schwangerschaft nicht verarbeitet-angst ums kind

hallo ihr lieben,
ich muss mir mal alles von der seele schreiben und vlt bekomme ich von euch ja eine kleine rückmeldung..vlt hat jemand von euch ja etwas ähnliches hinter sich.

ich habe in der 15.ssw erfahren, dass ich eine frische cytomegalieinfektion habe. bei einer fruchtwasseruntersuchung wurde festgestellt, dass sich meine tochter auch bei mir angesteckt hat, es hieß, die gefahr, dass sie behindert zur welt kommt, beträgt ca. 25%.

ihr könnt euch vorstellen, die nächsten monate waren die hölle für mich. ich dachte über einen ss-abbruch nach, entschied mich dann aber für die kleine. ich konnte die ss nicht genießen und hatte einfach nur angst, dass meine tochter behindert zur welt kommt. kein tag an dem ich nicht geheult habe.

als meine tochter geboren wurde wurde gleich eine hirnwasserpunktion gemacht, der virus war zum glück nicht im hirnwasser. wir wurden mit einer guten prognose aus dem kh entlassen, WAHRSCHEINLICH hat sie keinen schaden davongetragen.

ich beoobachte sie jetzt natürlich super genau, bei jedem entwicklungsschritt, den sie nicht ganz in der norm macht (sie ist jetzt 9 monate und krabbelt z.B. noch nicht), verfalle ich gleich in panik und denke sie ist doch behindert... ich kann die angst einfach nicht abstellen, immer ist die angst da dass noch etwas nachkommt.

die erste zeit nach der entbindung war ich einfach nur erleichtert, dass der arzt uns entwarnung gab, nach und nach kam dann aber immer wieder diese angst zurück..ich habe das gefühl ich kann meine tochter gar nicht richtig genießen, ich merke dass ich immer schuldgefühle habe, dass ich überhaupt an eine abtreibung gedacht habe und wieviel sie in der ss mitbekommen hat..habe angst dass sie meine zwiespältigen gefühle irgendwie wahrgenommen hat.

auch dass ich duie ss so gar nicht genießen konnte, tut mit im nachhinein irgendwie leid..ich habe eine schlechtes gewissen mich nicht auf meine tochter gefreut zu haben.

ich kann es einfach nicht glauben, dass wir so ein glück haben und unsere tochter gesund ist. wenn ich daran denke, dass das risiko so groß war, dass sie schwerstbehindert zur welt kommt..dann kön nte ich jetzt schon wieder weinen.

ich glaube irgendwie ich habe das ganze noch nicht wirklich verarbeitet, ich möchte mich einfach nur über mein gesundes kind freuen können ohne diese blöden gefühle.

sorry, ist alles ganz schön wirr geworden. danke fürs lesen, und ich würde mich freuen wenn mir jemand seine gedanken dazu mitteilen könnte.

liebe grüße uind euch einen schönen abend. julia

1

Hallo,

ohje da hast was durchgemacht, und ich glaube nicht das es irgendjemand anders gegangen wäre, bei so einer Prognose denkt man eben auch weiter und trifft Entscheidungen! du hast dich für deine Tochter entschieden, egal was kommen sollte, sie kam gesund zur Welt, und ist es bis heute und wird es auch bleiben, die Angst das etwas nicht stimmen könnte ist nachvollziehbar, aber du kannst dich freuen, auch meine Maus krabbelt noch nicht und wird am Samstag 9 Monate, soweit ist sie aber fit und alles in Ordnung! :-) Bei meiner ersten Tochter gibts mir Ähnlich mit dem Gefühlschaos, wir hatten es drei Jahre lang versucht schwanger zu werden, und als ich es dann war, hatte ich die ganze Zeit der Schwangerschaft über Angst das irgendwas sein könnte, konnte die Schwangerschaft nicht genießen, und auch danach hatte ich ständig die Angst das irgendwas sein , das sie mir wieder genommen wird ( Plötzlicher Kindstod usw..) immer hatte ich dies im Hinterkopf, und ich musste lernen das Glück zu akzeptieren und mich an meiner Tochter zu erfreuen, denn egal was passieren wird sie ist und bleibt auf ewig meine Tochter, egal ob gesund oder Krank! Lass dein Glück zu, damit wird es dir besser gehen! Wenn es gar nicht anders geht, dann such dir proffesionelle Hilfe!

LG, Marie

2

Hallo,
Das ist alles nicht einfach für dich, ich habe das zum Glück nicht durchmachen müssen.
Ich kann dir nur sagen schau positiv in die Zukunft, deine Tochter bekommt alles.

Alles könnte noch viel schlimmer sein und wenn es nicht geht versuch hilfe zu bekommen.
Wünsche euch noch eine positive Zeit

3

Liebe Julia,

Ich kann deine Ängste durchaus nachvollziehen. Ängste und Sorgen gehören beim Eltern sein leider zum Alltag.

Die Infektion ist natürlich eine besonders schwierige Situation.

Ich hatte bei meiner Schwangerschaft mit 39 Jahren auch viele Sorgen und Ängste, konnte jedoch nach der Fruchtwasseruntersuchung alles entspannter geniesen.
Doch auch ich hatte Angst, dass der viele Stress und etwa 30 Ultraschalle sich negativ auf mein Kind auswirken. ICh hatte vor der FWU furchtbar Angst, weil das Risiko eines Down-Syndroms mit zunehmendem Alter steigt, die Wahrscheinlichkeit nach einer Blutuntersuchung war bei 1zu44, also etwa 2%. Aber alles war gut.

Du hast ja jetzt Zeit, deinem Kind deine Liebe zu zeigen.

Und ein schlechtes Gewissen brauchst du auch nicht haben. Du hast ja alles richtig gemacht.

Wir sind einfach dankbar, dass alles gut gegangen ist und freuen uns jetzt über die Kinder.
Mach dir ruhig Sorgen, dass gehört einfach dazu und geht allen Müttern so.
Das wird auch nie wieder aufhören, fürchte ich, ob beim Zahnen, Fahrrad fahren oder ausgehen.....

Ich drücke dir von Herzen die Daumen, dass sich deine Kleine gut entwickelt.
Alles alles Liebe sendet dir
Antje

4

Du solltest dir dringend therapeutische Hilfe suchen, um diese Gedanken loszuwerden. Das ist nichts Schlimmes und auch nichts Ehrenrühriges.

Deine Tochter wird deine Gefühle nicht bewusst mitbekommen, aber unbewusst bleibt mit Sicherheit einiges davon hängen. Es ist ja zB lange bekannt, dass Babys bereits im Mutterleib Empfindungen der Mutter mitbekommen. Das heißt aber jetzt nicht, dass deine Tochter deshalb einen Schaden davongetragen hat, du kümmerst dich (vermute ich) gut um sie und das ist das, was jetzt zählt.
Nur gegen deine unbegründeten Ängste solltest du auch zum Wohle deiner Tochter vorgehen.
Ein Kind muss mit 9 Monaten nicht krabbeln. :)

5

PS: Dir sei außerdem gesagt, dass wohl jede Mutter dieselben Ängste ausgestanden hätte. Du hast also sicherlich keine "Schuld" an irgendetwas.

6

Bitte nimm meinem Beitrag nicht als böse Absicht aber ganz im Ernst: such dir Hilfe.

Du scheinst noch immer so sehr zu leiden, dass du deine Tochter nicht als das wahrnimmst was sie ist... ein Wunder!
Sorgen macht sich jede Mutter und zwar immer, aber das was du da schreibst geht ja schon um die normalen Sorgen hinaus. Ich kann das auch gut verstehen. Sobald sich dein Kind mit irgendetwas Zeit lässt bricht bei dir die Panik aus. Das ist nicht dir Norm und sollte es auch nicht sein.

Nur kurz am Rande, dass deine Tochter mit neun Monaten noch nicht krabbelt sollte dich wirklich nicht beunruhigen. Mein Sohn tut es mit zehn Monaten auch nicht ;-)

Deswegen mein Rat dir Hilfe zu suchen. Ich denke, wenn du deine Ängste aufarbeiten kannst geht es dir besser. Und wenn es dir gut geht, geht es auch deiner Tochter gut!

Ich wünsch dir ganz viel Kraft und alles Gute für dich und deine Familie.

7

Ich würde dir Raten dir Professionelle Hilfe zu suchen...alleine steckt man sowas wohl nicht weg. Mir geht es wegen anderen Dingen ähnlich...hatte bis zum 11. Lebensmonat Gespräche mit der Hebamme und nun ab 05.04 einen Therapieplatz...

8

vielen dank euch allen für eure lieben beiträge und ehrlichen einschätzungen.
ich habe auch schon daran gedacht, nach professioneller hilfe zu fragen. besonders da ich mit meinem mann nicht mehr wirklich darüber reden kann, er sagt immer er ist so froh dass sie gesund ist und möchte an die schlimme zeit einfach nicht mehr zurückdenken, was ich irgendwie auch verstehen kann.
trotzdem merke ich aber, dass ich oft noch darüber sprechen möchte.
wisst ihr an wen ich mich da wenden kann? ist ja doch irgendwie ein schwieriger schritt, ich weiß nicht ob ich da den hausarzt einfach ansprechen sollte.. ist irgendwie ein komischer kauz#zitter
ich wünsche euch einen schönen tag udn nochmal danke!
Julia

9

Hi,

vielleicht an den/die FA/FÄ. Der kennt ja auch den Hintergrund. Eine "übertriebene" Sorge um die Gesundheit des Kindes kann ja ein Anzeichen für eine postnatale Depression sein. Der Facharzt kennt vielleicht auch gleich Therapeuten, die sich mit jungen Müttern gut auskennen und gut sind. Oder dem Hausarzt direkt sagen, dass du eine Überweisung zur Psychotherapie haben möchtest.

LG

10

Hallo liebe Julia,

du solltest auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen haben! Keiner wünscht sich ein behindertes Kind. Du hast dich FÜR sie entschieden, obwohl die Chance relativ hoch war, dass sie behindert sein wird. Und nur das zählt doch im Endeffekt.

Natürlich kann ich verstehen,d ass du ein schlechtes Gewissen hast und man kann das leider auch nciht einfach abstellen. Auch deine Angst, dass sie doch behindert sein könnte, ist total nachvollziehbar.

Aber lass dir dazu eines gesagt sein: nur weil ein Kind langsamer krabbeln lernt, später spricht, etc. heißt das langen icht, dass das Kind behindert ist! Ich habe erst mit 2,5 Jahren angefangen zu sprechen. Mein Vater (Psychologe!!) hatte Angst ich sei zurück geblieben. Ich habe aber einfach nur sehr lang zugehört und als ich dann anfing zu sprechen, habe ich keine Fehler gemacht und gleich ganze Sätze gesprochen.

Wenn sie doch einen Schaden davon getragen haben sollte, so kannst du 1. nichts dagegen tun und 2. liebst du sie ja trotzdem genau so

Ich wünsche dir viel Kraft und dass deine Ängste kleiner werden und du deine Tochter genießen kannst! Sie ist ein kleines Wunder, wie jedes Kind!

#klee