Hallo Ihr Lieben!
Meine Tochter hat eine Säuglings-skoliose. Sie verzieht ihren Körper nach links. Die Wirbelsäule ist quasi Bananenförmig. Der Kopf ist wohl auch schief. Daher bekommt sie seid etwa zwei Monaten Physiotherapie. Angefangen haben wir mit Bobath. Das zeigte keine Wirkung, im Gegenteil ihre Wirbelsäule wurde schlimmer. Dann haben wir mit der Vojta Therapie angefangen. Wer diese kennt kann sich wohl vorstellen wie ich mich Grad fühle. Seid Vojta hat meine Tochter super Fortschritte gemacht. Sie ist jetzt 6 Monate alt, allerdings ein Frühchen und daher eigentlich erst 4 Monate alt. Ich merke wie ihr die Therapie eigentlich hilft...aber wie sieht es mit der Seelischen Seite aus?
Wenn ich mit ihr Gymnastik mache, spielen wir erst. Sie lacht und freut sich und dann auf einmal komme ich und halte sie fest und tu ihr weh. Sie weint und schreit verzweifelt. Ihr Herz rast und sie schwitzt vor Ansträngung und Angst. Und dann quäle ich sie dreimal täglich zehn Minuten. Was geht in ihr vor? Meine Mama tut mir weh und quält mich! Und was geht in mir vor? Ich hasse mich dafür, und unterdrücke meine Tränen und fühle mich schrecklich.
Ich stehe kurz vor dem Zusammenbruch. Ich möchte die Therapie abbrechen. Nur hab ich Angst, das sie dann Probleme mit dem Rücken bekommt, wir vielleicht überMonate oder Jahre Physio machen müssen. Nur was richtet Vojta für einen seelischen schaden bei ihr an? Oder werde ich deshalb Schuldgefühle ewig haben?
Bitte um eure Meinungen, Ratschläge und Erfahrungen in jede Richtung!
Danke
Swaantje
Hilfe Vojta Therapie!
Hallo,
ach du Arme, das ist schrecklich und ich weiss genau wie es dir geht.
Wir hatten ein anderes Krankheitsbild, aber haben mit Vojta begonnen.
Ich habe es nicht ausgehalten und habe zu Bobath gewechselt. Das haben wir einige Jahre gemacht und ich bin damit sehr glücklich gewesen. Kein Vergleich.
Meinem Baby hat es auch Spaß gemacht, meistens zumindest.
Erfolge kamen etwas später, aber sie kamen. Wie wichtig genau diese Therapie nun für euch ist kann ich nicht beurteilen.
Ich würde das aber auf jeden Fall noch mit der Therapeutin besprechen. Denn du musst dich schon ein bischen wohl fühlen mit der Therapie und dahinter stehen.
Der jetztige Zustand wäre für mich unhaltbar.
LG
Hallo,
mein Sohn kam 13 Wochen zu früh, er hat mit Vojta begonnen da war er gerade mal 2 Wochen alt, sprich in der 28+? SSW. Er hatte sehr grosse Probleme gehabt mit der Atmung, eine ausgeprägte Trinkschwäche, durch Vojta haben wir es relativ schnell in den Griff bekommen. Nach der Entlassung aus der Neo hatten wir ca. ein Monat Pause, doch dann mussten wir wieder ran. Seine Beinchen waren viel zu steif, er hat nicht richtig gestrampelt, hinzukam eine Haltungsanomalie. Wir haben wieder nach Vojta geturnt, gute 10 Monate, dann sind wir auf Bobath umgestiegen. Er ist jetzt 28 Monate alt, er ist ein Sonnenschein und lacht sehr sehr viel! Ich würde nicht behaupten, das er durch Vojta einen Seelischen Sachen erledigen hat. Ich hab mit ihm erst "geturnt" und danach massiert, also erst die "arbeit" dann das "vergnügen". Vielleicht wäre das was für dich wenn du es anders rum machst. Ja es ist nicht schön sein Kind weinen zu sehen, aber wenn deine Physiotherapeutin es richtig erklärt hat, du machst deinem Kind nicht weh! Schau es dir mal genau an, wie die Muskulatur arbeitet, es ist für die Kinder sehr sehr anstrengend und deswegen weinen sie.
Lg,
Hsiuying
Huhu!
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich keine Ahnung habe, hab aber mal gegoogelt und dann das bei Wikipedia gefunden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vojta-Therapie
Da steht auch was drin, wegen Eltern und deren Schuldgefühle. Vielleicht hilft dir das ja weiter, das es anderen Eltern auch so geht.
Lg
"Die Reflexfortbewegung ist äußerst wirksam, allerdings für Säuglinge und Kleinkinder auch ungewohnt und sehr anstrengend"
Diesen Satz findest du auch bei dem Link von Wikipedia. Deswegen mach dir keine Schuldgefühle und du siehst die erfolge. Für dein Kind ist es einfach nur sehr sehr anstrengend.
Hallo,
ich kann dich voll verstehen. Meine große Tochter kam bei 30+6 zur Welt und wir haben auch noch Wochen vor dem eigentlichen ET schon in der Kinderklinik mit Vojta angefangen. Insgesamt hab ich 10 Monate vier Mal am Tag mit ihr geturnt. Teilweise morgens um fünf die erste Einheit. Dazu kam, dass ich einmal in der Woche bei einer absoluten Vojta-Hexe zur KG musste. Hexe deshalb, weil sie "gnadenlos" war, mir gegenüber, nicht gegenüber der Kleinen. Also eigentlich war sie eine absolute ProfiKG und richtig gut.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass unsere Tochter total auf die Therapie angesprochen hat und das ist ja bei euch auch der Fall. Ich habe sehr gelitten, vor allem, wenn´s im Umfeld immer hieß: Ach, mach das doch, das ist ja nur gut für sie. Alle hatten gut reden, aber wenn dann mal jemand dabei war, dann gingen sie nach zwei Minuten raus (auch der Papa und die Omas). Lass dir von anderen nichts erzählen. Kein Mensch, der nicht selbst Vojta macht, kann nachvollziehen, was ihr in jeder Einheit leistet. Aber es hilft und darauf würde ich achten. Wir haben damals mit 10 Monaten aufgehört, weil sie sich dermaßen wehrte und ich und auch die KG-Hexe sie nicht mehr in den Positionen halten konnten. Aber dann fing sie auch an zu Krabbeln an, setzte sich hin und zog sich hoch.
Halte durch, lg, Merle
ach so, und ich hatte auch immer Angst um die Bindung zwischen meiner Tochter und mir. Wir hatten ja schon gar nicht den Bondingmoment nach der Geburt, dann acht Wochen Kinderklinik...im Rückblick würde ich sagen, dass uns diese KG Geschichte auch sehr miteinander verbunden hat. Eben anders aber genau so intensiv. Einen seelischen Schaden kann ich so nicht erkennen, im Gegenteil, Maja ist äußerst zäh und kann sehr stur sein, wenn es um ihren Willen geht. Dann zitieren wir immer die KG, die mal in einer Sitzung gesagt hat "Sie wird ihren eigenen Willen haben".
Vielleicht kannst du jemanden finden, der mit zur Therapie geht und auch mal mit ihr turnen kann. Vielleicht änderst du auch den Ablauf, dann kommt es DIR nicht so schrecklich vor, erst Spielen und Lachen und dann Turnen...
Huhu,
ich musste mit unserem Sohn auch nach vojta turnen und kann dir sagen, das er dadurch keinerlei psychischen Schaden erlitten hat . Ein gesundes Kind meckert und schreit wenn ihm was nicht passt, und das ist gut so. Das heißt für dich als Mutter, das du alles richtig gemacht hast. Mein Sohn hatte bei jeder Übung einen wahren Tobsuchtsanfall und in der Sekunde danach hat er uns schon wieder breit angegrinst
Du solltest nicht damit aufhören, du wirst diese Übungen nicht lange machen können und sie werden deinem Kind viel helfen! Du brauchst keine Angst haben das drin Kind jedesmal dabei Schmerzen hat, meistens ist es nur Frust und dafür steht Mama ja direkt danach zum kuscheln bereit
Lg Catha mit Kris (8 Mon.), der dank vojta eine sehr gute Körperhaltung hat.
Hallo,
ich habe selbst keine Erfahrung, aber ich habe eine Freundin, die mit einer halbseitigen Lähmung zur Welt kam, weil die Mutter in der Schwangerschaft sehr krank war.
Die Ärzte sagten, dass meine Freundin immer im Rollstuhl sitzen würde und nicht laufen können würde. Die Eltern haben auf eine weiteres Kind verzichtet und die Mutter hat mit meiner Freundin zweimal am Tag Vojta "geturnt" und zwar unter großem Protest meiner Freundin. Sie hat wohl auch immer geweint und geschrien. Aber meine Freundin ist ihrer Mutter extrem dankbar, denn sie kann laufen, hat ein abgeschlossenes Studium und hat jetzt selbst 2 kleine Kinder und ist wieder schwanger und hat ein großartiges Leben mit wenig Einschränkungen. Sie macht immer noch einmal die Woche Krankengymnastik unter Anleitung.
In den Schwangerschaften darf sie es nicht und man merkt es dann nach einiger Zeit, weil ihr Gangbild viel schlechter wird.
Als ich sie kennen lernte, habe ich die halbseitige Lähmung überhaupt nicht erkannt, ich dachte die ganze Zeit nur, dass sie einen recht unsportlichen Gang hätte....^^ und war völlig erstaunt, als sie mir berichtete, sie sei von einer Omi in der Straßenbahn angepöbelt worden, weil sie auf einem Behindertenplatz saß und wie es dann weiter ging.
Ich würde es durchziehen!
LG
Rufinchen