eine frage an mütter (eltern) mit sternchen vor dem kind

hallo,

ich hab mal eine etwas andere frage,
es handelt sich um die handhabung der tatsache einer FG.

ich will bei niemandem irgendwelche wunden aufreißen also bitte nur lesen und auch meidung dazu abgeben wenn ihr denkt das ihr darüber reden könnt!

meine frage ist folgende, wie handhabt ihr das mit euren sternchen im bezug auf euer kind, wird euer kind erfahren das es eigentlich ein älteres geschwisterchen hätte?

ab wann denkt ihr ist der zeitpunkt wo ein kind (wenn es das denn erfahren soll) erfahren sollte, und auch verstehen kann das es im herzen von mama und papa noch ein (oder mehrer) babys gibt, diese aber nicht auf der erde unter uns weilen?

ich fragen aus dem grund weil ich neulich ein bild für meine tochter gemalt habe.
einen baum. mama und papa sind die großen wurzeln und die baumkrone die von mama und papa getragen wird symbolisiert unser kind.
in unserem baum gibt es noch äste (unsere beiden sternchen)

ich habe diese als solches auch "beschriftet" nun frag ich mich aber ob das bild wirklich bei meiner tochter ins zimmer oder eher in einen erinnerungskarton von uns kommen sollte.

wir als elternteile denke grade jetzt wo unser kind da ist oft daran wie es wäre schon 2 bzw 3 kinder hier zu haben, was anders wäre und warum es dazu kommen musste.

nur ist es ratsam ein kind direkt damit aufwachsen zu lassen das es eigentlich schon geschwister hätte oder würde das eine belastung/ trauer bei dem kind werden.
ich will nicht das mein kind traurig ist weil wir schlechte erfahrungen machen mussten.

ich weiß selber von meiner mutter nicht ob sie vor meiner geburt und ss mit einem anderem kind ss war. ich habe mir nie gedanken dazu gemacht. bis jetzt
jetzt frage ich mich ob da evtl ein älterer bruder/schwester wäre, gefragt habe ich nie und werde ich vermutlich auch nicht einfach weil ich angst habe das wenn das der fall sein sollte wundn bei meiner mutter aufzureißen.

andererseits will ich nicht das mein kind sich das später auch fragt.

und sollte das bild un ihr zimmer kommen wird sie vermutlich eines tages fragen wer der stern und wer Leon Joel ist.
ich würde mit ihr darüber reden wenn ich mir sicher wäre das es halt zu keiner belastung führt.

wie ist das bei euch?
habt ihr mit eurem kind7euren kindern darüber geredet?

von anfang an?
in welchem alter?

und was hat es im kind ausgelöst?

ebenso würde mich interessieren warum ihr nicht mit eurem kind darüber gesprochen habt.

die beiden sterne sind teil unserer familie uund teil unseren (meinem und das meines mannes) herzen.

mein kind ist erst 5,5 monate alt
es würde nicht ansatzweise verstehen wenn ich sage es hat ein geschwisterchen und ein bruder im himmel das sie beschützen.

aber ich weiß auch nicht was ich später sagen würde / sollte wenn mein kind aus dem kindergarten heim kommt und erzählt "der lukas hat ein bruder der schon in die schule geht, der ist schon 6, warum hab ich denn keinen großen bruder/schwester?"

was antwortet man dann als sternchen mami wenn man sich eigentlich dazu entschlossen hatte dem kind diese "belastung" zu ersparen?

wie handhabt ihr das?
würde mich sehr über ein paar erfahrungen freuen.

liebe grüße
und alles gute

julie

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hier müsste man erstmal definieren, ab wann ein "Sternchen" auch als "Geschwisterchen" zu betrachten is.

Gibts die reguläre Frühfehlgeburt in SSW 7, ist das in meinen Augen noch kein wirkliches Geschwisterchen, hier würde ich meinem lebenden Kind auch nie etwas von erzählen.

Generell würde ich meinen Kindern nichts von Fehl- oder Totgeburten erzählen.

Erst wenn das Kind bereits auf der Welt war und dann verstirbt, war es ein richtiges Geschwisterchen.

Würde ich jede Fehlgeburt als "verstorbenes Kind" betrachten, hätte meine Tochter mittlerweile 6 "Geschwister"..

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oh, das empfinde ich anders. meine großen sind 6 und 8 jahre alt und für sie ist das kind in meinem bauch (21. ssw) bereits ihr geschwisterchen, auch wenn es noch nicht auf der welt ist. es wird gedrückt, geküsst, gestreichelt, es wird von ihnen angesprochen, sie planen die zukunft (wer darf das baby mal wickeln, es halten, ihm vorsingen :-)).
aber ich sehe es wie du, solange die FG sehr früh geschieht und die größeren geschwister noch nichts davon wissen, wäre es (bei uns!!) eine angelegenheit zwischen meinem mann und mir. aber auch das sieht jeder anders.
vlg

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Ja in SSW 21 sieht man idR ja auch schon etwas ..und Frau spürt auch meisstens schon das Kind. Das würde ich auch nicht mehr als Fehlgeburt bezeichnen sondern als Totgeburt.
Das man diesem Kind nachtrauert kann ich voll und ganz verstehen.

Ich bin grade zB in SSW 6, wenn ich nun das "Kind" verliere, ja mei, dann isses eben so. Ich habe zuviele von diesen Spintanaborten gehabt um jedem wochenlang nach zu trauern. In meinem Fall ist es nichts weiter als ein Haufen Zellen. Klingt vielleicht kalt, ...aber letzten Endes ist es so.

Übrigens finde ich es schon leicht abartig seine Familiensituation als Baum zu zeichnen und das, inkl, der angedeuteten Fehlgeburten, ins Kinderzimmer zu hängen. Ein Kinderzimmer, besonders für Kleinkinder sollte immer ein sehr lustiger, freundlicher und bunter Ort sein. Da hat so ein trauriges Bild nichts verloren. (das geht an die TE)

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ich bin mit dem Wissen darum zwei ältere Geschwister zu haben aufgewachsen (bin das älteste lebende Kind meiner Eltern aber vor meiner Geburt hatte meine Mutter zwei Totgeburten). Angst oder Trauer hat das bei mir nie ausgelöst.

Ich hatte zwei frühe FG (9. und 7. SSW) und unsere große Tochter (knapp 5) weiß davon.

Als gläubige, praktizierende Christen haben wir ihr einfach erklärt was wir glauben. Ich habe nicht den Eindruck dass sie das traurig gemacht hat, sie ist eher stolz darauf zwei Geschwister zu haben die jetzt schon bei Gott wohnen.

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danke !

wie alt war sie als das zur sprache kam?

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Da muß sie ca 3 gewesen sein, da war eine Freundin schwanger und das Thema Baby ganz wichtig.

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Ich hatte eine stille Geburt im Dezember 2011. Jonas ist erst 9 Monate und würde es nicht verstehen. Allerdings werden wir es ihm erklären wenn er alt genug ist und es verstehen kann. Er kommt ja auch mit zum Friedhof wenn wir zum Grab gehen.

Und unser Sternchen Noah hat auch immernoch einen Ehrenplatz im Wohnzimmer mit Kerze und so. Das sieht Jonas ja auch und wenn er irgendwann fragt erklären wir es.

Er wird bestimmt auch stolz sein, ich denke nicht das er traurig sein würde.

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hallo
nein ich hallte es für etwas übertrieben und auch nicht gerade angebracht.
bei einer f,g von geschwistern zu reden.
vor allen kinder sind dan doch oft übervordert damit,-denke ich mir-
ich hatte bereits 3 f,g eine frühe,einen zwillingsabort in der 11sw und einespäte f.g in der 17ssw.
mit diesen ´´kindern´´wächst sie nicht auf.
wenn sie später in den alter ist und selber kinder möchte kann man sich sicher darüber unterhalten.
unsere älteste spielt aber in unser aller leben eine kleine rolle.
die kleine ist in der 28ssw geboren und zu den sternen gereist.
unsere tochter ist damit aufgewachsen,auch wenn sie jetzt mit knapp 3noch nicht viel damit anfangen kann.
ich möchte auch offen ab und zu mal traurig darüber sein dürfen das meine marie ´´im himmel´´ ist,vor allen an ihren geburtstag.
und belügen wenn meine püppi fragt,mama-warumm traurig,mama aua?da ?und auf mein herz zeigt.
möchte ich sie nicht.

l.g

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Ich habe miterlebt wie eines meiner kleineren Geschwister schon sehr früh wieder in den Sternenhimmel zurückgekehrt ist. Ich war damals noch sehr klein, aber immerhin schon groß genug um zu verstehen dass ich eigentlich noch kleineres ein Geschwisterchen hätte. Traurig war ich darüber nur sehr kurz. Ich denke als Kind kommt man da noch viel, viel leichter drüber hinweg als ein Erwachsener insb. als Eltern. Für ein Kind ist alles was es noch nicht gesehen hat oder greifen konnte kein sooo großes Problem es wieder herzugeben.

Es kam dann später auch noch ein kleiners Geschwisterchen nach so dass es für mich eigentlich kein Problem mehr war.

Ich habe dann erst viele, viele Jahre später erfahren was es geworden wäre und wie es geheißen hätte. Da habe ich mich vorher schon oft gefragt ob man das noch nicht wußte und ob es noch keinen Namen gehabt hätte. Heute weiß ich es und bin auch froh darüber.

Wenn ich in der Situation wäre, dann würde ich das kleine schon von Anfang an damit konfrontieren indem man zb. den Tag feiert wo das Sternchen Geburtstag hätte oder den Tag wo es wieder in den Himmel gegangen ist, wenn Ihr das selber möchtet.

Ob Du den Baum aufhängst oder nicht mußt Du für Dich selber entscheiden.

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Hi,

ich bin leider auch eine zweifache Sternchenmama und weiß auch, dass ich und mein Bruder eigentlich noch drei Geschwister hätten. Die erste SS hat meine Mutter beenden lassen, nachdem sie von der Mutter unseres Vaters extrem unter Druck gesetzt wurde (beide waren damals noch keine 18 Jahre). Mein großer Bruder war eine Späte FG im 4. /5. Monat und hatte wohl schwerste Missbildungen. Dann kam ich und dann mein Bruder. Unser letutes Geschwisterchen lies meine Mutter abtreiben, weil sie die SS erst nach der Trennung von meinem Vater fesstellte und sich der Herausforderung alleinerziehend mit drei kleinen Kindern nicht gewachsen sah.

Ich erfuhr erst davon, als ich durch Zufall auf eine Zettel mit den Daten stieß und meine Mutter darauf ansprach. Bei uns in der Familie wird generell Negatives totgeschwiegen. Ich finde das falsch. Denn dadurch musste meine Mutter mit den Verlusten allein klar kommen und hat das meiner Meinung nach nie verarbeitet.

Wir wollen es mal anders machen. Wir haben seeeeehr lange auf unser Wunschkind warten müssen (insgesamt 7 Jahre) und mussten zweimal den Verlust durch eine FG ( einmal Spontanabbort in der 6. SSW und eim MA in der 10. SSW) verkraften. Vob unserem zweiten Sternchen hängt das erste US-Bild (wo man den Herzschlag schon sah) bei den Familienfotos an der Wand. Auch haben ich in der SS Tagebuch (nicht täglich) geschrieben um meine Ängste zu verarbeiten. Das möchte ich meinem Kind irgendwann mal geben. Wenn er alt genug ist. Damit er immer weiß, dass er gewünscht, gewollt, tief ersehnt und bedingungslos geliebt ist.

Wie und wann ich ihm von den Sternchen erzählen werde, weiß ich noch nicht. Aber tun werde ich es. Denn noch immer bin ich an den errechneten ETs und den Todestagen tief traurig. Ich werde das dann aber spontan entscheiden, denn unser Filius ist gerade mal 16 Wochen alt.

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Huhu,

kommt für mich drauf an. Wenn man relativ spät in der Schwangerschaft eine Totgeburt hat, so dass das Kind auch begraben wird, dann ist es klar, dass man darüber redet. Denn es wird ja eventuell später auch mit zum Friedhof gehen.
Alles andere finde ich aber völlig übertrieben. Ich hatte einen Abgang in der 7. SSW. Da ich meine Tage noch hatte, hab ich nix gemerkt bis es blutete. Dementsprechend denke ich da auch nicht drüber nach. Wieso sollte ich also so tun als hätte ich eigentlich 2 Kinder. Zumal mein Sohn sicher nicht hier wäre, wenn es 3 Monate eher bei der Schwangerschaft geblieben wäre.
Ich bin ganz ehrlich: Mir ist dieser "Sternchen-Hype" hier bei Urbia oft zuviel.

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hallo,

mein großes Kind weiß, das wir ein Baby im himmel haben.
das bedeutet, dass zwischen unseren beiden kindern noch eins gewesen ist.

für mich ist es kein Problem darüber zu sprechen. sie war 6 jahre, als das babylein von uns ging.

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hallo!
unsere mädchen waren 5 und 7, als ich das 3. mal schwanger wurde. dieses kind habe ich leider in der 14. ssw verloren. bis dahin wusste außer meinem mann und mir niemand von der schwangerschaft, auch die kinder nicht. wir haben es bewusst so gehalten, wollten den US nach der risikoreichen zeit abwarten und es dann erzählen. dazu kam es ja dann nicht mehr :-(.
für uns ist unser valentinchen (an valentinstag konnten wir es vom bestatter abholen und selbst beerdigen) in unseren herzen. außer ein paar sehr ausgewählten leuten weiß niemand von diesem kind. das finden wir in ordnung so. ob ich später den kindern mal davon erzähle, weiß ich noch nicht. vielleicht, wenn eins unserer mädchen selbst mal schwanger ist oder ein kind hat.
etwas anderes wäre es gewesen, wenn unser kind deutlich später von uns gegangen wäre oder die kinder bereits davon gewusst hätten - natürlich. so sind wir aber unendlich froh, dass wir in unserer trauer nicht noch unsere kinder auffangen mussten oder irgendwelche fragen von eltern etc. beantworten mussten. wir waren so mit uns beschäftigt und einfach froh, dass wir 2 uns hatten in der zeit.
ich habe nicht das gefühl, dass wir valentinchen ignorieren, nur weil wir es nicht publik machen. es ist in unseren herzen und gedanken und ab und zu besuchen wir das grab, welches an unserer lieblingsstelle liegt. man erkennt es nicht als solches.
für uns war dies der richtige weg, vielleicht ist es für andere ein anderer.
lg & alles gute für dich
p.s.: ich persönlich würde das bild in einer besonderen kiste oder einem besonderen album aufbewahren.