Entwicklungsschübe / Sprünge

Hallo Ihr lieben,

da ich ja schon mehrfach auf Fragen die Antwort bekommen habe mein kleiner wäre in der X-ten Woche, da kann es sich um den xy Schub handeln, habe ich mir mal das Buch ausgeliehen..

Glaubt Ihr da dran? Ich meine, klar: wenn ich will das es passt, dann bekomme ich das auch hin..

Ich wohne Grenznah und viele meiner Freundinnen mit Kindern leben in Frankreich - von denen hat noch nie eine von "Entwicklungsschüben" gehört, die sagen ganz einfach das Baby braucht 3 Monate um "anzukommen", das äußert sich in getragen werden wollen, weinen, bei Mama sein wollen usw..

Ich habe mal versucht das Buch in Frankreich auf Amazon zu bekommen - da hat es mikrige 10 Bewertungen im Gegensatz zu knapp 1000 in D (alle Ausgaben)..

Kann es sein, dass wir als deutsche uns mal wieder das leben schwer machen, weil wir alles genau erklären wollen?

Bin mal gespannt auf Eure Meinungen dazu..

Schönen Dienstag!

1

Hi,

wenn ich mir meine Tochter (2) so anschaue, glaube ich schon, dass Kinder sich schub- oder phasenweise entwickeln. Das Mütter-Mantra "Es ist eine Phase." verwende ich auch. ;-)
Was ich nicht so ganz glaube, dass jedes Kind die gleichen Phasen in der gleichen Zeit durchmacht. Und außerdem finde ich nicht, dass es eine große Rolle spielt, ich ziehe daher das Buch "Babyjahre" von R.Largo vor. Das vermittelt eine gute Übersicht über Entwicklungsschritte und deren übliche Reihenfolge, schränkt das ganze aber nicht so sehr auf diese Wochenangaben ein.

Und, ja, es könnte schon sein, dass dieses "Alles Erklären und in ein Schema pressen"-Wollen sehr deutsch ist. Aber es bleibt ja jedem selber überlassen, sich davon zu lösen. :-)

LG margery

2

Hihi,

ja, ich glaube auch, dass man/frau sich da viel einreden kann. Von diesen Pauschalisierungen halte ich nichts, erst recht nicht, wenn es um Lebewesen geht.
Jedes Kind ist anders und macht sicherlich immer wieder anstrengende Phasen durch.
Aber diese SCHUBladen-Denken würde mich total unfrei machen und verhindern, dass ich mich einfach auf meinen hoffentlich noch gesunden Instinkt als Mutter verlassen könnte.

Ich meide diese Bücher, spreche lieber mit Freundinnen, meinen Schwestern oder meiner Mutter, wenn ich unsicher bin und fahre damit wunderbar und wurde bisher 10 Monate mit einem tiefenentspannten kleinen Mädchen "belohnt".

Ich glaube man darf ruhig den mut haben sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen und ein bißchen französisches "laissez faire" walten lassen!

LG
mimimo

3

Ich denke da auch eher "französich" :-D
Bzw. meiner Meinung nach ist das komplette erste Lebensjahr eine Phase.

Erst ankommen (wie du schon sagtest) und dann kommt ja ständig etwas neues dazu, was unsere Babys auf einmal können und lernen - das erste Jahr ist einfach eine wahnsinnig "anstrengende" Zeit für die Würmchen...

Von den ganzen terminierten Schüben und Phasen halte ich nicht wirklich viel. Ich lese zwar immer mal wieder in Büchern (einfach auch als Richtlinie) aber ansonsten wird bei mir nach (Mutter)gefühl gehandelt...

Viele Grüße

ach ja, und interessantes Thema - bin gespannt auf weitere Beiträge :-)

4

Ich habe dieses "Schub Buch" gelesen und mich halb totgelacht. Da steht ja in jedem Kapitel das selbe, nur in anderen Worten.

Ich glaube da nicht dran. Trotz Psychologiestudium. Jeder Mensch ist individuell, und wenn ich lese, dass ALLE Kinder exakt dieselben Sprünge machen mit solchen "Symptomen" finde ich das eher fragwürdig.

5

Hallo,
ich finde diese ganze Sprungtheorie ist doch eher eine Hilfestellung. Bei meiner Tochter hatte ich das Buch garnicht, sondern hab einfach ab und zu festgestellt, dass sie noch anspruchsvoller und unzufriedener war als sonst. Wenn ich dann nach Gründen gesucht (oder gegoogelt :-)) hab, bin ich oft bei Sprüngen gelandet und meistens hat das zeitlich hingehauen. Mir hat es immer geholfen zu verstehen warum und zu akzeptieren, dass meine Tochter jetzt grade eben noch etwas mehr Nähe brauchte und noch etwas schlechter schlief etc...
Ich kenne ehrlich gesagt auch niemanden der mit einem zufriedenen Baby im Arm da sitzt und auf Sprünge wartet. Meistens ist es doch umgekehrt - das Baby ist unzufrieden und die Eltern sind auf der Suche nach Erklärungen. Da kann das Sprungsystem einfach eine Hilfe sein um mit einer schwierigen Situation besser umgehen zu können. Warum man sich damit das Leben schwer machen soll, versteh ich nicht?
LG

6

Also wenn es hier um das Buch "Oje ich wachse" geht, will ich nur so viel sagen, dass diese Buch von Holländern geschrieben wurde und nicht von Deutschen. ;-)

Ich denke schon, dass die Babys sich Schubweise entwickeln. Unser Zwerg ist jetzt 4 Monate alt und bisher hatten wir die schwierigeren Phasen tatsächlich in den Wochen wie es im Buch beschrieben wird, auch das Verhalten unseres Babys passt zu den Schüben. Ich finde das Buch insofern gut, dass man besser nachvollziehen kann warum es plötzlich mehr schreit, mehr Nähe benötigt etc.

Unser Sohn war von Anfang an ein eher ruhiges Baby, hat wenig bis gar nicht geschrien und nachts gut geschlafen. Andere Mütter waren schon ganz neidisch. Plötzlich fing es vor ein, zwei Wochen an, dass er Abends regelmäßig seine Schreiattacken bekommt und nachts unruhig schläft. Dank dem Buch weiß ich jetzt, dass das der 19 Wochenschub ist und das vorbei geht. Sonst rätselt man ja nur rum und denkt dem Kleinen fehlt womöglich was.

Was wiederum nicht so toll ist, ist dass eigentlich bei jedem Schub das Gleiche steht. Nur die Fähigkeiten die neu dazukommen sind logischerweise andere.

LG#winke

7

#winke

Ich glaube nicht an diese Schübe, denn sonst hätte mein Sohn im ersten Lebensjahr nen Dauerschub gehabt (er hat immer gebrüllt, man konnte ihn nie ablegen usw.)...und die Kleine hätte überhaupt nie einen, denn sie ist sehr ausgeglichen und pflegeleicht.

Kinder haben immer wieder unterschiedliche Launen...das sind Phasen...wie bei Erwachsenen auch.

Meiner Meinung nach ist das Buch mal wieder nur Geldmacherei...und wie du so schön schreibst...außerhalb des Verlagsbereiches total unbekannt.

LG
Eichkatzerl