn versuche eine stillgruppe zu besuchen. udn lasst bitte das zufüttern mit der flasche. am ende hat er noch ne saugverwirrung und geht gar nicht mehr an die brust. dein mann meint es sicherlich gut, ist auch sein gutes recht, aber was weiß er vom stillen?

wenn es nicht anders geht, wäre das erste mittel der wahl ein brusternährungsset oder die fütterung mit löffel/becher. da sie das nicht einmal erwähnt hat, deine hebamme, erkenne ich, dass sie eben keine gute ansprechpartnerin in sachen stillen ist.

lg

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Lass dich erstmal drücken!
Wie viel hat dein kleiner den bei der entlassung gewogen?

Lass den kopf nicht hängen. Nur weil er jetzt ein paar mal flasche bekommt heisst doch nicht, dass er ein flaschenkind wird. Wenn er ein bisschen mehr zugelegt hat, hat er mehr kraft sich mehr aus der brust zu holen.

Erst gestern war eine mama hier die einen bericht geschrieben hatte, dass das collstillen jetzt klappt.

Ein baby sollte ca. 100 g pro woche zunehmen.

Siehe es doch lieber so, dass man froh sein kann, dass es heutzutage so gute milch gibt.
Und das mit dem stillen klappt bestimmt weiterhin gut. Bleibe mit deiner hebamme im gespräch

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Danke für den Drücker und deine Worte!

Bei der Entlassung wog er 3360. Ich dufte nur gehen, weil ich eine Nachsorgehebamme habe und musste versprechen, sein Gewicht kontrollieren zu lassen.
Ich versuch's genauso zu sehen, wie du schreibst, aber schwer fällt's mir trotzdem.

Liebe Grüße!

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hast du denn genug milch? trinkt er gut? wie oft kommt er von SICH aus?

solange er zunimmt würde ich nicht zufüttern.

3

Es tut mir so leid, dass Du von Anfang an keine richtige Unterstützung hattest!

Wenn Deine Brustwarzen wund und blutig waren, dann hast Du ihn wahrscheinlich einfach nicht optimal angelegt. Da hätte Dich jemand beraten müssen.

Von 3700g auf 3.300g sind praktisch 10%, ist also im Rahmen.

Nur weil die Hebamme behauptet, die Gewichtszunahme würde ihr nicht reichen, würde ich nicht gegen mein Gefühl handeln. Wenn die Kinderärztin das (auch) sagt, ok, aber an Hebammen läuft auch eine ganze Menge unfähiges Volk da draußen herum.

DU hast in gar keiner Hinsicht versagt, Dein Umfeld dagegen auf ganzer Linie!

Ich wünsche Euch für die Zukunft viel mehr Glück!

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Hallo Emily,

ich will dir mal kurz von mir berichten:

Ich hab das 3. Kind bekommen, konnte bei den andern Beiden leider nicht lange stillen. Also hab ich sämtliche Bücher gelesen, mich vorbereitet und riesig auf´s Stillen gefreut. Es kam leider gaaaanz anders :-( Jonathan kam knapp 3 Wochen zu früh, war mit 3550g recht schwer, nahm aber auf 3210g ab. Er ging gar nicht an die Brust, hatte gar keinen Saugreflex. Wir haben ihn ständig versucht anzulegen, er ist erst gar nicht dran. Also hab ich abgepumpt, was blieb mir anderes übrig? Daheim waren wir dann 3 Tage, dann mussten wir in die Kinderklinik weil er ganz schlimm Gelbsucht hatte. Der Oberarzt der Kinderklinik sagte mir, dass er sprichwörtlich an der Brust verhungere. Sein Kalorienbedarf war bedeutend höher als meine Muttermilch bieten konnte. Nach 5 Tagen konnten wir endlich heim, er war 3 Tage unter der Lampe. Dann mussten wir täglich zur Blutkontrolle und ich habe die Milchmenge gesteigert, ihn alle 3 Stunden geweckt zum füttern....ich selbst war fix und alle. Als dann nach 3 Tagen daheim eine erneute Aufnahme in die Kinderklinik im Raum stand bin ich fast zusammen gebrochen. Meine Hebamme hat mich die ganze Zeit super unterstützt und sagte mir dann, dass stillen nicht alles sei. Ich hatte mir das Ganze auch anders vorgestellt, aber es war nun so, dass er nicht an die Brust ging und meine Milch nicht gehaltvoll war. Mir war nur wichtig, dass er endlich gesund wurde und ich mein Baby daheim in Ruhe genießen durfte.
Was ich damit sagen will: Versuch dich deswegen nicht schlecht zu machen. Du bist deswegen keine schlechte Mutter #liebdrueck

Welchen Weg du auch gehen wirst, ihr zwei müsst glücklich damit sein. Und momentan scheint der Druck auf dir sehr groß zu sein. Vielleicht schafft ihr ja nach ein paar Tagen zufüttern den Absprung und ihr stillt voll. Gib ihm einfach die Zeit, vielleicht hilft es euch ja auch.

Alles Liebe.

Jenny

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Huhu!
Ich hab das auch durch, nur war bei uns das Problem, dass mein Sohn 2 1/2 Wochen zu früh mit zarten 2160 gr zur Welt kam und einfach nicht die kraft hatte an meiner Brust zu trinken :( er wurde die ersten Tage intensiv betreut und auch über eine magensonde ernährt!

Mir wurde gesagt, dass jedes Gramm das er abnimmt lebensbedrohlich ist. Ich habe also dem zufüttern von Anfang an zugestimmt!
Mein Sohn hat selbstverständlich auch mumi bekommen, abgepumpt und auch von der Brust. Zuhause wollte ich das auch unbedingt hinbekommen um war irgendwann derart fertig und übermüdet dass mir mein Geliebter kleiner Sohn im sekundemschlaf aus Erschöpfung aus den Armen glitt... Es ist Gott sei dank, nix passiert da er noch seinen Schlafsack an hatte :) aber ab da hab ich beschlossen dass es so nicht weiter geht! Das leben meines Kindes ist wichtiger als mein stolz und Ego! Ich hab dann größtenteils abgepumpt was noch einige zeit gut ging, doch dann hatte ich wohl zuviel gemacht und bekam ne brustentzündung :( Ende vom Lied war, dass ich nach 7 Wochen Kampf aufgegeben hab. Meinem Sohn geht es mit Flasche nicht schlechter als mit mumi! Dick ist er auch nicht ;) heutzutage sind die Ersatzmilch Sorten so gut, dass du dir in der Hinsicht wahrlich keine Gedanken machen brauchst! Solange du pre fütterst wird dein Kind sicher nicht gemässtet :)
Das verrückte: im Nachhinein wünschte ich mir natürlich, dass es geklappt hätte, ich hätte es von Herzen gern in den griff bekommen. Aber ich muss auch sagen, dass alles in dieses zeit nahezu spurlos an mir vorbei ging! Ich war so beschäftigt mit stillen, füttern und abpumpen dass ich heute nichtmehr sagen kann wann mein Sohn mich das erste mal angelacht hat :( alles war zu d Zeitpunkt so stressig dass ich nix mehr vom leben hatte, auch wenig Freude über meinen so zuckersüßen kleinen Mann :(
Inzwischen ist er 6 1/2 Monate und top fit :D ich genieße die zeit mit ihm so sehr und hoffe inständig, dass es mit Nr 2 besser laufen wird... Irgendwann ;)
Ich hoffe ich konnte dir damit etwas helfen... Du hast auf jeden fall keine Schuld und sicher alles gegeben! Mach sich bitte nicht so fertig, das bringt deinem Liebling leider nichts, im Gegenteil, er braucht dich fit und ausgeruht... Und glücklich :)
Lg Anne

8

Liebe emily.howard,

ich weiss wie du Dich fühlst! Mir ging es ganz genau so. Meine Tochter kam im März diesen Jahres mit 3470g zur Welt und das Stillen war für mich und meine Maus die reinste Qual! Sie schrie vor Hunger, ich weinte vor Schmerzen und dem Gefühl zu versagen. Die Schwestern und Hebammen im KH waren mir und meiner Maus auch keine große Hilfe! Wir wurden dann nach 6 Tagen Krankenhausaufenthalt (ich hatte leider einen Kaiserschnitt) entlassen. Meine Tochter hatte zu diesem Zeitpunkt ein Gewicht von 3220g, also noch nicht die 10% Marke erreicht.

Zu Hause ging es dann so weiter. Trotz Stillberaterin, Hebamme und ständigem Anlegen trat keine Besserung ein. Meine Milch reichte leider nicht um meinen Schatz satt zu bekommen. Ich habe es dann mit abpumpen versucht. Nach einer Stunde an beiden Seiten, hatte ich gerade mal 15 ml abgepumpt. Ich war mit meinen Nerven am Ende und meine Maus hatte weiter abgenommen. Hier an dieser Stelle war der Punkt für mich erreicht, mich für die Pre-Nahrung zu entscheiden. Meine Maus ist heute fast neun Monate alt, gesund und ein aufgewecktes und fröhliches Baby!

Auch wenn die Sache mit dem Stillen kein Happy End hatte, ich habe heute kein schlechtes Gewissen mich so entschieden zu haben!

Dir alles Gute! Du wirst den Weg gehen, der für dich und dein Kind das Beste ist

LG earthquake

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Ich würde mich auch mal an eine Stillberatung wenden! Meine Maus nahm anfangs zwar gut zu, irgendwann aber nur noch ca. 80-90 g pro Woche im Schnitt, was etwas zu wenig ist. Mir haben allerdings weder Hebamme noch Kinderarzt zum Zufüttern geraten. Ich will das auch vermeiden sofern es irgendwie vertretbar ist. Seit dem Gespräch mit der Stillberaterin läuft es deutlich besser, die Zunahme liegt deutlich über den 100 g pro Woche :-) Die Stillberaterinnen können einem wirklich Mut zu machen, das zu schaffen!

10

mir ging es genauso. hab dann zu hause noch 9 Wochen abgepumpt. aber es war eine Qual. und natürlich wurde die Milch immer weniger, auch wenn ich alle 2 stunden pumpte. irgendwann war Schluss, ende, fertig. als ich dann im kopf losliess und verstand das ich keine schlechtere Mama mit Flasche bin ging es mir viel, viel besser! für mich war es auch schlimm, aber steigere dich nicht so rein. es gibt schlimmeres; auch wenn man es anfangs nicht glauben mag ;-)